Blut im Sperma
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Für Männer ist es zunächst ein Schock, wenn das Sperma eine rötliche Färbung angenommen hat. Damit kann zwar ein ernstes Krankheitszeichen vorliegen, allerdings gibt es auch harmlose Ursachen, die Blut im Sperma hervorrufen können.
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Was ist Blut im Sperma?
Gewöhnlich nimmt das menschliche Sperma eine weiße oder gelbliche Farbe an. Dabei hängen Farbe und Konsistenz des Spermas von den Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten ab. Sollte sich hingegen Blut im Sperma befinden, spricht man von einer Hämatospermie.
Die Blutbeimengung tritt im Sperma meist schmerzlos auf, sorgt bei den Betroffenen aber für eine große Beunruhigung. Die Beschwerden treten vorwiegend bei Männern im Alter von 25 bis 40 Jahren auf. Allerdings gibt es keine Altersgruppe, die von der Hämatospermie ausgeschlossen ist. In der Urologie ist die Hämatospermie eine bekannte Beschwerde. Ein hoher Anteil an Männern soll mindestens einmal im Leben an einer Hämatospermie erleiden.
Ursachen
Bei einer Hämatospermie handelt es sich in der Regel um eine harmlose Verletzung der Penisgefäße, die auf einen langen und sich oft wiederholenden Geschlechtsverkehr zurückzuführen ist. Platzt ein Äderchen in der Samenblase, wird bei einem Erguss Blut mit der Samenflüssigkeit ausgeschüttet.
Blut im Sperma kann darüber hinaus eine Prostataentzündung als Ursache haben. Eine Entzündung der Prostata (Prostatitis) betrifft die Samenblase oder die ableitenden Samenwege. Sie ist in bis zu 50 Prozent der Fälle die Ursache für die Blutungen. In seltenen Fällen wird auch eine gutartige Vergrößerung der Prostata diagnostiziert.
Als mögliche Ursache wird schließlich Prostatakrebs herangeführt. Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkranungen unter Männern, geht oft aber mit weiteren Symptomen einher. Ferner kann eine Hämatospermie durch Infektionen wie Urethritis oder Epididymitis ausgelöst werden. Nur in seltenen Fällen liegt der Beschwerde eine Tumorbildung zugrunde.
Zu den möglichen Tumorerkrankungen gehören ein Prostatakarzinom, ein Samenblasenkarzinom oder eine Condylomata acuminata. Ebenso ist es möglich, dass systemische Erkrankungen vorliegen. So können Gerinnungsstörungen, Hypertonie und Lebererkrankungen Blut im Sperma hervorrufen.
Krankheiten mit diesem Symptom
Diagnose & Verlauf
Sollte Blut im Sperma nur vorübergehend auftreten und mit keinen weiteren Symptomen verbunden sein, handelt es sich um eine harmlose Beschwerde. Dagegen empfiehlt es sich, einen Allgemeinarzt oder einen Urologen zu konsultieren, sollte die Hämatospermie länger als fünf Tage anhalten.
Der Arzt beginnt mit einer Anamnese, bei der die Krankheitsgeschichte des Patienten aufgenommen wird. Anbei informiert er sich über die Ernährungs- und Alltagsgewohnheiten. Anschließend wird die Diagnose durch eine körperliche Untersuchung und eine Blutdruckmessung begleitet. Zur genaueren Analyse können das Blutbild und die Leberwerte kontrolliert werden. Ferner wird die Blutgerinnung im Labor untersucht, während eine Urinanalyse vorgenommen wird.
Hat der Arzt noch keine Ursache gefunden, wird ein Spermiogramm durchgeführt und eine Spermakultur angelegt. Abschließend kann eine Zystoskopie vorgenommen werden. Zu beachten gilt es, dass in etwa 33 Prozent der Fälle für das auftretende Blut im Sperma trotz einer umfangreichen Untersuchung keine Ursache gefunden werden kann.
Komplikationen
Männer erleiden zunächst mal einen Schock, wenn sich Blut im Sperma befindet. Das kann wohl auf eine ernste Erkrankung hinweisen, aber es gibt auch harmlose Ursachen. Im Allgemeinen ist das Sperma von gelblicher oder weißer Farbe. Befindet sich allerdings Blut im Sperma, ist das alles andere als normal. Blut im Sperma verursacht bei den Betroffenen keine Schmerzen, sorgt aber für die schlimmsten Befürchtungen.
In der Urologie ist aber Blut im Sperma völlig normal, es ist sehr bekannt und Männer erleiden dieses Phänomen mindestens einmal im Leben. Blut im Sperma kann sehr unterschiedliche Ursachen haben, vielleicht handelt es sich ja nur um eine harmlose Verletzung der Gefäße im Penis. Das tritt relativ oft auf, gerade nach einem längeren Geschlechtsverkehr ist es keine Seltenheit. Platzt dabei ein Äderchen in der Samenblase, verfärbt sich das Sperma rot.
Blut im Sperma kann aber auch auf eine Erkrankung hindeuten, einer Prostataentzündung beispielsweise. In der Hälfte aller Fälle ist sie dafür verantwortlich. Es kann aber auch Prostatakrebs sein, es ist die häufigste Krebsart bei Männern. Aber bei dieser Diagnose sind auch andere Symptome erkennbar. Sehr oft wird Blut im Sperma durch Entzündungen ausgelöst, ein Tumor wird in den seltensten Fällen diagnostiziert. Blut im Sperma sollte immer mit dem Arzt besprochen werden, er kann die genaue Ursache feststellen. Manchmal sind auch Lebererkrankungen, Hypertonie oder eine Gerinnungsstörung des Blutes dafür verantwortlich.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Blut im Sperma: Viele Männer reagieren darauf erst einmal schockiert. Hinzu kommt, dass Blut im Sperma selten mit Schmerzen verbunden ist. Das mit medizinischem Fachausdruck als Hämatospermie bezeichnete Phänomen tritt hauptsächlich bei Männern der Altersgruppe zwischen 25 und 40 Jahren auf. Grundsätzlich kann Blut im Sperma jedoch jeden Mann treffen.
Als häufige Ursache für Blut im Sperma gilt langer und sich dazu mehrfach wiederholender Geschlechtsverkehr, wobei die feinen Adern der Samenblase platzen. Bei einem Erguss wird dann mit der Samenflüssigkeit auch Blut abgegeben. Diese harmlose Ursache darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter Blut im Sperma auch ernstere Erkrankungen stecken können. Beinahe die Hälfte der Fälle hat eine Prostataentzündung zur Ursache.
Seltener liegt außerdem eine gutartige Prostatavergrößerung zugrunde. Nicht ausgeschlossen werden darf außerdem ein Prostatakarzinom. Auch weitere Grunderkrankungen wie erhöhter Blutdruck, Blutgerinnungsstörungen sowie Lebererkrankungen kommen bei Blut im Sperma als Auslöser infrage.
Eine einmalige Episode von Blut im Sperma ist noch kein zwingender Grund für einen Arztbesuch. Besteht die Hämatospermie allerdings über mehrere Tage fort oder tritt sie immer wieder auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Als Facharzt zu empfehlen bei Blut im Sperma ist ein Urologe, Androloge, Hepatologe oder Onkologe.
Behandlung & Therapie
Ob und wann eine Behandlung eingeleitet wird, hängt von der diagnostizierten Ursache ab. Wird Blut im Sperma durch eine Verletzung der Penisgefäße oder ein geplatztes Äderchen in der Samenblase verursacht, empfiehlt es sich, die betroffenen Geschlechtsteile zu schonen. In diesem Fall muss auf häufigen Geschlechtsverkehr verzichtet werden.
Gleiches gilt, wenn eine Prostataentzündung vorliegt. Gleichzeitig wird eine Behandlung der Prostatitis unternommen. Meist kann eine Prostatitis mit Antibiotika gut therapiert werden. Die Behandlung wird durch Entspannungsmethoden begleitet. Ebenso müssen Infektionen wie die Urethritis oder die Epididymitis therapiert werden, damit Blut im Sperma langfristig unterbunden werden kann. Tumoröse Veränderungen, allen voran Prostatakrebs, werden operativ saniert.
Liegt hingegen eine systemische Erkrankung vor, so muss diese zielgerichtet behandelt werden. Beispielsweise verordnet der Arzt bei einer diagnostizierten Hypertonie ein Medikament, das eine Stabilisierung des Blutdrucks erreicht.
Darüber hinaus übernimmt der Arzt eine beratende Funktion. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn für das Blut im Sperma keine Ursache gefunden werden kann. In diesem Fall ist es Aufgabe des Arztes, den Patienten zu beruhigen und ihn über mögliche Risiken zu informieren.
Aussicht & Prognose
Wer Blut im eigenen Sperma feststellt, bei dem liegt höchstwahrscheinlich ein geplatztes Äderchen vor. Die Farbe kann dabei Auskunft darüber geben, ob es sich lediglich um die besagte geplatzte Ader handelt oder um eine ernste Erkrankung. Bei einem geplatzten Blutgefäß ist keine Panik geboten, denn bereits bei erneuter Ejakulation sollte das Blut im Sperma verschwunden sein. Ein Arzt ist daher in so einem Fall nicht aufzusuchen.
Wenn die Ursache jedoch beispielsweise an einer erkrankten Prostata liegt, dann sollte dies von einem Arzt untersucht und behandelt werden. Eine solche Entzündung der Prostata kann zu starken Schmerzen im Genitalbereich führen, sowie zu einer stark erhöhten Temperatur. Lautet die Diagnose Prostatakrebs, so muss der Tumor dringend stationär entfernt werden. Eine vollständige Genesung ist in einem solchen Fall überaus vielversprechend. Ohne ärztliche Behandlung kann dieses Krankheitsbild bis zum Tod führen.
Ist die Eichel aufgrund einer zu hohen Beanspruchung verletzt, so gilt es eine Schonfrist (kein Geschlechtsverkehr) einzuhalten. Nach rund zwei Wochen dürfte die Verletzung verheilt und das Blut im Sperma verschwunden sein. Ist dies nicht der Fall, so muss ein Arzt aufgesucht werden. Ohne entsprechende Behandlung könnte der Krankheitsverlauf schwerwiegende Folgen haben, falls eine ernsthafte Erkrankung vorliegt.
Vorbeugung
Da Blut im Sperma durch regelmäßigen Alkohol- und Drogenkonsum begünstigt wird, ist es bei der Vorbeugung wichtig, auf das entsprechende Rauschmittel zu verzichten. Des Weiteren kann das Risiko einer Hämatospermie durch Rauchen gesteigert werden.
Anbei empfiehlt es sich, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Diese hat vor allem auf das Blutbild und den Blutdruck einen großen Einfluss. Schließlich sollte einer Sportart regelmäßig nachgegangen werden. Dadurch wird die Durchblutung des gesamten Körpers gefördert. Zuletzt sollte insbesondere von älteren Menschen eine Prostatakrebsvorsorge in Betracht gezogen werden.
Das können Sie selbst tun
In jedem Fall sollte der Hausarzt oder ein Urologe oder Gynäkologe aufgesucht werden, auch wenn in den meisten Fällen keine schwerwiegenden Ursachen für das Blut im Sperma vorliegen. Häufig klingen die Beschwerden innerhalb weniger Tage ab. Dennoch sollte auf eine Reizung des Penis durch Verzicht von Geschlechtsverkehr oder zu enger Kleidung geachtet werden.
Im Rahmen einer bakteriellen Prostatitis oder einer (Neben-)hodenentzündung kann neben der Verordnung von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten das Hochlagern und Kühlen der Hoden eine schmerzstillende Wirkung haben. Geht der Erkrankung Fieber mit einher, ist darüber hinaus Bettruhe sehr wichtig. Nur äußerst selten, beispielsweise im Falle einer Tumorerkrankung, stellt ein operativer Eingriff die letzte Lösung dar.
Neben einer medizinischen Behandlung gibt es zusätzlich einige Hausmittel, die ebenfalls zur Schmerzlinderung eingesetzt werden können. Dazu gehören zum Beispiel verschiedene Heilpflanzen wie Sägepalmenfrüchte, Kürbiskerne, Roggenpollen oder die Rinde des Afrikanischen Pflaumenbaumes. Homöopathen schwören darüber hinaus auf die Zwergpalme, welche bei Schmerzen beim Urinieren Abhilfe schaffen soll. Der Einsatz dieser Hausmittel sollte allerdings im Vornherein mit einem Heilpraktiker oder Naturheilkundler besprochen werden und ersetzt nicht die klassische Behandlung durch einen Mediziner.
Quellen
- Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
- Haag, P., Nanhart, N., Müller, M.: Gynäkologie und Urologie. Für Studium und Praxis 2014/2015. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2014
- Sturm, A., Zidek, W.: Checkliste XXL Differenzialdiagnose Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2003