Transkutane Elektrische Nervenstimulation
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die transkutane elektrische Nervenstimulation, besser unter dem Namen TENS bekannt, hilft mittels elektrischen Impulsen bei einer Vielzahl von akuten oder chronischen Schmerzen. Diese werden mit Hilfe von Elektroden, die auf die Haut geklebt werden, gleichmäßig auf die schmerzenden Stellen verteilt. Diese Stimulation der Nerven wird in zahlreichen Schmerzkliniken und auch in Praxen für Physiotherapie angeboten. Mittlerweile gibt es sogar hochwertige Geräte, die man auch wunderbar zu Hause anwenden kann.
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Was ist die Transkutane Elektrische Nervenstimulation?
Die transkutane elektrische Nervenstimulation kann all die Schmerzen gut lindern, welche den Bewegungsapparat betreffen. Vor allem Schmerzen der Muskeln und Gelenke werden mit diesem beliebten Gerät behandelt. Daher wird die Stimulation der Nerven mit dem TENS-Gerät in allen guten Praxen für Physiotherapie angeboten.
Immer mehr Praxen leihen ihre Geräte auch an die Patienten aus, so dass diese zu Hause selbst bestimmen können, wann sie die Behandlung durchführen möchten. Die transkutane elektrische Nervenstimulation wird von jedem Arzt, speziell natürlich vom Orthopäden, verschrieben. Die Miete eines TENS Gerätes für den häuslichen Gebrauch wird von einigen Krankenkassen sogar übernommen; allerdings muss man vorher einen Antrag stellen. Die Zuzahlung für den Mietraum beträgt dann für den Patienten maximal zehn Euro. Wer sich dieses Gerät nicht ausleihen möchte, findet dies ebenso in zahlreichen gut sortierten Onlineshops zum Kauf. Bereits ab 100 Euro sind gute TENS Geräte erhältlich.
Funktion, Wirkung & Ziele
- akute und chronische Schmerzen
- Außenknöchelbänderverletzung
- Ballenschmerzen
- Bänderüberdehnung
- Gelenkschmerzen aller Art
- Handgelenkinstabilität
- Hüftgelenksarthrose
- Schmerzen der Hüfte
- Ischiasschmerzen
- Kapselbandriss
- Knickfußbeschwerden
- Schäden am Meniskus
- Migräne oder Spannungskopfschmerzen
- Phantomschmerzen nach Amputationen
- Postoperative Schmerzen
- Prellungen/Verstauchungen
- Rheumatische Beschwerden
- Schleimbeutelentzündung
- Schulterschmerzen
- Schultersteife
- Sehnenerkrankungen
- Tennis- bzw. Golferellenbogen
Übrigens wird die Stimulation der Nerven mittlerweile nicht nur zur Linderung von Schmerzen eingesetzt, auch im Fitnessbereich sind die TENS Geräte sehr beliebt. Durch den Reizstrom werden die betroffenen Muskeln angesprochen und stimuliert. Der Strom beeinflusst die Nervenbahnen, die zum Gehirn führen und welche für die Schmerzleitung verantwortlich sind. Weiterhin soll die Behandlung mit dem TENS Gerät die Endorphinausschüttung verstärken und so den Stoffwechsel stimulieren.
Die Anwendung eines solchen TENS Gerätes ist denkbar einfach und kann nach Einweisung durch den Arzt auch vom Patienten alleine zu Hause bedient werden. Das Gerät selbst ist nicht viel größer als ein Mobiltelefon; an ihm sind zwei bis vier Elektroden befestigt, die von alleine an der Haut haften bleiben. Entsprechend der Lage von bestimmten Schmerz- und Akupunkturpunkten werden diese auf der Haut befestigt. Nicht nur Akupunkturpunkte, auch Triggerpunkte werden gerne ausgewählt, um die Elektroden zu befestigen. Bei einer mittleren Stromstärke und Frequenzen zwischen 50 und 150 Hertz werden nun die Stromstöße gesendet; vor allem bei akuten Schmerzen soll dies sehr hilfreich sein.
Wer hingegen eine höhere Stromstärke und niedrige Frequenzen zwischen fünf und zehn Hertz wählt, kann diese schmerzlindernde Wirkung noch verlängern. Zwar setzt die Schmerzlinderung bei dieser niedrigen Frequenz nicht sofort ein, hält aber dafür umso länger an. Der Strom ist selbstverständlich nicht schmerzhaft, lediglich ein leichtes Kribbeln wird von einigen Patienten empfunden. Hierbei handelt es sich um Wechselstrom; Mediziner sprechen auch von sogenannten Rechtecksimpulsen, weil die Frequenzphasen während der Behandlung wechseln.
Eine Sitzung mit dem TENS Gerät sollte etwa zwischen 20 und 50 Minuten dauern, wobei auch mehrere Anwendungen am Tag durchaus möglich sind. Optimal sind zwei Anwendungen von einer Dauer von 45 Minuten am Tag. Eine längere Stimulation ist nicht zu empfehlen, da dann der sogenannte Gewöhnungseffekt eintritt. Wer unter akuten Schmerzen leidet, kann diese mit Hilfe der elektrischen Stimulation der Nerven bereits nach wenigen Sitzungen loswerden. Bei chronischen Schmerzen hingegen ist eine länger andauernde Behandlung zu empfehlen. Da die elektrische Nervenstimulation völlig ungefährlich ist, kann man ein TENS Gerät über Wochen oder sogar Monate benutzen.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Alle anderen Patienten aber ist die transkutane elektrische Nervenstimulation bedingungslos zu empfehlen. Diese Anwendung ist medizinisch absolut unbedenklich und im Gegensatz zu Medikamenten frei von Risiken und Nebenwirkungen. Besonders beliebt ist das mobile TENS Gerät für zu Hause, denn mit diesem kann man sich seine Zeit frei einteilen und ist nicht an die Öffnungszeiten von Schmerzklinik oder Physiotherapie gebunden. Alles in allem ist die elektrische Stimulation der Nerven eine gute Ergänzung zu Massagen, Krankengymnastik oder anderen physikalischen Therapien.
Quellen
- Hüter-Becker, A., Dölken, M.: Physikalische Therapie, Massage, Elektrotherapie und Lymphdrainage. Thieme, Stuttgart 2007
- Storck, U.: Technik der Massage. Georg Thieme Verlag, 20. Auflage, Stuttgart 2010
- Wenk, W.: Elektrotherapie. Springer Verlag, Berlin 2013