Nebenniere

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der menschliche Körper stellt ein sehr kompliziertes Konstrukt dar, bei dem viele Komponenten zusammenspielen, wobei diese Komponenten alle Organe umfassen und jedes einzelne davon eine spezifische Funktion erfüllt. Dabei gibt es einige Organe, bei deren Versagen der gesamte Mechanismus vollkommen zusammenbrechen und letztendlich der Tod eintreten würde. Zu diesen lebensnotwendigen Organen gehört die Nebenniere.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Nebenniere?

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau der Nebenniere. Klicken, um zu vergrößern.

Die lateinischen Namen der Nebenniere lauten Glandula suprarenalis beziehungsweise Glandula adrenalis. Es handelt sich bei diesem Organ um eine paarige Hormondrüse, welche sich beim Menschen jeweils über den oberen Polen der Nieren befindet.

Die Nebenniere ist dem vegetativen Nervensystem und dem hormonellen Regelkreislauf untergeordnet. Sie besteht aus zwei Organen, welche sich funktionell unterscheiden.

Während das Nebennierenmark als eines von beiden dem sympathischen Nervensystem zuzuordnen ist und als Hauptfunktionen die Produktion von Adrenalin und Noradrenalin beinhaltet, ist die Nebennierenrinde am Zucker-, Wasser- und Mineralstoffhaushalt und an der Steroidhormonproduktion beteiligt.

Anatomie & Aufbau

Diese beiden funktionell unterschiedlichen Organe befinden sich in abgetrennten Teilregionen der Nebenniere.

Anatomisch betrachtet besteht sie dabei aus einem äußeren und einem inneren Teil. Der innere Teil bekommt dabei die Bezeichnung Nebennierenmark zugesprochen, während der äußere Anteil als Nebennierenrinde bezeichnet wird.

Das Nebennierenmark ist aus einer Aneinanderreihung von Nervenzellen aufgebaut und zählt damit im Grunde genommen zum Nervensystem. Die Nebennierenrinde hingegen besteht aus 3 unterschiedlichen Schichten, welche sich jedoch nur bei näherer Betrachtung unter dem Mikroskop deutlich voneinander unterscheiden lassen.

Funktionen & Aufgaben

Beide sind nicht nur vom Aufbau her unterschiedlich, sondern besitzen auch jeweils andere Funktionen. Die Nebennierenrinde dient hauptsächlich zur Hormonproduktion. Unter der Vielzahl an produzierten Hormonen befinden sich Sexualhormone und die Hormone Aldosteron und Cortisol.

Aldosteron gehört zu den Mineralcortikoiden und steuert den körperlichen Salzhaushalt, wobei es sich bei den betroffenen Salzarten um Kalium und Natrium handelt. Es hat weiterhin Einfluss auf den Blutdruck, da es durch ein erhöhtes Zurückhalten von Natrium in der Nierenregion im Körper gleichzeitig ein verstärktes Rückhalten von Wasser bewirkt.

Dem Cortisol lässt sich im Gegensatz dazu als Hauptaufgabe die Bereitstellung von Zucker als Energieträger zuordnen. Diesen Prozess vollzieht es, indem es eine Stimulation im Bereich der Gluconeogenese herbeiführt. Diese körpereigenen Speicher werden dabei dazu veranlasst, Zucker herzustellen. Weiterer Zucker entsteht durch den Fettabbau und den Abbau körpereigener Zuckerdepots. In beiden Fällen wird Energie gewonnen.

Daneben besitzt Cortison weitere Funktionen wie Wirkungssteigerung bei Stresshormonen wie Adrenalin und eine Entzündungshemmung durch eine Dämpfung des gesamten Immunsystems. In der Nebennierenrinde werden zudem auch Sexualhormone produziert. Im Nebennierenmark erfolgt eine Produktion von Transmittern, welche auch als Botenstoffe bezeichnet werden.

Die hier gebildeten Hormone gehören zu den biogenen Aminen und werden vom Nebennierenmark in den Blutkreislauf abgegeben. Das Nebennierenmark produziert des Weiteren die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, die dann freigesetzt werden, wenn sich der Körper in einer Alarmsituation befindet.


Krankheiten

Da in der Nebenniere viele verschiedene Hormone produziert werden, können dabei auch Störungen in unterschiedlichsten Variationen auftreten. Die Erkrankungen hängen dabei entweder mit einer Unterfunktion oder einer Überfunktion des Organs zusammen.

Am bedeutsamsten sind dabei Tumore, da diese zu einer Überfunktion der Niere und im Extremfall durch Verdrängung des Gewebes der Nebenniere von einer Einschränkung der Funktion bis zu einem vollkommenen Nebennierenausfall führen können. Beispiele für solche Erkrankungen sind Hyperaldosteronismus, bei der es zu einer Überproduktion von Aldosteron kommt, die eine zu starke Verringerung des Kaliumblutspiegel und einen erhöhten Blutdruck zur Folge hat.

Eine weitere Erkrankung ist Hyperadrenokortizismus, bei welchem eine erhöhte Glukortikoidproduktion eintritt. Anhand eines erhöhten Blutzuckerspiegels, Muskel- und Knochenabbau und Hautveränderungen ist diese Form erkennbar. Eine weitere Erkrankung, die sich in plötzlich auftretendem Bluthochdruck äußert, ist eine Unterfunktion des Nebennierenmarks.

Diese tritt jedoch relativ selten auf. Ein weiteres Beispiel für eine Erkrankung, die im Zusammenhang mit der Nebenniere auftreten kann, ist das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom, bei welchem die Nierenfunktion akut aussetzt.

Typische & häufige Nierenerkrankungen

10 Dinge, die Sie über die Nebenniere wissen sollten

Was ist die Funktion der Nebenniere?

Die Nebennieren sind kleine, dreieckige Drüsen, die oberhalb der Nieren sitzen. Ihre Hauptfunktion besteht darin, verschiedene Hormone zu produzieren, die für den Stoffwechsel, den Blutdruck, die Immunantwort und die Stressreaktion wichtig sind. Die wichtigsten Hormone sind Kortisol, Aldosteron und Adrenalin.

Welche Hormone werden von der Nebenniere produziert?

Die Nebennieren produzieren verschiedene Hormone. Der Nebennierenrindenbereich produziert Kortisol, Aldosteron und Androgene, während das Nebennierenmark Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet. Diese Hormone regulieren die Stressantwort, den Wasserhaushalt und den Blutdruck.

Wie wirkt sich eine Nebennierenüberfunktion aus?

Eine Überfunktion der Nebennieren, wie sie beim Cushing-Syndrom auftritt, führt zu einer Überproduktion von Kortisol. Symptome sind Gewichtszunahme, insbesondere im Gesicht und Bauch, Bluthochdruck, Muskelschwäche und eine geschwächte Immunabwehr. Es kann auch zu erhöhten Blutzuckerwerten kommen.

Was passiert bei einer Nebennierenunterfunktion?

Eine Nebennierenunterfunktion, auch bekannt als Morbus Addison, führt zu einem Mangel an Kortisol und Aldosteron. Dies kann zu Müdigkeit, Gewichtsverlust, niedrigem Blutdruck, Salzverlust und Pigmentveränderungen der Haut führen. Eine schnelle Behandlung ist notwendig, da unbehandelte Fälle lebensbedrohlich sein können.

Wie reguliert Kortisol den Stress im Körper?'

Kortisol ist ein wichtiges Stresshormon, das von den Nebennieren ausgeschüttet wird. Es hilft dem Körper, auf Stresssituationen zu reagieren, indem es den Blutzuckerspiegel erhöht, den Blutdruck reguliert und Entzündungen reduziert. Eine anhaltend hohe Kortisolproduktion, etwa durch chronischen Stress, kann jedoch negative gesundheitliche Auswirkungen haben, wie Bluthochdruck, Gewichtszunahme und Schlafstörungen.

Welche Rolle spielt Aldosteron im Körper?

Aldosteron reguliert den Salz- und Wasserhaushalt im Körper, indem es die Rückresorption von Natrium in den Nieren fördert. Dies trägt zur Regulierung des Blutdrucks bei. Eine Überproduktion von Aldosteron kann zu Bluthochdruck und einem Ungleichgewicht der Elektrolyte führen.

Was ist ein Nebennierentumor?

Ein Nebennierentumor kann entweder gutartig oder bösartig sein und die Hormonproduktion beeinflussen. Gutartige Tumoren wie das Phäochromozytom produzieren oft überschüssiges Adrenalin und Noradrenalin, was zu Bluthochdruck, Herzrasen und Schwitzen führt. Bösartige Tumoren können schwerwiegendere Auswirkungen haben und erfordern oft chirurgische Eingriffe.

Wie wird die Gesundheit der Nebennieren überprüft?

Die Blut- und Urintests sind die gängigsten Methoden zur Überprüfung der Nebennierenfunktion. Diese Tests messen die Spiegel von Kortisol, Aldosteron, Adrenalin und anderen Hormonen. In einigen Fällen kann auch ein CT- oder MRT-Scan erforderlich sein, um die Struktur der Nebennieren zu untersuchen, insbesondere bei Verdacht auf Tumoren.

Wie beeinflusst chronischer Stress die Nebennieren?

Chronischer Stress führt zu einer anhaltend hohen Produktion von Kortisol durch die Nebennieren. Langfristig kann dies zu einer Erschöpfung der Nebennieren führen, was als Nebennierenerschöpfung bezeichnet wird. Obwohl diese Erschöpfung in der Schulmedizin umstritten ist, berichten viele Betroffene von Symptomen wie extremer Müdigkeit, Schlafstörungen und verminderter Stressresistenz.

Kann man die Nebennieren durch die Ernährung unterstützen?

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralien ist, kann die Nebennieren unterstützen. Vitamin C, Magnesium und B-Vitamine sind besonders wichtig für die Hormonproduktion und den Stressabbau. Zudem sollte man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, um den Salz- und Wasserhaushalt im Körper zu regulieren.

10 Tipps für gesunde Nebennieren

Stressmanagement betreiben

Chronischer Stress kann die Nebennieren überlasten, da sie ständig Kortisol produzieren müssen. Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Yoga, tiefes Atmen oder Achtsamkeit können helfen, das Stressniveau zu senken und die Nebennieren zu entlasten. Regelmäßige Pausen und ein achtsamer Umgang mit täglichen Herausforderungen unterstützen die Nebennierenfunktion.

Genügend Schlaf bekommen

Erholsamer Schlaf ist entscheidend für gesunde Nebennieren. Während des Schlafs regenerieren sich die Nebennieren, und der Kortisolspiegel wird auf natürliche Weise reguliert. Achte auf 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht und eine regelmäßige Schlafroutine, um die Nebennieren zu schonen und die Hormonbalance zu unterstützen.

Nährstoffreiche Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig für die Nebennierengesundheit. Besonders Vitamin C, Magnesium und B-Vitamine (insbesondere B5 und B6) spielen eine Schlüsselrolle in der Hormonproduktion. Lebensmittel wie Orangen, Spinat, Nüsse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sollten regelmäßig in die Ernährung integriert werden.

Zucker und Koffein reduzieren

Ein hoher Konsum von Zucker und Koffein kann die Nebennieren belasten, da diese Substanzen den Blutzuckerspiegel und die Energie kurzfristig erhöhen, aber langfristig Stress auf die Nebennieren ausüben. Versuche, Koffein und Zucker zu reduzieren, um die Nebennieren zu entlasten und eine gleichmäßigere Energieversorgung zu fördern.

Regelmäßige Bewegung

Moderate Bewegung wie Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen fördert die Durchblutung, hilft beim Stressabbau und unterstützt die Nebennierenfunktion. Übermäßiger oder intensiver Sport kann jedoch den gegenteiligen Effekt haben und zu einer Überlastung der Nebennieren führen. Ein ausgewogenes Maß an Bewegung ist ideal.

Regelmäßige Mahlzeiten

Es ist wichtig, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, um die Nebennieren zu schonen. Iss regelmäßig, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Kleine, gesunde Mahlzeiten mit Protein, gesunden Fetten und Ballaststoffen sorgen für eine gleichmäßige Energieversorgung und stabilisieren die Hormonproduktion.

Salz in der Ernährung nicht vergessen

Menschen mit Nebennierenschwäche können oft von einer leicht erhöhten Salzaufnahme profitieren, da Aldosteron, ein von den Nebennieren produziertes Hormon, für die Regulation des Salz- und Wasserhaushalts verantwortlich ist. Natürliche Salze wie Meersalz oder Himalayasalz sind empfehlenswert.

Hydration nicht vernachlässigen

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend für die Nebennierenfunktion. Wasser und elektrolytreiche Getränke helfen, den Wasser- und Salzhaushalt auszugleichen und unterstützen die Produktion von Hormonen wie Aldosteron, das für die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts zuständig ist.

Auf Genussmittel wie Alkohol verzichten

Alkohol kann die Nebennieren stark belasten, da er den Hormonhaushalt beeinflusst und den Körper in einen Stresszustand versetzt. Der regelmäßige Konsum von Alkohol kann die Produktion von Kortisol und Adrenalin erhöhen, was die Nebennieren überfordert.

Supplemente bei Bedarf verwenden

In Absprache mit einem Arzt können Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C, Magnesium und Adaptogene (z. B. Ashwagandha oder Rosenwurz) die Nebennieren unterstützen. Diese helfen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen und die Nebennierenfunktion zu stabilisieren.

Nebenniereninsuffizienz: Ursachen, Symptome, Behandlung

Nebenniereninsuffizienz, auch bekannt als Morbus Addison, ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, bei der die Nebennieren nicht ausreichend Hormone produzieren. Insbesondere fehlt es an Kortisol und Aldosteron, die für den Stoffwechsel, die Stressreaktion und die Regulation des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts im Körper entscheidend sind. Nebenniereninsuffizienz kann lebensbedrohlich sein, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.

Ursachen der Nebenniereninsuffizienz

Die Hauptursache von Nebenniereninsuffizienz ist eine Schädigung der Nebennieren. Bei der primären Nebenniereninsuffizienz (Morbus Addison) werden die Nebennieren durch das Immunsystem angegriffen und zerstört, was als Autoimmunerkrankung klassifiziert wird. Weitere Ursachen können Infektionen wie Tuberkulose, Pilzinfektionen, Krebserkrankungen oder genetische Störungen sein, die die Nebennieren beeinträchtigen.

Die sekundäre Nebenniereninsuffizienz entsteht, wenn die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) nicht genügend adrenokortikotropes Hormon (ACTH) produziert, das die Nebennieren zur Produktion von Kortisol stimuliert. Diese Form der Nebenniereninsuffizienz kann durch Langzeitgebrauch von Kortikosteroiden entstehen, die das Hormon ACTH unterdrücken.

Symptome der Nebenniereninsuffizienz

Die Symptome der Nebenniereninsuffizienz sind oft unspezifisch und können schleichend auftreten, was die Diagnose erschwert. Zu den häufigsten Symptomen zählen Müdigkeit, Schwäche, Gewichtsverlust und niedriger Blutdruck. Viele Patienten klagen über Salzhunger aufgrund des Aldosteronmangels, der den Salzhaushalt des Körpers reguliert.

Weitere Symptome können Übelkeit, Bauchschmerzen, Dunkelfärbung der Haut (besonders in den Hautfalten), sowie Schwindel oder Schweißausbrüche sein. Diese Symptome verschlimmern sich oft unter Stresssituationen, da der Körper ohne ausreichendes Kortisol nicht richtig auf Stress reagieren kann.

Behandlung der Nebenniereninsuffizienz

Die Behandlung von Nebenniereninsuffizienz besteht aus der lebenslangen Hormonersatztherapie, um den Mangel an Kortisol und Aldosteron auszugleichen. Patienten erhalten in der Regel Hydrocortison, eine synthetische Form von Kortisol, sowie Fludrocortison, um den Salzhaushalt zu regulieren. Die Dosierung muss oft an individuelle Bedürfnisse und Stresssituationen angepasst werden.

Bei akuten Krisen, auch als Addison-Krise bekannt, kann es zu lebensbedrohlichen Zuständen wie starkem Blutdruckabfall, Dehydrierung und Schock kommen. Diese Krise erfordert eine sofortige medizinische Behandlung mit intravenösen Kortikosteroiden und Flüssigkeitszufuhr.

Prävention und Lebensweise

Menschen mit Nebenniereninsuffizienz sollten lernen, ihren Hormonbedarf in stressigen Situationen wie Krankheit, Operationen oder körperlicher Anstrengung anzupassen. Regelmäßige Arztbesuche zur Überprüfung der Hormondosierung sind wichtig, ebenso wie das Tragen eines medizinischen Notfallausweises, um im Ernstfall eine korrekte Behandlung zu gewährleisten.

Nebennierenrindenkarzinom: Ursachen, Diagnose, Behandlung

Das Nebennierenrindenkarzinom ist eine seltene, aber aggressive Krebsart, die in der Rinde der Nebennieren entsteht. Diese Tumoren können hormonell aktiv sein und übermäßige Mengen an Hormonen wie Kortisol, Aldosteron oder Androgene produzieren, was zu einer Vielzahl von Symptomen führt. Aufgrund der Seltenheit und der unspezifischen Symptome wird das Nebennierenrindenkarzinom oft erst spät diagnostiziert, was die Behandlung erschwert.

Ursachen des Nebennierenrindenkarzinoms

Die genauen Ursachen des Nebennierenrindenkarzinoms sind noch nicht vollständig geklärt, doch es gibt einige Risikofaktoren und genetische Prädispositionen, die die Entwicklung dieser Tumore begünstigen können. Menschen mit bestimmten genetischen Syndromen, wie dem Li-Fraumeni-Syndrom oder dem Beckwith-Wiedemann-Syndrom, haben ein höheres Risiko, an Nebennierenrindenkrebs zu erkranken. Diese Syndrome führen zu einer Mutation in Tumorsuppressorgenen, die normalerweise das Zellwachstum regulieren.

Symptome des Nebennierenrindenkarzinoms

Die Symptome des Nebennierenrindenkarzinoms hängen davon ab, ob der Tumor hormonell aktiv ist. Wenn der Tumor überschüssiges Kortisol produziert, können Symptome eines Cushing-Syndroms auftreten, darunter Gewichtszunahme, insbesondere im Bauch- und Gesichtsbereich, Bluthochdruck, Muskelschwäche und hoher Blutzucker. Bei übermäßiger Produktion von Androgenen oder Östrogenen können Patienten abnormales Haarwachstum, Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus oder sexuelle Funktionsstörungen bemerken.

In vielen Fällen bleibt der Tumor jedoch lange symptomlos, was die Diagnose erschwert. Oft wird er erst entdeckt, wenn der Tumor eine erhebliche Größe erreicht hat und Druck auf benachbarte Organe ausübt, was zu Schmerzen im Bauchraum führen kann.

Diagnose des Nebennierenrindenkarzinoms

Die Diagnose beginnt in der Regel mit einer hormonellen Untersuchung, bei der die Blut- und Urinwerte auf überschüssige Hormone hin überprüft werden. Bildgebende Verfahren wie CT oder MRT helfen dabei, die Größe und Lage des Tumors zu bestimmen. Eine Feinnadelbiopsie kann zur Entnahme von Tumorgewebe durchgeführt werden, um die Art des Tumors zu bestimmen.

Behandlung des Nebennierenrindenkarzinoms

Die primäre Behandlung des Nebennierenrindenkarzinoms ist die chirurgische Entfernung des Tumors. Diese Operation erfordert oft eine vollständige Entfernung der betroffenen Nebenniere. Wenn der Tumor hormonell aktiv ist, müssen die hormonellen Ungleichgewichte vor und nach der Operation durch Medikamente stabilisiert werden. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Chemotherapie oder Strahlentherapie notwendig sein, um verbleibende Krebszellen zu bekämpfen.

Ein spezifisches Medikament, Mitotan, wird oft zur Hemmung der Hormonproduktion der Nebennieren und zur Bekämpfung des Krebses eingesetzt. Es wird in Kombination mit anderen Krebstherapien verabreicht, um die Tumorzellen gezielt anzugreifen.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Patienten mit Nebennierenrindenkarzinom hängt vom Stadium des Tumors bei der Diagnose ab. Frühzeitig erkannte Tumoren, die vollständig entfernt werden können, haben bessere Überlebenschancen. Da das Risiko eines Rückfalls hoch ist, sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und kontinuierliche hormonelle Kontrollen entscheidend für eine langfristige Überwachung und Behandlung der Erkrankung.

Quellen

  • Benninghoff/Drenckhahn: Anatomie. Urban & Fischer, München 2008
  • Marischler, C.: BASICS Endokrinologie. Urban & Fischer, München 2013
  • Keller, C.K., Geberth, S.K.: Praxis der Nephrologie. Springer, Berlin 2010

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