Ampfer

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Ampfer ist ein beliebtes Wild- und Heilkraut mit hohem Vitamin C Gehalt, bekannt als Salatgewürz und geschätzt für seine Heilwirkung vor allem bei Magen- und Darmkatarrhen. Er brilliert fein dosiert in Tees, Soßen und Salaten durch seinen säuerlich-scharfen Geschmack.

Vorkommen & Anbau von Ampfer

Der Ampfer ist ein beliebtes Wild- und Heilkraut mit hohem Vitamin C Gehalt, bekannt als Salatgewürz und geschätzt für seine Heilwirkung vor allem bei Magen- und Darmkatarrhen.

Der Ampfer hat seinen Namen vom mittelhochdeutschen Wort „amper“, übersetzt „schauer, scharf, bitter“. Das Knöterichgewächs ist ein Vertreter der Pflanzengattung Rumex mit weltweit etwa 130 bis 200 verschiedenen Arten.

Es kommt vorwiegend auf feuchten Wiesen, sumpfigen Weiden, auf Höfen, auf Wegrändern oder auf Schutt in ganz Mitteleuropa vor. Einige Arten wachsen in Höhenlagen von 1600 oder gar bis zu 2000 m. Nährstoffreiche Standorte, lehmig-tonige Böden und Staunässe bevorzugt er.

Das Heilkraut hat eine mehrjährige, ausdauernde und krautige Wuchsform. Der Ampfer wächst in großen, lanzettartigen und fleischigen Blättern, die wechselseitig angeordnet sind. Die Grundblätter sind im Gegensatz zu den oberen Blättern ganzrandig, lang gestielt mit meist spießförmigem Blattgrund. Ein Erkennungsmerkmal bildet der deutliche Mittelnerv der Blätter. Krauser Ampfer treibt einen bis zu 1,50 m hohen Stängel mit kleineren Blättern und grünen Blüten in ästigen Scheintrauben aus.

Römischer Ampfer wird dagegen etwa 15 bis 50 cm hoch. Das Wurzelsystem reicht senkrecht und besonders tief in das Erdreich. Die Ampferarten lassen sich leicht untereinander und mit anderen Knöterichgewächsen verwechseln. Je nach Art variiert die Sammelzeit von April bis Mai und Juli bis August oder Oktober. Volkstümlich ist er als großer Ampfer, Salatampfer, Sauergras, Sauerknöterich und Wiesen-Sauerampfer bekannt.

Wirkung & Anwendung

In der modernen Pflanzenmedizin sind der krause und stumpfblättrige Ampfer sowie der Sauerampfer als Heilmittel bekannt. Zur Anwendung dienen die Blätter und Samen, der frische Pflanzensaft und die getrockneten Wurzelstöcke. Je nach Art des Knöterichgewächs sollten die Pflanzenbestandteile gewählt werden. Die Wurzel des krausen Ampfers (Rumex crispus) wirkt abführend, blutreinigend, galleanregend und entgiftend.

Sie ist vor allem auch für Hautprobleme wie Akne und Ekzeme oder gegen Pilzinfektionen und arthritischen Beschwerden geeignet. Die Wurzeln werden im Herbst ausgegraben, gesäubert und zerkleinert. Sie sollten an einem schattigen Ort und unter 40°C gelagert werden. Die Blätter haben einen höheren Oxalatgehalt und enthalten mehr Oxalsäure. Bei Gicht und Nierensteinen oder schwangeren und stillenden Personen ist eine Behandlung eher nicht ratsam.

Bei einer Vergiftung kommt es bei Mensch und Tier zu Erbrechen, Durchfall und Schluckbeschwerden. Aus Bestandteilen des krausen Ampfers werden in der Homöopathie vorwiegend Arzneimittel gegen Atemwegsinfektionen und Hautausschlägen hergestellt. Dem Sauerampfer (Rumex acetosa) und seinen Blättern dagegen wird eine harntreibende, blutbildende- und reinigende sowie entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung nachgesagt. Sie dienen zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Hauterkrankungen, Menstruationsbeschwerden und Blutarmut.

Dazu werden die jungen Blätter kurz vor der Blüte über der Erde abgeschnitten und frisch oder getrocknet mit heißem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Der Tee kann sowohl getrunken, als auch äußerlich angewendet werden. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit bilden Umschläge aus zerdrückten Blättern. Tee aus den Samen des Sauerampfers gilt als Heilmittel gegen Würmer. Jedoch ist auch hier einer Einnahme von größeren Mengen (>15g) durchaus abzuraten, um einer Vergiftung entgegenzugehen.

In Verbindung mit anderen Heilpflanzen wie Holunder und Schlüsselblume nützt Sauerampferkraut nachweislich gegen Entzündungen der Atemwege und bei Nasennebenhöhlenentzündungen. Die Blätter des stumpfblättrigen Ampfers (Rumex obtusifolius) oder Grindwurzel schmecken würzig und passen gut in die Küche. Ihnen wird eine abführende, adstringierende, tonische, blutreinigende und –bildende Wirkung nachgesagt, ähnlich dem Sauerampfer. Die Wurzel besitzt einen geringeren Oxalatgehalt und dient als Abführmittel. Die gerbstoffreichen Samen des Sauerampfers wirken gegen Durchfall.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Ampfer enthält im Allgemeinen Vitamin C, Oxalsäure, Kaliumbioxalat, Eisen, Flavonglykoside, Gerbstoffe, Gerbsäure und Hyperoside. Darüber hinaus ist er reich an Ballaststoffen, Vitamin A und B6, Magnesium, Calcium und Kalium sowie Proteinen. Die Kombination dieser Inhaltsstoffe macht den Ampfer zu einem universell einsetzbaren Wirkmittel. Durch einen hohen Eisengehalt werden rote Blutkörperchen gebildet.

Der allgemeine Sauerstoffgehalt im Körper steigt an, Organe werden besser versorgt und der hohe Kaliumgehalt sorgt zusätzlich für ein entlastetes Herz-Kreislaufsystem. Der hohe Vitamin C Gehalt, ähnlich dem einer Zitrone, fördert eine Stimulierung des Immunsystems. Die Bildung weißer Blutkörperchen wird angeregt, Krankheitserreger dadurch besser abgewehrt. Frühjahrsmüdigkeit und gar Skorbut werden so entgegengewirkt. Dem Ampfer wird allgemein eine erfrischende und energieliefernde Wirkung zugesprochen.

Die in der Landwirtschaft als Unkraut bekannte Pflanze und ihre Blätter und Wurzeln wirken zum anderen förderlich für die Verdauung. Blähungen, Verstopfung und Durchfall können durch einen hohen Ballaststoffanteil merklich verringert werden. Die Wurzel der Ampfer ist ein natürliches Abführmittel. Nebenbei sorgen die Ballaststoffe für einen geringeren Cholesterinspiegel und folglich für ein gesundes Herz. Ampfer enthält durchaus viele Ballaststoffe, jedoch wenig Kalorien und Fett.

Bereits in der Antike und im Mittelalter bekannt für seine reinigende und adstringierende Wirkung, wird Ampfer auch in der modernen Pflanzenheilkunde gegen Hautunreinheiten wie Pickel oder Wunden und Insektenstiche eingesetzt. Dabei werden ganze Blätter oder Kompressen mit Aufgüssen direkt auf die betroffenen Stellen gelegt.

Die Pharmazeutische Industrie und Tiermedizin nutzt Inhaltsstoffe des Ampfers als Bestandteile vieler Produkte in Verbindung mit anderen Heilpflanzen. In Hinsicht auf eine mäßig starke allergische Potenz, sollte Ampfer von Allergikern gemieden werden.


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