Majoran

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Majoran ist ein etwas kälteempfindliches mehrjähriges Kraut aus der Familie der Lippenblütler. Es wird aufgrund des Gattungsnamens Origanum oft mit dem geschmacklich schärferen Oregano verwechselt.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen & Anbau von Majoran

Bereits die alten Griechen verehrten Majoran und flochten für Brautpaare oder Trauerfeiern Kränze und Girlanden aus Majoran.

Majoran wächst in einem aufrechten, kompakten Busch mit einem holzigen Haupttrieb etwa 20 - 40 cm hoch. Die Blätter sind länglich-eiförmig, weich und matt grün mit einem süßen, würzigen Geruch. Die Blüten sind klein, weißlich oder violett, in Trauben angeordnet.

Majoran stammt ursprünglich aus Südeuropa, Nordafrika und Kleinasien. Inzwischen wird in ganz Europa und Mittelmeerraum sowie in Nord- und Südafrika angebaut. Bereits die alten Griechen verehrten Majoran und flochten für Brautpaare oder Trauerfeiern Kränze und Girlanden aus Majoran.

Man glaubte, dass Aphrodite, die Göttin der Liebe, Majoran als sanftes Symbol des Glücks geschaffen hatte. Derzeit entwickelt sich Ägypten als größtes Anbaugebiet von Majoran.

Majoran in der Natur finden

Majoran, auch bekannt als Origanum majorana, ist eine aromatische Kräuterart, die in der Küche und als Heilpflanze verwendet wird. Majoran in der freien Natur zu finden, kann eine Herausforderung sein, da er hauptsächlich in Gärten und als Kulturpflanze angebaut wird. Wenn Sie jedoch Majoran in einem natürlichen oder wilden Habitat finden möchten, hier einige Tipps, wie Sie ihn erkennen und sicherstellen können, dass es sich um die richtige Pflanze handelt:

Wachstumsbedingungen: Majoran bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem, eher trockenem Boden. Er ist häufig in gemäßigten Klimazonen zu finden und wird oft in Kräutergärten, auf Feldern und in landwirtschaftlich genutzten Gebieten angebaut.

Pflanzenmerkmale: Majoran ist eine mehrjährige Pflanze, die etwa 30 bis 60 cm hoch wird. Er hat eine buschige Form mit aufrechten oder leicht hängenden Stängeln.

Blätter: Die Blätter von Majoran sind klein, oval und leicht behaart. Sie haben eine graugrüne Farbe und fühlen sich weich an. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und werden etwa 1 bis 2 cm lang.

Blüten: Majoran blüht im späten Frühling bis Sommer. Die Blüten sind klein und weiß oder rosa, gruppiert in kleinen, knäuelartigen Blütenständen am Ende der Stiele.

Duft: Eines der deutlichsten Merkmale von Majoran ist sein süßlicher, würziger Duft, der intensiver wird, wenn man die Blätter zwischen den Fingern zerrieben wird. Dieser Duft ist ein guter Indikator dafür, dass Sie die richtige Pflanze gefunden haben.

Verwechslungsgefahr: Verwechseln Sie Majoran nicht mit Oregano (Origanum vulgare), der eine ähnliche Erscheinung hat, aber einen stärkeren, herberen Geruch besitzt. Der Geruch ist ein guter Hinweis darauf, ob es sich um Majoran oder eine andere Pflanze handelt.

Wenn Sie Majoran in der Natur suchen, achten Sie auf diese charakteristischen Merkmale. Um sicherzugehen, dass es sich um Majoran handelt und nicht um eine ähnlich aussehende Pflanze, kann es hilfreich sein, ein Bestimmungsbuch oder eine App zur Pflanzenidentifikation zu verwenden.

Welche Inhaltsstoffe kommen in der Kamille vor?

Majoran, botanisch bekannt als Origanum majorana, ist reich an verschiedenen Inhaltsstoffen, die ihn sowohl kulinarisch als auch medizinisch wertvoll machen. Die Pflanze enthält eine Vielzahl von ätherischen Ölen, Flavonoiden, Tanninen und anderen bioaktiven Verbindungen, die zur Gesundheit beitragen können. Hier sind die Hauptinhaltsstoffe des Majorans:

Ätherische Öle: Majoran ist bekannt für seinen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die bis zu 3% der Trockenmasse der Pflanze ausmachen können. Zu den wichtigsten Komponenten gehören Terpinen-4-ol, γ-Terpinen und α-Terpinen. Diese Öle verleihen Majoran sein charakteristisches Aroma und sind für viele seiner therapeutischen Eigenschaften verantwortlich, einschließlich seiner antimikrobiellen und entzündungshemmenden Wirkungen.

Flavonoide: Diese Antioxidantien sind für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. In Majoran sind Flavonoide wie Luteolin und Apigenin enthalten, die entzündungshemmende und möglicherweise krebshemmende Wirkungen haben.

Phenolsäuren:' Majoran enthält auch Phenolsäuren wie Rosmarinsäure und Kaffeesäure, die antioxidative Eigenschaften besitzen und zur Reduzierung von Oxidationsschäden im Körper beitragen können.

Tannine: Diese natürlich vorkommenden Polyphenole tragen zu den adstringierenden Eigenschaften von Majoran bei und können helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Wundheilung zu unterstützen.

Vitamine und Mineralien: Majoran ist auch eine Quelle für wichtige Nährstoffe, einschließlich Vitamin C, Vitamin A, Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen, die für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden wichtig sind.

Die Kombination dieser Inhaltsstoffe macht Majoran zu einem nützlichen Kraut sowohl in der Küche als auch in der natürlichen Medizin. Seine Verbindungen können bei der Behandlung von Verdauungsstörungen, Atemwegserkrankungen und verschiedenen entzündlichen Zuständen helfen und werden auch in der Aromatherapie verwendet.

Verwendung & Anwendung

In seinen vielfältigen Aufbereitungen als ätherisches Öl, in Form von frischen oder getrockneten Blättern sowie als Pulver hat Majoran viele Verwendungen. Als Würzmittel wird es allgemein verwendet, um den Geschmack von Suppen, Saucen, Salaten und Fleischgerichten zu heben. In der Kosmetik kommt Majoran in Hautcremes, Körperlotionen, Rasiergel oder Seifen zur Anwendung.

Das Kraut hat einen Ölgehalt, der je nach Klima, Jahreszeit und Boden bei bis zu 3,5 % liegt und kurz nach Blühbeginn am höchsten ist. In der Aromatherapie wird dem Öl eine erwärmende, beruhigende und stärkende Wirkung zugeschrieben. Das ätherische Majoranöl wird durch Wasserdampf-Destillation gewonnen und hat sowohl antimikrobielle als auch nematizide (wurmabscheidende) Eigenschaften.

Die chemisch-aromatischen Komponenten entsprechen etwa denen von Kampfer und Pinien. Die Blätter können getrocknet oder für die kulinarische Verwendung eingefroren werden, wobei Majoran nach dem Trocknen besser als jede andere Pflanze seinen Duft behält. Getrockneter Majoran ist sehr bedeutend für die industrielle Lebensmittelverarbeitung und wird zusammen mit Thymian in Gewürzmischungen für die Herstellung von Wurstwaren verwendet.

Neben dem recht hohen Eiweißgehalt von 14,3 % enthalten die Blättchen Gerbstoffe, Flavonoide, Ascorbinsäure und Glykoside. Zehn Gramm des frischen Krautes decken 20 % des Tagesbedarfes an Kalzium, 46 % des Bedarfes an Eisen sowie 16 % benötigten Vitamins A. Für die industrielle Aufbereitung werden die Blätter entweder kurz in kochendes Wasser getaucht, Wasserdampf ausgesetzt oder mit Mikrowellenstrahlung blanchiert.

Die getrockneten Blütenspitzen werden für Sachets oder Potpourris verwendet und sind ein effektives Insektenschutzmittel, während die aromatischen Samen Süßwaren oder Konfitüren zugesetzt werden. Aus dem Öl gefilterte Oleoresine (Geschmacksstoffe) werden als Zusatz in Lebensmitteln und Getränken verwendet.

Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Majoran findet von alters her eine medizinische Verwendung. Bereits die Griechen verwendeten es ausgiebig als Heilmittel gegen narkotische Gifte, Krämpfe und Wassersucht. Im Laufe der Jahre hat sich Majoran als Wirkstoff zur Verdauungsförderung bewährt.

Majorantee bessert verschiedene Verdauungsprobleme einschließlich Appetitlosigkeit, Leberbeschwerden, Gallensteine, Blähungen und Magenkrämpfe. Er ist ebenfalls ein verlässliches Mittel zur Behandlung von Schnupfen und Erkältungskrankheiten bei Säuglingen und Kleinkindern, um trockenen Husten, geschwollene Schleimhäute und Ohrenschmerzen zu lindern. Recht bekannt ist Majoransalbe, die unter die Nase gestrichen wird und sehr einfach für den Hausgebrauch herzustellen ist.

Das extrahierte Öl hat sich zur Behandlung von Verstauchungen und Prellungen ebenfalls als sehr effektiv erwiesen. Auch die getrockneten Blätter können, in Säckchen gefüllt, äußerlich bei schmerzhaften Schwellungen und Rheuma sowie bei Koliken oder Kopfschmerzen als heiße Packungen angewendet werden. In der Hausmedizin werden Dampflösungen verwendet, um die Nebenhöhlen zu befreien und Kehlkopfentzündungen zu mildern. Einige Tropfen auf Watte geträufelten und in die Mulde eines schmerzenden Zahn gelegten Öls lindern häufig die Schmerzen.

Da Majoran eine besondere Wirkung auf die weiblichen Sexualorgane und das Nervensystem hat, wird es in der Frauenheilkunde als Tee zur Linderung von Wechseljahressymptomen, der Behandlung von Stimmungsschwankungen im Zusammenhang mit der Menstruation oder zur Förderung des Milchflusses verwendet. In der Homöopathie werden D4 oder D6 Potenzen von Origanum Majorana zur Stärkung der weiblichen Sexualität eingesetzt.


Nebenwirkungen & Wechselwirkungen

Majoran, obwohl überwiegend sicher in der Küche und in der traditionellen Medizin verwendet, kann unter bestimmten Umständen auch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Substanzen aufweisen. Hier sind einige mögliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Verwendung von Majoran:

Allergische Reaktionen: Obwohl selten, können manche Menschen allergisch auf Majoran reagieren. Symptome einer allergischen Reaktion können Hautausschläge, Nesselsucht, Atembeschwerden und Schwellungen im Gesicht oder an anderen Körperteilen umfassen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten: Majoran enthält aktive Verbindungen, die potenziell mit bestimmten Medikamenten interagieren können. Insbesondere könnte Majoran die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten (wie Warfarin) verstärken, was zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen kann. Es ist auch denkbar, dass Majoran die Wirkung von Sedativa verstärkt, einschließlich einiger Medikamente, die zur Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen verwendet werden.

Einfluss auf die Hormone: Es gibt einige Hinweise darauf, dass Majoran östrogenähnliche Wirkungen haben könnte, was bei Personen, die hormonsensitive Erkrankungen wie Brust- oder Eierstockkrebs haben, Vorsicht gebietet.

Schwangerschaft und Stillzeit: Der sichere Gebrauch von Majoran während der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht ausreichend erforscht. Aufgrund der potenziellen hormonellen Wirkungen sollten schwangere oder stillende Frauen vor der Verwendung von Majoran mit einem Arzt sprechen.

Magen-Darm-Beschwerden: Bei einigen Menschen kann der übermäßige Verzehr von Majoran zu Magen-Darm-Beschwerden führen, einschließlich Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.

Obwohl Majoran in der Regel als sicher gilt, insbesondere in den Mengen, die gewöhnlich beim Kochen verwendet werden, ist es ratsam, bei der Verwendung als therapeutisches Mittel Vorsicht walten zu lassen, besonders wenn Sie bereits Medikamente einnehmen oder gesundheitliche Bedenken haben. Im Zweifelsfall sollten Sie sich immer an einen Mediziner oder einen qualifizierten Gesundheitsexperten wenden, um Rat und Anleitung zu erhalten.

Quellen

  • "Medicinal Plants of the World" von Ben-Erik Van Wyk und Michael Wink
  • "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
  • "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross

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