Thorax

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Thorax, welcher im Alltag oft auch als Brustkorb bezeichnet wird, bildet einen Schutzraum für das Herz, die Lunge und andere Organe des Menschen und ist für bedeutende Funktionen des Organismus zuständig. Umso wichtiger ist es somit, Krankheiten im Bereich des Thorax frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Thorax?

Im Allgemeinen setzt sich der Thorax aus vier Hauptelementen zusammen, zu welchen das Brustbein, zwölf Rippenpaare, zwölf Brustwirbel sowie deren Bandscheiben zählen.
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Der Thorax ist die Benennung für den Brustkorb, welcher einen wichtigen Bestandteil des menschlichen Skeletts darstellt und sich von der griechischen Bezeichnung für das Wort „Korb“ ableitet.

Er ist durch eine glockenähnliche Form und zahlreiche Muskeln und Bänder charakterisiert, die an den Rippen des Brustkorbes anschließen und für eine hohe Stabilität und Elastizität sorgen. Die Rippen umschließen die inneren Organe und schützen sie vor Stößen und anderen äußeren Krafteinwirkungen.

Zusätzlich ermöglichen sie das Heben und Senken des Thorax bei der Atmung.

Die Form und Größe des Thorax ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und wird durch die Atemmuskulatur ständig verändert.

Anatomie & Aufbau

Im Allgemeinen setzt sich der Thorax aus vier Hauptelementen zusammen, zu welchen das Brustbein, zwölf Rippenpaare, zwölf Brustwirbel sowie deren Bandscheiben zählen.

Die Rippen, welche als flache, leicht gekrümmte Knochen auftreten, sind an der Hinterseite des Thorax über Rippenwirbelgelenke mit den Querfortsätzen der Brustwirbel verknüpft. An der Vorderseite wiederum verbindet Knorpel die oberen zehn Rippen mit dem Brustbein, welches wiederum einen Anschluss an das Schlüsselbein und den Schultergürtel besitzt.

Die unteren beiden Rippenpaare enden hingegen frei und haben somit keine feste Verbindung zum Brustbein, wodurch sie häufig auch als „freie Rippen“ bezeichnet werden. Des Weiteren befinden sich auch zahlreiche lebenswichtige Organe innerhalb des Brustkorbes.

So liegt neben der Lunge auch der Mittelfeldraum (Mediastinum) im Inneren des Thorax, welcher das Herz, den Thymus, die Luftröhre, die Speiseröhre, die Lymphknoten sowie Lungen- und Blutgefäße wie die Aorta oder die Hohlvene beinhaltet.

Funktionen & Aufgaben

Dem Thorax wird eine große Bedeutung im menschlichen Körper zugeschrieben, da er zahlreiche lebenssichernde Aufgaben des Organismus erfüllt.

So dient er zunächst als Ansatzstelle für verschiedene Skeletteile wie beispielsweise die Schultermuskulatur oder die Bauchwand. Außerdem besitzt er aufgrund seiner hohen Stabilität eine Schutzfunktion für lebenswichtige und verletzliche Organe des Organismus. Hierzu zählt neben der Lunge, der Milz und der Leber auch das Herz. Dieses wird von vorn durch das kräftige Brustbein geschützt, während die Wirbelkörper der Brustwirbelsäule es nach hinten abschirmen.

Eine weitere bedeutende Aufgabe kommt dem Thorax bei der Atmung zugute, da dieser als ein knöcherner Rahmen die wesentlichen Voraussetzungen für den Atemvorgang des Menschen herstellt: So wird der Thorax durch die im Rahmen ausgespannte Zwischenrippenmuskulatur und das Zwerchfell auf und ab bewegt und sorgt dabei für die Entfaltung der Lunge.

Krankheiten

Durch seine vielfältigen und wichtigen Funktionen sind Krankheiten im Bereich des Thorax besonders gefährlich. So tritt beispielsweise der Herzinfarkt im Bereich des Brustkorbes auf, bei welchem ein Teil des Herzmuskels nicht mehr ausreichend durchblutet wird.

Die Ursache liegt dabei in dem Verschluss eines Herzkranzgefäßes, welches das Herz mit Blut versorgt. Auch die Lungenentzündung, welche meist einer Infektion der Lungenbläschen oder des Lungengewebes durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten zugrunde liegt, ist im Bereich des Thorax vorzufinden. Diese verläuft bei frühzeitiger Erkennung meist unproblematisch, kann in einigen Fällen jedoch auch eine lebensgefährliche Bedrohung des Organismus darstellen.

Eine weitere Erkrankung im Bereich des Brustkorbes ist die sogenannte Hämatothorax, die eine Ansammlung von Blut in der Pleurahöhle bezeichnet. Verursacht wird diese Krankheit häufig durch Verletzungen an Wirbeln oder durch Rippenbrüche. Mit der Hämatothorax steht häufig auch der Pneumothorax im Zusammenhang, welcher die Ansammlung von Luft neben der Lunge beschreibt. Als Folge dieser Ansammlung kann sich die Lunge nicht mehr ausdehnen und fällt in sich zusammen.

Die Luft kann hierbei entweder durch ein geplatztes Lungenbläschen aus der Lunge selbst austreten, aber auch durch Verletzungen der Brustwand von außen neben die Lunge gelangen. Des Weiteren kann es im Bereich des Thorax auch zu Krebserkrankungen kommen, wobei der Lungenkrebs die am häufigsten auftretende Form darstellt.


Typische & häufige Brustkorberkrankungen

10 Dinge, die Sie über den Thorax wissen sollten

Hier sind zehn wichtige Fragen und Antworten zum Thorax (Brustkorb), besonders in Bezug auf die Gesundheit:

Was ist der Thorax und welche Funktion hat er?

Der Thorax, oder Brustkorb, ist der knöcherne Bereich des Körpers, der das Herz, die Lungen und andere wichtige Organe schützt. Er besteht aus den Rippen, dem Brustbein und den Brustwirbeln der Wirbelsäule. Seine Hauptfunktion besteht darin, die lebenswichtigen Organe vor Verletzungen zu schützen und die Atmung zu unterstützen, indem er sich beim Ein- und Ausatmen ausdehnt und zusammenzieht.

Welche Organe befinden sich im Thorax?

Im Thorax liegen das Herz, die Lungen, die Luftröhre (Trachea), der Brustteil der Speiseröhre sowie große Blutgefäße wie die Aorta und die Hohlvenen. Diese Organe sind entscheidend für die Sauerstoffversorgung und den Kreislauf im Körper.

Was sind häufige Erkrankungen des Thorax?

Zu den häufigen Erkrankungen im Thoraxbereich gehören Lungenentzündungen, Bronchitis, Lungenkrebs, Rippenfrakturen, Herzkrankheiten wie Angina pectoris oder Herzinfarkte, sowie Pleuraergüsse (Flüssigkeitsansammlung im Brustraum).

Wie erkennt man eine Rippenfraktur?

Eine Rippenfraktur verursacht typischerweise starke Schmerzen im Brustbereich, besonders bei Bewegung, tiefem Atmen oder Husten. Oft gibt es auch eine sichtbare Schwellung oder Verformung. Rippenbrüche können durch Stürze, Schläge oder Autounfälle verursacht werden und erfordern in der Regel ärztliche Behandlung.

Was ist ein Pneumothorax und wie gefährlich ist er?

Ein Pneumothorax tritt auf, wenn Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustwand eindringt und den Druck im Thorax erhöht, was die Lunge teilweise oder vollständig kollabieren lassen kann. Symptome sind plötzliche Brustschmerzen und Atemnot. Ein Pneumothorax ist ein medizinischer Notfall und erfordert oft eine sofortige Behandlung, um die Lunge zu entlasten.

Wie beeinflussen Atemwegserkrankungen den Thorax?

Asthma, Bronchitis und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) führen oft zu einer Entzündung und Verengung der Atemwege, was die Atmung erschwert. Menschen mit diesen Erkrankungen spüren häufig Enge im Brustbereich, Husten und Atemnot.

Wie wirkt sich schlechte Körperhaltung auf den Thorax aus?

Eine schlechte Haltung, vor allem ein krummer Rücken oder das Einsinken des Brustkorbs, kann die Funktion des Thorax beeinträchtigen, da die Ausdehnung des Brustkorbs während der Atmung eingeschränkt wird. Dies führt zu flacherer Atmung und möglicherweise einer geringeren Sauerstoffaufnahme.

Wie kann man den Thorax stärken?

Atemübungen, regelmäßige körperliche Aktivität und Krafttraining der Brust- und Rückenmuskulatur können die Beweglichkeit des Brustkorbs verbessern und seine Funktion unterstützen. Yoga und Pilates stärken die Brustmuskeln und verbessern die Haltung, was der Atemkapazität zugutekommt.

Warum sind Thoraxschmerzen ein Alarmsignal?

Brustschmerzen können auf eine Vielzahl von Problemen hinweisen, von muskulären Verspannungen bis hin zu schweren Herz- oder Lungenproblemen. Angina Pectoris, die durch eine unzureichende Sauerstoffzufuhr zum Herzen verursacht wird, oder ein Herzinfarkt zeigen sich oft durch Schmerzen oder ein Druckgefühl im Brustbereich und sollten immer ernst genommen werden.

Welche Untersuchungen gibt es für den Thorax?

Um Thoraxprobleme zu diagnostizieren, werden häufig Röntgenaufnahmen, CT-Scans und MRTs eingesetzt. Bei Herzproblemen wird ein EKG oder eine Echokardiographie durchgeführt. Um die Lungenfunktion zu überprüfen, kann eine Spirometrie oder ein Lungenfunktionstest helfen, den Zustand der Atemwege zu beurteilen.

10 Tipps für einen gesunden Brustkorb

Hier sind zehn Tipps für einen gesunden Thorax, die helfen, das Herz, die Lungen und die Struktur des Brustkorbs zu schützen und zu stärken:

Regelmäßige Bewegung: Bewegung ist entscheidend für einen gesunden Thorax. Kardio-Training wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen stärkt die Herz- und Lungenfunktion, während Krafttraining die Muskeln im Brust- und Rückenbereich aufbaut, die den Thorax unterstützen. Regelmäßige Bewegung verbessert die Atemkapazität und fördert die Sauerstoffaufnahme.

Atemübungen: Spezielle Atemübungen helfen, die Lungenkapazität zu erhöhen und die Atemmuskulatur zu stärken. Tiefes Ein- und Ausatmen, Zwerchfellatmung oder Yoga-Atemtechniken fördern die Beweglichkeit des Brustkorbs und helfen, die Lungen besser mit Sauerstoff zu versorgen.

Rauchen vermeiden: Rauchen schädigt die Lungen und beeinträchtigt die Atmung. Es erhöht das Risiko von Lungenkrebs, COPD und anderen Atemwegserkrankungen, die die Thoraxfunktion stark einschränken. Der Verzicht auf das Rauchen oder die Reduktion des Tabakkonsums ist einer der wichtigsten Schritte, um die Gesundheit des Thorax zu bewahren.

Auf die Haltung achten: Eine gute Körperhaltung ist wichtig, um den Thorax gesund zu halten. Eine aufrechte Haltung verbessert die Ausdehnung des Brustkorbs und die Atmung. Vermeiden Sie langes Sitzen oder das Einrollen der Schultern, da dies die Lungenkapazität einschränken kann. Ergonomische Stühle und regelmäßige Bewegungspausen am Schreibtisch helfen, die richtige Haltung zu fördern.

Stärkung der Brust- und Rückenmuskulatur: Übungen wie Liegestütze, Rudern oder das Planken stärken die Muskeln, die den Thorax stabilisieren. Eine starke Muskulatur im Brust- und Rückenbereich unterstützt die Haltung und schützt die Rippen und Wirbelsäule vor Überlastungen.

Regelmäßige Herz- und Lungenuntersuchungen: Gerade für Menschen mit Risikofaktoren wie Rauchen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen für Herz und Lunge wichtig. Ein EKG oder ein Lungenfunktionstest können frühzeitig Hinweise auf Probleme im Thoraxbereich geben.

Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten unterstützt die Herzgesundheit und damit die Funktion des Thorax. Besonders Omega-3-Fettsäuren (in Fisch oder Leinsamen) helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und die Herzfunktion zu unterstützen.

Vermeidung von Atemgiften und Schadstoffen: Schadstoffe wie Feinstaub, Schimmel oder chemische Dämpfe belasten die Lungen und können langfristig die Thoraxgesundheit beeinträchtigen. Achten Sie darauf, in einer sauberen Umgebung zu leben, und vermeiden Sie den Kontakt mit Schadstoffen so weit wie möglich.

Ausreichend Flüssigkeit trinken: Genügend Wasser zu trinken hilft, die Schleimhäute in den Atemwegen feucht zu halten, was die Atmung erleichtert und das Risiko von Atemwegsinfektionen verringert. Dehydrierung kann zu einer Verschlechterung der Atemfunktion führen.

Vorsicht bei starker Belastung: Bei intensiver körperlicher Arbeit oder Sport sollten Sie auf die richtige Atemtechnik und Haltung achten, um den Thorax nicht zu überlasten. Zu schweres Heben oder falsche Atemmuster können zu Schmerzen und Verspannungen im Brustbereich führen. Pausen und Atemübungen helfen, den Körper zu entlasten.

Diese Tipps fördern die Gesundheit des Thorax, indem sie sowohl die Atemwege als auch die strukturelle Stabilität des Brustkorbs stärken. Ein gesunder Lebensstil, Bewegung und Prävention sind die Basis für einen optimal funktionierenden Thorax.

Pneumothorax: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Pneumothorax tritt auf, wenn Luft in den Raum zwischen der Lunge und der Brustwand eindringt, was dazu führt, dass die Lunge teilweise oder vollständig kollabiert. Diese Ansammlung von Luft im Pleuraraum (dem Raum zwischen den beiden Schichten der Lungenhülle) stört die normale Ausdehnung der Lunge beim Atmen und kann zu akuter Atemnot führen. Ein Pneumothorax ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Behandlung erfordert.

Ursachen eines Pneumothorax

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einem Pneumothorax führen können:

Spontaner Pneumothorax: Dieser tritt plötzlich ohne ersichtliche Ursache auf. Es kann jedoch ein Zusammenhang mit vorbestehenden Erkrankungen wie chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder Lungenemphysem bestehen. Auch bei jungen, schlanken Menschen ohne Lungenerkrankungen kann es aufgrund von winzigen Rissen in den Lungenbläschen (Alveolen) zu einem spontanen Pneumothorax kommen.

Traumatischer Pneumothorax: Eine Verletzung des Brustkorbs, wie sie bei einem Autounfall, Sturz oder einer Penetrationsverletzung durch einen Gegenstand wie ein Messer oder eine Rippenfraktur auftritt, kann Luft in den Pleuraraum eindringen lassen.

Iatrogener Pneumothorax: Manchmal kann ein Pneumothorax auch durch medizinische Eingriffe wie eine Lungenbiopsie, eine falsche Platzierung einer Zentralvenenkatheterisierung oder während einer mechanischen Beatmung entstehen.

Symptome eines Pneumothorax

Die Symptome eines Pneumothorax können je nach Schweregrad und Ausmaß der Lungenschädigung variieren. Häufige Anzeichen sind:

Plötzliche Brustschmerzen: Diese Schmerzen sind oft scharf und auf der Seite des betroffenen Lungenflügels lokalisiert.

Atemnot: Da die Lunge nicht mehr vollständig expandieren kann, treten Atembeschwerden auf. Je nach Ausmaß des Pneumothorax können sie leicht bis schwer sein.

Schneller Herzschlag: Der Körper versucht, den Sauerstoffmangel zu kompensieren, was zu einem beschleunigten Puls führt.

Blässe oder bläuliche Hautverfärbung: Bei einem schwereren Pneumothorax kann der Sauerstoffgehalt im Blut sinken, was sich durch eine bläuliche Verfärbung der Haut (Zyanose) äußern kann.

Behandlung eines Pneumothorax

Die Behandlung hängt vom Ausmaß des Pneumothorax ab. In milden Fällen, bei denen nur wenig Luft in den Pleuraraum gelangt ist und die Symptome gering sind, kann der Pneumothorax von selbst heilen. Die Luft wird allmählich resorbiert, und die Lunge kann sich wieder ausdehnen.

In schwereren Fällen ist eine Thoraxdrainage erforderlich. Dabei wird ein dünner Schlauch durch die Brustwand in den Pleuraraum eingeführt, um die Luft abzulassen und der Lunge zu ermöglichen, sich wieder auszudehnen. Bei einem Spannungspneumothorax, der durch einen anhaltenden Luftstrom in den Pleuraraum verursacht wird und den Druck im Brustkorb erhöht, ist eine sofortige Notfallbehandlung erforderlich, da er lebensbedrohlich ist.

In Fällen von wiederkehrendem Pneumothorax kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, bei dem die undichten Stellen in der Lunge verschlossen oder die Lungenoberfläche mit der Brustwand verwachsen wird, um ein erneutes Auftreten zu verhindern.

Ein Pneumothorax ist ein ernstes Problem, das nicht ignoriert werden sollte. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung ist entscheidend, um schwere Komplikationen zu vermeiden und die Lungenfunktion wiederherzustellen.

Rippenfrakturen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Rippenfrakturen sind eine häufige Verletzung des Thorax, die durch einen Bruch einer oder mehrerer Rippen entsteht. Diese Art der Verletzung tritt meist durch direkte Einwirkung von Gewalt auf den Brustkorb auf, wie etwa bei Autounfällen, Stürzen oder Sportverletzungen. Rippenfrakturen können sehr schmerzhaft sein und die Atmung sowie den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Ursachen von Rippenfrakturen

Rippenfrakturen entstehen in der Regel durch einen starken Aufprall oder Druck auf den Brustkorb. Häufige Ursachen sind:

  • Verkehrsunfälle, bei denen der Aufprall auf das Lenkrad oder den Sicherheitsgurt die Rippen beschädigt.
  • Stürze auf den Brustbereich, vor allem bei älteren Menschen mit schwächeren Knochen.
  • Sportverletzungen durch Kollisionen, insbesondere bei Kontaktsportarten wie Fußball, Rugby oder Eishockey.
  • Schwere Hustenanfälle, die in seltenen Fällen zu Rippenbrüchen führen können, vor allem bei älteren oder osteoporotischen Patienten.

Menschen mit Osteoporose haben ein erhöhtes Risiko für Rippenfrakturen, da ihre Knochen spröder und anfälliger für Brüche sind.

Symptome einer Rippenfraktur

Die Symptome einer Rippenfraktur sind meist sofort spürbar und umfassen:

Starke Schmerzen: Die Schmerzen treten besonders beim Atmen, Husten oder Bewegen auf. Tiefe Atemzüge verstärken den Schmerz.

Empfindlichkeit: An der Stelle des Bruchs ist der Bereich oft sehr empfindlich auf Druck.

Schwellung und Blutergüsse: Um die Bruchstelle herum kann es zu einer sichtbaren Schwellung oder einem Bluterguss kommen.

Atembeschwerden: Aufgrund der Schmerzen kann es schwierig sein, tief einzuatmen, was zu einer flachen Atmung führt. Dies kann die Sauerstoffaufnahme verringern und das Risiko von Komplikationen wie einer Lungenentzündung erhöhen.

Behandlung von Rippenfrakturen

Die Behandlung einer Rippenfraktur hängt von der Schwere des Bruchs ab. In den meisten Fällen heilt eine Rippenfraktur von selbst innerhalb von 6 bis 8 Wochen. Die Behandlung zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und Komplikationen zu verhindern.

Schmerzmanagement: Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen werden verschrieben, um die Schmerzen zu kontrollieren. Die Schmerzlinderung ist wichtig, da sie dem Patienten ermöglicht, normal zu atmen und Komplikationen wie eine Lungenentzündung zu vermeiden. Eine tiefere Atmung wird oft durch Atemübungen gefördert, die der Patient regelmäßig durchführen sollte.

Bewegungseinschränkung: Schwere körperliche Aktivitäten sollten während der Heilungsphase vermieden werden, um eine Verschlechterung der Verletzung zu verhindern. Es ist jedoch wichtig, leichte Bewegungen beizubehalten, um eine Lungenstauung zu verhindern.

Thoraxbandagen: Früher wurden Rippenbrüche oft durch eine enge Bandage fixiert. Diese Praxis wird heute in der Regel nicht mehr empfohlen, da sie die Atmung einschränken und das Risiko von Lungenentzündungen erhöhen kann. Stattdessen wird die natürliche Bewegung des Brustkorbs beim Atmen gefördert.

Bei schwereren Frakturen, wie mehrfachen Rippenbrüchen oder einem instabilen Thorax, kann eine chirurgische Behandlung erforderlich sein. Dabei werden Metallplatten oder Schrauben verwendet, um die gebrochenen Rippen zu stabilisieren.

Komplikationen

Obwohl Rippenfrakturen normalerweise gut heilen, können sie in einigen Fällen Komplikationen verursachen. Dazu gehören:

  • Pneumothorax (Eindringen von Luft in den Pleuraraum), wenn die gebrochene Rippe die Lunge verletzt.
  • Lungenkontusionen (Lungenprellungen), die durch den Aufprall entstehen und die Atemfunktion beeinträchtigen.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und eine vollständige Heilung sicherzustellen.

Quellen

  • Benninghoff/Drenckhahn: Anatomie. Urban & Fischer, München 2008
  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
  • Gerok, W., Huber, C., Meinertz, T., Zeidler, H. (Hrsg.): Die innere Medizin – Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer, Stuttgart 2007

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