Grapefruit

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Grapefruit ist eine Kreuzung aus Orange und Pampelmuse, die seit etwa 1875 kommerziell angebaut wird, zunächst in Florida, später auch nahezu weltweit in subtropischen Ländern.

Die Früchte liefern neben Kalium, Calcium und Magnesium gesundheitsrelevante Mengen an Antioxidantien, besonders Vitamin C. Dabei muss bedacht werden, dass bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe der Grapefruit mit vielen Medikamenten, unter anderem auch mit Statinen, Betablockern und einigen Blutdrucksenkern stark wechselwirken.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Grapefruit wissen

Grapefruit ist eine Kreuzung aus Orange und Pampelmuse, die seit etwa 1875 kommerziell angebaut wird, zunächst in Florida, später auch nahezu weltweit in subtropischen Ländern.

Grapefruit ist eine Zitrusfrucht mit süß-säuerlichem und leicht bitterem Geschmack, der durch den sekundären Pflanzenstoff Naringin verursacht wird. Die Frucht mit einem Durchmesser von 10 bis 15 Zentimeter und einer 1 Zentimeter dicken Schale ist eine Kreuzung zwischen Pampelmuse und Orange und wird fälschlicherweise häufig auch als Pampelmuse bezeichnet.

Die Grapefruit ist wahrscheinlich ein Zufallsprodukt, das um 1750 auf der Karibikinsel Barbados entstand. Ab etwa 1870 wurde die wohlschmeckende Zitrusfrucht mit dem leicht herb-bitteren Unterton erstmals in Florida kommerziell angebaut. Auch heute noch sind Florida und Texas die Hauptanbaugebiete, obwohl die Frucht mittlerweile weltweit in fast allen subtropischen Ländern in Plantagen angebaut wird. Die Hauptlieferanten für Europa sind Israel, Zypern, Spanien und auch Südafrika. Beide Hauptsorten, die weiße Grapefruit mit gelblichem und die rote Grapefruit mit rötlichem bis rosé-farbenem Fruchtfleisch sind im Handel zu finden, wobei die rote Grapefruit zu mehreren unterschiedlichen Sorten weitergezüchtet wurde.

Die roten Sorten, deren Schale bereits an den leicht rötlichen Farbtönen erkennbar ist, schmecken meist süßlicher und milder als die gelbfleischige Grapefruit. Es passt gut für die gemäßigten Zonen auf der Nordhalbkugel wie Mittel- und Nordeuropa, dass die Hauptsaison der Grapefruit als Vitaminlieferant das Winterhalbjahr von Oktober bis April abdeckt. Im Winterhalbjahr ist die Versorgung mit Vitaminen und anderen wichtigen sekundären Pflanzenstoffen wie Enzymen, Polysacchariden und Spurenelementen aus heimischen Pflanzenprodukten in Mittel- und Nordeuropa eingeschränkt, und die tiefstehende Sonne in Verbindung mit häufigen Tiefdruckgebieten lässt speziell an einen Mangel an Vitamin D denken, das sich durch die Einwirkung von Sonnenlicht in der Haut bildet unter der Voraussetzung, dass Vorstufen für die Bildung von Vitamin D vorhanden sind.

Wenn auch die Versorgung mit wichtigen – stoffwechselrelevanten – Substanzen im Sommerhalbjahr bei einer natürlichen Ernährungsweise weitaus besser ist als im Winter, braucht niemand auf seine gewohnte Grapefruit zu verzichten. Während in den subtropischen Ländern der Nordhalbkugel die Grapefruitbäume im Sommer blühen und die Früchte allmählich heranreifen, ist in den subtropischen Ländern der Südhalbkugel Erntezeit, so dass Importe aus Südafrika und auch aus anderen Ländern südlich des Äquators den Bedarf in Mittel- und Nordeuropa während des Sommerhalbjahres decken können.

Bedeutung für die Gesundheit

Wenn Nahrungsmitteln gesundheitliche Bedeutung beigemessen wird, geht es in der Regel weniger um die Hauptnährstoffgruppen Kohlenhydrate, Proteine und Fette oder Öle, sondern vielmehr um sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe wie Vitamine, Enzyme, Polysaccharide, Mineralstoffe, Spurenelemente und viele weitere organische und anorganische Substanzen.

Sie spielen bezüglich ihres Nährwertes eine nur untergeordnete Rolle, übernehmen aber zum Teil wichtige Aufgaben und Funktionen im intermediären Stoffwechsel und innerhalb des Immunsystems. Die positive Bedeutung der Grapefruit für die Gesundheit des Menschen liegt hauptsächlich in ihrer Eigenschaft als Lieferant von Vitamin C, einiger B-Vitamine sowie gesundheitsrelevanter Flavonoide und als Lieferant stoffwechselrelevanter Mineralstoffe. Gerade im Winterhalbjahr, der Haupterntezeit der Grapefruit in subtropischen Gebieten der Nordhalbkugel, ist die Versorgung des Organismus mit Vitamin C als wirksames Antioxidans und einigen B-Vitaminen sowie die Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen von hoher Wichtigkeit.

Bereits 200 bis 300 Gramm Grapefruit decken den Tagesbedarf für Vitamin C ab. Allerdings enthält das Fruchtfleisch und der Saft auch spezielle Glykoside wie das Naringin. Das Glykosid sorgt nicht nur für eine verbesserte Verdauung und für ein schneller eintretendes Sättigungsgefühl, sondern führt beispielsweise bei Statinen (Cholesterinsenker) und bei Betablockern (Herzrhythmusstabilisierung) zu einer Hemmung des Abbaus, so dass sich die Halbwertszeit der Arzneistoffe deutlich erhöht. Die Wirkung der Medikamente verstärkt sich dadurch in nicht kontrollierbarer und zum Teil gefährlicher Weise. Beim Konsum von Drogen kann der gleiche Effekt eintreten, so dass sich die Wirkung der Droge unkontrollierbar verstärken und verlängern kann.

Menschen, die regelmäßig Tabletten einnehmen müssen, sollten vor dem Verzehr einer Grapefruit oder deren Saft abklären ob Inhaltsstoffe wie das Naringin mit den eingenommenen Arzneien wechselwirken.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 42 Fettgehalt 0,1 g
Cholesterin 0 mg Natrium 0 mg
Kalium 135 mg Kohlenhydrate 11 g
Eiweiß 0,8 g Vitamin C 31,2 mg

Die Grapefruit ist mit einem Nährwert von 35 bis 50 Kilokalorien je 100 Gramm Fruchtfleisch keine Kalorienbombe, wohl eher eine Vitamin C Bombe. Einhundert Gramm Fruchtfleisch enthalten etwa 44 Milligramm Vitamin C, was etwa der Hälfte des empfohlenen Tagesbedarfs von 100 Milligramm entspricht und fast die Werte der Zitrone erreicht.

Auch Kalium liegt in einer Konzentration von etwa 180 Milligramm je 100 Gramm Fruchtfleisch vor, entsprechend 10 Prozent des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Der analoge Gehalt an Calcium und Magnesium erreicht dagegen nur Werte, die 2 bis 3 Prozente des Tagesbedarfs entsprechen (100 g Fruchtfleisch).

Unverträglichkeiten & Allergien

Grapefruits enthalten wie fast alle Zitrusfrüchte biogene Amine, zu denen auch der wichtige Botenstoff Histamin zählt. Es spielt unter anderem eine besondere Rolle bei Entzündungsreaktionen und wird auch vom Körper selbst aus der Aminosäure Histidin gebildet.

Saft und Fruchtfleisch der Grapefruit sind aber nicht nur Lieferant von Histaminen, sondern bestimmte Inhaltsstoffe wirken auch als Histaminliberatoren. Sie bewirken, dass zusätzlich vom Körper produziertes und z. B. in weißen Blutkörperchen gespeichertes Histamin freigesetzt wird. Bei Menschen mit bekannter Histamin-Intoleranz können deshalb nach dem Verzehr allergische Reaktionen auftreten.


Einkaufs- & Küchentipps

Mehr als 20 verschiedene Grapefruitsorten sind im Handel erhältlich, bei Bedarf auch in Bioqualität. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich in Geschmack und Inhaltstoffen. Je heller Schale und Fruchtfleisch sind, desto bitterer und weniger süß ist ihr Geschmack.

Die besonders süß schmeckenden Grapefruitsorten mit nur leicht bitter-herbem Unterton sind meist an der Farbe ihres Fruchtfleisches zu erkennen, das von rosé bis dunkelrot reicht. Obwohl Grapefruits zu den nicht nachreifenden Obstsorten gezählt werden, verändert sich ihr Geschmack bei sachgemäßer Lagerung außerhalb des Kühlschranks bei 9 bis 15 Grad Celsius. Süße und Aroma nehmen an Intensität, und der herb-bittere Unterton im Geschmack wird ein wenig schwächer. Grapefruits können unter obigen Voraussetzungen problemlos mehrere Wochen gelagert werden.

Zubereitungstipps

Eine beliebte Art, die Früchte zum Verzehr vorzubereiten, besteht darin, sie zu halbieren und das Fruchtfleisch mit einem speziellen Messer mit gebogener Sägeschneide von der Schale zu trennen und anschließend den Fruchtkörper durch gerade Schnitte in kleine Segmente aufzuschneiden.

Das Fruchtfleisch kann dann mit einem kleinen Löffel direkt aus der Schale „ausgelöffelt“ und verzehrt werden. Bei Bedarf kann auch noch ein wenig nachgezuckert werden. Eine andere Zubereitungsmethode besteht darin, das Fruchtfleisch in kleine Würfel zu teilen, um damit Salate und andere Vorspeisen zu garnieren und geschmacklich und optisch ein wenig aufzupeppen. Selbstverständlich können Grapefruits auch entsaftet werden, allerdings gehen dann wichtige Inhalts- und Ballaststoffe, die sich im Fruchtfleisch befinden, verloren.

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