Hysterektomie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter dem Begriff der Hysterektomie wird die chirurgische Entfernung der Gebärmutter verstanden. Synonym zur Hysterektomie wird auch der Begriff der Uterusexstirpation verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Hysterektomie?

Unter dem Begriff der Hysterektomie wird die chirurgische Entfernung der Gebärmutter verstanden. Abbildung zeigt zentral die Gebärmutter von der die Eileiter links und rechts abgehen.

Die medizinische Bezeichnung Hysterektomie stammt aus dem Griechischen. Hystéra bedeutet übersetzt Gebärmutter und das Wort ektome kann mit abschneiden oder ausschneiden übersetzt werden. Wenn bei der operativen Entfernung des Uterus, also der Gebärmutter, auch die Eierstöcke entfernt werden, wird der Eingriff als Hysterektomie mit Adnexektomie (ein-oder beidseitig) bezeichnet.

Adnexen ist der medizinische Fachbegriff für die Eierstöcke. Häufig wird die subtotale Hysterektomie gegen die Totaloperation abgegrenzt. Während bei der suprazervikalen Hysterektomie der Gebärmutterhals (Zervix) nicht entfernt wird, wird bei der Totaloperation die komplette Gebärmutter entfernt. Die Hysterektomie wird in der Regel bei gutartigen Erkrankungen durchgeführt. In der gynäkologischen Chirurgie ist der Eingriff recht häufig. Mögliche Indikationen sind beispielsweise Zysten oder Myome. Pro Jahr werden in Deutschland rund 150.000 Hysterektomien vorgenommen. 50 Prozent aller Frauen sind bei der Entfernung ihrer Gebärmutter zwischen 40 und 49 Jahren alt.

Funktion, Wirkung & Ziele

Die Gebärmutter kann aus verschiedenen Gründen entfernt werden. Gutartige Tumore und funktionelle Erkrankungen des Uterus sind die Hauptindikationen für eine Hysterektomie. 90 Prozent der Operationen werden aufgrund solcher Erkrankungen durchgeführt.

Eine mögliche Indikation sind Menstruationsunregelmäßigkeiten. Diese werden auch als Zyklusstörungen bezeichnet. Dabei können Anomalien des Blutungsrhythmus von Anomalien der Blutungsstärke unterschieden werden. Auch Zusatzblutungen oder persistierende Blutungen bei Ausbleiben des Eisprungs sowie das vollständige Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhoe) gehören zu den Zyklusstörungen. Eine Indikation für eine Hysterektomie ist aber hauptsächlich die verstärkte Blutung. Während eine Amenorrhoe für die Frauen meist ohne Probleme bleibt, kann sich durch eine zu starke Blutung eine Anämie (Blutarmut) entwickeln. Häufigste Ursache für eine Hysterektomie ist jedoch der Uterus myomatosus. Es handelt sich dabei um Myome der Gebärmutter. Myome sind gutartige Tumore, die unter dem Einfluss von Östrogenen, Progesteronen und Wachstumsfaktoren entstehen und wachsen.

Häufig bemerken die Frauen die Myome nicht. Je nach Lage und Größe können sich jedoch Schmerzen, Verstopfungen, Beschwerden beim Wasserlassen oder Beschwerden beim Geschlechtsverkehr entwickeln. Aufgrund der gestörten Schleimhautregeneration kann es zu Blutungen bis hin zum Auftreten einer Anämie kommen. Zudem können sich gestielte Myome drehen und so ein akutes Abdomen verursachen. 17 Prozent aller Hysterektomien werden aufgrund einer Endometriose durchgeführt. Eine Endometriose ist eine gutartige, chronische Erkrankung, die starke Schmerzen verursachen kann.

Ursache dafür ist Gebärmutterschleimhaut, die sich im Körper außerhalb der Gebärmutter angesiedelt hat. Dabei können zum Beispiel die Eierstöcke, die Scheidenwand, der Darm oder sogar Lunge und Gehirn betroffen sein. Wie die normale Gebärmutterschleimhaut reagiert auch die versprengte Gebärmutterschleimhaut auf den Menstruationszyklus. Die Endometriose ist eine häufige Ursache von Unfruchtbarkeit. Wenn die Schmerzen aufgrund der Endometriose zu hoch sind und kein Kinderwunsch besteht, kann die Gebärmutter entfernt werden.

Ein weiterer Grund für eine Hysterektomie ist ein Uterusprolaps. Beim Uterusprolaps, dem Gebärmuttervorfall, drückt sich der Uterus durch den Geburtskanal bis zur Vagina. Dabei kann die Gebärmutter teilweise aus der Scheide austreten.

Nur in 10 Prozent aller Fälle wird die Gebärmutter aufgrund einer bösartigen Erkrankung entfernt. Mögliche Indikationen sind bösartige Tumore der Eierstöcke, des Gebärmutterhalses oder des Gebärmutterkörpers. Eine Hysterektomie kann zudem nach Verletzungen der Gebärmutter oder im Falle von Geburtskomplikationen mit unstillbaren Blutungen erforderlich sein. Grob kann zwischen einer einfachen Hysterektomie, einer Hysterektomie mit Adnextomie, einer Hysterektomie mit Beckenbodenplastik und einer Totaloperation unterschieden werden. Die Wahl des Operationsverfahrens ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Indikation, die Größe und Form der Gebärmutter, die Beweglichkeit der Gebärmutter, die Erfahrung des Chirurgen und die Ausstattung der Klinik spielen bei der Entscheidungsfindung eine Rolle.

Bei der vaginalen Hysterektomie wird der Uterus durch die Scheide entfernt. Die laparoskopische Hysterektomie, auch als TLH oder totale laparoskopische Hysterektomie, erfolgt mithilfe eines Laparoskops und mithilfe von weiteren Instrumenten innerhalb der Bauchhöhle. Die Verfahren der laparoskopischen und der vaginalen Hysterektomie können miteinander kombiniert werden. Bei der laparoskopisch assistierten Hysterektomie (LAVH) wird die Gebärmutter laparoskopisch operiert und durch die Scheide entfernt. Zudem kann eine Laparotomie mit Erhalt des Zervix erfolgen. Diese Operation wird auch subtotale oder suprazervikale abdominale Hysterektomie genannt.

Die totale abdominale Hysterektomie erfolgt mittels Bauchschnitt ohne Erhalt des Gebärmutterhalses. Bei der Entfernung durch die Scheide wird der Gebärmutterhals ebenfalls mit entfernt. Bei den abdominalen und laparoskopischen chirurgischen Verfahren besteht die Möglichkeit, den Gebärmutterhals zu erhalten. Bei beiden Verfahren ist auch eine gleichzeitige Entfernung der Eileiter und der Eierstöcke möglich. Natürlich sollte diese zusätzliche Entfernung nur bei einer entsprechenden Indikation durchgeführt werden.

Bei einigen Stadien des Gebärmutterhalskrebses ist die radikale Hysterektomie nach Wertheim-Meigs das Verfahren der Wahl. Hier werden Uterus, der dazugehörige Halteapparat, das obere Drittel der Scheide und die Beckenlymphknoten entfernt.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Es ist zu beachten, dass die Hysterektomie bei einer Frau zur totalen Unfruchtbarkeit führt. Bei Frauen mit einem Kinderwunsch sollte die Gebärmutter also nur entfernt werden, wenn es keine andere Option gibt.

Selten kommt es bei der Entfernung der Gebärmutter zu Wundheilungsstörungen oder zu Verletzungen von Harnleiter, Harnblase und Darm. Auch Nachblutungen können auftreten. Weitere Komplikationen der Hysterektomie sind Harnwegsinfekte, Narbenbrüche, Verwachsungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Senkungserscheinungen.

Quellen

  • Goerke, K., Steller, J., Valet, A.: Klinikleitfaden Gynäkologie. Urban & Fischer, München 2003
  • Kaufmann, M., Costa, S.-D., Scharl, A. (Hrsg.): Die Gynäkologie. Springer, Berlin 2013
  • Nürnberger, H.: Klinikleitfaden Chirurgie. Urban & Fischer, München 2010

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