Hustenschleim

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Hustenschleim - auch Auswurf, Sputum, Expektoration oder Schleimauswurf - wird die ausgehustete Absonderung der Atemwegsschleimhaut und beigemischte Zellen bezeichnet.

Diese Zellen können bei einer Diagnose weiter in weiße Blutkörperchen, beim Bronchialkarzinom auch als Malignomzellen unterschieden werden. Daneben kann der Hustenschleim auch mit Speichel, Nahrungsresten, Staub, Rauchteilchen, Erregern, Eiter und im Falle eines Bluthustens auch mit Blut versetzt sein.

Der Auswurf kann der Untersuchung von Erkrankungen wie einer Lungenentzündung, einer chronischen Bronchitis oder zur Diagnose bei Tuberkulose sowie von Tumorbildungen des unteren Atemtrakts dienen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Auswurf bzw. Sputum?

Beim Hustenschleim handelt es sich um eine Begleiterscheinung des Hustens. Die Bronchialschleimhaut produziert zum Beispiel während eines viralen Infekts verstärkt ein Sekret, das sich im Hals/Rachen festsetzt und den Betroffenen oftmals zum Husten zwingt.

Beim Hustenschleim handelt es sich um eine Begleiterscheinung des Hustens. Die Bronchialschleimhaut produziert zum Beispiel während eines viralen Infekts verstärkt ein Sekret, das sich im Hals/Rachen festsetzt und den Betroffenen oftmals zum Husten zwingt.

Der Schleim hat in der Regel eine gelblich-grüne Farbe, kann aber auch Blutspuren aufweisen. In letzterem Fall ist größere Vorsicht geboten. Bemerkt werden kann dies allerdings erst, wenn der Hustenschleim nach außen gelangt:

Der Körper möchte sich vom übermäßig gebildeten Hustenschleim befreien - gelingt dies, sprechen Ärzte vom Auswurf oder Sputum. Dann kann ebenso von einem produktiven Husten gesprochen werden. Dieser tritt nicht nur während einer Erkrankung auf, sondern auch beispielsweise bei Rauchern.

Ursachen

Hustenschleim der im Rahmen eines Hustens bei Erkältung vorkommt, ist normal. Sinn des Hustenschleims ist hierbei, dass die Bronchien gereinigt werden. Wird unnatürlich viel Hustenschleim bzw. Auswurf gebildet und sind dessen Farben ungewöhnlich, kann dies auch ein Zeichen für die Erkrankung der Atemwege sein. Die gängisten Ursachen hierbei sind die akute Bronchitis, Asthma bronchiale, chronische Lungenerkrankung, Allergien, Tuberkulose und Lungenkrebs (Bronchialkarzinom).

Aus der Farbe des Sputums lassen sich Rückschlüsse auf mögliche Ursachen ziehen:

  • Gelb-grün: es handelt sich um eine eitrige, akute bakterielle Infektion, z.B. Asthma bronchiale, einer Lungenentzündung (Pneumonie) und Mukoviszidose
  • Weiß-glasig: die Infektion ist eher viral bedingt, z.B. bei chronischer Bronchitis, Abhusten am Morgen
  • Weiß-schaumig: Hinweis für Lungenstauung bis zum Ödem
  • Gräulich: bakterieller Infekt in Abheilung, häufig bei Lungenentzündungen
  • Bräunlich-schwarz: am ehesten altes Blut. Kann harmlos sein, muß aber nicht, Abklärung erforderlich, meist bei starken Rauchern
  • Bröckelig: Lungenkrankheiten wie Aktinomykose und Tuberkulose
  • Blutig: Bluthusten (Hämoptoe), kann ein Anzeichen eines schweren Infekts (wie Lungenentzündung) oder bösartigen Tumor (zum Beispiel Lungenkrebs) sein

Bei starkem Husten nimmt die Bronchialschleimhaut Schaden, es ist dann normal, dass einige kleine Fädchen Blut beim Auswurf beigemengt sind.

Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Hustenschleim oder sein Auswurf können vom Betroffenen selbst diagnostiziert werden - was dahintersteckt, muss allerdings von einem Arzt abgeklärt werden.

Dies geschieht mit einer Kombination aus Fragen zur Vorgeschichte des Patienten sowie weiteren Beschwerden und intensiven Untersuchungen des Mund- und Rachenraumes. Optional werden Herz und Lunge mit der Hilfe eines Stethoskops abgehört. Blutuntersuchungen können bei Verdacht auf eine bestimmte Krankheit hinzutreten.

Das Auftreten von Hustenschleim lässt sich mit Husten in Verbindung bringen. Während einer Erkältung bildet er sich sehr oft. Da der Hals versucht, sich von ihm zu trennen, kommt es sehr oft auch zum Auswurf. Ist dieser blutig, sollten weitere Untersuchungen (zum Beispiel auf Lungenkrebs) stattfinden.

Komplikationen

Hustenschleim wird mit Erkrankungen der Atemwege in Verbindung gesetzt. Neben einer normalen Erkältung können auch eine Bronchitis, Asthma, Tuberkulose oder auch ein Lungenkarzinom Ursache für Hustenschleim sein. Dementsprechende sind auch die unterschiedlichsten Komplikationen. Eine Erkältung heilt normalerweise ohne weiteren Komplikationen beim Immungesunden wieder ab.

Es können dennoch einige schwerwiegenden Folgen eintreten. Treibt der Betroffene beispielsweise trotz Erkrankung Sport, kann es im schwersten Falle zur Herzmuskelentzündung (Myokarditis) kommen. Diese kann in eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen, die schnell zum Tode führen kann. Weitere Folgen können eine Ausbreitung der Erkältung in die Lunge sein, die dann zur Lungenentzündung führt.

Ebenfalls ausbreiten kann sich die Infektion in das Mittelohr, welche auch von dort aus die Hirnhäute und das Innenohr befallen kann. Ähnlich verhalten sich die Komplikationen bei einer akuten Bronchitis. Beim Asthma ist die gefürchtetste Komplikation der Status asthmaticus, einem langandauernden Asthmaanfall, der einen medizinischen Notfall darstellt.

Der Betroffene wird beatmungspflichtig. In seltenen Fällen kann es durch das Asthma zu einem Lungenemphysem kommen, was schließlich eine Belastung des rechten Herzens ist, was in eine Insuffizienz führen kann. Komplikationen der Tuberkulose sind neben schweren Atemstörungen auch ein Ausspucken von großen Mengen an Blut. Auch eine Zerstörung des Lungengewebes und die Erhöhung des Risikos an einem Lungenkrebs zu erkranken ist erhöht.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Zur Bildung von Hustenschleim kann es bereits bei nichtgrippalen Erkältungen kommen. Ist offensichtlich, dass Schleimabsonderungen beim Husten auf einer weniger dramatischen Erkältungsform beruhen, die dazu gut auf Hausmittel anspricht, kann bei einem bald einsetzenden Genesungsprozess schon mal auf einen Arztbesuch verzichtet werden. Ansonsten aber sollte beim Auftreten von Hustenschleim der Hausarzt aufgesucht werden. Dieser veranlasst gegebenenfalls die Überweisung zum Pulmologen beziehungsweise Lungenfacharzt oder Onkologen.

Hustenschleim, auch unter den Bezeichnungen Auswurf und Sputum bekannt, besteht aus Sekreten der Schleimhäute der Atemwege und verschiedenen Körperzellen wie den in der Infektionsabwehr aktiven weißen Blutkörperchen. Bei einer ärztlichen Untersuchung der Bestandteile des Hustenschleims können sich weitere aufschlussreiche Ergebnisse zeigen. So können unter den im Schleim befindlichen Zellen sogenannte Malignomzellen sein, wie sie typisch für Lungenkrebs sind.

Auch Bestandteile wie Infektionserreger, Blut, Eiter, Staub, Rauchpartikel oder Nahrungsreste geben dem behandelnden Arzt wichtige Hinweise. So lassen sich anhand des Hustenschleims weitere Erkrankungen wie eine Lungenentzündung, Bronchitis, Tuberkulose, Mukoviszidose oder Tumore diagnostizieren. Ebenso lösen Allergien und Asthma häufig die Bildung von Hustenschleim aus.

Was bereits medizinischen Laien auffällt – die große Bandbreite möglicher Färbungen des Hustenschleims von Weiß über Gelb, Grün, Braun bis Schwarz und die Konsistenz zwischen zähflüssig und bröckelig – liefert dem untersuchenden Arzt wertvolle Diagnosekriterien.

Behandlung & Therapie

Hustenschleim tritt im Rahmen einer Allergie oder einer Erkältung als harmloses Symptom auf. Begleitet wird der Auswurf von starkem oder schwachem Husten. Tritt der Husten und sein Hustenschleim länger auf oder ist er von Blut ganz oder teilweise durchzogen, sollte die Ursache vom Arzt untersucht werden. Dennoch sollte nicht gleich an den Lungenkrebs gedacht werden.

Der Arzt stellt zur Ursachenerkennung Fragen zu den Beschwerden bzw. zum Auswurf selbst. Weiterhin erfragt er wichtige Begleitsymptome wie Schnupfen, Kopfschmerzen, Heiserkeit, etc. Auch Allergien, Unverträglichkeiten und Vorerkrankungen sind wichtig zu erwähnen. Selbst Medikamente können Einfluss auf den Hustenschleim haben. Schlussendlich sollte noch ermittelt werden, ob der Betroffene starker Raucher ist oder in luftverschmutzten Umgebungen lebt oder arbeitet.

Danach erfolgt eine ganzheitliche Untersuchung von Rachen, Hals und Brustkorb. Lunge und Herz werden mit einem Stethoskop abgehorcht und Blut wird, zur weiteren Untersuchung potentieller Entzündungswerte und Erreger, abgenommen. Ebenso wird der Hustenschleim im Labor untersucht, um Keime und Errger (z.B. Tuberkulose) ausfindig zu machen. Zusätzlich werden die Zellen, die im Auswurf enthalten sind mit untersucht.

Sollte immer noch Unklarheit über die Ursache des Hustens sein oder will der Arzt die Ergebnisse genauer untersuchen, so sind weitere Untersuchungen sinnvoll.

Mögliche weitere Maßnahmen könnten sein: Gewebeuntersuchung (Biopsie), Spiegelung des Kehlkopfs, Spiegelung der Bronchien, Spülung der Bronchien, Computertomographie u.a..

Die Therapie selbst richtet sich in erster Linie gegen den Verursacher des Hustenschleimes. Meist sind dies Erkältung, Asthma bronchiale oder Lungenkrebs. Diese Erkrankungen sollten daher behandelt werden. Bei bakteriellen Infekten sind Antibiotika eventuell anzuwenden.

Weiterhin sollte, wenn möglich, das Rauchen eingestellt werden. Auch staubige und trockene Luft sollte gemieden werden. Natürliche Alternativen sind ausreichend Getränke in Form von Wasser und Tees (Kamillentee, Fencheltee, Anistee und Salbeitee).

Je nach abschließender Ursache wird der Hustenschleim bzw. die Krankheit, die zum Auswurf führt, behandelt. Für den harmlosen Hustenschleim einer Erkältung sind die altbekannten Hustentabletten (Lutschtabletten) oder der Hustensaft die Klassiker. Von diesen Medikamenten gibt es sowohl freiverkäufliche Mittel in der Apotheke als auch verschreibungspflichtige Arznei. Die Hustemittel unterscheidet man selbst in Hustenlöser und Hustenstiller.

Aussicht & Prognose

In vielen Fällen tritt der Hustenschleim bei einer Grippe oder bei einer Erkältung auf und stellt ein harmloses Symptom dar. Dieses verschwindet wieder, wenn die Grunderkrankung überwunden wurde. Allerdings kann Hustenschleim auch bei einer Bronchitis oder bei einer Lungenentzündung auftreten. In diesem Falle muss die Grunderkrankung gezielt bekämpft werden, damit es nicht zu einem lebensgefährlichen Zustand kommt.

Der Betroffene sollte auf jeden Fall sportliche oder körperliche Aktivitäten vermeiden, da sich dadurch eine Entzündung des Herzmuskels ausbilden kann. Eine Herzschwäche wiederum kann zum Tode führen. Auch bei einer Lungenentzündung ist Bettruhe notwendig, um die Erkrankung erfolgreich zu bekämpfen.

Dem Patienten stehen relativ viele Mittel zur Selbsthilfe bei Hustenschleim zur Verfügung. Allerdings sollte bei einer lang andauernden Erkrankung ein Arzt aufgesucht werden, um Folgeschäden und Entzündungen zu vermieden. Ebenso kann der Betroffene leichter an Atembeschwerden erkranken. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Hilfe von Medikamenten.


Vorbeugung

Hustenschleim, der nicht krankhaft bedingt sind, kann man durch ein gesundes Leben mit viel Bewegung, frischer Luft, gesunder Ernährung und den Verzicht auf Rauchen gut vorbeugen. Weiterhin sollte man, wenn möglich, nicht in luftverschmutzten Räumen oder Gebieten arbeiten und leben. Ein Mundschutz kann gegebenenfalls kurzfristig vorbeugend wirken.

Hausmittel & Kräuter gegen Hustenschleim & Auswurf

  • Anis hilft gegen Blähungen, Hustenschleim, Asthma und Weißfluß und sorgt für guten Schlaf.
  • Hustentee bereite man wie folgt zu: je 5 Gramm Spitzwegerich, Lungenkraut, Huflattich, Wollblume, Aniskörner, Süßholz, Hibiskuswurzeln und 10 Gramm Isländisches Moos.
  • Ein weiterer Hustentee mache man aus einem halben Esslöffel Süßholz, einem halben Esslöffel Veilchenwurzeln, einem Esslöffel Eibischwurzeln, einem halben Esslöffel Huflattichblättern, einem halben Esslöffel Wollblumen und genauso viel Anis-Samen. Von dieser Mischung machen sie dann aus einem Teelöffel eine Tasse Tee. Am besten mit Honig süßen.
  • Brennesseltee wirkt blutreinigend und schleimlösend.
  • Als Badezusatz verwendet, löst Eukalyptusöl den Schleim, öffnet die Atmungsorgane und nimmt den Hustenreiz. Deshalb ist dieses Bad bei Erkältungskrankheiten besonders angebracht.
  • Fichtennadelhonig ist ein gutes, schleimlösendes Hustenmittel. Die Blüten der Fichte werden dazu mit Zucker angesetzt.
  • Huflattich wirkt appetitanregend und hilft bei Husten, Verschleimung und Heiserkeit.

Das können Sie selbst tun

Sollte der Patient rauchen, so muss das Rauchen auf jeden Fall aufgegeben werden, um den Hustenschleim zu lösen. Allgemein wirkt sich auch eine gesunde Ernährung und ein gesunder Lebensstil positiv auf das Symptom aus und kann dieses ebenso vorbeugen. Der Patient sollte sich nicht in Räumen aufhalten, in denen die Luft verschmutzt ist. Bei Reisen in Länder mit stark verschmutzter Luft eignet sich eine Atemmaske.

Gegen den Hustenschleim hilft Anis. Diese kann in Form von Tabletten zum Lutschen oder als Tee eingenommen werden. Allgemein helfen hier verschiedene Tees, die den Hals wärmen und den Schleim damit lösen. Auch Brennnesseltee wirkt sich positiv auf den Hals und den Rachen aus und kann damit den Hustenschleim lösen.

Das Symptom sollte allgemein mit Wärme behandelt werden. Dazu zählen Saunagänge, wobei die Betroffenen selbst einschätzen müssen, ob ein Besuch in der Sauna den wohlmöglich geschwächten Kreislauf weiter belasten würde. Wenn dies der Fall ist, sollten Saunagänge vermieden werden. Inhalationen mit heißem Wasser und Salz helfen aber ebenso bei Hustenschleim und schonen den Kreislauf. Baden unter Einnahme von Badezusätzen und ätherischen Ölen ist ebenfalls anzuraten, um die Atemwege feuchtzuhalten. Vor dem Schlafengehen können Salben auf die Brust aufgetragen werden, die diese wärmen. Honig wirkt sich ebenso positiv auf den Hustenschleim aus und kann diesen lösen.

Quellen

  • Boenninghaus, H.G.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Springer, Heidelberg 2007
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Probst, R., Grevers, G., Iro, H.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008

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