Tomate
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine der am häufigsten verzehrten Gemüsesorten ist die Tomate. Das Nachtschattengewächs wird sowohl roh als auch gekocht verwendet. Durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe leistet die Tomate einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit.
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Das sollten Sie über die Tomate wissen
Der Name „Tomate“ leitet sich vom aztekischen „xictomatl“ für „anschwellen“ ab. Gemeint ist die Reifung der ursprünglich festen grünen Beeren zu prall gefüllten Tomaten. Diese haben in aller Regel eine rote Schalenfarbe.
Während der Reifung wird das grüne Chlorophyll abgebaut und von rotem Lycopin ersetzt. Das Farbspektrum geht je nach Züchtung über Orange zu Gelb, manchmal auch lila oder gar schwarz. Am häufigsten konsumiert werden runde Exemplare. Tomaten sind recht weich und platzen unter Druck schnell auf. Im Inneren befindet sich vornehmlich Fruchtwasser (über 90%). Das festere Fruchtfleisch ist unter der Schale zu finden. Darunter sind fächerartig die Samen in ein gallertartiges Gewebe gebettet. Tomaten schmecken je nach Züchtung und Reifegrad merklich anders. Verantwortlich hierfür ist ein bestimmtes Enzym, das die bittere Säure des Gemüses zerstört. Kleinere Tomaten wie die beliebten Cherrytomaten enthalten weniger Wasser und schmecken intensiver.
Ursprünglich war die Tomate nur in Südamerika zu finden und wurde von den Mayas und Azteken genutzt. Später war sie immer mehr im Norden Amerikas verbreitet, wo sie Ende des 15. Jahrhunderts von Kolumbus mit nach Europa gebracht wurde. Mittlerweile werden Tomaten nahezu weltweit sowohl auf weiten Feldern, in riesigen Gewächshäusern als auch im heimischen Garten angebaut. Besonders geeignet ist die Reifung im warmen Sommer mit viel Sonne, wie sie etwa in Spanien praktiziert wird. Von dort bezieht die Bundesrepublik einen Großteil der importierten Tomaten.
Auf Platz 1 liegen mit weitem Abstand die Niederlande mit ihren eher wässrigen Tomaten. Der heimische Anbau ist nicht ganz so stark ausgeprägt. Dennoch ist die Tomate derzeit das meist verzehrte Gemüse in Deutschland. Etwa 20 Kilogramm isst der Durchschnittsdeutsche pro Jahr. Die Beere der meist einjährig angebauten Pflanze kann ganzjährig im Supermarkt gekauft werden. In und nach den Sommermonaten schmeckt sie am besten.
Bedeutung für die Gesundheit
Als Baustein einer ausgewogenen Ernährung ist die beliebte Tomate unverzichtbar. Die dreizehn Vitamine sowie die wertvollen Mineralstoffe und Ballaststoffe helfen dem Körper gesund zu bleiben. Nachgewiesen ist die vorbeugende Wirkung zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das Schlaganfallrisiko wird bei regelmäßigem Verzehr um die Hälfte gesenkt. Derzeit geforscht wird über den Zusammenhang zwischen Tomatenkonsum und dem Rückgang von Krebsneuerkrankungen. Wichtigster Inhaltsstoff der Tomate ist der sekundäre Pflanzenstoff Lycopin. Dieser ist in nennenswerter Konzentration ansonsten nur in Hagebutten, Grapefruits und Wassermelonen zu finden. Schon eine Tomate genügt, um den Tagesbedarf zu decken. Lycopin kräftigt die Hautzellen und fördert einen inneren Schutz gegen Sonnenbrand. Ebenso senkt Lycopin den Cholesterinspiegel und beugt koronaren Herzerkrankungen und Arteriosklerose vor.
Der Verzehr von Tomaten hat zudem positive Effekte auf die Wundheilung, Belastbarkeit von Haaren und Nägeln sowie das Immunsystem im Allgemeinen. Weiterhin wird Tomaten nachgesagt, dass sie die Stimmung aufhellen und die Nervenstärke steigern können. Tomatenketchup sollte trotz des hohen Tomatenanteils eher gemieden werden. In einer handelsüblichen Ketchupflasche (500 ml) sind etwa 110 Gramm reiner Zucker, also 35 Stück Würfelzucker enthalten.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Nährwertangaben | Menge pro 100 Gramm |
Kalorien 18 | Fettgehalt 0,2 g |
Cholesterin 0 mg | Natrium 5 mg |
Kalium 237 mg | Kohlenhydrate 3,6 g |
Eiweiß 0,9 g | Vitamin C 13,7 mg |
Tomaten eignen sich hervorragend zum Abnehmen. Eine Tomate von 50 Gramm enthält lediglich 9 Kalorien bei einer Kohlenhydratmenge von 1,8 g. Eiweiß und Fett sind ebenfalls vernachlässigbar. Etwa 94% einer Tomate sind Wasser. Dreizehn Vitamine können nachgewiesen werden, darunter mindestens 10 mg Vitamin C. Wichtig sind zudem die Vitamine B1, B2, B6, E und K sowie Niacin.
An Mineralstoffen steht Kalium mit ca. 120 mg an erster Stelle, gefolgt von Phosphor, Magnesium, Kalzium, Natrium und Eisen. Neben Folsäure und (Beta-)Carotin ist das genannte Lycopin als wichtiger sekundärer Pflanzenstoff von Bedeutung. Die Schale ist unverdaulich und wird vom Körper wieder ausgeschieden.
Unverträglichkeiten & Allergien
Für die meisten Menschen stellt der Verzehr von Tomaten kein Problem dar. Dennoch kommen Unverträglichkeiten vor. Empfindliche Personen können durch den Verzehr der Schale schmerzhafte Verdauungsstörungen erleiden. Hier empfiehlt sich ein vorheriges Schälen. Eine „Tomatenallergie“ lässt sich oft auf eine Histaminintoleranz zurückführen.
Die Symptome sind hierbei Verdauungsprobleme und Kopfschmerzen, aber auch Herzrasen oder juckende Hautausschläge. Menschen mit Heuschnupfen können auf Tomaten in Form einer Kreuzallergie negativ reagieren, etwa mit Juckreiz und Schwellungen in der Mundregion. Einzelne Moleküle in Tomaten sind chemisch eng verwandt mit Blütenpollen. Die negativen Auswirkungen können vermieden werden, wenn die Tomate gekocht wird.
Einkaufs- & Küchentipps
Auch wenn moderne Tomaten mitunter mehrere Wochen straff bleiben, verlieren sie doch mehr und mehr ihre wertvollen Inhaltsstoffe. Daher ist ein baldiger Verzehr ratsam. Auf Wochenmärkten oder Hofverkäufen können exotischere Züchtungen erstanden werden. Diese weisen ein breites Geschmacksspektrum auf. Hier gibt es mitunter auch schmackhafte grüne Tomaten. Unreife grüne Tomaten hingegen sind giftig und dürfen nicht probiert werden. Tomaten vertragen keine Kälte. Die Aufbewahrung im Kühlschrank scheidet daher aus. Besser ist es, Tomaten an einem kühlen Ort (etwa 15° C) luftig und schattig zu lagern.
Eine Besonderheit von Tomaten ist die hohe Abgabe von Ethylen. Dieses Reifegas lässt andere Obst- und Gemüsesorten, etwa Gurken, schneller verderben. Nahe zu Äpfeln gelagert werden sowohl Tomaten als auch die Äpfel schneller schlecht. Dieser Effekt kann ausgenutzt werden, um noch harte Früchte (etwa eine Kiwi) gezielt nachreifen zu lassen. Ansonsten müssen Tomaten aber unbedingt einzeln gelagert werden. Ein weiches Tuch unter den Früchten verhindert Druckstellen. Mehrere Monate haltbar und äußerst geschmacksintensiv sind im Ofen getrocknete Tomaten.
Zubereitungstipps
Tomaten sind in der Küche vielfältig verwendbar. Roh eignen sie sich für jegliche Form von Salat oder als Zwischenmahlzeit. Damit der Salat mehr nach Tomate schmeckt, empfiehlt sich das Entfernen der Kerne und des Gelees. So wässert der Salat nicht nach und bleibt länger frisch. In gekochter Form werden Tomaten für Soßen, Aufläufe oder Pizzen verwendet. Hierbei kann gut auf Dosentomaten zurückgegriffen werden.
Bei frischen Tomaten sollte die Schale vorher entfernt werden. Hierzu die Früchte kreuzförmig einritzen und für wenige Sekunden in heißes Wasser tauchen. Die Schale lässt sich dann schnell abpellen. Besonders intensiv nach Tomate schmeckt industriell gefertigtes Tomatenmark. Dieses sollte kurz angeröstet werden. Ebenfalls erhältlich sind passierte Tomaten, eine Form von reinem Tomatensaft, der als Grundlage für Soßen dient. Tomatenketchup ist nicht nur zu Fritten und Bratwurst beliebt, sollte aber in Maßen genossen werden.