Neurologie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Neurologie ist ein Fachgebiet der Medizin, das sich mit dem Nervensystem des Menschen, dessen Funktionsweise und dem komplexen Aufbau beschäftigt. Das Erkennen und Behandeln von organischen Krankheiten in [[Gehirn] und Rückenmark sind die Aufgaben eines Facharztes für Neurologie.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Neurologie?

Die Neurologie ist ein Fachgebiet der Medizin, das sich mit dem Nervensystem des Menschen, dessen Funktionsweise und dem komplexen Aufbau beschäftigt.

Die Bezeichnung Neurologie für diesen Teil der Medizin leitet sich aus den griechischen Wörtern neuron (Nerv) und logia (Lehre) ab. Grob zusammengefasst handelt es sich also um die "Lehre von den Nerven".

Die Abgrenzung zur Psychiatrie fällt oft schwer. Zahlreiche Krankheitsfälle spielen sich sowohl in der Neurologie als auch in der Psychiatrie ab - die Übergänge sind fließend und beide Fachgebiete in der Diagnosestellung oft stark voneinander abhängig. Während sich die Psychiatrie jedoch mit den seelischen bzw. psychiologischen Ursachen einer Krankheit beschäftigt, konzentriert sich die Neurologie auf körperliche Erkrankungen als Ursache für Beschwerden des Patienten.

Neben dem Gehirn und dem zentralen Nervensystem stehen auch Blutgefäße, die Muskulatur und deren Zusammenspiel im Fokus der Neurologie.

Behandlungen & Therapien

Die Neurologie ist ein weitreichendes Fachgebiet der Medizin und umfasst verschiedenste Krankheitsbilder. Patienten, die an Durchblutungsstörungen, Lähmungserscheinungen oder Multiple Sklerose leiden, werden ebenso an einen Neurologen verwiesen wie Patienten mit einem Bandscheibenvorfall oder starker Migräne.

Auch mechanische Verletzungen (durch Autounfälle, Gewalteinwirkungen etc.), die das Nervensystem oder Gehirn betreffen, fallen in das Aufgabengebiet eines Neurologen bzw. Neurochirurgen.

Aber auch Beschwerden, die für Laien nicht unmittelbar den neurologischen Erkrankungen zugeschrieben werden, fallen in dieses weitreichende Fachgebiet. So sind beispielsweise Bandscheibenvorfälle oftmals die Folge von krankhaften Nervenwurzelreizungen und werden von einem Neurologen behandelt.

Ebenfalls neurologisch behandelt werden degenerative Krankheiten (z.B. Demenzen), die sowohl einen psychologischen als auch einen physiologischen Aspekt haben.

Hier wird deutlich, wie stark Neurologie und Psychiatrie verzahnt sind und zur erfolgreichen Behandlung von Patienten zusammenwirken müssen. Die operative Behandlung neurologischer Erkrankungen fällt in das Aufgabengebiet der Neurochirurgie, die sämtliche Operationen im zentralen oder peripheren Nervensystem des menschlichen Körpers umfasst. Einen Großteil dieser operativen Eingriffe macht die Entfernung von Tumoren im Bereich des Gehirns oder Rückenmarks aus.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

Die Neurologie ist ein komplexes und sehr umfassendes Teilgebiet der Medizin. Entsprechend umfangreich sind auch die von ihr verwendeten Diagnose- und Untersuchungsverfahren.

Am Anfang einer neurologischen Untersuchung steht immer die Anamnese, d.h. ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, um die vorliegenden Beschwerden zu definieren und lokalisieren. Da ein Großteil der neurologischen Beschwerden sich über viele Jahre entwickeln ist dieser Schritt der Diagnosefindung der Grundstein jeder erfolgreichen Behandlung. Hierbei stehen neben aktuellen Schmerzen auch vergangene Krankheiten bis hin zu Beschwerden im frühesten Kindesalter im Fokus.

Der Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung. Hierbei werden Motorik und Koordination des Patienten untersucht, um festzustellen, inwiefern diese womöglich bereits beeinträchtigt sind. Diverse Tests beschäftigen sich mit den Reflexen, der Sensibilität und der Funktion der Muskulatur des Patienten und helfen so, sich dem Ursprung der Beschwerden zu nähern. Auch eine Laboruntersuchung von Blut oder Gewebeproben wird in den meisten Fällen erfolgen.

Ist die Ursache der Beschwerden durch Anamnese und körperliche Untersuchung eingegrenzt, kommen technische Verfahren zum Einsatz. Zu den älteren Untersuchungsmethoden der Neurologie gehört die Aufzeichnung elektrischer Reize im menschlichen Körper. Dies geschieht durch Hirnstrommessungen (EEG) oder die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (ENG).

Weitere Einblicke in den menschlichen Körper ermöglicht der Einsatz bildgebender Verfahren. So werden mittels Ultraschall blutversorgende Gefäße untersucht, Computer- oder Magnetresonanztomografen ermöglichen detaillierte Aufnahmen des Gehirns oder Rückenmarks. In Einzelfällen arbeitet die Neurologie auch mit invasiven Diagnoseverfahren, wie der Angiografie.

Lange Zeit war es Neurologen durch aufwändige Diagnoseverfahren zwar möglich, diverse Krankheitsbilder aufzudecken - eine erfolgreiche Behandlung blieb jedoch wenigen Fällen vorbehalten. Dank des medizinischen Fortschritts in den letzten Jahren ist es heutzutage aber möglich, einen Großteil der neurologischen Erkrankungen operativ oder unter Zuhilfenahme modernster Medikamente zu heilen oder deren Verlauf deutlich positiv zu beeinflussen.

Quellen

  • Berlit, P.: Basiswissen Neurologie. Springer, Berlin 2007
  • Grehl, H., Reinhardt, F.: Checkliste Neurologie. Thieme, Stuttgart 2012
  • Hacke, W.: Neurologie. Springer, Heidelberg 2010

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