Leinsamen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Schon in den ältesten Kulturen der Welt war der Lein und damit auch die Leinsamen bekannt. Die Heilpflanze kommt zwar überall auf der Welt vor, doch es ist bis heute unbekannt, woher sie eigentlich stammt.
Vorkommen & Anbau von Leinsamen
Um 5000 v. Chr. waren die Leinsamen bereits nachweislich bekannt. Die ersten Leinenstoffe entstanden dadurch, dass die Bauern aus der Rinde der Stängel Flachsfasern gewannen und diese weiterverarbeiteten.
Bis der Leinenstoff im 18. Jahrhundert durch Baumwolle und synthetische Fasern ersetzt wurde, war die Leinpflanze der wichtigste Textilrohstoff.
Leinsamen und Leinöl wurden bereits im antiken Griechenland bei verschiedenen Leiden angewandt. Und im Mittelalter benutzte man diese Heilpflanze, um Umschläge zu machen. Aus den Leinsamen kann man zum Beispiel Breiumschläge herstellen, die bei leichten Entzündungen der Haut helfen.
Wirkung & Anwendung
Ein weiterer Baustein der Leinsamen ist das 30 bis 45 Prozent fette Öl. In der Zusammensetzung des Öls ist auch Linolensäure enthalten, die zu den Omega-3-Fettsäuren zählt. Diese Schleimstoffe befinden sich in den äußeren Schicht der Schalen der Leinsamen und sie sind es die im Dickdarm mithilfe von Wasser aufquellen. Aufgrund dessen nimmt das Darmvolumen zu und auf diese Weise wird die Verdauungstätigkeit angeregt. Der Darminhalt wird schneller und leichter transportiert, weil die Schleime und die Öle einen Schmiereffekt auslösen.
Das beste Ergebnis erzielt man mit den geschroteten Leinsamen, denn beim Zerkleinern wird das fette Öl freigesetzt. Damit die freigesetzten Fettsäuren nicht schnell ranzig werden, sollten die geschroteten Leinsamen kühl und nur für kurze Zeit zu Hause gelagert werden. Weil das Öl sehr energiereich ist, dürfen übergewichtige Personen nur selten Leinsamen zu sich nehmen. Mittlerweile ist auch bekannt, dass Leinsamen eine vorbeugende Wirkung in Bezug auf Prostata-, Dickdarm- und Brustkrebs haben. Das liegt unter anderem an den Omega-3-Fettsäuren im Öl. Diese beugen außerdem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und helfen, wenn man unter einem Reizdarm leidet.
Bedeutung für die Gesundheit
Schlimmstenfalls führt das zu einem Darmverschluss. Bis sich die Unterstützung der Darmtätigkeit bemerkbar macht, kann es einige Tage dauern. Zu beachten ist, dass die Leinsamen nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden sollten, damit man ausschließen kann, dass sich die heilenden Wirkungen nicht gegenseitig behindern. Es sollte genügend Zeit dazwischen liegen.
Ein ganz geringer Anteil der Bestandteile der Leinsamen lässt im Körper Blausäure entstehen. Doch dies ist gänzlich ungefährlich, denn die Blausäure wird vom Körper problemlos abgebaut.
Es gibt allerdings einige Personengruppen, denen der Verzehr von Leinsamen dringend abzuraten ist. Das sind Menschen, die unter einer Verengung der Speiseröhre oder des Mageneinganges leiden. Auch bei akuten Entzündungen im Magen-Darm-Bereich sollte man Leinsamen vermeiden. Ebenso ist es bei einem Darmverschluss.