Magenverkleinerung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Magenverkleinerung ist ein operativer Eingriff, der zur Behandlung von krankhafter Fettleibigkeit eingesetzt wird. Dabei wird der Magen auf verschiedene Weisen verkleinert, sodass der Patient deutlich weniger Nahrung zu sich nimmt und als Folge an Gewicht verliert. Unter Umständen kann eine solche Operation von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Magenverkleinerung?

Schematische Darstellung zur Anatomie bei einer Magenverkleinerung. Klicken, um zu vergrößern.

Unter dem Begriff Magenverkleinerung verstehen Experten einen chirurgischen Eingriff, bei dem das Volumen des menschlichen Magens entscheidend verkleinert wird.

Nach der Operation ist nur noch die Aufnahme sehr geringer Mengen von Nahrung möglich. Die Magenverkleinerung wird dann durchgeführt, wenn ein Patient an Adipositas (krankhafter Fettleibigkeit) leidet und seine Gesundheit dadurch stark gefährdet ist. Es stehen drei unterschiedliche Methoden zur Verkleinerung des Magens zur Auswahl, die je nach Zustand des Patienten im Einzelfall zum Einsatz kommen können.

Zeigen andere Behandlungsformen keinen Erfolg und bleibt das Gewicht dauerhaft in kritischen Höhen, kann eine Magenverkleinerung auch auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen stattfinden. Dazu muss vorab allerdings geprüft werden, ob tatsächlich alle anderen Therapien versucht wurden und erfolglos geblieben sind.

Funktion, Wirkung & Ziele

Eine Magenverkleinerung kann für Patienten, die unter krankhafter Fettleibigkeit (Adipositas) leiden, der letzte Ausweg sein, ihr Gewicht zu kontrollieren und so ihr Leben zu verlängern.

Haben alle anderen Behandlungsmethoden versagt und sind Gesundheit und Leben des Betroffenen durch das Übergewicht und dadurch entstehende Folgeerkrankungen akut gefährdet, werden sich Ärzte und Krankenkasse gemeinsam für eine Magenverkleinerung aussprechen. Bei dieser wird der vorhandene Magen durch unterschiedliche Techniken dauerhaft oder auch vorübergehend so verkleinert, dass eine Nahrungsaufnahme nur noch in sehr eingeschränktem Maße erfolgen kann.

Oftmals muss die Nahrung auch püriert verzehrt werden. Als Folge reduziert sich nahezu zwangsläufig das Gewicht des Betroffenen. Um eine Magenverkleinerung durchzuführen, stehen drei Methoden zur Verfügung. Das Einsetzen eines Magenballons ist keine Operation im eigentlichen Sinne, da kein Schnitt gemacht wird. Stattdessen wird durch die Speiseröhre ein Ballon den Magen eingeführt und anschließend mit Salzwasser gefüllt, sodass er kaum Platz für Nahrung lässt.

Dies ist die schonendste Möglichkeit der Magenverkleinerung. Alternativ kann auch ein Magenband oder ein sogenannter Magenbypass eingesetzt werden. Bei ersterer Methode wird der Magen mit einem Silikonband abgebunden und so auf einen Bruchteil seiner Größe verringert. Das Band kann später neu justiert werden, wenn die Umstände dies erfordern. Ein Magenbypass dagegen ist dauerhaft: Hier wird ein sogenannter „künstlicher Magen“ modelliert, der um einiges kleiner ist als der eigentliche Magen des Patienten. Ein Teil des Dünndarms übernimmt die Verdauungsfunktionen.

Der Magenbypass ist ein recht komplizierter chirurgischer Eingriff, der bis zu sieben Stunden dauern kann und eine nicht unerhebliche Belastung für den Organismus des Patienten darstellt. Welche Methode zur Magenverkleinerung zum Einsatz kommt, hängt unter anderem auch vom Gesundheitszustand des Betroffenen ab.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Zusammen mit der Magenverkleinerung gehört das Magenband zu den Möglichkeiten der Adipositaschirurgie. Wenn konservative Methoden zur Gewichtsreduktion versagt haben, ist sie meist das letzte Mittel. Klicken, um zu vergrößern.

Neben den grundsätzlichen Risiken, die eine Operation bergen kann, kann es besonders bei einer Magenverkleinerung mit dem Magenband bzw. dem Magenbypass zu Komplikationen kommen. Zunächst ist bereits ein Eingriff in Vollnarkose oftmals ein Risiko für Patienten mit derart starkem Übergewicht, da diese zu Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System führen kann.

Als Folge einer Magenverkleinerung kommt es nicht selten zu Übelkeit und häufigerem Erbrechen, was negative Folgen für Gebiss und Speiseröhre des Patienten haben kann. Werden zu große Nahrungsstücke aufgenommen, besteht die Gefahr eines Magenverschlusses. Ein Magenbypass kann unter Umständen zu Thrombosen, Blutungen, Magengeschwüren oder Darmverschlüssen führen.

Das statistisch gesehen geringste Risiko birgt das Einsetzen eines Magenballons, da hier keine Vollnarkose notwendig ist und der Magen nicht operativ in seiner Größe verändert wird. Allerdings muss er nach etwa sechs Monaten entfernt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass er platzt. Zwar ist die Kochsalzlösung im Inneren vollkommen ungefährlich; es kann aber unter Umständen durch Reste des Ballons selbst zu einem Darmverschluss kommen. Die genauen Risiken und Nebenwirkungen müssen vor dem Eingriff genau abgewogen werden.

Quellen

  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Messmann, H.: Klinische Gastroenterologie. Thieme, Stuttgart 2012
  • Rodeck, B., Zimmer, K.-P.: Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung. Springer, Heidelberg 2013

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