Allgemeine Schwäche

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Allgemeine Schwäche, Erschöpfung, Schwächegefühl sowie Unwohlsein und schnelle Ermüdung sind Symptome aus dem Komplex der Befindlichkeitsstörungen. Ganz allgmein gehören dazu auch Kraftlosigkeit, chronische Schwäche, Mattigkeit und ähnliches. Müdigkeit und Geringe Belastbarkeit sind als eigenständige Symptome gekennzeichnet. Diese Befindlichkeitsstörungen können körperliche oder psychische Ursachen haben.

Inhaltsverzeichnis

Was ist allgemeine Schwäche?

Unter Abgeschlagenheit wird ein allgemeines Gefühl der Antriebslosigkeit, der Mattigkeit, Lustlosigkeit und Müdigkeit, die den Tag über anhält, verstanden.

Abgeschlagenheit und Schwäche sind ein Phänomen, dass jeder ab und zu erlebt. Meist sind die Gründe dafür klar (eine anstrengende Arbeitsphase, viel Stress in den vorangegangenen Tagen, Erkältungskrankheiten, etc.) und nicht weiter besorgniserregend. Doch Abgeschlagenheit kann auch auf ernsthafte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Störungen hinweisen.

Unter Abgeschlagenheit wird ein allgemeines Gefühl der Antriebslosigkeit, der Mattigkeit, Lustlosigkeit und Müdigkeit, die den Tag über anhält, verstanden. Die Betroffenen können sich schwer zu etwas aufraffen, fühlen sich emotional und körperlich schwach sowie antriebslos. Bei normalen Formen der Abgeschlagenheit, die natürliche Ursachen haben, sollten diese nicht länger als ein paar Tage anhalten. Zieht sich die chronische Müdigkeit über Wochen oder gar Monate hinweg, ist tiefere Ursachenforschung angesagt. Dann ist es angebracht zu fragen, was ist der Grund für die Abgeschlagenheit?

Ursachen

Abgeschlagenheit und Schwäche können viele Ursachen haben und es empfiehlt sich auch, die Begleitsymptome mit unter die Lupe zu nehmen. Extreme Wetterumschwünge, arbeitsintensive Phasen im Vorfeld, Jetlag, eine anstrengende Reise, emotionale Verausgabung können natürliche Ursachen sein, die nicht weiter aufsehenerregend sind.

Aber auch ernsthafte körperliche und seelische Gründe kommen als Grund für die Abgeschlagenheit in Frage. Auch verschiedene krankheiten haben eine Abgeschlagenheit und allgemeine Schwäche als Symptome. Abzuklären ist beispielsweise, ob eine Anämie vorliegt, wobei ein niedriger Eisengehalt im Blut ein Indiz sein kann.

Geht die Abgeschlagenheit mit Blutdruckabfall einher? Ist dem Betroffenen übel oder Schwindelanfälle plagen ihn? Welche Symptome zeigen sich sonst noch? All dies kann helfen, die möglicherweise mit der Abgeschlagenheit einhergehende Krankheit zu finden. Nicht zu vergessen ist auch, dass Abgeschlagenheit, die dauerhaft anhält, ein Indiz für eine Depression oder eine andere seelische Erkrankung sein kann. Denn wenn Körper oder Seele krank sind, ist das erste Symptom zumeist Abgeschlagenheit.


Krankheiten mit diesem Symptom

Körperliche Schwäche

Körperliche Befindlichkeitsstörungen können durch Krankheiten, gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Behinderungen entstehen. Meist sind diese Befindlichkeitsstörungen erste Anzeichen für eine kommende Krankheit, wie Erkältung oder Angina tonsillaris.

Die Aufnahme von Giftstoffen lässte ebenso ähnliche Symptome dieser Art hervor rufen. Daher sollte bei Unfall oder Unwohlsein sofort ein Arzt hinzu gezogen werden. Allerdings sind auch Wetter- und Klimawechsel oft Ursache für eine allgemeine Schwäche oder andere Befindlichkeitsveränderungen. Gerüche, Ekel, Menstruation, Menopause und Pubertät können ebenso Ursache für gravierende Befindlichkeitsstörungen sein.

Psychische Schwäche

Befindlichkeitsstörungen, die psychosomatische Ursachen haben sind zum Beispiel widrige Lebensumstände, Stress oder mangelnde Bewegung. Werden diese negativen Empfindungen über eine lange Zeit nicht abgebaut, kann es auch zu chronischen Befindlichkeitsstörungen kommen oder psychische Krankheiten können auftreten. Schlaflosigkeit, Alkoholismus, Depressionen seien hier nur als Beispiel erwähnt.

Diagnose & Verlauf

Bereits eine Sommerhitze kann zu allgemeiner Schwäche führen, ebenso anhaltend starke körperliche Arbeit, ein Zuviel an sportlicher Leistung oder mangelnde Flüssigkeitszufuhr.

Daneben stehen natürlich krankheitsbedingte Abgeschlagenheit und eine Körperschwäche durch operative Eingriffe. Jeder Einzelfall muss daher gut untersucht werden. Ältere Leute trinken vielleicht zu wenig oder der Kreislauf verkraftet Wetterumschwünge nicht. Jüngere Menschen sind aufgrund von Menstruation, Hormonschüben, Stress oder Überforderung geschwächt.

Liegt der Kreislauf am Boden, muss therapiert werden, um einen Kollaps zu vermeiden. Ansonsten richten sich die Maßnahmen nach den Ursachen, damit der Fortgang der Schwäche, der ansonsten zu echter Erschöpfung und lebensbedrohlichen Zuständen führen kann, aufgehalten wird.

Komplikationen

Anhaltende Schwächezustände sind eine große Belastung für das seelische und körperliche Befinden. Sie zu ignorieren und so lange wie möglich dagegen anzukämpfen, verschlimmert den Zustand wechselseitig. Unbehandelt führt dauerhafte allgemeine Schwäche zur ernsten Funktionsstörungen von Organsystemen. Mit Behandlung ist die Chance der Heilung um ein Vielfaches höher.

Bei unbehandelt Betroffenen stellen sich irgendwann Depressionen ein, die die Symptome verschlimmern. Es entwickelt sich eine Spirale aus seelischen Tiefs und körperlichen Symptomen. Diese können bis zur Bettlägerigkeit mit echten Schmerzen im ganzen Körper gehen. Je mehr unterschiedliche Beschwerden sich einstellen, desto langwieriger kann die Ursachenforschung sein. Unbehandelt kann die allgemeine Schwäche zur sozialen Isolation, zu langen Krankheitszeiten und Berufsunfähigkeit führen.

Organische Krankheiten als Auslöser sind meist dank guter Diagnostikmethoden schnell gefunden und behandelbar. Die Beseitigung seelischer Ursachen erfordert Geduld und Mitarbeit des Patienten. Es kann am Anfang auch mit medikamentöser Unterstützung zu kurzzeitigen Rückfällen kommen. Zeigt sich jedoch grundsätzlich eine Tendenz der Besserung nach einigen Wochen, sollte der eingeschlagene Behandlungsweg beibehalten werden.

Selbstmedikation ohne gründliche Diagnostik ist keine Alternative zur fachärztlichen Behandlung von Antriebsschwächen oder allgemeiner Schwäche. Zu komplex sind die Zusammenhänge der möglichen Ursachen. Die Folgen falscher Behandlung sind unkalkulierbar.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Ein Zustand der allgemeinen Schwäche ist meist vorübergehend. Nach wenigen Tagen kommt es bei vielen Menschen zu einer Spontanheilung und der Schwächezustand ist überwunden. Die allgemeine Schwäche wird im Verlauf des Lebens von fast jedem Menschen erlebt. Sie ist unter normalen Umständen nicht besorgniserregend. Da die Auslöser oftmals mit aktuellen Lebensereignissen verbunden sind, verschwindet das Gefühl der Abgeschlagenheit wieder, sobald die Situationen überwunden wurden.

Ist der Zustand der allgemeinen Schwäche als langanhaltend einzustufen, so sollte ein Arzt aufgesucht werden. Hinter den Symptomen können seelische und körperliche Beschwerden verborgen sein. Um die Ursachen zu finden, ist es sehr zu empfehlen, einen Arzt aufzusuchen. Sobald die allgemeine Schwäche über mehrere Wochen oder Monate anhält, ist sie nicht zu bagatellisieren. Dies gilt insbesondere, wenn keine Vorkommnisse wie Stress, Erkältungserkrankungen oder Belastungen im familiären oder beruflichen Umfeld vorhanden sind.

Da ein Kollaps sowie ein lebensbedrohlicher Zustand bei einer fortdauernden allgemeinen Schwäche drohen, sollten Betroffene in diesen Fällen bei einem Facharzt vorstellig werden. Dabei empfiehlt es sich, im Vorfeld selbstreflektierend zu agieren. Die allgemeine Schwäche kann in der Selbstbeobachtung gut dokumentiert werden. Dadurch werden auslösende Momente und die Dauer der Abgeschlagenheit bewusster wahrgenommen. Diese können über die Lebensspanne bei einem wiederholtem Auftreten vorbeugend genutzt werden.

Behandlung & Therapie

Zunächst gilt es, die Ursachen der Abgeschlagenheit bzw. Schwäche herauszufinden, um diese dann wirkungsvoll behandeln zu können. Möglicherweise reicht eine Ruhephase, um neue Kräfte zu tanken, wenn es sich um eine einfache Form handelt. Möglicherweise ist die Zeit auch wieder reif für einen Urlaub?

Die Kontrolle von Blutwerten, Urin und Blutdruck kann ferner oft weitere Aufschlüsse geben. Ist eine Blutarmut der Grund für die Abgeschlagenheit, kann eine Bluttransfusion helfen. Steht eine Depression hinter dem Symptombild, werden Antidepressiva verabreicht, bei anderen seelischen Krankheiten adäquate Medikamente. Vitamine in Form gesunder, ausgewogener Ernährung sind gegen Abgeschlagenheit allemal zuträglich.

Möglicherweise steht aber auch eine Ein- oder Durchschlafstörung hinter den Symptomen von Abgeschlagenheit. Hier wird manchmal zu einer Sauerstofftherapie gegriffen. Falls der Arzt eine bakterielle Infektion feststellt, werden Antibiotika verabreicht. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Symptome von Müdigkeit, Übelkeit und Lustlosigkeit nach sich ziehen können, sind ebenfalls im Vorfeld abzuklären. Auch ernsthafte Krankheiten können Abgeschlagenheit nach sich ziehen.

Aussicht & Prognose

Je nach Ursache hat eine allgemeine Schwäche unterschiedliche Prognosen und Heilungschancen. Bei psychischen Ursachen sind die Prognosen abhängig vom Patienten. Mangelnde Bewegung hingegen kann von einem Arzt leicht diagnostiziert werden und durch eine Umstellung der Lebensweise abgeschafft werden.

Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen und andere teilweise von der Krankenkasse unterstützte Aktivitäten: Niemand ist mit seinen Problemen alleine, wenn er oder sie es nicht will. Auch bei Stress oder allgemein widrigen Lebensumständen kann ein Arzt nur begrenzt helfen. Auch hier liegt vieles in der Hand des Patienten.

Solche psychisch bedingten Formen allgemeiner Schwäche können leicht zu Krankheiten wie Alkoholismus oder Depressionen führen, die wiederum behandelt werden können. Die Heilungschancen sind bei Mitwirken des Patienten gut.

Allgemeine Schwäche kann auch körperliche Ursachen haben. Dies können schwere Erkrankungen wie etwa Herz-Kreislauf-Störungen sein. Diese bedürfen ständiger Behandlung, sind aber auch recht gut behandelbar, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Wetterwechsel oder die Pubertät können ebenfalls zu einer allgemeinen Schwäche führen, die in der Regel rasch vergeht.

Frauen können von einer allgemeinen Schwäche hormonell bedingt betroffen sein: Manche erleben während der Menstruation eine solche Phase, andere Frauen sind während der Wechseljahre betroffen. Solche Beschwerden vergehen mit dem Abklingen dieser Phasen, können jedoch auch davor hormonell behandelt und zumindest abgeschwächt werden.


Vorbeugung

So vielschichtig die Gründe für Schwäche und Abgeschlagenheit sein können, so viel kann jeder einzelne tun, um sie zu vermeiden. Nach einer stressigen Zeit sollte man bewusst Ruhephasen einlegen und Entspannungstechniken einüben. Bewegung an der frischen Luft und eine gesunde Ernährung steigern das Immunsystem, sowie das Wohlbefinden und damit auch den Antrieb.

Wenn der Patient zu bestimmten Krankheiten neigt, die mit Abgeschlagenheit einhergehen, sind regelmäßige Kontrollen von Blutwerten zum Beispiel sinnvoll. Übertriebener Kaffeekonsum oder gar Aufputschmittel hingegen sind tabu. Finger weg von vermeintlichen Muntermachern. Deren Wirkung hält nur kurz an und verdeckt die eigentlichen Ursachen. Die Abgeschlagenheit als tieferer Grund aber bleibt unentdeckt. Stattdessen sollten die Ursachen für Abgeschlagenheit von einem Arzt untersucht werden.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Schwäche

Das können Sie selbst tun

Bei allgemeiner Schwäche gilt es zunächst, die Ursachen der Abgeschlagenheit zu ermitteln. Oft genügt bereits eine Ruhephase, um die Schwäche zu überwinden und neue Kräfte zu gewinnen. Ausreichend Bewegung, genügend Nachtschlaf und eine ausgewogene Ernährung können vielfältige Ursachen wie einen Vitamin-D-Mangel beheben und das allgemeine Wohlbefinden insgesamt steigern.

Womöglich liegt den Gefühlen der Schwäche auch eine Erkältung oder Grippe zugrunde, die durch Bettruhe und ausreichend Flüssigkeit oftmals selbst behandelt werden kann. Tiefes Durchatmen an der frischen Luft macht den Körper nach einer anstrengenden Reise oder nach einem stressigen Tag schnell wieder fit und versorgt das Gehirn mit dem benötigten Sauerstoff. Daneben kann allgemeine Schwäche durch diätische Maßnahmen behandelt werden. Belebende Lebensmittel sind etwa Mandeln, Mangos und Bananen, aber auch Taigawurzel, Chia- oder Hanfsamen, die dem Körper Energie liefern und Müdigkeitsgefühle lindern. Hausmittel wie ein heißes Bad oder verschiedene Kuren helfen bei der Entspannung und beschleunigen den Genesungsprozess nach einer Krankheit oder belastenden Lebensphasen. Bleibt das Gefühl der Schwäche allerdings über einen längeren Zeitraum bestehen, muss ein Arzt die Ursachen abklären.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Heidelberg 2007
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten. Vom Symptom zu Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005

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