Eukalyptus

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Eukalyptus (Eucalyptus) wird der Familie der Myrtengewächse zugeordnet. Bekannt ist er auch unter der Bezeichnung Blaugummibaum. Insgesamt existieren mehr als 800 Arten.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen & Anbau von Eukalyptus

In der Regel können die Bäume eine Höhe von bis zu 60 Metern erreichen.

Beheimatet sind die Pflanzen in Australien und im östlichen Teil Indonesiens. Sie sind aber auch in anderen warmen Gebieten der Erde zu finden, unter anderem in Brasilien und Spanien.

Eukalypten haben einen glatten Stamm. Ihre Blätter weisen im jungen Stadium eine blaugrüne Färbung und eine ovale Form auf. Die graugrünen Folgeblätter sind sichelartig geformt, ihre Ränder glatt. Die Blüten der Eukalypten sind weißlich.

In der Regel können die Bäume eine Höhe von bis zu 60 Metern erreichen. In Tasmanien wurde jedoch ein Exemplar eines Riesen-Eukalyptus mit knapp einhundert Metern Höhe entdeckt. Diese Art, die bis zu 400 Jahre alt werden kann, gilt als höchster Laubbaum der Welt.

Eukalyptus in der Natur finden

Eukalyptus ist eine Gattung von Bäumen und Sträuchern, die hauptsächlich in Australien beheimatet sind. Einige Arten wurden jedoch in andere Regionen wie Südeuropa, Afrika und Amerika eingeführt. Um Eukalyptus in der Natur zu finden und zu erkennen, ist es wichtig, bestimmte charakteristische Merkmale zu kennen.

Zunächst sind die Blätter des Eukalyptus markant. Junge Bäume haben oft runde, matte Blätter, während ältere Bäume längliche, glänzende Blätter haben, die an Stielen hängen. Diese Blätter sind häufig aromatisch und geben beim Zerdrücken ein starkes, erfrischendes Aroma ab, das typisch für Eukalyptus ist.

Die Rinde variiert stark zwischen den Arten. Einige Eukalyptusarten, wie Eucalyptus globulus, haben eine glatte, graue Rinde, die sich in Streifen ablöst. Andere Arten, wie Eucalyptus camaldulensis, haben raue, faserige Rinde.

Die Blüten des Eukalyptus sind oft klein und in Büscheln angeordnet. Sie haben keine auffälligen Blütenblätter, sondern bestehen aus vielen Staubblättern, die wie ein Pinsel aussehen. Diese Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber.

Eukalyptusbäume wachsen oft in Gruppen oder Wäldern und können Höhen von bis zu 60 Metern erreichen. Sie bevorzugen sonnige Standorte und gut durchlässige Böden.

Welche Inhaltsstoffe kommen im Eukalyptus vor?

Eukalyptus ist bekannt für seine vielseitigen Inhaltsstoffe, die sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Medizin verwendet werden. Die Blätter des Eukalyptus enthalten eine Vielzahl von ätherischen Ölen, von denen das wichtigste Eukalyptol (auch Cineol genannt) ist. Eukalyptol macht den charakteristischen frischen Geruch des Eukalyptusöls aus und ist ein bedeutender Bestandteil von Hustenbonbons, Inhalationslösungen und anderen Präparaten zur Linderung von Atemwegserkrankungen.

Neben Eukalyptol enthalten Eukalyptusblätter auch andere Terpene wie Limonen, Pinen und Globulol. Diese Verbindungen sind bekannt für ihre entzündungshemmenden, antiseptischen und schleimlösenden Eigenschaften. Aus diesem Grund wird Eukalyptusöl oft in Produkten zur Behandlung von Erkältungen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie in der Aromatherapie eingesetzt.

Darüber hinaus enthalten Eukalyptusblätter Gerbstoffe, Flavonoide und Harze, die ebenfalls zur medizinischen Wirkung des Eukalyptus beitragen. Die antioxidativen Eigenschaften dieser Verbindungen können das Immunsystem stärken und dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren.

Insgesamt macht die Kombination dieser Inhaltsstoffe Eukalyptus zu einem vielseitigen Naturheilmittel. Es ist jedoch wichtig, die richtige Dosierung zu beachten und sich vor der Anwendung mit einem Arzt oder Apotheker abzustimmen, da eine Überdosierung zu Nebenwirkungen führen kann.

Anwendung & Verwendung

Die Blätter des Eukalyptusbaumes beinhalten ätherisches Öl, das durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird. Diese Substanz wird dann zu verschiedenen medizinischen Zwecken eingesetzt. So wirkt Eukalyptusöl unter anderem schleimlösend und kann daher zur Behandlung von Erkältungen verwendet werden.

Die positive Wirkung ist vor allem auf den Inhaltsstoff 1,8-Cineol zurückzuführen, aus dem das Öl zu einem Großteil besteht. Eukalyptusöl ist beispielsweise in Erkältungskapseln, -bädern und -balsam zu finden. Der Wirkstoff ist ebenso in Tees, Tropfen, Lutschpastillen und Hustenbonbons enthalten. In vielen Mitteln wird Eukalyptusöl durch weitere ätherische Öle ergänzt, die zum Beispiel aus Thymian oder Rosmarin gewonnen werden.

Erhältlich ist es aber auch als naturreines Öl, zum Beispiel zu Inhalationszwecken. Die Blüten des Baumes werden ferner zur Herstellung von Eukalyptushonig verwendet. Da Eukalyptus eine antiseptische Wirkung besitzt, wurde er zu Beginn des 19. Jahrhunderts verwendet, um Wunden zu behandeln und medizinische Geräte zu desinfizieren. Eukalyptusöl muss stets in verdünnter Form angewendet werden, um Schleimhautreizungen zu vermeiden. Mit dem Wirkstoff versehene Badezusätze dürfen zudem nicht zu hoch dosiert werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern darf das Öl nicht im Mund- und Nasenbereich verwendet werden.

Wer unter Krampfadern, fiebrigen Infekten, Herz- und Kreislaufbeschwerden oder Asthma leidet, sollte vor der Verwendung von entsprechenden Mitteln einen Arzt konsultieren. Asthmapatienten dürfen Eukalyptusöl grundsätzlich nie zum Inhalieren verwenden, da sonst Asthmaanfälle hervorgerufen werden können.

Zudem darf es nicht bei Personen mit Leber-, Gallen- oder Magen-Darm-Problemen angewendet werden. Menschen, die keine dieser Beschwerden aufweisen, sollten Eukalyptusöl bedenkenlos verwenden können. Eine Beratung durch den Apotheker hinsichtlich der Dosierung und Anwendung kann dennoch empfohlen werden.

Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Eukalyptusöl ist ein natürliches Mittel, um diversen Beschwerden und Krankheiten entgegenzuwirken. So ist es besonders wirksam bei Erkrankungen der Atemwege, wie Husten, Heiserkeit, Schnupfen, Angina oder Bronchitis, seine antibakterielle und antivirale Wirkung bekämpft viele Krankheitserreger effektiv. Das Öl unterstützt jedoch nicht nur im Bereich der Bronchien und Nasennebenhöhlen die Schleimlösung, es fördert auch die Durchblutung und wirkt schweißtreibend.

Positive Auswirkungen hat Eukalyptus ebenso bei Mittelohrentzündungen. Wird der Wirkstoff als Absud verwendet, können Blasen- und andere Harnwegsentzündungen gelindert werden. Eukalyptusöl wirkt zudem beruhigend und krampflösend. Es hilft aber nicht nur bei der Linderung und Bekämpfung von Krankheiten, sondern lässt sich auch vorbeugend einsetzen. So eignen sich besonders Eukalyptustees und -bonbons, um Erkältungskrankheiten vorzubeugen.

Verwendet man das Öl in einer Duftlampe, kann verhindert werden, dass sich Grippe- und Erkältungserreger innerhalb von Räumen ausbreiten. Eukalyptusöl ist zudem in Rheumasalben enthalten. Auch Kopfschmerzen können durch die Anwendung des Öls im Schläfenbereich gelindert werden. Eukalyptus bewirkt ferner eine Senkung des Blutzuckerspiegels. Äußerlich angewendet, kann der Wirkstoff darüber hinaus gegen unreine Haut und Akne helfen sowie Muskelschmerzen lindern. Seine kühlende Wirkung wird besonders bei Verbrennungen geschätzt.

Doch nicht nur in physischer, auch in psychischer Hinsicht lassen sich positive Effekte erzielen, zum Beispiel bei depressiven Verstimmungen und Lethargie. Ein weiterer Vorteil ist die Förderung der Konzentrationsfähigkeit. Eukalyptus ist auch in einigen Saunaaufgüssen enthalten, was sich wiederum in positiver Weise auf die Atemwege auswirken kann.


Nebenwirkungen & Wechselwirkungen

Bei der Verwendung von Eukalyptus, insbesondere des ätherischen Öls, können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auftreten. Ein häufiger Nebeneffekt ist Hautreizungen. Bei empfindlichen Personen kann der direkte Kontakt mit Eukalyptusöl zu allergischen Reaktionen führen, die sich durch Hautausschläge oder Juckreiz äußern. Daher sollte Eukalyptusöl immer verdünnt auf die Haut aufgetragen werden.

Inhalationen mit Eukalyptus können bei manchen Menschen zu Atemwegsreizungen führen, insbesondere bei Asthmatikern oder Menschen mit empfindlichen Atemwegen. Bei oraler Einnahme von unverdünntem Eukalyptusöl kann es zu Übelkeit, Erbrechen oder Magen-Darm-Beschwerden kommen. Hohe Dosen können sogar zu Vergiftungen führen, was Symptome wie Schwindel, Muskelschwäche und Krämpfe verursacht.

Wechselwirkungen können ebenfalls ein Problem darstellen. Eukalyptus kann die Wirkung von bestimmten Medikamenten beeinflussen. Es kann die Aktivität von Enzymen in der Leber verstärken, die für den Abbau von Medikamenten verantwortlich sind. Dadurch kann die Wirksamkeit einiger Medikamente, wie bestimmte Antibiotika, Antikoagulantien oder Antikonvulsiva, beeinträchtigt werden.

Schwangere und stillende Frauen sollten die Verwendung von Eukalyptus vermeiden, da die Sicherheit nicht vollständig geklärt ist. Es ist ratsam, vor der Verwendung von Eukalyptuspräparaten einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren, insbesondere bei bekannten Gesundheitsproblemen oder wenn bereits andere Medikamente eingenommen werden.

Quellen

  • "Medicinal Plants of the World" von Ben-Erik Van Wyk und Michael Wink
  • "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
  • "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross

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