Rote Flecken auf der Eichel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei roten Flecken auf der männlichen Peniseichel handelt es sich um eine Hauterscheinung. Nicht selten verbirgt sich eine Erkrankung hinter ihnen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind rote Flecken auf der Eichel?

Als rote Flecken auf der Eichel des männlichen Penis werden Veränderungen des Hautbildes bezeichnet. Dabei können auch der Penisschaft sowie die Vorhaut in Mitleidenschaft gezogen werden.

Als rote Flecken auf der Eichel des männlichen Penis werden Veränderungen des Hautbildes bezeichnet. Dabei können auch der Penisschaft sowie die Vorhaut in Mitleidenschaft gezogen werden. Die roten Flecken stellen mitunter einen Hautausschlag dar, der von Medizinern als Exanthem bezeichnet wird. An sich bedeuten die rötlichen Flecken noch kein Krankheitsbild. Allerdings können sie dem Arzt dabei helfen, Hinweise auf eine mögliche Erkrankung zu finden.

Nicht selten sind die roten Flecken auf der Eichel auch mit weiteren Symptomen verbunden. In manchen Fällen handelt es sich bei ihnen jedoch um harmlose Reizungen. Die roten Flecken auf der Peniseichel lassen sich in unterschiedliche Arten einteilen. Dazu gehören Papeln, die einen Durchmesser von weniger als einem Zentimeter aufweisen, Plaques, die sich flach zeigen und größer als einen Zentimeter sind, sowie Geschwüre, die eher selten vorkommen. Diese weisen eine Eiterfüllung auf und führen zu Krustenbildung.

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung von roten Flecken auf der Eichel des Penis sind vielfältig. Häufig steckt eine Eichelentzündung (Balanitis) hinter ihrem Erscheinen. Eine Balanitis kann sowohl bei erwachsenen Menschen als auch bei Kindern auftreten. Das Glied ist dabei entzündet und sondert oftmals am Hals der Eichel Eiter ab. Verursacht wird die entzündete Eichel in den meisten Fällen durch unzureichende Hygiene, die zu einer Anhäufung von Sekreten unter der Penisvorhaut führt.

Nicht selten sind sexuelle Aktivitäten, bei denen Enddarmkeime die Vorhaut besiedeln können, verantwortlich für eine Eichelentzündung. Sammelt sich Smegma unter der Vorhaut an, stellt dies einen ausgezeichneten Nährboden für Bakterien wie Mykobakterien, Staphylokokken oder Gardnerella vaginalis dar. Als stark gefährdet gelten Diabetiker. Für die roten Flecken, die sich auf der Eichel bilden, kann aber auch eine nichtinfektiöse Eichelentzündung ursächlich sein. Diese entsteht zumeist durch übertriebene Hygiene. Dabei büßt die Haut der Eichel Fett ein, was ihre Schädigung zur Folge hat.

Oftmals sind rote Flecken auf der Eichel ein erster Hinweis auf eine Krankheit, die beim Geschlechtsverkehr übertragen wird. Aus diesem Grund muss auch die Sexualpartnerin des betroffenen Mannes behandelt werden, damit sich die Infektion nicht immer wieder von einem Partner zum anderen überträgt. Rote Flecken auf der Eichel sind in vielen Fällen mit weiteren Beschwerden verbunden. Dazu zählt in erster Linie der Juckreiz, der sich meist stark ausgeprägt zeigt. Der Juckreiz sowie Schmerzen treten häufig im Rahmen einer Eichelentzündung auf.

Darüber hinaus reagieren die roten Flecken empfindlich auf Reize. Leiden die Patienten unter erheblichen brennenden Schmerzen, gilt dies als Hinweis auf eine Entzündung. Nicht selten bilden sich dabei auch örtliche Schwellungen. Als Verursacher einer Balanitis kommen sowohl Bakterien, Pilze als auch Viren in Betracht. Haben die betroffenen Männer häufig Geschlechtsverkehr, bedeuten die roten Flecken meist eine Reizung der Eichel, die sich schon bald wieder zurückbildet.


Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Bei roten Flecken auf der Eichel sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden. Dieser befragt den Patienten zunächst danach, wie lange er bereits unter der Fleckenbildung leidet, ob noch weitere Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen auftreten, ob auch andere Körperstellen betroffen sind, ob der Sexualpartner vor kurzer Zeit gewechselt hat und ob eventuell eine Latexallergie vorliegt.

An die Befragung schließt sich die körperliche Untersuchung an, bei der der Arzt die roten Flecken genauer in Augenschein nimmt und die Leistenlymphknoten abtastet. Mithilfe eines Wattestäbchens wird ein Abstrich von Ablagerungen oder Sekreten der betroffenen Stellen entnommen. Dadurch lassen sich gezielt Erregerkulturen anzüchten und bestimmen.

Mitunter erfolgt auch ein Blutbild zur Überprüfung der Entzündungsparameter sowie von Prostata- und Nierenwerten. Ist eine Eichelentzündung für die roten Flecken auf der Eichel verantwortlich, sollte diese behandelt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Entzündung über die Harnwege auf die Nieren ausbreitet.

Komplikationen

Rote Flecken auf der Eichel können von unterschiedlichen Komplikationen begleitet werden. Werden sie durch einen Ausschlag hervorgerufen, so wird dieses Krankheitsbild nicht selten von Schüttelfrost und Fieber begleitet. Sind die roten Flecken durch eine Reizung entstanden, so kann es natürlich auch zu starken Wundschmerzen kommen.

Besonders beim Sex oder auch beim Tragen enger Hosen entsteht ein sehr unangenehmes und schmerzendes Gefühl. Unter Umständen kann zudem durch eine weitere Belastung eine offene Wunde an der Eichel entstehen. Wird diese Wunde nicht sauber gehalten, so droht eine Infektion. In einigen Fällen kann es bis zur Bildung von Eiter kommen, sodass eine medizinische beziehungsweise ärztliche Behandlung unausweichlich ist.

Ist die Rötung durch eine Infektion entstanden, kann es zudem zu einer Schwächung des Immunsystems kommen. Wie bereits oben erwähnt, treten dann Fieber, Schüttelfrost oder auch starke Kopfschmerzen auf. Nur mit entsprechenden Medikamenten können eine Pilzinfektion und die damit verbundenen Komplikationen behandelt werden. Explizte Komplikationen zu nennen, ist an dieser Stelle sehr schwer, da die Ursachen für rote Flecken auf der Eichel sehr unterschiedlich und vielseitig sein können.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Rote Flecken auf der Eichel sind keine gesunde Veränderung der Haut und deuten in jedem Fall auf eine Erkrankung hin. Denkbar sind Pilzinfektionen oder andere Geschlechtskrankheiten. Wenn rote Flecken auf der Eichel auftreten, handelt es sich oft um das erste ersichtliche Symptom und es werden bald weitere hinzukommen, die wesentlich unangenehmer ausfallen können. Deshalb sollte der betroffene Mann umgehend einen Termin beim Urologen oder notfalls auch beim Hausarzt vereinbaren.

Es wird ein Abstrich der Eichel genommen und unter dem Mikroskop untersucht. Dadurch kann bestimmt werden, wodurch die roten Flecken ausgelöst wurden. Bestenfalls wurde die Erkrankung früh genug bemerkt, um sie dann zu behandeln, bevor weitere Symptome überhaupt auftreten. Je nach Ursache kann es sein, dass der Betroffene seine Sexualpartner/-innen informieren muss, denn Geschlechtskrankheiten übertragen sich unabhängig von Geschlechtern auf andere Menschen.

Bis abgeklärt wurde, worum es sich bei den roten Flecken auf der Eichel handelt, ist es sinnvoll, vollständig auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung, die andernfalls auf einen anderen Menschen übergehen könnte. Das gilt auch bei einer monogamen Beziehung, denn der Scheidenpilz einer Frau kann sich leicht auch auf ihren Partner übertragen. Sollten bei der Partnerin Symptome auftreten, suchen am besten beide einen Arzt auf.

Behandlung & Therapie

Die Therapie der roten Flecken auf der Eichel hängt von deren Ursache ab. Ist nur eine Reizung für ihr Auftreten verantwortlich, tragen meist schon Salben oder Cremes zur Linderung bei. Darüber hinaus müssen die Patienten für einige Tage auf Geschlechtsverkehr verzichten, damit sich die betroffenen Stellen wieder erholen können.

Im Falle einer Eichelentzündung erfolgt eine lokale Therapie. Je nachdem, ob die Erkrankung durch Bakterien oder Pilze verursacht wird, erhält der Patient Antibiotika oder Cremes, die pilzabtötend wirken. Bei einer viralen Infektion können Virostatika verabreicht werden. Handelt es sich dagegen um eine nichtinfektiöse Entzündung der Eichel, kommen kortisonhaltige Salben zur Anwendung.

Die Cremes lassen sich auch mit desinfizierenden und kühlenden Wirkstoffen kombinieren. Als hilfreich gelten zudem tägliche Bäder mit antiseptischen Lösungen. Im Anschluss daran können auch Mullstreifen in die Lösung eingetaucht und unter der Vorhaut auf den geröteten Stellen platziert werden. Ist eine Vorhautverengung für das wiederholte Auftreten von roten Flecken und Entzündungen ursächlich, empfiehlt sich die operative Entfernung der Vorhaut.

Aussicht & Prognose

In den meisten Fällen kommt es bei roten Flecken auf der Eichel zu weiteren Komplikationen und Beschwerden. Die Betroffenen leiden dabei an einem starken Hautausschlag und ebenfalls an Juckreiz. In vielen Fällen treten auch Papeln auf, welche teils von Geschwüren umgeben und mit Eiter gefüllt sind.

Meistens treten die Flecken auf der Eichel aufgrund einer Eichelentzündung auf. Diese wirkt sich negativ auf das sexuelle Verlangen aus und kann den Geschlechtsverkehr für einige Zeit unmöglich machen. Dabei treten auch Schmerzen auf, die die Lebensqualität herabsetzen. Die Patienten schämen sich oft für diese Krankheit und meiden dadurch den Arztbesuch, wobei es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen kann.

Sollten die roten Flecken auf der Eichel nicht von alleine verschwinden, so kann der Arzt auch Salben und Antibiotika zur Behandlung verschreiben. Dabei treten keine weiteren Komplikationen auf. In vielen Fällen verschwinden die Flecken allerdings auch von alleine wieder. Nach der Behandlung ist ein erneutes Auftreten der roten Flecken nicht ausgeschlossen. Sollte sich das Symptom häufen, so kann der Arzt auch die Vorhaut entfernen. Für den Patienten entstehen dabei keine Komplikationen oder weiteren Beschwerden.


Vorbeugung

Um roten Flecken und einer Entzündung der Eichel vorzubeugen, gilt eine konsequente Hygiene mit klarem Wasser als sinnvoll. Dabei ist es wichtig, das Smegma (Vorhautschmiere), das sich auf natürliche Weise unter der Vorhaut bildet, zu entfernen. Übertrieben werden sollte die Reinigung der Eichel allerdings nicht, weil diese ebenfalls zu einer Entzündung und Fleckenbildung führen kann.

Das können Sie selbst tun

Bei roten Flecken auf der Eichel können verschiedene Selbsthilfemöglichkeiten angewandt werden. Sie sind abhängig von der Ursache. Ist eine Reizung der Eichelhaut die Ursache für die roten Flecken, können Salben und Cremes helfen, die Beschwerden zu lindern. In Frage kommen pflege- und feuchtigskeitsspendende Salben, Wund- und Heilsalben und Kamillenblütensalben. Darüber hinaus sollte die Eichel mit warmem Wasser gereinigt werden. Patienten sollten zudem mehrere Tage auf Geschlechtsverkehr verzichten, damit sich die stark beanspruchten Hautstellen erholen und regenerieren können.

Empfehlenswert bei roten Flecken auf der Eichel ist der Einsatz einer Kamillentinktur. Dabei wird ein Leinentuch mit Kamillosan oder Kamillentee getränkt und auf die Eichel gelegt. Kamille bewirkt eine Verminderung der Reizung und eine baldige Heilung der Haut. Die Kamillentinktur sollte ein- bis zweimal täglich durchgeführt werden und jeweils etwa zehn Minuten andauern. Alternativ kann ein Kamillesitzbad durchgeführt werden.

Bei roten Flecken auf der Eichel kann auch Teebaumöl helfen. Es wird auf die rötlichen Stellen aufgetragen und wirkt entzündungshemmend und heilend. Teebaumöl ist besonders empfehlenswert, wenn die roten Flecken auf eine Balanitis simplex, d.h. auf eine durch äußere Reizung hervorgerufene Entzündung, zurückzuführen ist. Das Teebaumöl sollte verdünnt werden bevor es auf die Haut aufgetragen wird, da es ansonsten zu weiteren Reizungen kommen kann.

Quellen

  • Altmeyer, P.: Therapielexikon. Dermatologie und Allergologie. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2005
  • Haag, P., Hanhart, N. Müller, G.: Gynäkologie und Urologie für Studium und Praxis. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2014
  • Hautmann, R.: Urologie. Springer, Berlin 2010

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