Manometrie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Manometrie ist eine medizinische Untersuchungsmethode, die zur Abklärung unterschiedlicher Beschwerden im Verdauungstrakt eingesetzt wird. Durch das Einführen eines Kunststoffkatheters können die Druckverhältnisse im jeweiligen Organ ermittelt und dadurch auf etwaige Funktionsstörungen der Muskeln geschlossen werden. Die Untersuchung kann ambulant stattfinden und ist bei richtiger Durchführung vergleichsweise risikoarm.
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Was ist die Manometrie?
Unter einer Manometrie verstehen Mediziner eine gastroenterologische Untersuchungsmethode. Bei dieser wird ein dünner Katheter etwa in die Speiseröhre oder das Rektum eingeführt. Der Katheter verfügt über mehrere Kapillaren, die in der Lage sind, den Druck im betreffenden Organ zu messen. Auf diese Weise können Funktionsstörungen der Muskulatur erkannt werden.
Die Untersuchung wird bei Symptomen wie Motilitätsstörungen von Magen und Darm, Schluckbeschwerden, Stuhlinkontinenz und Verstopfung sowie bei der Refluxerkrankung eingesetzt. Aufgrund der Vielfältigkeit der Symptome und der Organe unterscheiden Mediziner drei Arten der Manometrie: die Rektum-Manometrie für die Untersuchung von Schließmuskel und Enddarm, die Dünndarmmanometrie und die Ösophagusmanometrie für die Untersuchung der Speiseröhre.
Die Untersuchung dauert ja nach genauem Einsatzgebiet zwischen 15 und 30 Minuten. Bei der Dünndarmmanometrie kann auch ein 24 Stunden im Körper verbleibendes Aufzeichnungsgerät eingeführt werden, um einen besonders genauen Einblick in die Funktion des Organs zu erhalten. Kommt es nicht zu unvorhergesehenen Komplikationen, wird die Manometrie ambulant durchgeführt, sodass der Patient die Klinik anschließend wieder verlassen kann.
Funktion, Wirkung & Ziele
Diese kann etwa krankhafte Veränderungen in den Organen erkennen oder ausschließen. Auch eine Röntgenuntersuchung mit zusätzlicher Gabe eines Kontrastmittels kann Aufschluss geben. Liefern diese Maßnahmen keine eindeutigen Ergebnisse, liegt unter Umständen eine Störung des Muskelreflexes oder der Druckverhältnisse vor. Diese führt dazu, dass beispielsweise Magensäure in die Speiseröhre hochsteigen kann oder Probleme mit dem Stuhlgang auftreten. Die Manometrie wird als zusätzliche gastroenterologische Untersuchung eingesetzt, um diese Diagnose zu bestätigen oder zu verwerfen.
Die Ösophagusmanometrie wird im Sitzen durchgeführt. Der Patient muss zuvor seit ungefähr vier Stunden nüchtern sein. Ihm wird der Katheter durch die Nase bis in die Speiseröhre eingeführt. Wurde die Sonde in Position gebracht, legt er sich hin, und die Messung des Ruhedrucks in der Speiseröhre kann erfolgen. Die Untersuchung dauert etwa 30 Minuten. Soll der Enddarm oder der Schließmuskel untersucht werden, bekommt der Patient ungefähr eine halbe Stunde vorab ein Klistier.
Danach wird der Katheter in den Enddarm eingeführt und der Druck gemessen. Bereits nach knapp 15 Minuten ist das Verfahren beendet. Die Manometrie des Dünndarms ist die komplexeste Untersuchung. Der Patient muss zuvor 15 Stunden lang nüchtern bleiben. Durch die Nase wird die Sonde bis in den Dünndarm hinab eingeführt. Vorab kann es notwendig sein, dass eine Magenspiegelung durchgeführt wird. Über einen Zeitraum von vier Stunden werden immer wieder Messungen durchgeführt. Anschließend erhält der Patient eine Testmahlzeit; danach wird erneut gemessen.
Während der Untersuchung betrachtet der behandelnde Arzt den Monitor, auf dem die Druckverhältnisse in Form von Kurven dargestellt werden. Daraus kann er Störungen und Beeinträchtigungen ablesen. Auch eine Dauermessung über einen Zeitraum von 24 Stunden ist bei Bedarf möglich. Nach einer Manometrie verbleibt der Patient für einen kurzen Beobachtungszeitraum in der Klinik und kann danach nach Hause entlassen werden. Wurde eine Störung der Muskelreflexe oder des Drucks im betreffenden Organ erkannt, kann der Mediziner eine endgültige Diagnose stellen und mit einer entsprechenden Therapie beginnen.
Wie diese ausfällt, richtet sich nach dem betroffenen Organ und der Art der Störung. Liegt beispielsweise eine Refluxerkrankung vor, kann diese durch eine Veränderung der Lebensumstände oder in schweren Fällen auch operativ behoben werden. Bei einer Schließmuskelschwäche reichen die Behandlungsmethoden von Medikamenten über Beckenbodengymnastik bis ebenfalls hin zu einem chirurgischen Eingriff. Ähnlich verhält es sich mit einer Obstipation (einer chronischen Verstopfung).
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Unter Umständen kann es bei einer Ösophagusmanometrie oder einer Dünndarm-Manometrie zu einer vorübergehenden Reizung des Rachens sowie einem leichten Würgereiz kommen, der aber mit Beendigung der Manometrie schnell abklingt. Durch einen erhöhten Speichelfluss kann sich der Patient verschlucken; dies kann aber durch ruhiges Atmen und gegebenenfalls ein Absaugen des Speichels verhindert werden. Eine Untersuchung des Enddarms kann einen Fremdkörperreiz und ein vorübergehendes Druckgefühl hervorrufen. Schmerzen verursacht ein sachgemäß erfolgendes Einführen und Entfernen der Sonde dagegen nicht.
Der Patient sollte während der Untersuchung darauf achten, unbedingt still zu sitzen oder zu liegen und den Anweisungen des medizinischen Personals Folge zu leisten. Unachtsame Bewegungen können zu einem Abrutschen der Sonde führen, was Verletzungen der Organwände nach sich ziehen kann. Ein vorab stattfindendes umfangreiches Gespräch zwischen Arzt und Patient und eine genaue Aufklärung über die Manometrie kann eventuellen Risiken vorbeugen.
Quellen
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Messmann, H.: Klinische Gastroenterologie. Thieme, Stuttgart 2012