Amarant

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Amarant
Amaranth, Amarant (Amaranthus), ist ein in etwa 70 Arten auf der ganzen Welt vorkommendes, ein- bis zweijähriges Kraut, dessen Samen und Blätter zum Verzehr geeignet sind. Anwendung findet Amarant vor allem in der vollwertigen Ernährung sowie in der Diätetik.

Vorkommen & Anbau von Amarant

Amaranth, Amarant (Amaranthus), ist ein in etwa 70 Arten auf der ganzen Welt vorkommendes, ein- bis zweijähriges Kraut, dessen Samen und Blätter zum Verzehr geeignet sind. Anwendung findet Amarant vor allem in der vollwertigen Ernährung sowie in der Diätetik.
Amaranth (Amaranthus), auch Amarant, in etwa 70 Arten vorkommend, zur Pflanzengattung der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) gehörend, ist eine ein-, selten zweijährige krautige Pflanze. Die Stengel des etwa 50 bis 100 cm hoch wachsenden Krautes sind häufig verzweigt, die gestielten, mitunter rot- und gelbfarbigen, meist grünen Laubblätter wechselständig angeordnet.

Die ährenartigen Blütenstände sind cremefarben, gelb oder purpurrot; die Blüten eingeschlechtig. Amarant blüht zwischen Juni und Oktober. Die verkapselte Früchte enthalten eine große Anzahl etwa 1 mm großer Samen, die weiß, schwarz, rötlich oder gelb gefärbt sind, nussig schmecken, und im Spätherbst geerntet werden können. Pro Pflanze entwickeln sich etwa 50 000 Samen.

Amarant stammt aus Lateinamerika, kommt aber weltweit, mit Ausnahme arktischer Gebiete, vor. Die Pflanze ist anspruchslos, benötigt wenig Wasser, bedarf aber der Sonne. Sie wächst wild auf Ödland und Steppengebiet und wird ebenfalls als Kulturpflanze angebaut. In Europa gepflanze Arten bevorzugen nährstoffreiche Böden. Hier treten Amarant-Formen aber auch häufig als den Mais- und Gemüseanbau begleitende Unkräuter auf.

Wirkung & Anwendung

Amarantfrüchte enthalten einen sehr hohen Anteil an Proteinen und essentiellen Aminosäuren, unter anderem Lysin. Der Gehalt an Mineralstoffen, Eisen, Zink, Magnesium und Calcium ist gleichfalls überdurchschnittlich hoch. Hinzu kommen ungesättigte Fettsäuren, wie Linolsäure, Alpha-Linolensäure und Omega-3-Fettsäuren, sowie Ballast- und Gerbstoffe und die Vitamine B1 und E.

Amarant ist ein Pseudogetreide und daher glutenfrei. Es kann bei Zöliakie, einer chronischen Erkrankung der Dünndarmschleimhaut, eingesetzt werden und hat sich gleichfalls bei Neurodermitis und anderen Allergien als Getreideersatz bewährt. Durch seinen hohen Eisengehalt kann Amarant generell bei Eisenmangel und bei einem erhöhten Eisenbedarf während Schwangerschaft und Menstruation gegeben werden. Die als Gemüse verzehrbaren Blätter sind sehr eiweißhaltig und übertreffen den Proteingehalt von Soja.

Lysin, in Amarant zu 15 Prozent enthalten, wirkt harmonisierend auf den Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Körpers. Amarant kann daher ausgleichend bei Magen- und Nierenleiden wirken beziehungsweise als Diät gegeben werden. Durch seinen Proteingehalt ist es ein Lebensmittel hoher biologischer Wertigkeit. Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das während des Wachstums, zur Rekreation der Haut und des Bindegewebes, zur Eiweißsynthese, zur Insulinspeicherung und zur Stärkung des Immunsystems benötigt wird. Es wirkt zudem antioxidativ.

Magnesium unterstützt den körpereigenen Eiweißaufbau, wirkt sich positiv auf den Insulinausgleich bei Diabetes aus, stärkt das Zentrale Nervensystem, wirkt entzündungshemmend. Calciumist an vielen Prozessen im Körper beteiligt. Während des Wachstums ist es für die Zähne und den Knochenaufbau unverzichtbar. Calcium unterstützt die Blutgerinnung, tonisiert die Zellmembranen.

Linolsäure ist an den laufenden Regenerationsprozessen der Haut beteiligt und stellt einen natürlichen Lichtschutz dar. Alpha-Linolensäure wirkt sich positiv auf Entzündungsprozesse aus und zeigt ähnliche Reaktionen wie Fischöl. Omega-3-Fettsäuren wirken als Antioxidantien, regulieren den Blutfettgehalt, schützen vor Osteoporose, einer altersbedingten Brüchigkeit der Knochen. Vitamin B fördert Aufnahme und Umbau von Omega-3-Fettsäuren in menschlichen Organismus.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Amarant findet auf Grund seines hohen Nährwertes und seiner guten Verträglichkeit vielfältige Verwendung in der Nahrungsmittelindustrie: Als Bestandteil von Brot, Müsli, Gebäck, Nudeln und Süßwaren sowie zur Herstellung von Baby- und Kleinkindnahrung werden die Früchte genutzt. In der vegetarischen und veganen Küche ist Amarant vielfach vertreten, da es viele notwendige, lebenserhaltende Stoffe enthält.

Die Naturheilkunde nutzt Amarant als Aufguss der Blätter und als Brei der Körner bei Anämie, Kopfschmerzen, Migräne, Menstruationsbeschwerden, Schlafstörungen, Fieber, Geschwüren in Rachen und Mund sowie bei Diarrhoe und zur Blutstillung. Außerdem gilt Amarant wegen seiner Zusammensetzung als Anti-Aging-Mittel. Auf Grund seiner Kombination lebenswichtiger Stoffe und der guten Verträglichkeit kommt Amarant auch in Europa eine zunehmende Bedeutung in den Bereichen der Ernährung und der aktiven Gesundheitsvorsorge zu. Er bietet notwendige Nahrungsergänzungsstoffe bei fleischarmer, vegetarischer sowie veganer Ernährung und eignet sich ideal in der Wachstumsperiode sowie bei der Rekonvaleszenz.

Bei durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Diabetes bedingten Diäten ist Amarant eine gute Alternative zu herkömmlichen Getreidesorten. Er beugt zudem Allergien, die unter anderem durch einseitige Ernährung entstehen, vor. Amarant ist ein ausgewogenes Lebensmittel. Er gehört zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt und lässt sich vielseitig zubereiten. Auch die sehr eiweißreichen Blätter sind zum Verzehr geeignet.

Er wirkt antioxidant und dient so der Krebsvorsorge. Amarant hat, unter anderem durch seinen Magnesium- und Zinkgehalt, eine ausgleichende Wirkung auf das Zentrale Nervensystem. Negativem Stress und seinen Folgen kann so begegnet werden. Das Pseudogetreide vereint viele Vorzüge, die gerade zivilisationsbedingten Krankheiten vorbeugen. In einer gesunden, vitalstoffhaltigen, abwechslungsreichen, vollwertigen Ernährung findet Amarant zunehmend seinen Platz.

Bei Erkrankungen kann Amarant ergänzend gegeben werden. Als Diät ist er gut verträglich. Vor allem lassen sich die in ihm enthaltenen Stoffe durch den menschlichen Organismus gut aufnehmen und verwerten. In der europäischen Naturheilkunde spielt er eine untergeordnete Rolle. Amarant ist ein über längere Zeit konsumierbares Lebensmittel ohne negative Nebenwirkungen, das nachhaltig zu einer gesunden Lebensweise beiträgt.


Das könnte Sie auch interessieren