Sinus sigmoideus
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Sinus sigmoideus ist eine Blutbahn im Gehirn. Sie verläuft s-fömig und transportiert venöses Blut. Er stellt die Blutversorgung im Gehirn sicher.
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Was ist der Sinus sigmoideus?
Im menschlichen Gehirn gibt es eine Reihe von Gefäßen, die der Sicherstellung der Blutversorgung des Gehirns dienen. Der Sinus sigmoideus ist ein zentrales Blutgefäß, das sich im hinteren Bereich des Kopfes befindet.
Die hintere Schädeldecke wird als Hinterhauptbein bezeichnet und formt den gesamten hinteren Kopfbereich. Das Besondere an dem Venenleiter ist seine Form. In einem Querschnitt des Gehirns ist deutlich zu erkennen, dass er eine s-förmige Gestalt einnimmt. Von ihm gehen viele verschiedene Verzweigungen aus, die in tieferen Gewebeschichten die Blutversorgung vornehmen. In dem Sinus sigmoideus fließt venöses Blut.
Die Gefäßwand ist dünnhäutig. Damit ist sie zwar für die externe Zufuhr von Medikamenten und anderen Botenstoffen gut geeignet, aber sie ist auch anfälliger bei Schäden. Der Transport von Boten- und Nährstoffen im Sinus sigmoideus geht sehr schnell. Das bedeutet, dass Substanzen im Blut über diesen Blutleiter in wenigen Sekunden oder Minuten zu seinem Wirkungsort transportiert werden kann. Darüber hinaus dient der Sinus sigmoideus als hauptsächlicher Abtransportweg des venösen Blutes aus dem Gehirn.
Anatomie & Aufbau
In den Hohlräumen wird das Blut aus den Hirnhäuten, dem Gehirnbereich und Augenhöhle gesammelt. Anschließend fließt es in die Vena jugularis interna. Diese befindet sich in der hinteren Schädelgrube, dem Foramen jugulare. Dort befindet sich der Sinus sagittalis superior. Dieser verläuft am oberen Rand der Falx cerebri. Der Sinus sagittalis inferior verläuft am unteren Rand und endet im Sinus rectus.
Anschließend fließen der Sinus sagittalis superior und der Sinus sagittalis inferior zusammen. Ab dem Confluens geht der Weg weiter als Sinus transversus. Dieser rahmt die hintere Schädelgrube seitlich und von hinten ein. Ventral zieht er weiter und geht in den s-förmig geschwungenen Sinus sigmoideus über. Der Sinus sigmoideus endet im Foramen jugulare. Das ist der Ort, an dem die Vena jugularis interna ihren Ursprung hat.
Funktion & Aufgaben
Über das Blut werden wichtige Botenstoffe transportiert. Diese sind für die Versorgung von Organen und Gefäßen lebensnotwendig sind. Zu ihnen zählen beispielsweise Zellen, Hormone oder proteinhaltiges Blutplasma. Damit nimmt das Blut eine zentrale Funktion des Transportes ein. Über die Venen und Arterien werden die verschiedenen Wirkstoffe zu Organen hingeleitet und wieder abgeleitet.
Der Sinus sigmoideus ist in diesem System von vielen Gefäßverzweigungen ein wesentlicher Bestandteil. Er verantwortet einen weiten Bereich im hinteren Schädel. Durch seine Tätigkeit ist die Versorgung des Gehirns im Wesentlichen sichergestellt. Darüber hinaus findet über ihn den Abtransport des Hirnblutes statt. Das bedeutet, dass zum Beispiel in der Hypophyse oder dem Hypophysenhinterlappen produzierte Hormone durch den Sinus sigmoideus schnell aus dem Gehirn abtransportiert werden können und zu den Organen gelangen können, an denen sie ihre Wirkung entfalten sollen.
Über das Blut findet darüber hinaus die Wärmeregulierung statt. Damit wird über den Sinus sigmoideus die richtige Temperatur im Gehirn sichergestellt. Bei operativen Eingriffen im Kopfbereich dient der Sinus sigmoideus oft als Zugangsweg. Durch seine Lage und Größe kann er von Chirurgen genutzt werden, um sich einen Weg durch die Schädelwand zum Kleinhirnbrückenwinkel zu bahnen. Der Sinus sigmoideus versorgt die oberen Venen im Schädelinneren. Durch seine Form bietet er viele Möglichkeiten für Abzweigungen.
Krankheiten
Diese kann durch eine Mittelohrvereiterung ausgelöst werden. Dieses wird vom Patienten anfänglich nicht bemerkt. Wächst es weiter an, kommt es zur Stauung des Blutes und ersten Beschwerden. Diese äußern sich in Schmerzen an der betroffenen Region sowie Spannungsgefühlen. Auch wenn eine Sinusvenenthrombose selten vorkommt, besteht das Risiko, durch das Gerinnsel an einem Schlaganfall zu sterben. Die meisten Patienten befinden sich in einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Darüber hinaus kann sich das Gerinnsel aus lösen und zum Herzen transportiert werden. Von dort aus fließt es dem Strom folgend zur Lunge. Verstopft das Gerinnsel, welches auch als Thrombus bezeichnet wird an dieser Stelle ein Blutgefäß, kommt es beim Patienten zu einer Lungenembolie. Diese ist als lebensbedrohlich einzustufen.
Die Gefäßwand von Venen im menschlichen Körper sind dünn. Das lässt sie anfällig gegenüber Läsionen werden. Sobald der Sinus sigmoideus beschädigt ist, stellen sich Probleme bei der Versorgung des Gehirns eins. Darüber hinaus ist der Abtransport des venösen Hirnblutes nicht mehr gewährleistet. Venen werden bei Erkrankungen wie Krebs eine zentrale Rolle zugewiesen. In ihnen werden Krebszellen an jeden Ort des Körpers weitertransportiert. Sobald sie sich von einem gebildeten Tumor ablösen, gelangen sie in den Blutkreislauf. Unabhängig davon, wohin sie abtransportiert werden, können die Krebszellen an dieser Stelle neue Metastasen ausbilden. Damit entstehen neue Tumore und die Krankheit breitet sich ungewollt weiter aus.
Quellen
- Frotscher, M., et al.: Taschenatlas Anatomie, Band 3: Nervensystem und Sinnesorgane. Thieme, Stuttgart 2018
- Greten, H., Rinninger, F., Greten, T. (Hrsg.): Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2010
- Poeck, K., Hacke, W.: Neurologie. Springer, Heidelberg 2010