Prolin
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Prolin ist eine Aminosäure. Der menschliche Organismus ist in der Lage, Prolin auf der Grundlage von Glutaminsäure herzustellen. Es handelt sich um eine nicht essenzielle Aminosäure.
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Was ist Prolin?
Prolin gehört zu den nicht essenziellen, sekundären Aminosäuren oder Iminosäuren im menschlichen Organismus, da dieser Prolin selbständig herstellen kann. Dennoch können langwierige und chronische Erkrankungen sowie das Alter die körpereigene Prolin-Produktion negativ beeinflussen.
Die Prolin-Versorgung kann in diesen Fällen nicht mehr ausreichend sein. Diese Aminosäure befindet sich in den Proteinen von Knorpeln, im Bindegewebe und in den Knochen. Besteht ein Prolin-Mangel, wird diese körpereigene Aminosäure an diesen Stellen schnell abgebaut und kann zu verschiedenen Beschwerden führen. Die Aliphatische Seitenkette weist eine Ringstruktur auf, die die dreidimensionale Proteinstruktur beeinflusst. Die Aminogruppe verfügt über ein Stickstoffatom, das die Seitenkette an sich bindet.
Funktion, Wirkung & Aufgaben
Sie bildet Protein und verfügt über eine zweite Amino-Gruppe. Obwohl L-Prolin nicht essenziell für den menschlichen Körper und genetisch neutral ist, ist sie wichtig für Bindegewebe, Knochen und Knorpelmasse. Es bietet gleichfalls einen Schutz gegen Ionen, die Enzymtätigkeiten des Cytoplamas beeinträchtigen können. Es entsteht in Kollagen, das für dessen mechanische Eigenschaften verantwortlich ist. Zyklisches Prolin besitzt im Gegensatz zu anderen Aminosäuren keine freie Amino-Gruppe. Eine Ringbildung entsteht und verursacht zusammen mit der alpha-Aminogruppe eine zyklische Amino-Gruppe. Prolin ist jedoch nicht nur ein wichtiger Bestandteil zur Versorgung des Bindegewebes, der Knochen und Knorpel, ihm kommt gleichzeitig eine Schutzfunktion zu.
Prolin verhindert den [[Kollagenabbau, indem er die für diesen Abbau verantwortlichen Verdauungsenzyme (Kollagenasen) blockiert. Leidet an Patient an chronischen und/oder lang anhaltenden Krankheiten oder fortgeschrittenem Alter, erhöht sich die Gefahr des Abbaus von Bindegewebe, Knochen und Knorpelmasse. Die Enzyme werden vermehrt aktiv, beginnen mit der Verdauung und können multiplen Schaden anrichten, wenn die Prolin-Zufuhr aufgrund Krankheit oder Alterserscheinungen nicht mehr gewährleistet ist. Wird dem Patienten eine ausreichende Menge an Vitamin C zugeführt, ist der Körper in der Lage, auf Prolin-Basis Hydroxyprolin herzustellen, ein verwandter Stoff, der gleichfalls wichtig für die Bildung der Strukturproteine Elastin und Kollagen ist.
Die Haut des Menschen verzeichnet einen großen Anteil peptidisch gebundener L-Proline. Als einzige Aminosäure weist Prolin bei der Peptidbildung kein Wasserstoffatom auf. Daher wird es auch als Helixbrecher bezeichnet, der häufig von einer Alpha-Helix in eine andere Sekundärstruktur, meistens Random Coil, übergeht. Wie Prolin wirkt auch Hydroxyprolin Knorpel- und Knochenentzündungen entgegen, unterstützt den Aufbau von Bindegewebe und Gelenken und ist maßgeblich an der Regeneration nach einer chronischen und/oder längeren Erkrankung beteiligt.
Bildung, Vorkommen, Eigenschaften & optimale Werte
Strukturprotein ist ein Eiweiß, in dem Prolin beziehungsweise Hydroxyprolin vorkommt. Andere Eiweiße weisen diese Aminosäuren jedoch nicht auf. Daher gibt es für Hydroxyprolin auch keinen genetischen Code. Es entsteht aus Prolin, das bereits in die Proteinkette eingebaut ist. Es entsteht durch das Andocken einer Hydroxygruppe an diese Proteinkette.
Milch- und Fleischprodukte weisen große Prolin-Mengen auf, während Lebensmittel auf Pflanzenbasis nur wenig Aminosäure verzeichnen. Ein Prolin-Mangel kann aufgrund der direkten Verbindung mit Knochen, Bindegewebe und Knorpelmasse zu verschiedenen Beschwerden in diesen Bereichen führen, etwa Knochenabbau, Gelenk- und Knochenentzündungen, Abbau von Knorpel- und Bindegewebe, sowie allgemeinen Leistungsabfall. Auch innerhalb der Arterienwände kann es zu einer verminderten Stabilität kommen.
Um eine optimale Versorgung mit Prolin zu gewährleisten, muss eine regelmäßige Zufuhr mit Vitamin C erfolgen. Bei gesunden Menschen ist die Aufnahme von Vitamin C über die tägliche Nahrung ausreichend. Bei kranken oder alten Menschen muss eine zusätzliche Vergabe überlegt werden. Über Art und Höhe der Dosierung entscheidet der behandelnde Arzt. Eine Überdosierung von Prolin durch Nahrungsergänzungsmittel kann verschiedene unerwünschte Nebenwirkungen haben. Bei einer zusätzlichen Vitamin C-Zufuhr sind bei medizinisch vertretbarer Menge keine Nebenwirkungen bekannt.
Krankheiten & Störungen
Durch diese Nährstoffkombination wurde die extrazelluläre Matrix daran gehindert, in den Körper einzudringen. Die Ausbreitung der Krebszellen wurde verringert. Die zusätzliche Vergabe von Epigallocatechin-Gallat (EGCG) erhöht diese Nährstoffsynergie. Diese Nährstoffkombination gilt nach Aussage von Experten als sicheres Instrument zur Krebskontrolle. Befindet sich der menschliche Organismus unter dauerhafter Stresseinwirkung oder bestehen langanhaltende oder chronische Erkrankungen, ist der Körper nicht mehr in der Lage, diesen Kollagenbaustein aus der Glutaminsäure herzustellen.
Das strukturgebende Eiweiß fehlt und kann durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Hersteller und Mediziner empfehlen die Einnahme von zwei L-Prolin-Kapseln täglich. Eine Kapsel enthält 500 mg Pulver. Die Verzehrempfehlung beträgt drei Monate. Aminosäuren sind Alleskönner und so bewirkt die Zuführung von Prolin bei gleichzeitiger Vitamin C-Vergabe eine Verminderung von Arthroseschmerzen im Knie-, Schulter- und Nackenbereich. Es wirkt sich gleichfalls positiv auf die Regeneration von Knochen, Binde- und Knorpelgewebe aus. Mit dieser gezielten naturwissenschaftlichen Unterstützung ist der Körper in der Lage, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Quellen
- Classen, M., Diehl, V., Kochsiek, K. (Hrsg.): Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2009
- Neumeister, B. et al.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier/Urban & Fischer, München 2009
- Reuter, P., Hägele, J.: Aminosäuren Kompendium. Ein Leitfaden für die klinische Praxis. Hyginus Publisher GmbH, Bad Homburg 2001