Zahnpasta

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 3. Juni 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zahnpasta dient generell dem Reinigen der Zähne. Diese kann aber auch ganz ohne Zahnpasta vorgenommen werden. Zusätzlich kann mit Zahnpasta eine Fluorisierung der Zähne vorgenommen werden oder das Zahnfleisch durch längere Massage mit der Zahnbürste vor Erkrankungen geschützt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Zahnpasta?

Das tägliche Benutzen der Zahnbürste und der Zahnpasta gehört zu den Grundlagen einer gesunden Mundhygiene. Wird das Zähneputzen häufig vergessen, kommt es sehr schnell zur Karies.

Die Geschmäcker, die Zahnpasta-Farben und die Konsistenz verschiedener Marken sind verschieden. Meist wird Zahnpasta mit Pfefferminz oder Menthol versetzt. Ohne eine Zahnbürste kann man Zahnpasta nicht applizieren.

Unter einer Zahnpasta versteht man ein pastenförmiges Hilfsmittel mit Putzkörper, das durch medizinisch wirksame Zusatzstoffe und Aromen den Zähnen über eine Bürste Minerale zuführt, sie reinigt und das Zahnfleisch gesund erhält.

Abgegrenzt wird die Zahnpasta vom Zahnsalz und anderen Mitteln, wie etwa weich gekautes Süßholz, mit denen man ganz ohne Zahnpasta die Zähne reinigen kann.

Geschichte

Die Geschichte der Zahnpasta reicht bis ins alte Ägypten um 3000 v. Chr. zurück, wo eine Mischung aus pulverisierten Ochsenhufen, Myrrhe, Eierschalen und Bimsstein zur Reinigung der Zähne verwendet wurde. Im antiken Griechenland und Rom wurden Zahnreinigungsmittel aus zerkleinerten Knochen, Muscheln und Holzkohle hergestellt. Diese frühen Formen der Zahnpasta hatten jedoch oft eine abrasive Wirkung und konnten den Zahnschmelz schädigen.

Im Mittelalter wurden in Europa verschiedene Mischungen aus Kräutern, Asche und Honig zur Zahnpflege verwendet. Mit der Zeit entwickelte sich die Zahnpasta weiter und im 19. Jahrhundert wurden in Großbritannien und Amerika kommerzielle Zahnpasten produziert, die oft Seife und Kreide enthielten.

Ein bedeutender Fortschritt kam 1873, als Colgate die erste kommerziell hergestellte Zahnpasta in einer Glasflasche auf den Markt brachte. Die Tube, wie wir sie heute kennen, wurde erstmals 1892 von Dr. Washington Sheffield eingeführt, was die Anwendung erheblich erleichterte.

Im 20. Jahrhundert wurden die Formulierungen weiter verfeinert. Fluorid wurde in den 1950er Jahren hinzugefügt, was die Kariesprävention revolutionierte. Moderne Zahnpasten enthalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die nicht nur der Reinigung, sondern auch der Bekämpfung von Plaque, der Zahnaufhellung und der Stärkung des Zahnschmelzes dienen.

Vorteile & Nutzen

Zahnpasta bietet eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber vergleichbaren Produkten wie Mundwasser oder Zahnreinigungspulver. Einer der Hauptvorteile ist die Kombination von Reinigungs- und Schutzfunktionen. Zahnpasta enthält abrasive Partikel, die sanft Plaque und Verfärbungen von den Zähnen entfernen, ohne den Zahnschmelz zu beschädigen. Im Gegensatz dazu kann Zahnreinigungspulver oft zu abrasiv sein und den Zahnschmelz abnutzen.

Ein weiterer bedeutender Vorteil von Zahnpasta ist der enthaltene Fluoridanteil. Fluorid stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe, was das Risiko von Karies erheblich reduziert. Diese Schutzfunktion bieten viele alternative Produkte nicht in gleichem Maße.

Zahnpasta enthält zudem Inhaltsstoffe, die helfen, Mundgeruch zu bekämpfen und einen frischen Atem zu gewährleisten. Antibakterielle Komponenten in vielen Zahnpasten tragen zur Reduktion von Plaque und Zahnfleischentzündungen bei, während spezielle Formulierungen auch gegen Zahnfleischbluten und Parodontitis wirken können.

Darüber hinaus bietet Zahnpasta eine einfache und angenehme Anwendung. Die Cremetextur ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung auf der Zahnbürste und im Mund, was eine gründliche Reinigung der Zähne und Zahnzwischenräume erleichtert. Im Vergleich dazu sind Mundwasser und Zahnreinigungspulver oft schwieriger zu dosieren und anzuwenden.

Moderne Zahnpasten sind oft mit zusätzlichen Wirkstoffen angereichert, die spezifische Probleme wie Zahnempfindlichkeit, Zahnsteinbildung oder Verfärbungen adressieren. Diese multifunktionalen Eigenschaften machen Zahnpasta zu einem besonders effektiven und vielseitigen Produkt für die tägliche Zahnpflege.

Formen, Arten & Typen

Man unterscheidet verschiedene Arten und unzählige Marken von Zahnpasta. Die meist verkauften Sorten sind geschmacklich frisch und versprechen verschiedene Nebeneffekte beim Säubern der Zähne.

Als Hilfsmittel bei der mechanischen Zahnreinigung mit Hilfe von Bürsten aufgetragen und verteilt, unterscheidet man heutzutage verschiedene Gels und Pasten voneinander. Die Inhaltsstoffe werden auf den Tuben und/oder Umverpackungen - meist in lateinischer Form - deklariert. Die Bezeichnungen der Inhaltsstoffe von Zahnpasta sagen aber den meisten Verwendern nichts.

Umweltkranke und Allergiker wissen, dass konventionelle Zahnpasta zahlreiche potentiell schädliche Stoffe enthalten kann. Im Naturkostladen oder Reformhaus erhält man Zahnpasta, deren Hersteller auf chemische Inhaltsstoffe verzichten. Sie stellen ihre Zahnpasta aus rein natürlichen Zutaten zusammen. Natürliche ätherische Öle dienen hier der Aromatisierung.

Sanftere Putzkörper und Algenprodukte oder Heilerde als Mineralisierungs-Instanzen sind in solchen Arten von Zahnpasta bevorzugt zu finden. Oft wird natürliche Zahnpasta unter dem Bio-Label verkauft. Patienten eines Heilpraktikers wissen, dass man bei Anwendung von Homöopathie auf menthol- oder pfefferminzhaltige Zahnpasta verzichten sollte. Manche Zahnpasta und vor allem das Zahnsalz wirken dank ihrer Putzkörper stark abrasiv.

Andere Darreichungsformen sind sanfter, vor allem die Gel-Zahnpastas. Zahnpasta mit medizinisch wirksamen Zusatzstoffen wie Aminfluorid oder bestimmten Kaliumverbindungen sollte man nur in Absprache mit einem Zahnarzt verwenden.

Zwar kann eine Zahnpasta tatsächlich einen gewissen Schutz gegen Zahnhalsschmerzen, Kälte- oder Wärmeeinwirkungen darstellen. Verbirgt sich hinter einem solchen Schmerz aber eine kariöse Stelle, kann die Zahnpasta alleine nichts ausrichten. Ohne zahnärztliche Behandlung wird die Zahnpasta den Zahnschmerz nicht lindern.

Aufbau, Zusammensetzung & Funktion

Viele Arten von Zahnpasta ähneln sich in der Zusammensetzung ihrer Zutaten, unabhängig davon, welche Zahnpasta-Marke man kauft. Konventionelle Zahnpasta besteht aus einem Putzkörper wie Kreide oder geeigneten Silikatverbindungen, einem Schaumbildner wie Natriumlaurylsulfat, so genannten Netz- und Feuchthaltemitteln - beispielsweise Sorbitol - Konservierungsmitteln, Geschmacks- und Aromastoffen sowie Farbstoffen.

Weitere Zusatzstoffe wie Pyrophosphat, Zinksalz oder das umstrittene Desinfektionsmittel Triclosan als antibakterieller Wirkstoff können vorkommen. Zur zahnmedizinischen Prophylaxe wird Zahnpasta außerdem eine geringe Menge Fluorid beigemengt. Fluorisierte Zahnpasta sollte nicht in jedem Alter benutzt werden. Die abrasive Wirkung von Putzkörpern in einer Zahnpasta kann in Zusammenhang mit einer harten Bürste den Zahn eher Schäden zufügen.

Zahnpasta fällt unter die Medikamentenverordnung und darf bestimmt Inhaltsstoffe daher nicht enthalten. Optische Effekte wie Streifen oder eine grüne Farbe sollen lediglich die Frische einer Zahnpasta signalisieren. Effekte auf die Zahnreinigung haben sie nicht.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Grundsätzlich ist der medizinische und gesundheitliche Nutzen von Zahnpasta unumstritten. Das regelmäßige Putzen der Zähne mit Zahnpasta kann Karies, Zahnfäule und Parodontose verhindern, Essensreste wie Zucker oder Obstsäure samt der so genannten Plaque entfernen und die Neigung zu Zahnstein vermindern.

Umstritten ist aber mit chemischen Mitteln aufhellende Zahnpasta oder solche, die bei manchen Patienten Allergien und Unverträglichkeiten auslöst. Verantwortlich dafür sind oft die Konservierungsstoffe wie Parabene, bestimmte Farb- und Aromastoffe - etwa Zimtöl oder Menthol - sowie bestimmte Chemikalien, etwa Formaldehyd.

Allergiker und Kinder können heute auf spezielle Zahnpasta zurückgreifen. Umweltkranke können aromafreie Zahnpasta kaufen. Man hat unlängst eine neuartige Zahnpasta auf Basis von Milchsäurebakterien entwickelt.

Anwendung & Sicherheit

Die genaue Anwendung von Zahnpasta beginnt mit dem Auftragen einer etwa erbsengroßen Menge auf eine Zahnbürste. Die Zähne sollten mindestens zweimal täglich, morgens und abends, für jeweils zwei Minuten geputzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Zahnflächen, einschließlich der Vorder-, Rück- und Kauflächen, gründlich gereinigt werden. Eine kreisende Putztechnik wird empfohlen, um Plaque effektiv zu entfernen und das Zahnfleisch zu schonen.

Die Sicherheit der Zahnpasta im Zusammenhang mit der Anwendung wird durch die Verwendung von Inhaltsstoffen gewährleistet, die gründlich auf ihre Unbedenklichkeit geprüft wurden. Fluorid, ein häufiger Bestandteil, ist sicher in den empfohlenen Mengen und spielt eine wesentliche Rolle bei der Kariesprävention. Einige Zahnpasten enthalten antibakterielle Wirkstoffe wie Triclosan, die ebenfalls als sicher gelten, wenn sie in der richtigen Konzentration verwendet werden.

Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Zahnpasta unterliegt strengen Regulierungen. Hersteller müssen sicherstellen, dass alle Inhaltsstoffe den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und keine gesundheitsschädlichen Substanzen enthalten. Die Produktion erfolgt oft in zertifizierten Einrichtungen, die regelmäßigen Inspektionen und Tests unterzogen werden. Jede Charge Zahnpasta wird auf Konsistenz, Geschmack, Wirksamkeit und Sicherheit überprüft, bevor sie in den Verkauf gelangt. Diese Maßnahmen gewährleisten, dass das Endprodukt den höchsten Standards entspricht und sicher für den täglichen Gebrauch ist.

Alternativen

Es gibt mehrere alternative Verfahren zur Zahnpasta, die bei Bedarf verwendet werden können. Eine gängige Methode ist die Verwendung von Zahnputzpulver, das oft aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Natron, Salz und Kräutern besteht. Zahnputzpulver kann Plaque entfernen und die Zähne aufhellen, ist jedoch manchmal abrasiver als Zahnpasta und sollte mit Vorsicht verwendet werden.

Eine weitere Alternative sind Zahnpflegekaugummis. Diese können helfen, den Speichelfluss zu erhöhen und die Zähne zu reinigen, indem sie Speisereste und Plaque mechanisch entfernen. Zahnpflegekaugummis sind besonders nützlich, wenn keine Möglichkeit zum Zähneputzen besteht, wie unterwegs oder nach den Mahlzeiten.

Ölziehen ist eine traditionelle Praxis, bei der ein Esslöffel Öl, häufig Kokosöl oder Sesamöl, für etwa 15-20 Minuten im Mund gespült wird. Dies soll Bakterien und Plaque reduzieren und zu einer besseren Mundhygiene beitragen. Ölziehen ist besonders bei Anhängern der Naturheilkunde beliebt.

Mundwasser kann ebenfalls eine ergänzende oder alternative Option zur Zahnpasta sein. Mundspülungen mit antiseptischen Inhaltsstoffen helfen, Bakterien im Mund zu reduzieren und den Atem zu erfrischen. Sie sind jedoch kein vollständiger Ersatz für das mechanische Putzen der Zähne.

Schließlich können auch pflanzliche Sticks, wie Miswak, eine natürliche Zahnbürste, verwendet werden. Miswak enthält natürliche Antiseptika und Fluoride und kann zur Reinigung der Zähne ohne zusätzliche Zahnpasta verwendet werden.

Diese alternativen Methoden bieten Optionen für eine effektive Mundhygiene, wenn Zahnpasta nicht verfügbar oder aus gesundheitlichen Gründen nicht verwendet werden kann.

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