Hausmittel gegen Gelenkschmerzen

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2025Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Bedürfnis nach einer nebenwirkungsfreien und natürlichen Behandlung von Gelenkschmerzen ohne Einsatz chemischer Stoffe steigt. Bewährte Hausmittel kommen daher immer öfter zum Einsatz.
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Was hilft gegen Gelenkschmerzen?
Schmerzende Gelenke sollten stetig und sanft, aber ohne große Kraftanstrengung und Belastung bewegt werden. Beruhen die Schmerzen auf einer Überbelastung, so ist das Gelenk zu schonen. Die zu einer Überanspruchung führenden Bewegungen sind einzustellen.
Soweit möglich, können schmerzende Gelenke zwecks Entlastung hochgelegt werden. Allerdings sollten auch dauerhafte Schonhaltungen zur Entlastung des schmerzenden Gelenks vermieden werden, um nicht andere Gelenke zu überlasten und Fehlstellungen herbeizuführen. Bei einer vollständige Ruhigstellung eines Gelenkes kann es sogar zu einem Schrumpfen der Gelenkkapsel und zur Verkürzung von Sehnen und Muskeln kommen, was zu einer Gelenkversteifung führt. Ein zweimal wöchentlich durchgeführtes Aqua-Jogging hilft bei Gelenkschmerzen.
Durch die Bewegung bildet sich auch neue Gelenkschmiere, was zu einem geschmeidigeren Bewegungsablauf und einer Schmerzverringerung führen kann. Hilfreich sind Schmerztherapien und physiotherapeutische Behandlungen. Yoga unterstützt bei der Herstellung einer Balance von Körper und Geist und kann so auch bei Gelenkschmerzen äußerst hilfreich sein. Generell sollte bei Gelenkschmerzen der Verzehr von Schweinefleisch vermieden werden. Hingegen sind Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse, Kartoffeln, Fisch, Vollkornprodukte, Soja und Nüsse zu empfehlen.
Gelenkschmerzen können aber auch auf einer Lebensmittelallergie beruhen. Daher ist ggf. zu untersuchen, ob entsprechende Allergien vorliegen. Die weit verbreiteten Heilfastenkuren nach Dr. Otto Buchinger umfassen u. a. individuelle Bewegungsprogramme, Ernährungsberatungen und Kneipp-Anwendungen. Damit soll Entzündungen vorgebeugt und die Gelenkbeweglichkeit erhalten werden. Schmerzlinderung und eine Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit versprechen die Naturheilstoffe Bromelin, Ingwer und Kurkuma, deren Wirkung durch gemeinsame Anwendung noch verstärkt wird.
Bei länger andauernden Gelenkschmerzen sollte ein Arzt konsultiert werden. Eine Gelenkschienung ermöglicht eine entlastende Ruhigstellung des Gelenks. Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss darüber, ob eventuell eine Lebererkrankung vorliegt.
Schnelle Hilfe
Die kühlende Wirkung von Eis, das in ein Tuch gewickelt wird, hilft bei Gelenkschmerzen. Das Eis darf aber nicht unmittelbar auf der Haut platziert werden. In einigen Fällen ist allerdings eine Wärmebehandlung von Nutzen.
Mineralhaltige, warme Fangopackungen, die in jeder Apotheke erhältlich sind, werden wegen ihrer Tiefenwirkung geschätzt. Schon die alten Römer setzten auf die wohltuende Wirkung vulkanischer Heilschlämme, die auch bei Gelenkschmerzen lindernd wirken können. Der in Wirsingkohl enthält Schwefel und wirkt daher in Form einer Auflage großer Wirsingblätter bei Gelenkschmerzen schmerzlindernd. Mit einem Nudelholz wird über die Blätter gerollt, bis der Saft austritt. Die Wirsingblätter werden dann über das schmerzende Gelenkgelegt und mit einer Frischhaltefolie abgedeckt.
Besonders wirksam gegen Schmerzen hat sich die Wurzel der afrikanischen Heilpflanze Teufelskralle erwiesen. Bei Arthrose hat sich die Behandlung mit Blutegeln bewährt. Die Blutegel werden rund um das schmerzende Gelenk platziert. In ungefähr dreißig bis sechzig Minuten entziehen sie dem Körper bis zu 15 Milliliter Blut und geben gleichzeitig schmerz- und entzündungshemmende Wirkstoffe ab. Häufig führt eine Blutegelbandlung zu einer Schmerzlinderung und manchmal sogar zu einer vollständigen Schmerzbeseitigung. Treten während einer körperlichen Betätigung plötzlich Gelenkschmerzen auf, so ist eine Pause zu empfehlen. Kommen die Gelenkschmerzen nach der Tätigkeitsunterbrechung wieder, so ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
Alternative Heilmittel
Eine Linderung von Gelenkschmerzen verspricht Heilerde. Zwei Esslöffel Heilerde werden mit ein wenig Wasser gut vermischt und als ungefähr 0,5 Zentimeter dicker Brei auf das Gelenk aufgetragen. Die mit einem Tuch fixierte Heilerde lässt man solange wirken, bis sie vollständig ausgetrocknet ist. Auch Umschläge mit Beinwellsalbe oder Beinwellwurzeln werden empfohlen.
Alternativ kommt ein dreimal tägliches Einreiben mit Kümmelöl in Betracht. Kümmel stabilisiert das Immunsystem und hilft daher bei Arthritis. Gelenkschmerzen können auch durch Einreiben der betroffenen Gelenkstellen mit Maharashi Ayurveda Massageölen gelindert werden. Weidenrindenextrakt soll bei Arthritis, der eine Entzündung zugrunde liegt, angewendet werden. Die Weidenrinde, die seit Tausenden von Jahren zur Therapie von rheumatischen Krankheiten eingesetzt wird, enthält zahlreiche Wirkstoffe, zu denen insbesondere Salicin und verschiedene Polyphenole gehören.
Neben einer schmerzlindernden Wirkung wurde auch eine knorpelschützende Wirkung der Weidenrinde nachgewiesen. Aus den Blättern der Brennessel zubereiteter Tee kann getrunken oder als Umschlag auf schmerzende Gelenke gelegt werden. Die homöopathische Arnikasalbe enthält die entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Wirkstoffe der Arnikablüte.
Die Salbe ist besonders verträglich und darf auch über einen längeren Anwendungszeitraum hinweg täglich mehrfach eingesetzt werden. Eine vorbereitete Rosmarin-Alkohol-Tinktur wird zum Einreiben akut schmerzender Gelenkstellen verwendet. Je nach gewünschter Dosierung werden 5 bis 20 Gramm getrockneter Rosmarin in 100 Milliliter Alkohol gemischt und für drei Wochen in einer warmen Umgebung ziehen gelassen und anschließend gesiebt.
7 wirksame Heilpflanzen gegen Gelenkschmerzen
Viele Heilpflanzen besitzen entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, die Gelenkschmerzen auf natürliche Weise lindern können. Hier sind sieben bewährte Pflanzen, die besonders effektiv bei Gelenkbeschwerden sind:
Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)
Die Wurzel der afrikanischen Teufelskralle enthält Harpagoside, die entzündungshemmend wirken und besonders bei Arthrose und rheumatischen Beschwerden helfen.
Weidenrinde (Salix alba)
Enthält Salicin, die natürliche Vorstufe von Acetylsalicylsäure (Aspirin). Sie wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Arthritis und Gelenkschmerzen.
Ingwer (Zingiber officinale)
Hat eine stark entzündungshemmende Wirkung und kann die Gelenkbeweglichkeit verbessern. Besonders hilfreich bei rheumatischen Erkrankungen.
Kurkuma (Curcuma longa)
Enthält Curcumin, das stark entzündungshemmend wirkt und oxidative Schäden in den Gelenken reduziert. Ideal bei Arthrose und Rheuma.
Brennnessel (Urtica dioica)
Wirkt entwässernd und reduziert entzündliche Gelenkschwellungen. Sie wird als Tee oder in Extraktform genutzt.
Arnika (Arnica montana)
Äußerlich angewendet, hilft Arnika bei Schwellungen, Prellungen und Gelenkschmerzen durch ihre schmerzlindernden Wirkstoffe.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Fördert die Durchblutung und lindert Muskel- und Gelenkschmerzen durch seine ätherischen Öle und entzündungshemmenden Inhaltsstoffe.
Diese Heilpflanzen können als Tee, Extrakte oder Salben angewendet werden, um Gelenkschmerzen natürlich zu lindern.
7 wirksame Tipps bei Gelenkschmerzen
Neben Heilpflanzen gibt es zahlreiche weitere Hausmittel und einfache Maßnahmen, die Gelenkschmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern können. Hier sind sieben bewährte Methoden:
Wärme- und Kältetherapie
Wärme hilft bei verspannten Muskeln und chronischen Gelenkschmerzen, indem sie die Durchblutung fördert. Wärmepflaster, Wärmflaschen oder warme Bäder sind ideal. Kälte lindert Schwellungen und akute Entzündungen. Kühlpacks oder Quarkwickel können helfen, Schmerzen zu reduzieren.
Bewegung und sanfter Sport
Regelmäßige Bewegung, etwa durch Radfahren, Schwimmen oder sanftes Dehnen, hält die Gelenke geschmeidig und stärkt die Muskulatur.
Gesunde Ernährung
Eine entzündungshemmende Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Leinöl), Vitamin C (Zitrusfrüchte) und Antioxidantien (Beeren, Nüsse) kann Schmerzen reduzieren.
Salzbäder und Epsom-Salz
Ein warmes Bad mit Epsom-Salz (Magnesiumsulfat) entspannt die Muskulatur und lindert Gelenkentzündungen.
Massage mit ätherischen Ölen
Lavendel-, Eukalyptus- oder Rosmarinöl in sanften Bewegungen einmassieren, um die Durchblutung zu fördern und Schmerzen zu lindern.
Essigwickel
Ein Wickel mit Apfelessig kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Gelenke zu entlasten.
Gewichtsreduktion
Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Eine Gewichtsabnahme entlastet Knie, Hüfte und Rücken spürbar.
Diese Hausmittel und Tipps können helfen, Gelenkschmerzen auf natürliche Weise zu lindern und die Mobilität zu erhalten.
Wie Ernährung Gelenkschmerzen beeinflussen kann
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Linderung von Gelenkschmerzen, insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthrose oder Rheuma. Bestimmte Lebensmittel wirken entzündungshemmend, während andere Entzündungen fördern und Schmerzen verstärken können.
1. Entzündungshemmende Lebensmittel zur Gelenkgesundheit
Omega-3-Fettsäuren sind besonders wertvoll für die Gelenke, da sie entzündungshemmend wirken. Sie sind in fettigem Fisch (Lachs, Makrele, Hering), Leinöl, Walnüssen und Chiasamen enthalten. Auch Vitamin-C-haltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Paprika und Beeren unterstützen die Kollagenbildung, die wichtig für den Knorpel ist.
Antioxidantien, die in Beeren, Nüssen und grünem Tee vorkommen, helfen, freie Radikale zu neutralisieren, die Entzündungen in den Gelenken verstärken können. Kurkuma enthält Curcumin, das nachweislich entzündungshemmend wirkt und Schmerzen lindern kann.
2. Lebensmittel, die Gelenkschmerzen verschlimmern können
Bestimmte Nahrungsmittel fördern Entzündungen und können Gelenkschmerzen verschlimmern. Dazu gehören Zucker, stark verarbeitete Lebensmittel, Weißmehlprodukte und gesättigte Fette (z. B. in Fast Food oder frittierten Speisen). Auch rotes Fleisch kann durch seine hohe Menge an Arachidonsäure entzündliche Prozesse im Körper verstärken.
Ein hoher Salzkonsum kann Wassereinlagerungen begünstigen, die zu Gelenkschwellungen führen können. Alkohol und Softdrinks belasten zusätzlich den Stoffwechsel und können entzündliche Prozesse fördern.
3. Hausmittel zur Unterstützung der Gelenke
Neben einer entzündungshemmenden Ernährung gibt es einige bewährte Hausmittel, die bei Gelenkschmerzen helfen können. Apfelessig kann beispielsweise helfen, den Säure-Basen-Haushalt im Körper zu regulieren, was bei Gelenkbeschwerden vorteilhaft ist. Ein Glas Wasser mit einem Teelöffel Apfelessig und Honig täglich kann langfristig Entzündungen reduzieren.
Auch Kollagenhaltige Lebensmittel wie Knochenbrühe oder Gelatine können helfen, die Knorpelgesundheit zu unterstützen. Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil der Gelenke und kann dazu beitragen, die Elastizität und Belastbarkeit des Knorpels zu erhalten.
4. Fazit: Ernährung als natürlicher Schutz für die Gelenke
Durch eine bewusste Ernährung lassen sich Gelenkschmerzen oft positiv beeinflussen. Eine entzündungshemmende Ernährung, kombiniert mit Hausmitteln wie Apfelessig oder Kurkuma, kann helfen, Schmerzen zu lindern und die Gelenkgesundheit langfristig zu fördern.
Quellen
- "Gesundheit aus der Apotheke Gottes: Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" von Maria Treben
- "Die besten Hausmittel: Was wirklich hilft. - Schneller gesund werden und die eigene Abwehr stärken." von Franziska Rubin und Gudrun Strigin
- "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen" von smarticular Verlag