Feinmotorik
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Wenn die Feinmotorik nicht mehr funktioniert, geschieht dies oft schleichend und wird von den Betroffenen zunächst nicht wahrgenommen. Beispiele dafür sind, wenn die Nähnadel plötzlich aus den Fingern gleitet oder die kleine Schraube nicht mehr festgehalten werden kann. Die Ursachenforschung gestaltet sich mitunter schwierig, da es etliche Krankheiten gibt, die für das Versagen der Feinmotorik verantwortlich sind.
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Was ist die Feinmotorik?
Die Feinmotorik entwickelt sich bis zum dritten Lebensjahr und ist im Alter von etwa 4 ½ ausgebildet. Sie definiert zB das perfekte Zusammenspiel zwischen Hand und Fingern und lässt sich durch nichts ersetzen. Beobachten wir Kinder unter etwa 4 Jahren beim Puzzeln, sehen wir, dass sie Schwierigkeiten haben, die einzelnen Teile in den Händen zu halten. Je älter sie werden, desto weniger Schwierigkeiten haben sie mit dieser Aufgabe.
Als Erwachsene ist es selbstverständlich, dass wir einen Stift in der Hand halten und damit schreiben können. Die Feinmotorik funktioniert dann einwandfrei. Möchten wir einen Faden in ein dünnes Nadelöhr einfügen, feuchten wir die Finger an und es geschieht fast wie von selbst. Funktionierende Feinmotorik lässt sich mit dem sogenannten "Fingerspitzengefühl" vergleichen. Auch wenn es sich hier um eine Floskel handelt, die nicht wörtlich genommen werden muss. Ohne ein gutes Gefühl in den Fingerspitzen, funktioniert die Feinmotorik nicht.
Funktion & Aufgabe
In jungen Jahren kann das Nachlassen der Feinmotorik durch spezielle Gymnastik und das Einnehmen von entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden.
In den meisten Fällen lautet die Diagnose, dass Patienten unter Arthrose leiden. Das ist eine Verschleißerscheinung der Gelenke, die häufig sehr schmerzhaft ist. Medikamente helfen, dass die Schmerzen erträglich sind, halten allerdings die Erkrankung nicht auf. Es gibt gute Chirurgen, die sich auf die Begleiterscheinungen des Nachlassens der Feinmotorik spezialisiert haben. Da aber bei Eingriffen im Bereich der Hände und Finger niemand ein zufriedenstellendes Ergebnis prognostizieren kann, liegt das Risiko einzig bei den Patienten.
Krankheiten & Beschwerden
Arthrose in den Fingern heißt leider oft, dass diese durch Überbeine und Knoten entstellt sind. Sicher lassen sich beide "Schönheitsfehler" auch operieren. Das Risiko ist dabei jedoch hoch. Niemand kann garantieren, dass nach der Operation die Finger wieder normal beweglich sind und keine Beeinträchtigungen vorliegen. Wer sich keiner OP unterziehen möchte, der kann seine Finger durch Schmuck verschönern. Etliche Designer haben sich darauf spezialisiert, dass sie Ringe in Spiralform kreieren, die Knoten und Überbeine dezent verdecken.
Keine Frage, wer gerne und viel handarbeitet, der wird mit den Jahren unter dem Nachlassen der Feinmotorik zu leiden haben. Auch Berufe, wie Gärtner, Feinmechaniker oder Buchhalter sind nahezu prädestiniert, am Nachlassen der Feinmotorik zu leiden. Jede schwere körperliche Tätigkeit führt unweigerlich dazu. In vielen Fällen spielt auch die Überlastung der Wirbelsäule eine Rolle. So führen auch Bandscheibenvorfälle im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule zum Nachlassen der Feinmotorik.
Quellen
- Breusch, S., Clarius, M., Mau, H., Sabo, D. (Hrsg.): Klinikleitfaden Orthopädie, Unfallchirurgie. Urban & Fischer, München 2013
- Grehl, H., Reinhardt, F.: Checkliste Neurologie. Thieme, Stuttgart 2012
- Kochen, M.M.: Duale Reihe. Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Thieme, Stuttgart 2012