Erkältung
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Erkältung oder grippaler Infekt sind eine häufig auftretende Infektion der Atemwege. Sie ist durch Viren bedingt und tritt zumeist akut auf. Typische Anzeichen einer Erkältung sind vor allem Heiserkeit, Halsschmerzen und Schnupfen.
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Was ist eine Erkältung?
Eine Erkältung oder grippaler Infekt wird durch Viren verursacht. Hierbei entsteht eine Infektion der oberen Atemwege (Nase, Rachen, Bronchien). In der Regel sind die Erkältungsviren leicht durch Tröpfcheninfektion übertragbar. Nicht selten kommt es bei einer Erkältung zu sogenannten Sekundärinfektionen mit Bakterien. Je nach Ausmaß der Sekundärinfektion ist eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt.
Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist nicht zu verwechseln mit der Grippe (Influenza), die in der Regel wesentlich heftiger verläuft. Eine normale Erkältung dauert zwischen einer und zwei Wochen an. Erwachsene erkranken zirka zwei bis vier Mal jährlich an einem grippalen Infekt, Kinder hingegen wesentlich häufiger, teilweise bis zu zwölf Mal jährlich.
Ursachen
Es gibt insgesamt mehr als 100 verschiedene Erkältungsviren, die durch Husten oder Niesen übertragen werden können und zu einer Erkältung führen können. Die Zeit von der Ansteckung zum Ausbruch der Krankheit, auch Inkubationszeit genannt, beträgt zwei bis fünf Tage.
Zuerst befallen die Viren die Nasen- und Rachenschleimhäute. Von dort aus können sie sich auf die Bronchien und die Nasennebenhöhlen ausbreiten.
Bei einem geschwächten Immunsystem oder einer nicht intakten Schleimhaut haben es die Viren wesentlich einfacher und der Körper erkrankt schneller. Um Ansteckung zu vermeiden sollte man sich nach jedem Naseputzen die Hände waschen, denn die Erkältungsviren können mehrere Stunden auf der Hautoberfläche überleben.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
Bei einer Erkältung beziehungsweise einem grippalen Infekt kommt es zu typischen Symptomen. Diese zeigen sich zunächst am Hals. Typisch für den Beginn einer Erkältung ist, dass die betroffenen Personen unter unangenehmem Halskratzen leiden, das sich im weiteren Verlauf zu Halsschmerzen und Schluckbeschwerden ausweitet.
Schon kurze Zeit später kommen Symptome an der Nase wie Kribbeln, Jucken oder Brennen hinzu. Außerdem ist ein verstärkter Niesreiz zu verspüren und aus der Nase fließt ständig ein dünnflüssiges Sekret, das Ärzte als Fließschnupfen bezeichnen. Der Schnupfen gehört zu den häufigsten Anzeichen der Erkältung. So tritt er bei rund 80 Prozent aller Patienten auf.
Der Schnupfen entsteht durch eine Entzündung der Nasenschleimhaut, die anschwillt und wässriges Sekret herstellt. Im weiteren Verlauf des grippalen Infekts nimmt das Sekret eine zähflüssigere Konsistenz an (Stockschnupfen) und weist eine gelb-grüne Verfärbung auf.
Außerdem kann der Patient nicht mehr richtig durch die Nase atmen und hat das Gefühl, dass sie verstopft ist. Zu den typischen Erkältungsbeschwerden zählt auch der Husten, der sich im Anfangstadium zäh und trocken präsentiert. Später zeigt er sich schleimhaltiger und kann abgehustet werden. Greifen die Erkältungsviren auf die Bronchialschleimhäute über, kommt es zu einer Bronchitis, in deren Verlauf der Husten schmerzhaft ist.
Als weitere Erkältungssymptome gelten Schüttelfrost, Heiserkeit sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Außerdem können eine erhöhte Temperatur, Müdigkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten.
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Verlauf
Eine Erkältung beginnt in der Regel mit einer laufenden Nase und Niesen. Die Nasenatmung ist durch die geschwollenen Schleimhäute beeinträchtigt. Bei einer bakteriellen Infektion wird das Nasensekret mit der Zeit grün-gelblich. Wenn sich die Nebenhöhlen verschließen, kann auf den Ohren ein unangenehmer Druck entstehen. Weitere Symptome sind Müdigkeit und Schlappheit, leichtes Fieber, Husten, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Halsweh. Nach zirka einer Woche beginnen die Symptome der Erkältung langsam abzuklingen.
Komplikationen
Bei einer Erkältung kommt es in der Regel nicht zu besonderen Komplikationen. In den meisten Fällen ist jeder Mensch mehrere Male im Jahr an einer Erkältung erkrankt und kann diese ohne Zuhilfenahme von Medikamenten bekämpfen. Während der Erkältung ist das Immunsystem des Körpers geschwächt und der Alltag ist eingeschränkt. Es kommt zu Schmerzen an den Extremitäten.
Ebenso treten Schmerzen am Kopf und an den Ohren ein. Das Verrichten von körperlichen Tätigkeiten oder von Sport ist meistens nicht mehr möglich. Der Patient fühlt sich müde und geschwächt und kann nicht mehr am Leben aktiv teilnehmen. Komplikationen können dann auftreten, wenn aus der Erkältung eine Entzündung am Ohr oder in der Lunge entsteht.
Hierbei ist eine Behandlung durch Antibiotika notwendig. Bei der Behandlung kommt es zu keinen weiteren Komplikationen, wenn diese frühzeitig begonnen wird. In den meisten Fällen verschwindet wie Erkältung nach wenigen Tagen von alleine.
Von der Erkältung sind auch Stimme und Hals betroffen. Das Reden und Schlucken ist in der Regel mit Schmerzen verbunden. Aufgrund der Schluckbeschwerden kann es kurzzeitig zu einer Dehydrierung und einem Gewichtsverlust kommen.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Eine harmlose Erkältung ist nicht unbedingt ein Grund, zum Arzt zu gehen, es sei denn, es wird eine ärztliche Bescheinigung für den Arbeitgeber benötigt. Manche Menschen gehen aber selbst bei schlimmeren Symptomen nicht zum Arzt. In bestimmten Fällen sollte aber immer ein Arzt aufgesucht werden:
- Eine auftretende Atemnot kann ein Symptom einer Lungenentzündung sein, die unbedingt ärztlich behandelt werden muss.
- Fieber bei Säuglingen oder höheres Fieber bei Erwachsenen kann auf einen bakteriellen Infekt hindeuten, der u. U. eine Behandlung mit Antibiotika erfordert.
- Starke Hals- oder Ohrenbeschwerden können mit einer eitrigen Mandelentzündung oder Mittelohrentzündung zusammenhängen.
- Starke Schmerzen sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit können Symptome einer Virusgrippe sein.
Generell sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, wenn sich die Erkältungsbeschwerden nach ca. 7 Tagen noch nicht gebessert haben, wenn gelblich-grüner Auswurf vorhanden ist (er kann auf einen bakteriellen Infekt hindeuten), Dauerschmerzen im Bereich von Kopf, Hals oder Brust oder bei geschwollenen Lymphknoten. Risikogruppen wie Asthmatiker, Menschen mit einer Immunschwäche, Schwangere, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronischen Erkrankungen und Menschen, die krank aus dem Urlaub zurückkehren, sollten zur Vorsicht immer einen Arzt aufsuchen.
Behandlung & Therapie
Bei einer normalen Erkältung ist ein Arztbesuch in der Regel nicht notwendig. Der Patient sollte sich jedoch körperlich schonen, ausreichend schlafen und viel trinken. Heiße Getränke sind bei einer Erkältung besonders wohltuend. Inhalation mit speziellen ätherischen Ölen oder mit Salzwasser können die Beschwerden deutlich verbessern. Auch ein Erkältungsbad wird von den meisten Patienten als sehr angenehm empfunden.
Bei einer verstopften Nase kann man Nasenspray mit einer abschwellenden Wirkung verwenden. Dieses Spray sollte jedoch nicht länger als 10 Tage angewendet werden, da es eine austrocknende Wirkung hat und sich die Nasenschleimhäute schnell daran gewöhnen. Zur Befeuchtung der Nase eignet sich deshalb besonders gut Meerwasserspray. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, den Kopf beim Schlafen hoch zu lagern, damit das Atmen erleichtert wird. Zigaretten und Alkohol sollten bei einer Erkältung ganz gemieden werden, da sie das Immunsystem zusätzlich schwächen.
Gebrauchte Papiertaschentücher sollten nach der Benutzung unverzüglich weg geworfen werden und die Hände sollten mehrmals täglich mit Seife gewaschen werden, um eine Eigeninfektion auszuschließen. Bei der Ernährung sollte auf eine vitaminreiche Kost geachtet werden. Sinnvoll ist es auch zusätzlich Vitamin C- Präparate als Nahrungsergänzung einzunehmen.
Auf körperliche Anstrengung und Sport sollte während einer Erkältung gänzlich verzichtet werden, da man ansonsten eine Herzmuskelentzündung riskiert. Bei verfrühter Belastung kann es schnell zu einem Rückfall kommen, deshalb sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Erkältung ausreichend auskuriert wird.
↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Erkältung
Aussicht & Prognose
Eine Erkältung bessert sich in der Regel binnen weniger Tage bis Wochen von alleine, ohne dass medizinische Hilfe erforderlich wäre. Je nachdem, wo sich die Bakterien oder Viren befinden, kommt es dabei zu den typischen Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten, Kopfschmerzen, leichtem Fieber, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Dabei können alle Symptome gleichzeitig oder auch eines nach dem anderen auftreten.
Schwerere Verläufe sind möglich bei Kindern und älteren Menschen sowie Patienten mit geschwächtem Immunsystem. Die Symptome können schlimmer und unangenehmer ausfallen und die Erkältung kann länger andauern. Das ist je nach Erreger natürlich auch bei ansonsten gesunden erwachsenen Menschen möglich. Es besteht dann die Möglichkeit einer Behandlung mit Antibiotika, sofern es sich beim Erreger um Bakterien handelt.
Grundsätzlich besteht bei jeder Erkältung ein Verschleppungsrisiko, der Erreger kann also auch tiefer liegende Organe befallen. Am bekanntesten ist sicherlich die Lungenentzündung, die aus einer Erkältung heraus entstehen kann, wenn sich der Patient beispielsweise nicht genug schont.
Bei schwer geschädigtem Immunsystem, etwa bei Krankheitsbildern wie HIV/AIDS oder einer Therapie mit Immunsuppressiva, kann selbst eine an sich harmlose Erkältung zum tödlichen Zustand werden, denn das Immunsystem des Menschen ist die beste Abwehr gegen eine Erkältung. Funktioniert es nicht mehr, können sich die Erreger ungehindert im Körper verbreiten - mit allen dazugehörigen Komplikationen.
Nachsorge
Eine Erkältung kann in vielen unterschiedlichen Schweregraden auftreten, sodass eine entsprechende Nachsorge von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist. Während die betroffene Person unter einer Erkältung leidet, können Maßnahmen getroffen werden, die zu einer deutlichen Besserung führen können. Dazu zählt beispielsweise ein Besuch beim Hausarzt oder die Einnahme entsprechender Medikamente.
Nach einer überstandenen Erkältung sollte dennoch eine Nachsorge erfolgen, damit die auftretenden Symptome nicht wieder aufflammen. Der Körper sollte nicht unmittelbar zu Höchstleistungen getrieben werden, denn das gesamte Immunsystem ist nach einer Erkältung noch erheblich geschwächt. Es ist ratsam, schwere Arbeiten und Tätigkeiten zu vermeiden, da dafür noch nicht ausreichend Kraft vorhanden ist.
Die Einnahme zusätzlicher Vitamine kann in diesem Zusammenhang förderlich sein. Welche Vitamine eingenommen werden sollten, kann mit dem eigenen Hausarzt besprochen werden. Eine Nachsorge ist bei einer überstandenen Erkältung nicht zwingend notwendig. Allerdings können einige Maßnahmen zu einer schnelleren Genesung beitragen, sodass auf eine Nachsorge nicht verzichtet werden sollte.
Ein Besuch beim Arzt kann in diesem Zusammenhang helfen, denn eine Erkältung tritt stets individuell und in unterschiedlichen Schweregraden auf. Eine Nachsorge wirkt sich jedenfalls nicht negativ aus, sondern trägt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem stärkeren Immunsystem bei.
Das können Sie selbst tun
Ein grippaler Infekt wird durch Viren verursacht und kann in Abhängigkeit vom konkreten Erreger und der Konstitution des Patienten sehr unterschiedlich verlaufen. Leichte Formen der Erkältung können auch selbst behandelt werden. Für die häufigsten Symptome – Husten, Schnupfen und Halsschmerzen – werden in den Apotheken diverse freiverkäufliche Medikamente angeboten. Meist hilft es auch schon, wenn der Patient sich zwei bis drei Tage schont und das Bett hütet.
Wenn die Erkältung nach wenigen Tagen nicht besser wird oder sich Symptome wie hohes Fieber oder Atemnot zeigen, muss unbedingt zeitnah professionelle medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Nach Rücksprache mit dem Arzt können einzelne Symptome der Erkältung auch mit milden Hausmitteln therapiert werden. Gegen Schnupfen und einen entzündeten Rachen helfen Nasenspülungen mit warmen Salzwasser.
Dafür sind im Fachhandel und in Drogerien spezielle Nasenduschen sowie geeignete Salze erhältlich. Das Prozedere erfordert eine gewisse Übung und ist nicht unbedingt ästhetisch, aber sehr effektiv. Einfacher in der Handhabung sind Dampfbäder mit Salzwasser oder Kamillentee. Bei straken Halsschmerzen hilft außerdem das Gurgeln mit Salbeitee. Bei hohem Fieber sorgen kalte Wadenwickel für Linderung.
Der Patient kann die Genesung außerdem durch viel Ruhe, eine leichte, vitaminreiche Kost sowie durch den Verzicht auf übermäßigen Alkohol und Zigaretten fördern.
Quellen
- Gesenhues, S., Zisché, R.H., Breetholt, A. (Hrsg.): Praxisleitfaden Allgemeinmedizin. Urban & Fischer, München 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- I care Krankheitslehre. Thieme, Stuttgart 2015