Munddusche

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2025
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Munddusche dient der Zahnpflege und der Mundhygiene. Sie arbeitet mit einem oder mehreren feinen Wasserstrahlen, durch dessen Druckkräfte Speisereste aus den Zahnzwischenräumen, aber auch loser Zahnbelag und Plaques sanft gelöst werden können.

Die erweiterte Zahnpflege mit der Munddusche hat jedoch nicht den Anspruch, das Zähneputzen zu ersetzen. Die Munddusche stellt aber nach zahnmedizinischen Erkenntnissen zusammen mit der Anwendung von Zahnseide eine ideale Ergänzung zum Zähneputzen dar.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Munddusche?

Mundduschen dienen der gründlicheren Zahnreinigung und ähneln in ihrer Form elektrischen Zahnbürsten.

Obwohl die Funktionsweise der Munddusche in den letzten Jahren stetig perfektioniert wurde, so ist das Prinzip doch das Gleiche geblieben. Alle Arten von Mundduschen benötigen Strom und ein Wasserreservoir zum Produzieren eines oder mehrerer feiner Wasserstrahlen zur Zahnfleischreinigung.

Zwischen den feinen Lücken der Zähne befinden sich auch oft nach dem gründlichen Zähneputzen noch unerwünschte Materialien wie beispielsweise Speisereste, die mit Hilfe einer Munddusche sanft, schonend aber dennoch gründlich entfernt werden können. Durch das Aufprallen des Wasserstrahls auf solche Speisereste werden diese sogleich hinausgesprengt und können nach der Anwendung ausgespült werden.

Die Funktionsweise der Munddusche hat gezeigt, dass sie auch bei sehr schlecht erreichbaren, eng stehenden Zahnzwischenräumen einen Nutzen hat. Diese besonderen Engstellen können auch von Zahnseide manchmal nicht erreicht werden.

Die Anwendung einer Munddusche zur Zahnreinigung ist jedoch nicht zwingend medizinisch notwendig, deshalb ist die Anwendung bis heute umstritten. Selbst bei Zahnmedizinern gibt es Befürworter und Gegner einer Anwendung.

Die Anwendung der Munddusche gilt als Wellnessbehandlung. Sie kann jedoch das subjektive Gefühl einer vollendeten Reinigung von Zähnen und Zahnfleisch vermitteln.

Geschichte

Die Munddusche wurde in den 1960er-Jahren als Ergänzung zur Zahnbürste entwickelt, um die Reinigung der Zahnzwischenräume zu verbessern und die Mundhygiene effektiver zu gestalten. Die ersten Mundduschen wurden von Dr. Gerald Moyer, einem Zahnarzt, und John Mattingly, einem Ingenieur, in den USA entwickelt. Gemeinsam gründeten sie die Firma Waterpik, die 1962 das erste patentierte Gerät auf den Markt brachte.

Anfangs war die Munddusche ein Nischenprodukt, wurde aber schnell populär, insbesondere für Patienten mit Zahnspangen oder Parodontitis. Mit der Zeit wurden die Geräte weiterentwickelt, um die Wasserdruckkontrolle zu verbessern und verschiedene Düsenarten anzubieten. In den 1980er- und 1990er-Jahren kamen kompaktere Modelle für den Heimgebrauch auf den Markt, darunter akkubetriebene und tragbare Varianten.

Moderne Mundduschen bieten zusätzliche Funktionen wie pulsierende Wasserstrahlen, Kombinationen aus Wasser- und Luftdruck sowie antibakterielle Spülzusätze. Studien belegen, dass sie effektiv Plaque reduzieren und Zahnfleischentzündungen vorbeugen können.

Heute sind Mundduschen in vielen Haushalten etabliert und werden besonders für Menschen mit Zahnimplantaten, Brücken oder Zahnspangen empfohlen. Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung sorgt für eine immer präzisere und angenehmere Anwendung.

Vorteile & Nutzen

Mundduschen bieten mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden der Zahnzwischenraumreinigung, wie Zahnseide oder Interdentalbürsten. Einer der größten Vorteile ist die schonende Reinigung. Während Zahnseide das Zahnfleisch verletzen kann, reinigt die Munddusche mit einem sanften Wasserstrahl, der Plaque und Speisereste entfernt, ohne das Zahnfleisch zu reizen.

Ein weiterer Vorteil ist die bessere Erreichbarkeit schwer zugänglicher Stellen. Besonders für Menschen mit Zahnspangen, Brücken, Implantaten oder Kronen kann die Nutzung von Zahnseide schwierig sein. Mundduschen erleichtern die Reinigung, indem sie Wasser gezielt in enge Zwischenräume spülen.

Mundduschen können auch die Durchblutung des Zahnfleisches fördern, was zur Gesundheit des Zahnfleisches beiträgt und Entzündungen vorbeugt. Studien zeigen, dass regelmäßige Anwendung das Risiko für Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und Parodontitis verringern kann.

Zusätzlich bieten moderne Mundduschen individuelle Einstellungen, wie verschiedene Wasserdruckstufen und spezielle Düsen für empfindliches Zahnfleisch. Einige Modelle kombinieren Wasser mit Luft oder antibakteriellen Lösungen, um die Reinigungswirkung zu verstärken.

Während Zahnseide und Interdentalbürsten weiterhin empfohlen werden, bietet die Munddusche eine komfortable, effektive und zeitsparende Alternative, insbesondere für Menschen mit besonderen zahnmedizinischen Bedürfnissen.

Formen, Arten & Typen

Die Munddusche wurde im Jahre 1962 von dem amerikanischen Ingenieur Mattingly in enger Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt Moyer erfunden. Heute sind Mundduschen unterschiedlicher Formen, Arten und Typen weltweit verbreitet und werden von vielen verschiedenen Herstellern produziert. Es handelt sich in der Regel um ein langlebiges Produkt, eine Lebens- und Anwendungsdauer von mehreren Jahren ist normal und vom Kunden auch erwünscht.

Heute sind vornehmlich Mehrstrahlmodelle auf dem Markt, die auch eine gewisse Massagefunktion für das Zahnfleisch erfüllen sollen. Von den Anschaffungskosten her, gelten Einstrahlmodelle als besonders günstig. Eine Zahnfleischmassage ist damit nur eingeschränkt möglich. Oszillierende Modelle sorgen durch die spezielle Aufbereitung des Wasserstrahldrucks für zusätzliches Reinigungspotenzial.

Mit einer sogenannten Subgingivaldüse als Aufsatz kann zusätzlich Mundspüllösung in die Zahnfleischtaschen eingebracht werden. Typische Erweiterungen sind darüber hinaus Aufsätze zur Zungenreinigung und zur Nasenspülung.


Aufbau & Funktionsweise

Mundduschen arbeiten nach dem Prinzip von Schwingung und Druck. Es wurde lange experimentiert, um herauszufinden, welcher Wasserdruck und welche Schwingungsanzahl für die Reinigung von Zahnzwischenräumen und Zahnfleisch ideal ist.

Aus diesem Grund wurden Studien durchgeführt, die zum Ergebnis hatten, dass Wasserdruck zwischen 0,7 und 6,3 bar bei einer Schwingungsanzahl von 750 bis 1300 in der Minute erzeugt werden müssen, um eine optimale Reinigungswirkung zu erzielen. Nur Mundduschen, die diese Kriterien erfüllen, werden von der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygiene zur ergänzenden Zahnreinigung empfohlen.

Durch die Kombination von Druck und Wasserschwingung kann bis zu einer Tiefe von 6 Millimetern effektiv nach dem Zähneputzen nachgereinigt werden. Damit ist die Munddusche mechanischen Reinigungsmöglichkeiten wie Interdentalbürsten oder Zahnstochern überlegen.

Da viele Mundduschen mit Akkus zur Wiederaufladung ausgestattet sind, ist auch eine bequeme kabellose Anwendung möglich. Neben dem natürlichen Gebiss lassen sich mit einer Munddusche selbstverständlich auch Kronen, Zahnspangen, Brücken oder Implantate gut reinigen.

Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Die größten vermeidbaren Risiken bei der Anwendung einer Munddusche bestehen darin, den Druck zu hoch einzustellen, wodurch die Gefahr einer Verletzung der Zahnfleischtaschen besteht. Außerdem können Geräte, die nicht nach Vorgaben des Herstellers gereinigt und gewartet werden, mit der Zeit erheblich verkeimen. Kommt es bei der Anwendung mit einer solch verkeimten Munddusche zu Mikroverletzungen des Zahnfleisches, dann können Keime in den Blutkreislauf eingeschleppt werden, was im schlimmsten Fall zu einer Sepsis (Blutvergiftung) oder zu einer Entzündung der Herzklappen führen kann.

Zu Beginn einer Anwendung kann es durchaus zu leichtem Zahnfleischbluten kommen, das aber nach wenigen Wochen einer sachgemäßen Anwendung wieder verschwindet. Der medizinische Nutzen von Mundduschen besteht vor allem in der Prophylaxe durch die Reduktion des etablierten Biofilms auf Zähnen und Zahnfleisch.

Durch die Parodontitis-Prävention profitieren insbesondere Diabetiker vom Einsatz der Munddusche. Das Zahnfleisch wird sanft massiert, Mundgeruch wird reduziert und das bakterielle Taschenmilieu mit Sauerstoff angereichert, was wiederum zur Mundhygiene beiträgt.

Zahnmedizinisch gilt die Munddusche als Mittel der Wahl bei Patienten mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen.

Bei medizinischer Indikation kann das lauwarme Wasser zur Verwendung in der Munddusche auch mit Zusätzen angereichert werden. Bei Entzündungen haben sich keimreduzierende Spüllösungen, beispielsweise in Form von Chlorhexidin, zur unterstützenden Parodontitistherapie oder zur effektiven Vorbeugung einer Implantantbettentzündung, bewährt.

Anwendung & Sicherheit

Anwendung einer Munddusche

Die richtige Anwendung einer Munddusche beginnt mit der Wahl des passenden Wasserstrahls und der Druckstufe. Zunächst wird der Wassertank mit lauwarmem Wasser oder einer verdünnten Mundspüllösung gefüllt. Die Düse sollte im 90-Grad-Winkel zum Zahnfleisch gehalten werden. Dann startet man mit einer niedrigen Druckstufe und bewegt die Düse langsam entlang des Zahnfleischrandes und zwischen den Zähnen. Der Mund sollte leicht geschlossen sein, um Spritzer zu vermeiden, und das Wasser wird regelmäßig ausgespuckt. Eine Anwendung von 1–2 Minuten pro Sitzung reicht in der Regel aus.

Sicherheit bei der Anwendung

Mundduschen sind grundsätzlich sicher, aber einige Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten. Ein zu hoher Wasserdruck kann empfindliches Zahnfleisch reizen oder bereits bestehende Zahnfleischprobleme verschlimmern. Personen mit Zahnfleischerkrankungen oder Implantaten sollten ihren Zahnarzt um Rat fragen. Zudem sollte die Munddusche regelmäßig gereinigt werden, um Keimbildung zu verhindern.

Qualitätskontrolle bei der Herstellung

Hochwertige Mundduschen durchlaufen strenge Qualitätskontrollen. Hersteller müssen sicherstellen, dass Materialien langlebig, wasserfest und hygienisch sind. Elektrische Bauteile werden auf Sicherheit geprüft, und der Wasserdruckmechanismus muss gleichmäßig und zuverlässig arbeiten. Viele Geräte werden in unabhängigen Tests geprüft und zertifiziert, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten.

Alternativen

Falls die Verwendung einer Munddusche nicht möglich oder nicht gewünscht ist, gibt es mehrere alternative Methoden zur Reinigung der Zahnzwischenräume.

Zahnseide ist die klassischste und effektivste Methode zur Entfernung von Plaque und Speiseresten zwischen den Zähnen. Sie ist besonders nützlich für Menschen mit engen Zahnzwischenräumen, erfordert jedoch Geschick und Sorgfalt, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen.

Interdentalbürsten sind eine hervorragende Alternative für Personen mit größeren Zahnzwischenräumen, Zahnspangen oder Brücken. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich und können Plaque mechanisch entfernen, ohne Druck auf das Zahnfleisch auszuüben.

Zahnstocher oder Soft-Picks aus flexiblem Kunststoff sind eine weitere Möglichkeit zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Sie sind besonders praktisch für unterwegs, allerdings weniger effektiv als Zahnseide oder Interdentalbürsten.

Antibakterielle Mundspülungen können helfen, Bakterien zu reduzieren und Plaquebildung zu hemmen. Sie ersetzen jedoch keine mechanische Reinigung, sondern dienen als Ergänzung.

Für Menschen mit eingeschränkter Handbeweglichkeit gibt es elektrische Zahnseidegeräte oder vibrationsunterstützte Interdentalreiniger, die eine einfache und effektive Handhabung ermöglichen.

Die Wahl der richtigen Methode hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Zahnstellung ab. In manchen Fällen kann eine Kombination verschiedener Techniken die beste Lösung sein.

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