Prophylaxe
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Ein strahlendes Lächeln mit makellosen Zähnen gehört mittlerweile nicht nur zum Schönheitsideal. Es ist darüber hinaus ein Zeichen für Gesundheit und Pflege. Weil der Besuch beim Zahnarzt bei einigen Beschwerden teuer werden kann, empfehlen sich regelmäßige Termine zur Prophylaxe.
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Was ist die Prophylaxe?
In der Zahnmedizin stellt die Prophylaxe zunächst keine Früherkennung dar. Ihr Ziel ist es stattdessen, Erkrankungen von vornherein zu verhindern, so dass keine Symptome entstehen und eine Behandlung notwendig wird. Dabei liegt die Verantwortung vor allem beim Individuum selbst. Während im Rahmen eines Zahnarzttermins zwar Hilfestellung geleistet werden kann, wie zum Beispiel in Form einer professionellen Zahnreinigung, erfolgen die meisten vorbeugenden Abläufe zu Hause und in regelmäßigen Abständen.
Die Wahrnehmung von Zahnarztterminen zur Kontrolle kann Krankheiten frühzeitig aufdecken. In einem solchen Fall strebt die Prophylaxe danach, Verschlimmerungen zu vermeiden und stattdessen eine geeignete Therapie einzuleiten. Die Prophylaxe lässt sich in verschiedene Kategorien unterteilen. So existiert beispielsweise die kollektive Prophylaxe, welche sich an die gesamte Bevölkerung richtet. Die semikollektive Prophylaxe hingegen bezieht sich auf einzelne genau definierte Gruppierungen.
Risikopatienten sollten sich zudem einer Intensivprophylaxe unterziehen. Während Zahnarztsitzungen zur Kontrolle in der Regel kostenlos sind, kann die Beseitigung von schwerwiegenden Mängeln teuer werden. Extraleistungen wie eine professionelle Zahnreinigung werden durch gesetzliche Krankenkassen ebenfalls nicht übernommen. Dabei können sie einen relevanten Teil der Prophylaxe ausmachen.
Funktion, Wirkung & Ziele
Aus diesen entsteht gegebenenfalls Karies. Dabei reicht die alleinige Verwendung von Mundduschen und Spülungen nicht aus, so dass das Zähneputzen fest in den Alltag integriert werden sollte. Bei der Technik des Zähneputzens gibt es laut wissenschaftlichen Untersuchungen im Endergebnis nur vernachlässigbare Differenzen. Die Zahnbürste sollte jedoch nicht mit festem Druck aufgesetzt werden und über übermäßig harte Borsten verfügen. Ansonsten ist es besonders wichtig, dass dort geputzt wird, wo sich Plaque ablagert. Neben der äußeren Zahnreihe sollte der innere Raum ebenso berücksichtigt werden wie der Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch.
Eine geeignete Zahnpasta unterstützt den reinigenden Effekt. Diese sollte jedoch nur einen sehr geringen Teil an abrasiven Inhaltsstoffen aufweisen, weil es ansonsten zu einer Schädigung des Zahnschmelzes kommen kann. Abends empfiehlt es sich, auf das Ausspülen des Mundes nach dem Zähneputzen zu verzichten. So können die pflegenden Inhaltsstoffe der Zahnpasta über Nacht einwirken. Zur vollkommenen Beseitigung von Speiseresten empfiehlt sich zudem die regelmäßige Verwendung von Zahnseide. Bestenfalls kommt Zahnseide am Abend zum Einsatz. Es kann zwischen gewachster und nicht gewachster Zahnseide differenziert werden.
Während die Ergebnisse der umgewachsten Variante meistens besser ausfallen, ist die Anwendung der gewachsten einfacher. Auf diese Weise lassen sich auch Ablagerungen eliminieren, die sich in den engen Zahnzwischenräumen festgesetzt haben. Neben dem zweimal täglichen Putzen der Zähne Zuhause, hilft eine professionelle Zahnreinigung dabei, die Gesundheit der Mundhöhle sicherzustellen. Experten zufolge sollte diese etwa jedes halbe Jahr durchgeführt werden. Einige Krankenkassen übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil der Kosten. In der Regel handelt es sich jedoch um eine Privatleistung, die vom Zahnarzt und seinen Angestellten durchgeführt wird. In einigen Situationen, wie bei bestehender Diabetes, dauerhaftem Stress oder der Abhängigkeit bestimmter Medikamente kann eine häufigere professionelle Zahnreinigung notwendig sein.
Die Dauer der Behandlung hängt von der Anzahl der zu reinigenden Zähne ab. In der Regel sollte mit einer Zeit von ungefährt einer Stunde gerechnet werden. Bei der Zahnreinigung werden Mundhöhle und Zähne zunächst untersucht. Der Zustand der Zähne und des Zahnfleisches entscheidet schließlich das weitere Vorgehen. Schallschwingungen, Pulver-Wasser-Spray sowie einige manuelle Instrumente kommen während der professionellen Reinigung zum Einsatz. Gehen Ende wird eine flouridhaltige Substanz aufgetragen. Nach einer solchen Behandlung sollten die Zähne glatt und sauber sein.
Bei einer professionellen Zahnreinigung geben manche Ärzte ihren Patienten weitere Tipps zur täglichen Mundhygiene mit. Zu dieser kann neben dem Putzen auch das Ausspülen gehören. Wird der Mund auf diese Weise nach dem Essen oder dem Konsum von zuckerhaltigen Getränken gesäubert, reduzieren sich Keime, Speisereste sowie der Säureanteil. So ist es möglich, der Entstehung von Krankheiten vorzubeugen. Nach dem Erbrechen ist es wichtig, dass der Mund nur ausgespült wird. Die Magensäure reizt den Zahnschmelz bereits. Eine weitere Behandlung durch die Zahnbürste würde den angegriffenen Zahnschmelz zerstören.
Mittlerweile existieren zudem bereits chemische Mittel, welche die Entstehung von Plaque und dessen Stoffwechselprodukten verhindern. Diese werden in Form von Zahnpasten, Gels oder Spüllösungen verkauft und dementsprechend angewendet. Hat sich Plaque bereits festgesetzt, können chemische Elemente dabei helfen, diesen aufzulösen. Einige Mittel eignen sich jedoch nicht für eine langfristige Therapie. Bei Zweifeln sollte ein Zahnarzt oder Apotheker konsultiert werden.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Abhängig von ihrer Stärke können sie nicht nur schmerzhaft ausfallen. Sie begünstigen darüberhinaus das Eindringen von Bakterien und anderen Erregern, so dass es zu einer Entzündung kommen kann. Die professionelle Zahnreinigung wird von vielen Patienten als unangenehm wahrgenommen. Wird sie nicht richtig durchgeführt, lassen sich Schäden an den Zahnoberflächen nicht ausschließen. Patienten mit einem schwachen Immunsystem können nach einer Zahnreinigung vom Zahnarzt unter weiteren Beschwerden leiden, wenn die freigesetzten Bakterien über kleinere Verletzungen ins Blut gelangen und sich so im Körper verbreiten. Bestehende Implantate können durch eine professionelle Zahnreinigung zerkratzt werden, wenn der Arzt nicht zu den richtigen Instrumenten greift.
Die Nachteile einer solchen Behandlung lassen sich durch die Auswahl des passenden Zahnarztes jedoch meistens reduzieren. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Leistungen einer professionellen Reinigung mit der täglichen Pflege Zuhause nicht zu erreichen sind.
Quellen
- Gängler, P., et al.: Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie. Thieme, Stuttgart 2010
- Ott, R., Vollmer, H.P., Krug, W.: Klinik- und Praxisführer Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2003
- Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2016