Damenbart

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Wenn im Gesicht einer Frau unerwünschte Haare sprießen, der sogenannte Damenbart, ist das eine unangenehme Erscheinung und eines der Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Viele Frauen fühlen sich dadurch in ihrer Weiblichkeit beeinträchtigt und erleben einen erheblichen Leidensdruck. Dieser kosmetische Makel kann das Selbstwertgefühl stark beeinflussen und zu sozialer Verunsicherung führen. Obwohl der Damenbart ein relativ häufiges Phänomen ist, das viele Frauen betrifft, bleibt das Thema oft hinter vorgehaltener Hand diskutiert, verstärkt durch stereotype Vorstellungen von weiblicher Schönheit, die in Medien und Kultur vorherrschen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Damenbart?

Als Damenbart bezeichnet man Körperbehaarung im Gesicht einer Frau, vergleichbar dem Bart bei Männern. Dieses Phänomen kann mehr oder weniger ausgeprägt sein von ein paar Haaren bis hin zum üppigen Damenbart.

Der Damenbart betrifft 20 - 30 % der Frauen. Die Neigung zum Damenbart kann genetisch bedingt sein, aber auch hormonelle Ursachen haben.

Ursachen

Eine andere Methode zum Entfernen des Damenbartes sind Heiß- oder Kaltwachsstreifen. Dabei werden, wie beim Epilieren, die Haarwurzeln vollständig mit entfernt.

Ein Damenbart ist für die betroffenen Frauen eine unangenehme Sache und ein Schönheitsmakel. Die Ursachen für einen Damenbart können unterschiedlich sein. Einer der Hauptfaktoren ist ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Hormonen. Dieser Prozess setzt bei vielen Frauen mit den Wechseljahren ein.

Ein Überschuss an männlichen Hormonen kann entstehen durch Eierstockerkrankungen oder Erkrankungen der Nebennieren. Dann werden verstärkt Androgene gebildet.

Es gibt auch Medikamente, die das natürliche Gleichgewicht stören, wie z. B. Cortison. Wenn der Damenbart bereits im Jugendalter auftritt, liegt die Ursache eher in den Genen. In sehr seltenen Fällen kann ein Tumor die Ursache sein.

Diagnose & Verlauf

Für die betroffenen Frauen ist der Damenbart immer sehr unangenehm, besonders wenn die Haare sehr stark sprießen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Damenbart zu entfernen, aber zunächst sollte von einem Arzt die Ursache abgeklärt werden.

Denn die Prozeduren, um den Damenbart zu entfernen, können schmerzhaft sein und die Haut reizen. Besonders Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich unbedingt untersuchen lassen, denn bei ihnen kann der Damenbart auch ein Indiz für eine ungewollte Kinderlosigkeit sein. Die Abklärung sollte durch einen Gynäkologen erfolgen. Anhand von Bluttests können die Hormone bestimmt werden und so ein hormonelles Ungleichgewicht festgestellt und erfolgreich behandelt werden.

Ein Damenbart ist für die betroffenen Frauen auch ein kosmetisches Problem, unter dem sie stark leiden, weil jeder das Gesicht sehen kann. Besonders Frauen mit starkem Bartwuchs leiden darunter. Das führt oft zu starken Depressionen bis hin zur sozialen Isolation. Nicht jede Frau kann damit selbstbewusst umgehen, zumal der Damenbart auch als Schönheitsmakel gilt. Wenn er vorhanden ist, wird er eher versteckt oder durch verschiedene Methoden beseitigt.

Behandlung & Therapie

Je nach Ursache für den Damenbart wird die Behandlung erfolgen. Bei hormonellen Ursachen werden Hormone verordnet, um das Ungleichgewicht auszugleichen. Bei anderen Ursachen müssen die Haare mechanisch entfernt werden.

Dies geschieht auf verschiedene Weise:

Die einfachste und am wenigsten zeitaufwändigste Möglichkeit ist das Rasieren der Haare. Es muss aber wegen der Stoppelbildung regelmäßig wiederholt werden.

Das Zupfen bietet den Vorteil, dass die Haarwurzel mit entfernt wird und ein Nachwachsen länger dauert, ist aber auch schmerzhaft und nur bei wenigen Haaren zu empfehlen.

Viele Frauen entscheiden sich für das Epilieren. Mit einem Epiliergerät werden die Haarwurzeln aus der Haut entfernt, es ist aber auch meist sehr schmerzhaft.

Eine andere Methode sind Heiß- oder Kaltwachsstreifen. Dabei werden, wie beim Epilieren, die Haarwurzeln vollständig mit entfernt. Ein Streifen Wachs wird auf die Haut gelegt und anschließend ruckartig entfernt. Auch diese Methode ist unangenehm, schmerzhaft und kann die Haut stark reizen.

Enthaarungscremes werden auf den betroffenen Stellen aufgetragen und nach einer kurzen Einwirkzeit wird die Haut gereinigt und die Haare sind verschwunden.

Alle diese vorgestellten Methoden haben aber den Nachteil, dass sie nur kurzfristig helfen und oft wiederholt werden müssen, damit keine Haare sichtbar sind. Eine längere Entfernung versprechen neue Verfahren mit Laser oder Blitzlicht. Hier sollte aber berücksichtigt werden, dass zum einen die Haut durch Lasern überhitzt werden kann, zum anderen wirkt die Lasertechnologie nicht bei hellen Haaren.


Vorbeugung von Damenbart

Einem Damenbart kann man nicht vorbeugen, weil die Ursachen entweder genetisch oder hormonell sind. Das einzige, was man tun kann, ist eine Untersuchung der Ursachen anzustreben. Ansonsten kann man den Damenbart nur behandeln mit den vorgestellten Verfahren.

Die Vorbeugung eines Damenbartes kann eine Herausforderung sein, besonders wenn genetische oder hormonelle Ursachen zugrunde liegen. Dennoch gibt es mehrere Maßnahmen, die helfen können, das Risiko oder die Ausprägung eines Damenbartes zu minimieren:

Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist, unterstützt das hormonelle Gleichgewicht des Körpers. Es wird empfohlen, zuckerreiche und fettreiche Lebensmittel zu vermeiden, da diese zu einem Ungleichgewicht der Hormone beitragen können.

Regelmäßige körperliche Aktivität: Sport kann dabei helfen, das Gewicht zu kontrollieren und den Hormonhaushalt zu regulieren. Insbesondere bei Frauen mit PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) kann regelmäßige Bewegung die Insulinresistenz verbessern und somit den Androgenspiegel senken.

Stressmanagement: Stress kann zu einer Erhöhung von Cortisol führen, einem Hormon, das indirekt die Produktion von Androgenen beeinflussen kann. Methoden zur Stressreduktion wie Yoga, Meditation oder regelmäßige Entspannungsübungen können hierbei unterstützend wirken.

Medizinische Überwachung: Bei Anzeichen von hormonellen Störungen oder wenn in der Familie Fälle von Hirsutismus bekannt sind, kann eine frühzeitige medizinische Beratung wichtig sein. Hormonelle Untersuchungen und regelmäßige Kontrollen können dabei helfen, frühzeitig einzugreifen.

Vorsicht mit Medikamenten: Einige Medikamente können Hirsutismus als Nebenwirkung haben. Bei der Verschreibung von Medikamenten sollte man immer den Arzt auf mögliche Nebenwirkungen ansprechen und gegebenenfalls nach Alternativen fragen.

Diese Maßnahmen können helfen, das Auftreten oder die Verschlimmerung eines Damenbartes zu verzögern oder zu vermindern, jedoch sind sie bei genetischer Veranlagung oder bestehenden hormonellen Störungen möglicherweise nicht vollständig vermeidbar.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Damenbart

10 Dinge, die Sie über Damenbart wissen sollten

Damenbart, medizinisch auch als Hirsutismus bekannt, bezeichnet das Wachstum von dichtem, dunklem Haar bei Frauen in Bereichen, die typischerweise bei Männern Haare aufweisen, wie das Kinn und der Oberlippenbereich. Dieses Phänomen kann sowohl aus ästhetischen als auch gesundheitlichen Gründen von Interesse sein. Hier sind zehn wichtige Fragen über Damenbart, die für das Verständnis und Management dieser Bedingung hilfreich sein können:

Was verursacht Damenbart?

Damenbart wird meist durch einen erhöhten Spiegel männlicher Hormone, Androgene, verursacht. Diese können von den Eierstöcken, den Nebennieren oder durch bestimmte Medikamente produziert werden.

Ist Damenbart ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung?

In einigen Fällen kann ein verstärktes Haarwachstum ein Symptom für Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), das Cushing-Syndrom oder andere hormonelle Störungen sein. Eine medizinische Abklärung ist daher ratsam.

Wie wirkt sich PCOS auf Damenbart aus?

PCOS ist eine der häufigsten Ursachen für Hirsutismus. Bei PCOS sind die Androgenspiegel oft erhöht, was zu vermehrtem Haarwachstum führt.

Kann Damenbart genetisch bedingt sein?

Ja, in vielen Fällen spielt die Genetik eine Rolle. Frauen aus Familien mit einer Geschichte von Hirsutismus sind häufiger davon betroffen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Behandlungen können hormonelle Therapien zur Senkung des Androgenspiegels, Haarentfernungsverfahren wie Lasertherapie und Elektrolyse sowie topische Cremes umfassen.

Sind Hausmittel effektiv gegen Damenbart?

Hausmittel, wie das Auftragen von natürlichen Bleichmitteln oder Wachsen, können helfen, das Erscheinungsbild zu mildern, behandeln jedoch nicht die zugrunde liegende Ursache.

Wie sicher sind Haarentfernungsmethoden wie Waxing und Threading?

Solche Methoden sind sicher, können aber zu Hautirritationen führen. Bei empfindlicher Haut ist es ratsam, vorher einen kleinen Bereich zu testen.

Können Medikamente Damenbart verursachen?

Ja, bestimmte Medikamente, insbesondere solche, die Steroide oder Hormone enthalten, können Hirsutismus als Nebenwirkung haben.

Wie kann die Ernährung Einfluss auf Damenbart nehmen?

Eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, das hormonelle Gleichgewicht zu verbessern. Insbesondere eine Verringerung des Verzehrs von zucker- und fettreichen Lebensmitteln kann hilfreich sein.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn der Damenbart plötzlich auftritt, mit anderen Symptomen wie Gewichtszunahme, Menstruationsstörungen oder Akne einhergeht oder wenn die Haarentfernung zu Hautproblemen führt.

Damenbart ist nicht nur eine kosmetische, sondern oft auch eine medizinische Angelegenheit. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und den persönlichen Präferenzen der betroffenen Person. Ein Verständnis der zugrundeliegenden Gesundheitsaspekte kann helfen, die geeignetste Behandlungsmethode zu wählen.

Damenbart entfernen

Ein Damenbart kann für viele Frauen ein Quell von Verlegenheit und Unbehagen sein. Zum Glück gibt es verschiedene Methoden zur Entfernung, die von einfachen, temporären Lösungen bis hin zu dauerhaften Verfahren reichen. Hier sind einige der effektivsten Methoden zur Entfernung eines Damenbarts:

Temporäre Methoden

Zupfen: Diese Methode ist am besten für Frauen geeignet, die nur einige wenige Haare im Gesicht entfernen müssen. Mit einer Pinzette kann jedes Haar einzeln erfasst und an der Wurzel entfernt werden. Diese Methode ist zwar zeitaufwendig, aber für kleine Bereiche effektiv.

Wachsen: Wachsen ist eine weitere beliebte Methode, um unerwünschte Haare zu entfernen. Es kann zu Hause oder von einem Profi durchgeführt werden. Beim Wachsen werden die Haare mitsamt der Wurzel entfernt, was zu einer glatteren Haut und einer langsameren Nachwuchsrate der Haare führt.

Rasieren: Rasieren ist wahrscheinlich die schnellste und schmerzloseste Methode, um Haare zu entfernen. Der Nachteil ist jedoch, dass die Haare schnell nachwachsen und oft stärker wirken, da das Rasieren die Haare an der dicksten Stelle abschneidet.

Enthaarungscremes: Chemische Enthaarungscremes lösen das Haar auf, sodass es leicht von der Haut entfernt werden kann. Diese Methode ist schmerzfrei, aber nicht für alle geeignet, da einige Menschen empfindlich auf die Chemikalien reagieren können.

Dauerhafte Methoden

Laser-Haarentfernung: Bei der Laser-Haarentfernung werden Laserstrahlen verwendet, um die Haarfollikel zu zerstören und das Wachstum von neuen Haaren zu verhindern. Mehrere Behandlungen sind erforderlich, um alle Haarfollikel in der Wachstumsphase zu erwischen. Diese Methode ist besonders effektiv bei Personen mit heller Haut und dunklen Haaren und kann dauerhafte Ergebnisse liefern.

Elektrolyse: Elektrolyse ist die einzige anerkannte Methode zur Haarentfernung. Dabei wird eine feine Nadel in jeden Haarfollikel eingeführt, durch die ein elektrischer Strom geleitet wird, der den Follikel zerstört. Die Behandlung ist zeitaufwendig, da jedes Haar einzeln behandelt werden muss, bietet jedoch langfristige Ergebnisse.

Medizinische Behandlung

Hormontherapie: Wenn der Damenbart durch hormonelle Unausgewogenheiten verursacht wird, kann eine hormonelle Behandlung helfen, das Haarwachstum zu reduzieren. Ärzte verschreiben manchmal orale Kontrazeptiva oder Antiandrogene, die die Produktion oder Wirkung von Androgenen im Körper reduzieren.

Vor- und Nachsorge

Unabhängig von der gewählten Methode ist es wichtig, die Haut sowohl vor als auch nach der Haarentfernung zu pflegen. Dies umfasst das Reinigen der Haut, das Auftragen von beruhigenden Lotionen oder Gels und den Schutz vor Sonneneinstrahlung, da einige Verfahren die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlen machen können.

Bei der Auswahl der Methode zur Entfernung eines Damenbarts sollten verschiedene Faktoren wie Hauttyp, Haartyp, Schmerzempfindlichkeit, Budget und gewünschte Dauerhaftigkeit der Ergebnisse berücksichtigt werden. Es ist oft ratsam, mit einem Dermatologen oder einem professionellen Kosmetiker zu sprechen, um eine Methode zu finden, die am besten zu den persönlichen Bedürfnissen passt.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Kleine, B., Rossmanith, W.G.: Hormone und Hormonsystem. Springer Verlag, Berlin 2010
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013

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