Alterung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Alterung ist ein natürlicher Prozess. Viele Menschen möchten sie jedoch mit allen Mitteln abwenden. Durch medizinischen Fortschritt hat sich die Lebenserwartung zwar erheblich erhöht, doch lässt sich die Sterblichkeit dadurch nicht umgehen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Alterung?

Mit den körperlichen Veränderungen, die mit der Alterung einhergehen, können sich Menschen oft nur schwer abfinden.

Ob Pflanzen, Tier oder Mensch, die Alterung betrifft alle Lebewesen dieser Erde. Mit den körperlichen Veränderungen, die mit der Alterung einhergehen, können sich Menschen oft nur schwer abfinden. Insbesondere in den Industrialisierten Ländern, in denen Jugend und Gesundheit zum kulturell gesetzten Maßstab des Erfolgs gehören.

Der biologische Prozess steht für die Verlangsamung aller chemischen und physikalischen Vorgänge in lebenden Organismen. Den Alterungsprozess aufhalten bedeutet, seine Lebenserwartung zu erhöhen.

Schon seit jeher haben sich Menschen mit der Frage ihres eigenen Alterns und Möglichkeiten der Lebensverlängerung beschäftigt. Erst in jüngster Zeit entwickelte sich die Wissenschaft so weit, dass entscheidende Fortschritte bei der Verlängerung der Lebenserwartung erzielt werden konnten.

Mit dem Altwerden verbinden sich auch Beeinträchtigungen, die das Leben durchaus beschwerlich und schmerzhaft machen können. Da die heutige Bevölkerung in Industrieländern recht aufgeklärt ist und ihr viele Möglichkeiten offen stehen, können die Einzelnen ihr Leben so gestalten, dass der Alterungsprozess verzögert wird.

Hierfür spielen Faktoren wie gesunde Ernährung, Bewegung, wenig Stress und eine allgemein positiven Lebenseinstellung eine Rolle. Auch die Erbanlagen haben entscheidenden Einfluss auf die Schnelligkeit des Alterungsprozesses. So versucht die Genforschung heute sogar, Erbanlagen zu beeinflussen, um Krankheiten zu heilen und den Alterungsprozess aufzuhalten.

Funktion & Aufgabe

Warum wir altern, ist nicht wirklich geklärt. Nichtsdestotrotz ist die Alterung von Lebewesen eines der meist erforschten Wissensgebiete. Das hat zu einer extremen Meinungsvielfalt über Methoden, das Alter zu beeinflussen, geführt.

Altern ist von der Natur so eingerichtet, damit Frischem und Jungem Platz gemacht werden kann. Altern ist nicht auf einen einzigen Vorgang zurückzuführen. Viele verschiedene Prozesse laufen dabei parallel ab und stehen in Wechselwirkung zueinander.

Die meisten davon werden genetisch gesteuert, können also von außen nicht stark beeinflusst werden. Altern ist die Grundlage der Evolutionstheorie. Demnach überstehen nur die stärksten und tüchtigsten Individuen einer Population und bilden den Genbestand für neue Generationen.

Biologen gehen heute davon aus, dass viele der gleichen Gene, die den jungen Organismus lebensfähig machen, später für dessen Verfall verantwortlich sind. Die genetisch kontrollierten Erhaltungssysteme müssen vor allem gewährleisten, dass das Individuum so lange überlebt, bis die Fortpflanzung gewährleistet ist. Zellen, die nicht zur Reproduktion notwendig sind, werden also nach der Fortpflanzung entbehrlich.

Nach dieser Zeitspanne besitzt der Körper zwar noch Zellreserven, doch irgendwann sind auch sie durch Umweltbelastungen, Stress und eine verlangsamte Zellregenerierung aufgebraucht. Verschiedene Vorgänge lösen Zellveränderungen, welche den Alterungsprozesses beschleunigen oder initiieren, aus. Teilweise wird der Alterungsprozess durch Organe gesteuert, aber auch von außen beeinflusst.

Beim Alterungsprozess lassen sich im Gewebe entzündliche Vorgänge feststellen, beeinflusst von schädlichen Stoffen wie freie Radikale. Sie entstehen beispielsweise durch falsche Ernährung, zu viel UV-Strahlung, Übergewicht, Bewegungsmangel und sind in Umweltgiften enthalten. Wir nehmen sie mit der Nahrung oder über die Haut auf. Sind freie Radikale im Übermaß vorhanden, werden Zellen verändert oder zerstört.


Krankheiten & Beschwerden

Menschen suchen nach Möglichkeiten, den Zeitpunkt des Todes so weit wie möglich hinauszuschieben. Dabei hoffen sie, Methoden zu entdecken, die Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen heilen können.

Während die Lebenserwartung des Menschen die längste Zeit seiner Existenz auf der Erde höchstens 30-40 Jahre betrug, ist sie dank medizinischem Fortschritt in wenigen Jahrzehnten auf das Doppelte angewachsen. Infolgedessen muss die Menschheit mit immer mehr altersbedingten Krankheiten zurechtkommen.

Das sind hauptsächlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und demenzielle Veränderungen des Gehirns. Die Medizin und Pharmakologie kann zwar viele krankmachende Prozesse beeinflussen, doch Altern und Tod nicht wirklich abwenden. Irgendwann ist der Körper verbraucht.

Dennoch gibt es typische „Altmacher“, die Menschen meiden sollten, wenn sie lange gesund leben möchten. Dazu zählen die freien Radikale, die aggressivsten und hartnäckigsten Faktoren, die unseren gesamten Stoffwechsel beeinträchtigen. Sie zerstören nicht nur das Bindegewebe der Haut, sie sind auch für viele Krebserkrankungen verantwortlich. Antioxidantien schützen vor den Wirkungen freier Radikale und sind beispielsweise im Vitamin E, Vitamin C, Vitamin A und Selen enthalten.

Ein lang andauernder Stresspegel schädigt den Stoffwechsel, denn erhöhte Cortisolwerte, die sich bei dauerhaftem Stress im Blut feststellen lassen, greifen das Immunsystem an. Das führt zu Arterienverkalkung mit dem Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes.

Auch Schlafmangel beschleunigt die Zellalterung. Wer viel schläft, hat am nächsten Tag eine straffere Haut und kann sich dank einer stärkeren Zunahme von Wachstumshormonen über mehr Vitalität freuen.

Rauchen und Alkohol sind maßgeblich an frühzeitiger Alterung beteiligt. Sie reduzieren die Durchblutung der Haut und aller Organe. Damit erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Vermutlich werden 30 % aller Krebserkrankungen durch Rauchen erzeugt.

Auch Osteoporose tritt mit zunehmendem Alter verstärkt auf, weil das Skelett nicht mehr genügend Kalzium speichern kann. Rauchen beschleunigt diesen Prozess zudem. Zuviel Sonne ist ebenfalls schädlich. Sie erzeugt Falten und Pigmentflecken und erhöht das Risiko für Hautkrebs deutlich.

Wer diese Faktoren minimiert, kann also ein längeres und gesünderes Leben führen. Dennoch lassen sich durch gesunde Lebensführung nicht die Gene verändern, welche die verlangsamte Zellregenerierung und Alterung hauptsächlich verursachen.

Quellen

  • Alberts, B., u. a.: Molekularbiologie der Zelle. 4. Auflage. Wiley-VCH., Weinheim 2003
  • Greten, H., Rinninger, F., Greten, T. (Hrsg.): Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2010
  • Zimbardo, P. & Gerrig, R.: Psychologie. Pearson Verlag, Hallbergmoos 2008

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