Alterskrankheiten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine ganze Reihe gesundheitlicher Beeinträchtigungen, die vorwiegend im fortgeschrittenen Lebensalter auftreten, werden sowohl im Volksmund als auch in wissenschaftlichen Fachkreisen als Alterskrankheiten bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Alterskrankheiten?

Demenz im Alter
Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche ist eine der häufigsten Erscheinungen im Alter.

Die Alterskrankheiten werden so definiert, dass diese nur für Menschen im hohen Alter typisch sind und häufige Todesursachen innerhalb dieser Generationen darstellen.

Die Alterskrankheiten bestehen nicht nur auf den klassischen gesundheitlichen Einschränkungen und Funktionsverlusten. Sie zeichnen sich zudem durch einen erschwerten Heilungsveraluf und eine lange Latenzzeit aus. Das heißt, dass Alterskrankheiten eine lange Zeit brauchen, bis sie letztendlich in Form der entsprechenden Krankheitszeichen zutage treten.

In diesem Zusammenhang geht es bei Alterskrankheiten vorrangig um die hohe Sterblichkeit, welche oftmals durch die reduzierten Selbstheilungskräfte begründet ist. Im Alter verlangsamt sich die Teilungsfähigkeit und damit die Regenerationsfähigkeit der Körperzellen, was den Ausgang der Alterskrankheit in ganz wesentlichem Umfang bestimmt.

Ursachen

Die Ursachen der Alterskrankheiten liegen zum einen in der genetischen Disposition und individuellen Veranlagung jedes älteren Menschen selbst. Dies können Vorerkrankungen oder eine ungesunde Lebensweise sein.

Zum anderen spielen bei den Alterskrankheiten viele äußere Faktoren eine wichtige Rolle. Dies sind neben der sozialen Situation und den Umwelteinflüssen Überlastungen oder andere Einflüsse. Eine ganze Reihe von Alterserkrankungen entsteht durch die natürliche Schwächung des Organismus, die sich recht häufig auch auf das Immunsystem auswirkt.

Diese fehlende oder verringerte Widerstandsfähigkeit kann ein Auslöser für eine Alterskrankheit sein. Einen ganz zentralen Part innerhalb der Ursachen der Alterskrankheiten beinhaltet die Lebensweise. Eine unausgewogene, falsche Ernährung, zu viel Stress, wenig physischer und psychischer Ausgleich tragen ganz entscheidend zur Entstehung von Alterskrankheiten bei.


Typische & häufige Alterskrankheiten

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Die Symptome und Beschwerden bei Alterskrankheiten können sehr unterschiedlich sein, sodass hierbei keine allgemeine Voraussage möglich ist. Sie hängen sehr stark von der genauen Krankheit ab, wirken sich allerdings in jedem Falle sehr negativ auf die Lebensqualität des Betroffenen aus und verringern diese. Häufig kommt es dabei zu Einschränkungen in der Bewegung und damit auch im Alltag. Die

Betroffenen sind durch Alterskrankheiten häufig auf die Hilfe anderer Menschen in ihrem Alltag angewiesen. Weiterhin führen die Alterskrankheiten nicht selten zu einer Sehschwäche oder zu Hörbeschwerden, wobei es im schlimmsten Falle zu einer vollständigen Erblindung oder zu einer Taubheit kommen kann. In einigen Fällen kann es auch zu einer Demenz oder zu einer allgemeinen Versiertheit oder Vergesslichkeit kommen, die das Leben erschweren kann.

Ebenso treten häufig Thrombosen auf, die die Bewegung des Betroffenen erheblich erschweren können. Zu weiteren Alterskrankheiten gehört auch die Inkontinenz, sodass die Patienten Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang aufweisen. Auch psychische Beschwerden oder Depressionen treten dabei häufig auf. Weiterhin leiden viele Patienten an einer starken Gebrechlichkeit, sodass es schon bei leichteren Verletzungen zu schweren Brüchen kommen kann. Neben Demenz können die Patienten auch an Parkinson oder an Alzheimer erkranken.

Diagnose & Verlauf

Die Diagnose von Alterskrankheiten basiert heutzutage nicht nur auf modernen technischen Vorrichtungen. Schon die Eigen- oder Fremdbeobachtung der Betroffenen selbst kann einen ganz wesentlichen Anteil an der Feststellung der Alterskrankheiten leisten.

Diese Tatsache spielt beispielsweise bei der Früherkennung der Demenzformen oder des Morbus Parkinson eine wichtige Rolle. Darüber hinaus bemerken die älteren Personen meist selbst, dass sie aufgrund auftretender körperlicher Beschwerden und Beeinträchtigungen des Leistungsvermögens an einer Alterskrankheit leiden.

Eine Vielzahl diagnostischer Verfahren kann helfen, die Alterskrankheiten exakt festzustellen. Dies betrifft sowohl die körperlichen als auch die geistigen Erkrankungen. Neben den Laboruntersuchungen verschiedener körpereigener Substanzen tragen die röntgenologischen Verfahren dazu bei, typische Alterskrankheiten aufzudecken. Dies gilt insbesondere für äußerlich nicht sichtbare Beschwerdebilder, die beispielsweise mit Tumoren einher gehen.

Komplikationen

Bei Alterskrankheiten sind die Komplikationen sehr individuell und können nicht allgemein für eine große Personengruppe vorhergesagt werden. Sie hängen vor allem auch von der betroffenen Person selbst ab und unterscheiden sich auch mit der Lebenshaltung. Die Alterskrankheiten beeinträchtigen in der Regel das Leben des Patienten.

So können ältere Menschen bestimmte Aktivitäten nur beschränkt ausführen oder sich nur eingeschränkt fortbewegen. Zu den Alterskrankheiten gehört auch eine verminderte Sehstärke und ein schlechtes Gehör. Diese Krankheiten können nur sehr bedingt behandelt werden, zum Beispiel durch den Einsatz einer Brille oder eines Hörgerätes. Bei solchen Symptomen kann das Leben des Patienten wieder eine hohe Qualität aufnehmen.

In vielen Fällen handelt es sich bei Alterskrankheiten um solche, die in einem Krankenhaus stationär behandelt werden müssen. Darunter leidet die Lebensqualität. Oft kommt es dazu, dass die Patienten nur wenig Besuch haben und an Einsamkeit und Depression leiden. Eine soziale Ausgrenzung ist ebenfalls die Folge.

Alterskrankheiten können aber auch mit Hilfe von Pflegediensten gut überwunden werden, sodass das Leben für den Betroffenen wieder lebenswert erscheint und Spaß macht. Die Komplikationen mit und ohne Behandlung hängen stark von der jeweiligen Krankheit ab. Allerdings treten bei älteren Menschen häufiger Komplikationen bei Operationen und Narkosen statt, da der Körper diese nicht mehr gut verkraftet.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Alterskrankheiten sind degenerative Erkrankungen, die meistens nicht mehr verschwinden. Umso wichtiger ist es, bei ersten Anzeichen typischer Alterskrankheiten im fortschreitenden Alter einen erfahrenen Facharzt zur Diagnosestellung aufzusuchen. Viele Alterskrankheiten werden nicht sofort erkannt oder der Patient wartet mit dem Arztbesuch sehr lange. Dadurch sind sie fortgeschritten, wenn der Arzt hinzugezogen wird, und es ist nicht mehr möglich, den Verlauf zu verlangsamen oder dem Patienten symptomatisch zu helfen.

Einfacher dagegen wird die Behandlung typischer Alterskrankheiten, wenn sie rechtzeitig und im frühen Stadium erkannt werden. Je nachdem, wie die Diagnose ausfällt, können Betroffene durch frühe medikamentöse Behandlung noch für einige Zeit fast symptomfrei leben und der Verlauf der Erkrankung wird aufgehalten. Allerdings handelt es sich hierbei um hochwirksame Medikamente, die natürlich Nebenwirkungen haben können und die nicht nur deswegen ärztlich verschrieben werden müssen. Alterskrankheiten müssen auch regelmäßig auf ihren Verlauf hin untersucht werden.

Da zu erwarten ist, dass sie fortschreiten werden, sollte der begleitende Arzt wissen, wann das passiert, damit er rechtzeitig mit der richtigen Behandlung darauf reagieren kann. Viele alternde Patienten verweigern sich trotz der Möglichkeit, das Leben mit einer Alterskrankheit wesentlich angenehmer zu machen. Wenn Verwandte oder andere nahstehende Personen den Verdacht hegen, dass Alterskrankheiten im Spiel sein könnten, sollten sie auf eine ärztliche Untersuchung des Betroffenen bestehen.

Behandlung & Therapie

Die Behandlungsmöglichkeiten von Alterskrankheiten richten sich jeweils nach deren Art und deren Umfang. In den meisten Fällen der Betroffenen ist die Therapie der Alterskrankheiten nicht immer einfach, denn es handelt sich vielfach um einen Komplex verschiedener Erkrankungen.

Um die Alterskrankheiten effizient und sinnvoll therapieren zu können, arbeiten die verschiedensten medizinischen Fachrichtungen zusammen. Dies gilt ebenfalls für das Einbinden von Rehabilitationseinrichtungen. Um altersspezifisch behandeln und betreuen zu können, sind ganz neue medizinische Fachrichtungen entstanden.

Dazu gehören beispielsweise die Gerontopsychologie und die Geriatrie. Auch die alternativmedizinischen Behandlungsmethoden leisten einen effektiven Beitrag. Die Homöopathie bietet in diesem Zusammenhang eine enorme Auswahl an Möglichkeiten, ganzheitlich körperliche und psychische Alterskrankheiten erfolgreich zu therapieren.

Darüber hinaus leisten die medizinischen Einrichtungen einen hochwertigen Beitrag, wenn es darum geht, ganz spezielle Alterskrankheiten zu behandeln. Neben den klassischen Herz-Kreislauf-Störungen und Stoffwechselkrankheiten sind dies Erkrankungen der Seh- oder Hörorgane und des Skelettsystems. Es geht außerdem um die altersgerechte Betreuung der Menschen, die unter einer Alterskrankheit leiden und denen eine bestimmte Lebensqualität gewährleistet werden soll.

Zu den behandelbaren Erkrankungskomplexen, die im Alter auftreten, gehören neben der Demenz die sogenannten Hirnleistungsstörungen, die Inkontinenz der Blase oder des Darms, eine körperliche Einschränkung in Folge eines Schlaganfalles sowie viele weitere Syndrome.

Aussicht & Prognose

Die Prognose für die typischen Alterskrankheiten ist umso besser, je früher man in jungen Jahren auf seine Gesundheit geachtet hat. Zur Altersvorsorge gehören ausreichend Bewegung und Sport ebenso wie eine gesunde Lebensweise und eine vitalstoffreiche Ernährung. Viele sogenannte Alterskrankheiten sind vermeidbar. Andere können dank guter Lebensführung deutlich später auftreten.

Alterskrankheiten sind offiziellen Prognosen zufolge auf dem Vormarsch. Dabei fällt auf, dass auch immer jüngere Menschen an sogenannten Alterskrankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Osteoporose leiden können. Zu den altersbedingten Erscheinungen wie Sehkraft- und Hörkraftverlust addieren sich schwindende Knochendichte und nachlassende Muskelkraft. Die Aussichten bei schweren Alterserkrankungen sind schlecht, wenn die Lebensführung sorglos und wenig gesundheitsbewusst war.

Medizinischer Fortschritt allein kann keine Gewähr gegen vorzeitig eintretende Degenerationsprozesse oder schwere Erkrankungen im Alter sein. Die Vermeidung von Diabetes mellitus Typ 2 kann das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten beträchtlich senken. Viel Bewegung, gesunde Venen und Arterien und ein gesundheitsförderlicher Lebensstil leisten dasselbe. Selbst altersbedingter Blasenschwäche kann durch Vermeidung von Übergewicht oder Beckenbodentraining deutlich abgemildert werden.

Nur wenige Krankheiten sind echte Alterskrankheiten. Die meisten Erkrankungsfolgen, die Jahre später eintreten, werden bereits in jungen Jahren angelegt. Daher sind die Aussichten umso besser, wenn bereits frühzeitig ein Bewusstsein für die gesundheitlichen Alltagsrisiken erworben wird.


Vorbeugung

Um einer Alterskrankheit vorzubeugen, gibt es mehrere Wege, die sich bereits im jugendlichen Lebensalltag integrieren lassen. Dies sind vorrangig eine gesunde Lebensweise, viel Bewegung, eine Achtsamkeit auf sich selbst und eine ausgewogene Ernährung. Diese beugt vielen Risiken vor, an einer Alterskrankheit leiden zu müssen.

Nachsorge

Die meisten Alterskrankheiten lassen sich nicht mehr vollständig heilen, nachdem sie einmal aufgetreten sind. Damit kann eine Nachsorge nicht das Ziel verfolgen, ein erneutes Entstehen zu verhindern. Demenz, Parkinson, Altersschwerhörigkeit, Alzheimer und andere entwickeln sich unaufhörlich weiter. Ärzte können nur versuchen, Komplikationen abzustellen und Betroffene in ihrem Alltag zu unterstützen. Ein Verlust an Lebensqualität bleibt nicht aus.

Innerhalb der Nachsorge arbeiten viele Fachbereiche eng zusammen. Je nach Ausprägung verordnen Ärzte ambulante Therapien und Medikamente. Manchmal wird eine Rehabilitationsmaßnahme verordnet. Die Homöopathie bietet eine Reihe interessanter ganzheitlicher Ansätze an. Den Erfolg einer Behandlung steuert jeder Patient schon in jungen Jahren.

Denn eine ausgewogene Ernährung und eine ständige sportliche Betätigung vermindern das Risiko, an Gebrechen im Alter zu leiden. Zur Vermeidung von Schwierigkeiten werden auch die Kinder und nahe Verwandte benötigt. Sie können durch mentale Trainings und gemeinsame Aktivitäten die geistigen Auswirkungen der Alterskrankheiten mindern.

Gegen körperliche Symptome hält die Medizin viele geeignete Hilfsmittel wie Hörgeräte bereit. In der Diagnostik greifen Ärzte auf Beobachtungen der Patienten zurück und befragen nahestehende Personen. Mentale Tests, Blutuntersuchungen, Röntgenbilder und anderes können vorgebrachte Beschwerden verifizieren. Pflegedienste helfen Seniorinnen und Senioren im Alltag.

Das können Sie selbst tun

Alte Menschen können häufig nicht auf soziale Netzwerke wie Familie oder Nachbarschaft zurückgreifen. Gegen Hilflosigkeit gepaart mit Einsamkeit empfiehlt sich speziell die gemeinschaftliche Selbsthilfe: Betroffene können sich in Gruppen mit Gleichgesinnten austauschen. Diese Form der sozialen Gemeinschaft ist selbst bei chronischen Erkrankungen förderlich.

Bei ernährungsbedingten Alterskrankheiten lindert eine Nahrungsmittelumstellung die Beschwerden. In schwerwiegenden Fällen hilft eine Diät, die exakt auf das Krankheitsbild zugeschnitten ist. Bei Mangelernährung schaffen abwechslungsreiche, ausgewogene Mahlzeiten Abhilfe.

Nahrungsergänzungsmittel und Trinknahrung helfen, den gesteigerten Bedarf zu decken. Reformhäuser, Drogeriemärkte und Apotheken führen ein großes Sortiment und bieten kompetente Beratung an. Ein Ernährungstagebuch verschafft Überblick über Art, aufgenommene Menge und Zeitpunkt der Mahlzeiten.

Ein gesunder, aktiver Lebensstil dämmt viele Alterskrankheiten ein: Der Verzicht auf Alkohol und Tabakwaren, eine angemessene Ernährung, das Achten auf genügend Flüssigkeitsaufnahme sowie regelmäßige körperliche und geistige Aktivität verbessern den Gesamtzustand. So gibt es neben Fitness- und Koordinationstraining für Senioren auch das sogenannte „Gehirnjogging“ (Sudokus, Bilderrätsel, Quizze). Es fördert spielerisch die Gedächtnisleistung und das Denkvermögen.

Generell gilt: Im Zweifelsfall unbedingt einen Arzt oder Therapeuten aufsuchen. Hinter einem vermeintlich natürlichen Alterungsschub kann sich eine ernste Erkrankung verbergen. Je früher sich ein Patient einer Behandlung unterzieht, desto größer die Erfolgsaussichten.

Quellen

  • Förstl, H.: Demenzen in Theorie und Praxis. Springer, Berlin 2011
  • Largiadèr, F., Saeger, H.-D., Keel, M.J.B.: Checkliste Chirurgie. Thieme, Stuttgart 2012
  • Scheepers, C., Steding-Albrecht, U., Jehn, P.: Ergotherapie. Vom Behandeln zum Handeln. Thieme, Stuttgart 2015

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