Pneumologe
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Wer bei "Pneu" zunächst an Reifen denkt, liegt gar nicht so verkehrt: Genau wie ein Reifen ist nämlich auch die menschliche Lunge vor allem mit Luft gefüllt. Der Pneumologe ist also der Facharzt für Lungenerkrankungen. Von Asthma bis Lungenkrebs wird dabei prinzipiell alles abgedeckt.
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Was ist ein Pneumologe?
Die Pneumologie ist als Lungenheilkunde ein Teilgebiet der Medizin und wird manchmal auch als Pulmologie oder Pulmonologie bezeichnet. Es handelt sich um eine Facharztspezialisierung aus dem großen Gebiet der Inneren Medizin.
Der Pneumologe beschäftigt sich dabei nicht nur mit Erkrankungen der Lunge selbst, sondern auch mit Problemen, die die umgebenden Gewebe wie das Lungen- und Rippenfell (Pleura) oder das Mediastinum (Mittelfell) betreffen.
Behandlungen
Er übernimmt jugendliche Asthmatiker vom Kinderarzt, sobald sie dessen Altersgrenze überschritten haben, behandelt akute und chronische Bronchitiden jeder Altersklasse und hat bei Patienten mittleren sowie höheren Alters viel mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und dem Lungenemphysem], der Überblähung der Lunge, zu tun.
Im Bereich der Berufskrankheiten gibt es diverse Lungenfibrosen und arbeitsspezifische Diagnosen wie die Farmerlunge, die Winzerlunge oder die Holzarbeiterlunge, welche allesamt durch kurzfristiges oder jahrelanges Einatmen organischer Stäube verursacht werden.
Ein weiteres großes Gebiet seiner Fachrichtung ist das Bronchialkarzinom, also der klassische "Lungenkrebs", und alle weiteren Tumorerkrankungen von Lunge und Pleura wie etwa das Asbest-bedingte Pleuramesotheliom.
Auch andere Lungen-assoziierte Erkrankungen wie die Lungenembolie, die sich im Gefolge von Thrombosen als akuter Gefäßverschluss bilden kann, oder der Pleuraerguss als Anzeichen einer Herzinsuffizienz, gehören strenggenommen dem Fachgebiet der Pneumologie an, werden oftmals aber von anderen Allgemein-Internisten oder Kardiologen mitbehandelt. Dasselbe gilt für akute Infektionen wie die akute Bronchitis, eine Tuberkulose oder eine Lungenentzündung - gibt es in größeren Krankenhäusern eine Station für Pneumologie, so landet man mit einer Lungenentzündung stets dort.
Wiederum aus dem Bereich der jüngeren Patienten gibt es chronische Leiden wie die Mukoviszidose, auch Zystische Fibrose genannt, die dauerhafter Betreuung erst durch einen Pädiater, dann durch einen Pneumologen bedarf und leider oftmals im jungen Erwachsenenalter zum Tode führt. Eine weitere recht häufige und schwerwiegende Erkrankung, die eindeutig de Hoheitsgebiet des Pneumologen anzurechen ist, ist der chronische Bluthochdruck des Lungenkreislaufs, im Fachjargon pulmonale Hypertonie genannt.
Diagnose- & Untersuchungsmethoden
Da viele Patienten ihre chronischen Lungenerkrankungen auch dem Rauchen zu verdanken haben, muss der Lungenfacharzt viel Wert auf Aufklärung und prophylaktische Maßnahmen wie Raucherentwöhnung legen.
In der Diagnostik häufig verwendete Maßnahmen sind dann zunächst einmal die allgemeinmedizinisch üblichen Mittel wie Anamneseerhebung, Auskultation mit dem Stethoskop oder die Perkussion, bei welcher der Arzt mit dem Finger den Brustkorb des Patienten abklopft und dabei auf Schalldämpfung oder -verstärkung als Hinweis auf Verdichtungen oder Kollaps der Lunge achtet. Technisch wird es dann beim klassischen "Thorax-Röntgen", also dem Röntgenbild der Lunge, und den darauf aufbauenden radiologischen bildgebenden Maßnahmen wie dem Thorax-CT oder der Lungenszintigraphie.
Mit einem flexiblen dünnen Schlauch kann, analog zur Magenspiegelung, auch das Bronchialsystem optisch eingesehen werden (Bronchoskopie) - hierbei kann der Patient ggf. wach bleiben - , das selbe Prinzip funktioniert auch für das Mediastinum und den Brustkorb (Mediastinoskopie und Thorakoskopie), wobei es sich allerdings um größere Eingriffe im Operationssaal und in Vollnarkose handelt.
Ein weiterer großer Bereich der pneumologischen Diagnostik ist die Funktionsdiagnostik, welche die aktive Mitarbeit des Patienten benötigt: Bei der Spirometrie und der Bodyplethysmographie atmet man in einen Schlach oder eine Maske und ein Gerät zeichnet die physikalische Luftbewegung auf, dadurch lassen sich Parameter wie das Ein- und Ausatemvolumen und die Atemstromstärke der Lunge ableiten.
Spezielle Erkrankungen wie Infektionen oder Allergien müssen entsprechend über Abstrich- und Erregerdiagnostik oder Allergietestungen ermittelt werden. Therapeutisch ist neben physikalischen Maßnahmen wie dem Atemtraining oder speziellen Schulungen für chronische Patienten vor allem medikamentös einiges zu erreichen. Häufig verordnete Medikamente in der Pneumologie sind Bronchien-erweiternde Mittel oder Cortisonpräparate, die das Immunsystem unterdrücken. Beides kann im Optimalfall als Spray verwendet werden, in schwerer wiegenden Fällen aber auch als Tablette oder als Spritze in die Vene.
Wird es mit der Luft dauerhaft schlechter, kann ein Pneumologe nach Ausschöpfen der anderen Möglichkeiten auch Heimsauerstoffgeräte zur dauerhaften Beatmung verordnen. Geht es in Richtung Operation, etwa im Falle des Bronchialkarzinoms, so überweist der Pneumologe an seinen chirurgischen Kollegen in der Thoraxchirurgie.
Worauf sollte der Patient achten?
All dies ist natürlich von heute auf morgen nur schwer herauszufinden. Im Zweifelsfall sollte man sich von seinem Hausarzt einen geeigneten Facharzt empfehlen lassen. Auch strategische Dinge wie die Entfernung der Praxis vom Wohnort spielen natürlich eine wichtige Rolle. Am Ende muss man sich sowieso auf sein Gefühl verlassen, ob man sich nach der ersten Konsultation bei einem Arzt gut aufgehoben fühlt, oder ob man lieber noch einmal nach Alternativen Ausschau hält.
Vorsichtig sollte man sein mit Bewertungen im Internet. Als grobe Einschätzung können sie manchmal sehr interessant und hilfreich sein, wirklich glaubwürdig sind sie aber nicht: Wer es wirklich will, kann jederzeit seine eigenen Empfehlungen schreiben oder schreiben lassen. Gleichzeitig findet sich bei fast jedem Arzt in der Google-Suche auch immer eine frusterfüllte Negativkritik von einem Patienten, bei dem die sicher erwartete Wunderheilung nach dem ersten Arzttermin dann doch ausgeblieben war - dies verdirbt dem Suchenden nur die Laune und von Beginn an das vertrauensbedürftige Arzt-Patienten-Verhältnis.
Sich auf seine eigene Einschätzung oder die fundiert erklärten Erfahrungen von Bekannten oder anderen Ärzten zu verlassen, ist da allemal besser geeignet.