Radiologie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als eigenständige medizinische Disziplin unterstützt die Radiologie durch die bildhafte Darstellung von Körperstrukturen sowohl diagnostische als auch therapeutische Zwecke. Die Palette reicht dabei vom klassischen Röntgen über die Sonografie bis hin zu aufwendigen Schnittbildverfahren wie CT oder MRT. Mit ihren verschiedenen, teilweise auch kontrastmittelgestützten Untersuchungsmethoden bietet die Radiologie die Möglichkeit der aussagekräftigen Bildgebung aller körperlicher Strukturen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Radiologie?

Als eigenständige medizinische Disziplin unterstützt die Radiologie durch die bildhafte Darstellung von Körperstrukturen sowohl diagnostische als auch therapeutische Zwecke.

Die Radiologie ist ein hoch spezialisiertes Teilgebiet der Medizin, das elektromagnetische Strahlen und mechanische Wellen dazu nutzt, Bilder von einzelnen Körperteilen oder inneren Organen anfertigen.

Hauptgebiete der Radiologie, die je nach Indikation auch fallweise Kontrastmittel zur deutlicheren Bildgebung einsetzt, sind die diagnostische Radiologie (inklusive ihrer Spezialisierungen wie beispielsweise die Kinder-, Neuro- oder Notfallradiologie) sowie die interventionelle Radiologie, bei der therapeutische Maßnahmen unter radiologischer Kontrolle durchgeführt werden.

Die Nuklearmedizin und die Strahlentherapie sind eng mit der Radiologie verwandt, gelten jedoch als selbstständige medizinische Teilgebiete.

Behandlungen & Therapien

Aufgrund ihrer Methodenvielfalt und Spezialisierungen ist die Radiologie in der Lage, für jede körperliche Struktur eine entsprechende Bildgebung anzubieten. Einen großen Stellenwert kommt der Radiologie bei Beschwerden und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates zu.

Strukturen wie Knochen, Bänder, Sehnen und Muskeln lassen sich zuverlässig abbilden, um anschließend eine optimale orthopädische, chirurgische oder physiotherapeutische Behandlung einzuleiten. Auch die inneren Organe wie beispielsweise der Gastrointestinaltrakt oder die Herzkranzgefäße sind mit den zur Verfügung stehenden radiologischen Untersuchungsmethoden zuverlässig darstellbar.

Über diagnostische und therapeutische Zwecken hinaus hat die Radiologie auch eine Reihe von Untersuchungen im Spektrum, die im Rahmen der Vor- oder Nachsorge eingesetzt werden können (beispielsweise das Mammografie-Screening zur frühzeitigen Entdeckung von Brustkrebs oder die MRT-gestützte Abklärung von Operationsergebnissen). Aufgrund rasanter Entwicklungen hat es die Neuroradiologie, die die Strukturen des Zentralnervensystems darstellt, zum eigenständigen Teilgebiet der Radiologie gebracht.

Ihr Nutzen liegt beispielsweise in der Notfallbehandlung von Schlaganfallpatienten, der Nachsorge nach Hirntumoroperationen oder der optimalen Planung von Bandscheibenoperationen.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

Die moderne Radiologie nutzt eine Vielzahl von bildgebenden Verfahren, die je nicht nur im Hinblick auf die jeweilige medizinische Fragestellung, sondern auch in Abstimmung auf spezielle Patientenbedürfnisse (z. B. offenes MRT bei Angstpatienten oder native Untersuchungen bei Kontrastmittelunverträglichkeit) eingesetzt werden können:

Die Sonografie ist – nicht zuletzt wegen ihrer Komplikationsarmut und nahezu beliebigen Wiederholbarkeit – zu bewährten Standardverfahren der Radiologie. Die Ultraschalldiagnostik ist eine äußerst schonende und auch für Schwangere gut geeignete Möglichkeit, Organe (z. B. Oberbauch- oder Fortpflanzungsorgane) und deren Funktion zu beurteilen. Limitiert ist diese Methode bei adipösen Patienten und bei allen nicht oder nur unzureichend darstellbaren Organen.

Mit dem konventionellen Röntgen (Projektionsradiografie) kann die Radiologie Körperstrukturen (z. B. Knochen oder Thoraxorgane) mit Hilfe von Röntgenstrahlen abbilden, wobei zur besseren Beurteilbarkeit von Organen oft auch Kontrastmittel verwendet werden, Beispiele hierfür sind Gefäßdarstellungen wie Angiografie oder Phlebografie oder die Durchleuchtung der Magen-Darm-Passage nach oraler Kontrastmittelaufnahme. Eine häufige Röntgenuntersuchung auf dem Gebiet der Krebsvorsorge ist die Mammografie, die oft im Rahmen eines Screenings angeboten wird.

Die Computertomografie (CT) gehört wie Sonografie und MRT zu den Schnittbildverfahren in der Radiologie. Sie liefert bei kurzen Untersuchungszeiten detaillierte und überlagerungsfreie Darstellungen, beispielsweise von Herzkranzgefäßen oder den Bauchorganen und wird wie das MRT häufig auch in der Tumordiagnostik eingesetzt. Wegen der hohen Strahlenbelastung ist in jedem Fall eine sorgfältige Nutzenabwägung durch den Arzt erforderlich.

Die Magnetresonanztomografie oder Kernspintomografie (MRT) ist ein hochkomplexes Schnittbildverfahren der Radiologie, das mithilfe starker Magnetfelder und gegebenenfalls zusätzlicher Kontrastmittelgabe (vor allem Gadolinium oder Eisenoxidpartikel) vor allem bei der Darstellung des Zentralnervensystems oder des Herzens im Echtzeit-MRT ausgezeichnete Informationen liefert. Der Vorteil gegenüber dem CT liegt im Verzicht auf ionisierende Strahlen und jodhaltige Kontrastmittel sowie dem besseren Weichteilkontrast.

Als eigenständiges Teilgebiet der Radiologie ermöglicht die interventionelle Radiologie minimalinvasive Eingriffe unter ständige Bildkontrolle. Schwerpunkte sind hier beispielsweise die Aufdehnung verschlossener Gefäße, die Stillung von Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder die Verödung bestimmter Tumore.

Quellen

  • Bücheler, E., et al.: Einführung in die Radiologie: Diagnostik und Interventionen. Thieme, Stuttgart 2006
  • Wetzke, M. et. al.: Bildgebende Verfahren. Urban & Fischer, München 2012
  • Zink, C.: Schering Lexikon Radiologie. AWB Wissenschaftsverlag, Berlin 2005

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