Majoran

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Majoran ist ein etwas kälteempfindliches mehrjähriges Kraut aus der Familie der Lippenblütler. Es wird aufgrund des Gattungsnamens Origanum oft mit dem geschmacklich schärferen Oregano verwechselt.

Vorkommen & Anbau von Majoran

Bereits die alten Griechen verehrten Majoran und flochten für Brautpaare oder Trauerfeiern Kränze und Girlanden aus Majoran.

Majoran wächst in einem aufrechten, kompakten Busch mit einem holzigen Haupttrieb etwa 20 - 40 cm hoch. Die Blätter sind länglich-eiförmig, weich und matt grün mit einem süßen, würzigen Geruch. Die Blüten sind klein, weißlich oder violett, in Trauben angeordnet.

Majoran stammt ursprünglich aus Südeuropa, Nordafrika und Kleinasien. Inzwischen wird in ganz Europa und Mittelmeerraum sowie in Nord- und Südafrika angebaut. Bereits die alten Griechen verehrten Majoran und flochten für Brautpaare oder Trauerfeiern Kränze und Girlanden aus Majoran.

Man glaubte, dass Aphrodite, die Göttin der Liebe, Majoran als sanftes Symbol des Glücks geschaffen hatte. Derzeit entwickelt sich Ägypten als größtes Anbaugebiet von Majoran.

Verwendung & Anwendung

In seinen vielfältigen Aufbereitungen als ätherisches Öl, in Form von frischen oder getrockneten Blättern sowie als Pulver hat Majoran viele Verwendungen. Als Würzmittel wird es allgemein verwendet, um den Geschmack von Suppen, Saucen, Salaten und Fleischgerichten zu heben. In der Kosmetik kommt Majoran in Hautcremes, Körperlotionen, Rasiergel oder Seifen zur Anwendung.

Das Kraut hat einen Ölgehalt, der je nach Klima, Jahreszeit und Boden bei bis zu 3,5 % liegt und kurz nach Blühbeginn am höchsten ist. In der Aromatherapie wird dem Öl eine erwärmende, beruhigende und stärkende Wirkung zugeschrieben. Das ätherische Majoranöl wird durch Wasserdampf-Destillation gewonnen und hat sowohl antimikrobielle als auch nematizide (wurmabscheidende) Eigenschaften.

Die chemisch-aromatischen Komponenten entsprechen etwa denen von Kampfer und Pinien. Die Blätter können getrocknet oder für die kulinarische Verwendung eingefroren werden, wobei Majoran nach dem Trocknen besser als jede andere Pflanze seinen Duft behält. Getrockneter Majoran ist sehr bedeutend für die industrielle Lebensmittelverarbeitung und wird zusammen mit Thymian in Gewürzmischungen für die Herstellung von Wurstwaren verwendet.

Neben dem recht hohen Eiweißgehalt von 14,3 % enthalten die Blättchen Gerbstoffe, Flavonoide, Ascorbinsäure und Glykoside. Zehn Gramm des frischen Krautes decken 20 % des Tagesbedarfes an Kalzium, 46 % des Bedarfes an Eisen sowie 16 % benötigten Vitamins A. Für die industrielle Aufbereitung werden die Blätter entweder kurz in kochendes Wasser getaucht, Wasserdampf ausgesetzt oder mit Mikrowellenstrahlung blanchiert.

Die getrockneten Blütenspitzen werden für Sachets oder Potpourris verwendet und sind ein effektives Insektenschutzmittel, während die aromatischen Samen Süßwaren oder Konfitüren zugesetzt werden. Aus dem Öl gefilterte Oleoresine (Geschmacksstoffe) werden als Zusatz in Lebensmitteln und Getränken verwendet.

Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Majoran findet von alters her eine medizinische Verwendung. Bereits die Griechen verwendeten es ausgiebig als Heilmittel gegen narkotische Gifte, Krämpfe und Wassersucht. Im Laufe der Jahre hat sich Majoran als Wirkstoff zur Verdauungsförderung bewährt.

Majorantee bessert verschiedene Verdauungsprobleme einschließlich Appetitlosigkeit, Leberbeschwerden, Gallensteine, Blähungen und Magenkrämpfe. Er ist ebenfalls ein verlässliches Mittel zur Behandlung von Schnupfen und Erkältungskrankheiten bei Säuglingen und Kleinkindern, um trockenen Husten, geschwollene Schleimhäute und Ohrenschmerzen zu lindern. Recht bekannt ist Majoransalbe, die unter die Nase gestrichen wird und sehr einfach für den Hausgebrauch herzustellen ist.

Das extrahierte Öl hat sich zur Behandlung von Verstauchungen und Prellungen ebenfalls als sehr effektiv erwiesen. Auch die getrockneten Blätter können, in Säckchen gefüllt, äußerlich bei schmerzhaften Schwellungen und Rheuma sowie bei Koliken oder Kopfschmerzen als heiße Packungen angewendet werden. In der Hausmedizin werden Dampflösungen verwendet, um die Nebenhöhlen zu befreien und Kehlkopfentzündungen zu mildern. Einige Tropfen auf Watte geträufelten und in die Mulde eines schmerzenden Zahn gelegten Öls lindern häufig die Schmerzen.

Da Majoran eine besondere Wirkung auf die weiblichen Sexualorgane und das Nervensystem hat, wird es in der Frauenheilkunde als Tee zur Linderung von Wechseljahressymptomen, der Behandlung von Stimmungsschwankungen im Zusammenhang mit der Menstruation oder zur Förderung des Milchflusses verwendet. In der Homöopathie werden D4 oder D6 Potenzen von Origanum Majorana zur Stärkung der weiblichen Sexualität eingesetzt.


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