Pneumologie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Pneumologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin, das sich mit der Erforschung, Behandlung und Heilung von Erkrankungen der Lunge und der Bronchien befasst. Übersetzt bedeutet das Wort entsprechend auch "Lungenheilkunde".

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Pneumologie?

Die Pneumologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin, das sich mit der Erforschung, Behandlung und Heilung von Erkrankungen der Lunge und der Bronchien befasst.

Der Begriff Pneumologie (auch als Pneumonologie oder Pulmologie bekannt) bezeichnet ein Teilgebiet der Humanmedizin, genauer der inneren Medizin.

Zu den Aufgaben der Pneumologen genannten Fachärzte gehören die Diagnose und die Behandlung/Heilung verschiedenster Lungen- und Bronchienerkrankungen. Auch die Vorbeugung derselben (etwa durch Unterstützung der Patienten bei der Rauchentwöhnung) fällt in den Aufgabenbereich dieses Fachgebiets. Im Rahmen der Pneumologie werden unterschiedlichste Untersuchungs- und Behandlungsmethoden ambulant oder stationär in der Klinik angewendet.

In Deutschland gibt es etwa 800 Pneumologen, die meist in eigenen Praxen tätig sind. Einige der Fachärzte sind aber auch in Kliniken oder Forschungszentren beschäftigt. Es besteht innerhalb der Fachrichtung die Möglichkeit, sich etwa auf Allergologie oder Thoraxchirurgie zu spezialisieren.

Behandlungen & Therapien

Das Fachgebiet der Pneumologie beschäftigt sich mit vielfältigen Schädigungen und Erkrankungen der Lunge, der Bronchien und des Brustfells (Pleura).

Dabei fallen sowohl die Vorbeugung (Prophylaxe), die Erforschung und die Diagnose als auch die Behandlung und Nachsorge dieser Krankheiten in den Aufgabenbereich der zuständigen Fachärzte. Zu den häufigen Erkrankungen, die im Rahmen einer pneumologischen Untersuchung und Behandlung auftreten, gehören beispielsweise Lungenentzündungen, Tuberkulose, Mukoviszidose und Lungenembolien.

Auch Krankheiten, bei denen vornehmlich die Bronchien betroffen sind, werden von Pneumologen behandelt. Zu diesen zählt etwa Asthma bronchiale oder auch akute bzw. chronische Bronchitis. Oftmals sind beide Bereiche (Lunge und Bronchien) in Mitleidenschaft gezogen, wenn eine Erkrankung in dieser Körperregion auftritt. Auch Krebserkrankungen wie Bronchialkarzinome (umgangssprachlich als Lungenkrebs bekannt) fallen in den Zuständigkeitsbereich der ausgebildeten Pneumologen.

Hier überschneidet sich der Zuständigkeitsbereich nicht selten mit denen der Radiologie und/oder der Onkologie. Auch die Thoraxchirurgie kommt unter Umständen zum Einsatz, wenn eine Lungenerkrankung festgestellt wurde. Diese Bereiche zählen allerdings nicht als Teilgebiete der Pneumologie, sondern sind als eigenständige medizinische Gebiete zu betrachten. Immer häufiger werden Pneumologen auch hinzugezogen, wenn allergische Reaktionen der Atemwege auftreten, denn diese können im Verlauf auch zu Asthma oder ähnlichen Erkrankungen führen.

Ein weiteres Einsatzgebiet für ausgebildete Pneumologen ist das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom, bei dem es zu nächtlichen Atemstillständen kommt. In Kliniken werden Pneumologen unter anderem auch herangezogen, wenn Patienten intensivmedizinisch beatmet werden müssen.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

Im Bereich der Pneumologie werden ganz unterschiedliche Untersuchungs- und Behandlungsmethoden angewendet. Besteht der Verdacht auf eine Lungenerkrankung, werden meist zunächst bildgebende Untersuchungen eingesetzt, um eventuelle Schäden erkennen zu können.

Zu diesem Zweck wird die Lunge mithilfe von Röntgenstrahlen oder dem Ultraschall untersucht. Auch eine Computertomografie für den Bereich der Lunge ist möglich. Soll festgestellt werden, ob die Lunge in ihrer Funktion eingeschränkt ist, kann ein sogenannter Lungenfunktionstest stattfinden. Hier gibt es verschiedene Methoden, etwa die Atemfrequenz oder das Lungenvolumen zu testen und so herauszufinden, ob die Werte der Norm entsprechen.

Zusätzlich sind Blutuntersuchungen und die Entnahme von Gewebeproben möglich (beispielsweise wenn eine Krebserkrankung vermutet wird). Auch eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung) kann angewendet werden, um mögliche Veränderungen innerhalb des Organs zu erkennen. Wurde eine Diagnose gestellt, leitet der behandelnde Arzt eine entsprechende Therapie ein. Diese richtet sich ganz nach der Art der Erkrankung. Bei einer Lungenentzündung werden beispielsweise Medikamente wie Antibiotika verabreicht, um den Erreger zu beseitigen.

Erkrankungen wie Asthma oder allergische Reaktionen, bei denen die Atemwege betroffen sind, können ebenfalls medikamentös behandelt werden. Hier bieten sich Asthmamedikamente oder etwa ein Cortisonspray an, das die Atmung erleichtert, wenn es zu akuten Atembeschwerden kommen sollte.

Ein Tumor in der Lunge wird mit einer Chemotherapie, eventuell kombiniert mit einer Bestrahlung, behandelt. Auch ein chirurgischer Eingriff ist möglich, um den Tumor zu entfernen. Ist die Lunge irreparabel geschädigt oder müssen sehr große Teile entfernt werden, ist auch eine Lungentransplantation denkbar, sofern ein geeignetes Spenderorgan vorhanden ist.

Quellen

  • Bungeroth, U.: BASICS Pneumologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Dobbertin, I., Dierkesmann, R., Kohlhäufl, M.: Lehrbuch und Atlas der Bronchoskopie. Huber, Bern 2008
  • Schaberg, T. et al.: Pneumonien. Thieme, Stuttgart 2001

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