Tadalafil

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Tadalafil wird zur Behandlung von erektiler Dysfunktion bei Männern und pulmonaler Hypertonie angewandt. Es hemmt bestimmte Enzyme, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße, folglich zu mehr Blutfluss im Penis, bzw. verminderten Druck in den Herzarterien führt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Tadalafil?

Tadalafil wird zur Behandlung von erektiler Dysfunktion bei Männern und pulmonaler Hypertonie angewandt.

Tadalafil ist ein Hemmer von Phosphodiesterase 5, einem bestimmten Enzym im menschlichen Körper. Der Wirkstoff wird zur Behandlung von erektiler Dysfunktion und pulmonaler Hypertonie angewandt.

Unter dem Markennamen Cialis® wird Tadalafil in 5 mg, 10 mg und 20 mg Tabletten gegen erektile Dysfunktion verkauft. Dosierung bei pulmonaler Hypertonie beträgt 40 mg täglich und wird vertrieben unter dem Markennamen Adcirca®. Wie Sildenafil und Vardenafil wird Tadalafil bei erektiler Dysfunktion nur verwendet, wenn es akut benötigt wird und nicht vorbeugend. Seine Langzeitwirkung (bis zu 36 Stunden) gab dem Medikament seinen Spitznamen "Die Wochenend-Pille".

Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen und Nasenlaufen sind übliche Nebenwirkungen des Medikaments. Tadalafil wird oral eingenommen, mindestens 30 Minuten vor dem Sex.

Pharmakologische Wirkung

Auch wenn Tadalafil wie Sildenafil und Vardenafil als Phosphodiesterase 5 Hemmer wirkt, unterscheidet es sich von den anderen Medikamenten durch seine längere Halbwertzeit.

Diese führt zu einer längeren Periode der Wirkungszeit. Was Tadalafil auch den Spitznamen "die Wochenend-Pille" eingebracht hat. Besonders diese verlängerte Halbwertzeit ist auch relevant für den Einsatz bei pulmonaler Hypertonie. Die Erektion des Penis wird bewirkt durch vermehrten Blutzufluss, angetrieben durch eine Entspannung der lokalen Arterien. Dieser Reaktion geht eine Ausschüttung von Stickoxid durch die Nervenzellen hervor, wodurch auch die Muskelzellen stimuliert werden. Die Reaktion der Muskulatur auf die Stickoxide wird durch die Einnahme Tadalafil erhöht.

Da jedoch die sexuelle Erregung notwendig ist für die Ausschüttung der Stickoxide, wird Tadalafil keinen Effekt haben, wenn keine sexuelle Erregung vorherrscht. Die anfängliche Dosierung für jeden Mann sollte bei 10 mg liegen, eingenommen vor dem Sex, jedoch nicht mehr als ein Mal täglich. Je nach individueller Toleranz sollte die Dosierung auf 5 mg reduziert oder auf 20 mg erhöht werden.

Ebenso wird davon ausgegangen, dass Tadalafil eine Gefäßerweiterung in den Herzarterien bewirkt und dadurch den Druck auf die Gefäße reduziert. Eine Folge von unbehandelter pulmonaler Hypertonie kann das Herzversagen sein.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Vor der Einnahme von Tadalafil sollte die Packungsbeilage gründlich gelesen werden, falls Informationen unverständlich bleiben, sollte Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Tadalafil wird oral eingenommen, auf nüchternen Magen oder mit einer Mahlzeit. Zur Behandlung von pulmonaler Hypertonie sollten 40 mg ein Mal täglich eingenommen werden. Bei erektiler Dysfunktion sollte Tadalafil nur eingenommen werden, falls benötigt. Hier kann die Dosis je nach Toleranz von 5 mg bis zu 20 mg variieren. Es sollte bei einer Dosierung pro Tag bleiben, Überdosierungen können deutliche Nebenwirkungen hervorrufen.

Außerdem sollte auf die Reaktion mit anderen Medikamenten acht gegeben werden. Der behandelnde Arzt sollte darüber informiert werden und die Dosierung ggf. angepasst werden. Als Vorbereitung auf den Geschlechtsakt sollte Tadalafil mindestens 30 Minuten davor eingenommen werden. Die stimulierende Wirkung des Medikaments kann bis zu 36 Stunden anhalten.

Falls es der Arzt nicht anders verschreibt, sollte der Konsum von Grapefruits oder Grapefruitsaft während der Behandlung mit Tadalafil vermieden werden. Der Saft erhöht die Aufnahme bestimmter Medikamente durch das Blut.


Verabreichung & Dosierung

Tadalafil ist ein Medikament, das zur Behandlung von erektiler Dysfunktion (ED), benigner Prostatahyperplasie (BPH) und pulmonaler arterieller Hypertonie eingesetzt wird. Hier sind einige wichtige Punkte, die bei der Verabreichung und Dosierung zu beachten sind:

Dosierung für ED: Tadalafil wird in der Regel in Dosen von 10 mg oder 20 mg eingenommen, etwa 30 Minuten vor der sexuellen Aktivität. Es kann auch als niedrig dosierte tägliche Therapie in 2,5 mg oder 5 mg eingenommen werden. Eine maximale Dosis von 20 mg pro Tag sollte nicht überschritten werden.

Dosierung für BPH: Die empfohlene Dosis beträgt in der Regel 5 mg einmal täglich, unabhängig von der sexuellen Aktivität.

Leber- und Nierenfunktion: Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Leber- oder Nierenproblemen kann eine Dosisanpassung erforderlich sein. Bei schweren Nieren- oder Lebererkrankungen sollte Tadalafil nur mit Vorsicht und unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.

Wechselwirkungen: Tadalafil kann mit nitrathaltigen Medikamenten (z. B. Nitroglyzerin) oder Alphablockern interagieren, was zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen kann. Es sollte auch vorsichtig bei Patienten angewendet werden, die bereits andere Medikamente einnehmen, die den Blutdruck beeinflussen.

Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Magenbeschwerden und Rückenschmerzen. Bei anhaltenden oder schweren Nebenwirkungen, wie Sehstörungen oder einer schmerzhaften Erektion, die länger als vier Stunden anhält, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Die Einnahme von Tadalafil sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um die Wirksamkeit sicherzustellen und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.

Risiken & Nebenwirkungen

Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Schnupfen, Gliederschmerzen, Schwindel oder Sehprobleme treten bei der Einnahme von Tadalafil eventuell auf.

Falls genannte Nebenwirkungen eintreten und bestehen bleiben, sollte der Arzt aufgesucht werden. Die Nebenerscheinungen sind nicht zwangsläufig, die meisten Männer werden keinerlei Nebenerscheinungen bemerken. Augenprobleme können auftreten, insbesondere wenn der Patient zusätzlich an Herzproblemen, Diabetes, hohem Cholesterin, hohem Blutdruck leidet oder über 50 Jahre alt ist.

Herzprobleme und die körperliche Anstrengung während des Sex können die Belastung intensivieren. Falls folgende Symptome eintreten, sollte dringend medizinische Hilfe aufgesucht werden: starke Schwindelanfälle, Ohnmacht, Brustschmerzen. Falls eine schmerzhafte, über 4 Stunden andauernde Erektion eintritt, sollte die Einnahme von Tadalafil gestoppt und ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden.

Kontraindikationen

Tadalafil ist ein Medikament zur Behandlung von erektiler Dysfunktion, benigner Prostatahyperplasie und pulmonaler arterieller Hypertonie. Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen es nicht verwendet werden sollte:

Nitrate: Patienten, die Nitrate zur Behandlung von Brustschmerzen (Angina pectoris) einnehmen, sollten Tadalafil nicht verwenden. Die Kombination kann zu einem gefährlich niedrigen Blutdruck führen, der lebensbedrohlich sein kann.

Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Personen mit schweren Herzproblemen, wie instabiler Angina oder kürzlich aufgetretenem Herzinfarkt oder Schlaganfall, sollten Tadalafil vermeiden. Auch bei unkontrolliertem Bluthochdruck oder schweren Herzrhythmusstörungen ist Vorsicht geboten.

Leber- oder Nierenerkrankungen: Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse C) oder schwerer Niereninsuffizienz (Dialysepflichtigkeit) sollten Tadalafil nicht einnehmen. Bei leichteren Formen ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich.

Retinitis pigmentosa: Menschen mit dieser seltenen genetischen Erkrankung, die die Netzhaut betrifft, sollten Tadalafil nicht einnehmen, da PDE5-Hemmer das Risiko von Sehstörungen erhöhen können.

Allergie oder Überempfindlichkeit: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Tadalafil oder einem der Inhaltsstoffe sollte das Medikament nicht verwendet werden.

Schwerer Blutdruckabfall: Tadalafil kann den Blutdruck senken. Bei Patienten mit niedrigem Blutdruck sollte es daher mit Vorsicht eingesetzt werden.

Vor der Einnahme von Tadalafil ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren, um die individuelle Eignung und mögliche Risiken zu beurteilen.

Interaktionen mit anderen Medikamenten

Tadalafil, ein Medikament zur Behandlung von erektiler Dysfunktion und benigner Prostatahyperplasie, kann mit verschiedenen Medikamenten interagieren, was zu unerwünschten Nebenwirkungen oder einer verringerten Wirksamkeit führen kann. Hier sind einige wichtige Interaktionen:

Nitrate: Die Kombination von Tadalafil mit nitrathaltigen Medikamenten, die zur Behandlung von Angina pectoris verwendet werden, kann zu einem gefährlich niedrigen Blutdruck führen. Diese Kombination sollte unbedingt vermieden werden.

Alphablocker: Bei gleichzeitiger Einnahme von Tadalafil und Alphablockern, die oft zur Behandlung von Bluthochdruck und Prostataproblemen eingesetzt werden, besteht das Risiko eines starken Blutdruckabfalls. Die Kombination sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, und die Dosis des Alphablockers sollte stabil sein, bevor Tadalafil hinzugefügt wird.

Blutdruckmedikamente: Tadalafil kann den Blutdruck senken. In Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten, wie Kalziumkanalblockern und ACE-Hemmern, kann es zu einem signifikanten Blutdruckabfall kommen.

CYP3A4-Inhibitoren und -Induktoren: Tadalafil wird durch das CYP3A4-Enzym abgebaut. Medikamente wie Ketoconazol und Ritonavir (CYP3A4-Inhibitoren) können die Tadalafil-Konzentration erhöhen und damit das Risiko von Nebenwirkungen steigern. Induktoren wie Rifampicin können die Wirkung von Tadalafil verringern.

Alkohol: Der Konsum von großen Mengen Alkohol in Kombination mit Tadalafil kann zu Schwindel und einem Blutdruckabfall führen.

Es ist wichtig, den behandelnden Arzt über alle eingenommenen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel zu informieren, um Wechselwirkungen zu vermeiden und eine sichere Behandlung zu gewährleisten.

Alternative Behandlungsmethoden

Wenn Tadalafil nicht vertragen wird oder kontraindiziert ist, gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten für erektile Dysfunktion und benigne Prostatahyperplasie:

Andere PDE5-Hemmer:

Sildenafil: Bekannt als Viagra, ist es ein weit verbreiteter PDE5-Hemmer. Es wirkt ähnlich wie Tadalafil, hat jedoch eine kürzere Wirkdauer.

Vardenafil: Ein weiterer PDE5-Hemmer, der oft zur Behandlung von erektiler Dysfunktion eingesetzt wird. Es hat ein ähnliches Wirkprofil wie Sildenafil.

Vakuumpumpen: Diese mechanischen Hilfsmittel erzeugen eine Erektion, indem sie ein Vakuum um den Penis herum erzeugen, das den Blutfluss erhöht.

Penis-Injektionen: Medikamente wie Alprostadil können direkt in den Penis injiziert werden, um eine Erektion zu erzeugen. Dies wird normalerweise für Patienten empfohlen, die auf orale Medikamente nicht ansprechen.

Hormontherapie: Bei einigen Männern ist ein niedriger Testosteronspiegel die Ursache für erektile Dysfunktion. Eine Hormontherapie kann hier hilfreich sein.

Penisimplantate: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem ein Implantat in den Penis eingesetzt wird, das bei Bedarf eine Erektion ermöglicht.

Pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel: Einige pflanzliche Präparate wie Ginseng und L-Arginin werden zur Unterstützung der Erektionsfunktion angeboten. Ihre Wirksamkeit ist jedoch oft nicht durch solide wissenschaftliche Beweise belegt.

Psychotherapie: Bei psychologischen Ursachen kann eine Beratung oder Therapie helfen, die zugrunde liegenden Probleme anzugehen und die sexuelle Funktion zu verbessern.

Es ist wichtig, jede Alternative mit einem Arzt zu besprechen, um die beste und sicherste Behandlung zu finden.

Quellen

  • "Goodman & Gilman's The Pharmacological Basis of Therapeutics" von Laurence Brunton, Randa Hilal-Dandan, und Bjorn Knollmann
  • "Rang & Dale's Pharmacology" von Humphrey P. Rang, Maureen M. Dale, James M. Ritter, und Rod J. Flower
  • "Basic and Clinical Pharmacology" von Bertram Katzung, Anthony Trevor

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