Tomatillo

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Im unreifen Zustand wirkt die Tomatillo wie eine kleine und grüne Tomate und kann in diesem Zustand wie ein Gemüse verwendet werden. Sie verfügt über ein würziges Aroma. Ausgereift ist sie gelb und schmeckt dann viel süßer als eine Tomate. Die Tomatillo, die mexikanische Beerenfrucht, ist jedoch nicht mit der Tomate, sondern mit der Physalis eng verwandt und hat ebenso eine papierartige Hülle.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Tomatillo wissen

Die Tomatillo, die mexikanische Beerenfrucht, ist nicht mit der Tomate, sondern mit der Physalis eng verwandt und hat ebenso eine papierartige Hülle.

Die Tomatillo, die zu den Nachtschattengewächsen gehört, stammt aus Mexiko und Mittelamerika. Hier dient sie als Grundlage von vielen Gerichten, insbesondere für eine grüne Salsasauce. Doch auch roh, gebraten oder gekocht werden die Früchte sehr gern gegessen.

Bei der Tomatillo handelt es sich um eine einjährige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von zwei Metern erreichen kann. Der hohle Stängel ist leicht kantig und verzweigt. Die Tomatillo ist wenig oder gar nicht behaart. Wenn die Pflanze nicht genügend gestützt wird, führt dies dazu, dass sie umkippt und auf dem Boden kriechend weiter wächst. Nach etwa sieben bis zehn Tagen keimen die Samen. Die jungen Sämlinge entwickeln zunächst einmal nur eine schwache Pfahlwurzel. Bei erwachsenen Pflanzen entwickelt sich diese jedoch zum flachen, weit verzweigten Wurzelsystem.

Im weiteren Wachstum der Tomatillo bilden sich Adventivwurzeln. Wenn diese den Boden erreichen, wachsen sie hinein und bilden somit ein unabhängiges Wurzelsystem. Die Sprossachse ist verzweigt. Darin entwickeln sich die Blüten. Die Pflanze ist selbststeril. Dies bedeutet, dass sie nur von den Pollen der anderen Pflanzen bestäubt werden kann. Die Bestäubung erfolgt in erster Linie durch Insekten. Bei der Frucht der Tomatillo handelt es sich um eine kleine, kugelförmige, grüne oder grün-violette Beere. Diese ist vom Blütenkelch umschlossen. Nach der Befruchtung bildet sich diese papierartige Hülle durch eine Vergrößerung der Kelchblätter. Die Frucht selber bildet sich im Inneren der Hülle aus.

Während der Reifung füllt sie diese aus. Die Tomatillo kann ungefähr so groß wie eine Aprikose werden. Von der Bestäubung bis zum Erreichen dieser Größe dauert es 50 bis 70 Tage. Häufig wird sie sogar aufgebrochen. Die Hülle wird braun und die Farbe der Frucht zunehmend gelblicher. Im Inneren befinden sich viele kleine, runde, flache Samen, bei denen der Durchmesser ungefähr ein bis zwei Millimeter beträgt. Die Samen sind von einem Fruchtfleisch umschlossen. Die Konsistenz erinnert an Äpfel und der süß-sauere Geschmack an Stachelbeeren.

Mit ihrem fruchtigen und frischen Geschmack ist die Tomatillo eine beliebte Zutat für eine rohe und gekochte Salsa sowie für mexikanische Eintopfgerichte. Die Tomatillo ist in Deutschland meist nur in Dosen erhältlich. Die Pflanze kann aber auch im eigenen Garten angebaut werden.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Tomatillo liefert dem Körper wichtige Vitamine, Mineralien und essentielle Nährstoffe. Dies ist wichtig, um ein reibungsloses Funktionieren des Immunsystems und zahlreicher Körperfunktionen zu ermöglichen. Das enthaltene Vitamin A ist zum Beispiel wichtig für die Augen, Haut und Schleimhäute.

Vitamin C ist am Aufbau des Bindegewebes beteiligt und fängt die schädlichen freien Radikale im Körper ab. Vitamin C fördert zudem die Aufnahme von Eisen und trägt dazu bei, dass krebserregende Stickstoffverbindungen aus Lebensmitteln unschädlich gemacht werden. In der Naturmedizin von Mexiko werden die Fruchthüllen abgekocht und der dabei entstandene Sud bei der Zuckerkrankheit verabreicht. Die Tomatillo soll zudem in der Lage sein, Fieber zu senken und außerdem den Harnfluss anregen zu können.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Tomatillo verfügt über viele wertvolle Inhaltsstoffe. Insbesondere der Gehalt an den wichtigen Vitaminen A, C und Vitamine der B-Gruppe sowie die wertvollen Mineralstoffe und Spurenelemente Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor und Schwefel machen die Tomatillo zu einem gesunden Nahrungsmittel.

Unverträglichkeiten & Allergien

Da die Tomatillo ein Nachtschattengewächs ist, sollten Menschen mit einigen Erkrankungen den Verzehr vermeiden. Nachtschattengewächse sollen aufgrund der darin enthaltenden Alkaloide entzündungsfördernde Eigenschaften haben, was Krankheitsbilder wie Arthritis, Rheumatismus und Lupus sowie andere schmerzhafte Muskel-Skelett-Erkrankungen verschlimmern soll. Sobald Nachtschattengewächse wie die Tomatillo erhitzt werden, reduzieren sich die Alkaloide um 40 bis 50 Prozent.


Einkaufs- & Küchentipps

Die Tomatillo wird ab Juli oder August geerntet. Dies ist möglich, bis sich der erste Frost einstellt. Dass die Früchte reif sind, zeigt sich daran, dass die papierartige Hülle aufplatzt. Beim Einkauf sollten kleine Früchte gewählt werden, da sie süßer sind als die größeren.

Der Zustand der Schale gilt als ein guter Hinweis für die Frische der Frucht. Die Tomatillo ist im Idealfall fest und weist keine Mängel auf. Die Hülle sollte grün sein. Wenn die Frucht nicht sofort verwendet wird, ist es ratsam, die Hülse nicht zu entfernen. Sie kann entweder auf der Theke gelagert oder im Kühlschrank aufbewahrt werden, sollte aber nie in einen luftdichten Behälter gegeben werden. Die Tomatillo ist im Gemüsefach oder bei Zimmertemperatur eine Woche lang haltbar.

Die Tomatillo kann auch in Portionsbeuteln eingefroren werden, um sie ganzjährig vorrätig zu haben. Vorher werden sie in Scheiben geschnitten, blanchiert und abkühlen gelassen. Die Tomatillo ist sehr leicht zu kochen, da sie nicht geschält werden muss. Vor der Verwendung wird sie lediglich gewaschen, da die Tomatillo mit einer klebrigen Substanz bedeckt ist.

Zubereitungstipps

Die Tomatillo kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Vor allem in der mexikanischen Küche ist sie unentbehrlich. Es ist möglich, die Tomatillo als Obst oder Gemüse zu verzehren. Wer sie roh essen möchte, kann sie halbieren, zuckern oder bei Bedarf mit Salz und Pfeffer verfeinern und sie anschließend mit dem Löffel genießen, wie es bei einer Kiwi geschieht.

Doch auch als eine gesunde Beilage zu verschiedenen Fleischgerichten, in einem Brotaufstrich, in Saucen und Chutneys oder aufgrund des säuerlich würzigen Aromas in Salaten passt die Tomatillo wunderbar. Wird sie unreif geerntet und verarbeitet, färbt sie Saucen schön grün, sodass sie beispielsweise eine Hauptzutat bei der Zubereitung einer Salsa verde ist. Eine schmackhafte Zubereitungsmöglichkeit ist außerdem die gekochte Tomatillo in einer deftigen Suppe oder einem Eintopf. Salsas etc. verleiht sie eine leicht sämige Konsistenz.

Daher kann die Tomatillo Verdickungsmittel gut ersetzen. Um das Aroma noch zu intensiven, kann sie geröstet werden. In einer Süßspeise schmeckt die Tomatillo vor allem als Kompott, Marmelade oder zu Eis. Auch wenn es oft vermutet wird, die Tomatillo lässt sich in den Rezepten nicht durch eine grüne Tomate ersetzen, da der Geschmack und die Konsistenz nicht vergleichbar sind.

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