Lendenwirbelsäule
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. Juni 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Wirbelsäule des Menschen hält den Rumpf und ist unterteilt in die Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule. Jeder Teil ist im Alltag unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt.
Was ist die Lendenwirbelsäule?
Man bezeichnet die untere Region des Rumpfes als Lende oder Lenden- bzw. Lumbalbereich, deshalb wird der Teil der Wirbelsäule, der diesen Bereich des Rumpfes hält und stützt als Lendenwirbelsäule bezeichnet.
Aufgrund des lateinischen Begriffs kommt es auch häufig zu Ausdrücken von Lumbalregion oder Lumbalbereich. Hier ist der gleiche Abschnitt des Körpers gemeint. Das Wort Lende leitet sich zunächst auch schon aus der Nähe zu den Nieren ab (Nierenbereich).
Anatomie & Aufbau
Die Lendenwirbelsäule besteht aus fünf Wirbeln, den Lendenwirbeln. Zwischen jedem dieser Wirbel liegt eine Bandscheibe. Die Bandscheibe ist ein flexibler Baustein zwischen den Wirbeln und soll Schutz vor massiven Stößen bieten.
Sie ist mit Flüssigkeit gefüllt und bei Belastungen geht ein Teil dieser Flüssigkeit verloren, sodass es tatsächlich dazu kommen kann, dass ein Mensch über den Tag schrumpft und erst in der Nacht dieser Flüssigkeitsverlust wieder aufgefüllt werden kann. Die Lendenwirbel liegen im unteren Teil der Wirbelsäule, darunter folgen nur noch das Kreuzbein und abschließend das Steißbein.
Dadurch bildet die Lendenwirbelsäule auch den Grundstein des Rumpfes und ist damit zum einen für den aufrechten Gang unerlässlich, aber dadurch auch den höchsten Belastungen ausgesetzt. Über dem Lendenwirbelsäulenbereich befindet sich der Teil der Brustwirbelsäule.
Funktionen & Aufgaben
Die Lendenwirbelsäule mit den Bandscheiben stützt zum einen den Rumpf und sorgt dafür, dass ein Mensch aufrecht gehen kann, zum anderen ist sie für die Ausführung verschiedenster Bewegungsabläufe zuständig.
Nur durch die flexible Form der Wirbelsäule mit einzelnen Wirbelkörpern ist es möglich, dass der menschliche Körper in der Lage ist, eine Krümmung, also das Bücken, eine Drehung und ähnliche Dinge durchzuführen, sowie auch dafür zu sorgen, dass jedes Körperteil des Rumpfes wieder an seine urprüngliche Postition gelangt.
Die Lendenwirbelsäule ist von der Lendenmuskulatur umgeben, welche die Wirbelsäule in der gesamten Funktion unterstützt und deshalb eine wichtige Kooperationsfunktion übernimmt.
Außerdem schützen die Wirbel, Bandscheiben und Muskulatur den Rückenmarkskanal und die Nervenbahnen welche sich zentral durch die ganze Wirbelsäule ziehen. Die Bandscheiben stellen einen "Puffer" oder Stoßdämpfer dar.
Krankheiten & Beschwerden
Beschwerden entstehen vor allem im Bereich der Bandscheiben und durch ein so genanntes Lendenwirbelsyndrom. Es kommt häufig zu Kreuzschmerzen, oft verbunden mit dem im Volksmund bezeichneten Hexenschuss, bei dem schlagartig und sehr heftig so starke Schmerzen auftreten, dass die betroffene Person teilweise nicht mehr in der Lage ist auch nur noch eine einzige Bewegung durchzuführen.
Dieser Oberbegriff bezeichnet eine Reihe von Erkrankungen, die Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule verursachen oder sogar über die Nervenbahnen sehr viel weiter ausstrahlen können. Ein sehr verbreitetes und bekanntes Phänomen ist dabei die Reizung des Ischiasnervs, der sich weiter in die Beine gabelt. Durch die Reizung- durch Scheuern oder Einklemmen- kommt es hier oftmals zu starken Schmerzzuständen, die dann infolge meist einseitig bis in die Füße ausstrahlen können.
Auch Bandscheibenvorfälle verursachen heftige Schmerzen, oftmals auch mit Ausfall- oder Lähmungserscheinungen, welche ein sofortiges operatives Handeln erforderlich machen würden. Die Bandscheiben im Lendenwirbelbereich können aber in einigen Fällen durch eine sogenannte Bandscheibenprothese ersetzt werden. Dies ist aber keine vollständige Ausheilung und garantiert nicht infolge Beschwerdefreiheit.
Es ist lediglich der beste Weg, um dafür zu sorgen, dass starke Belastungen innerhalb des Lendenwirbelbereichs wieder aufgefangen werden können und nicht dauerhaft ein Lendenwirbelsyndrom mit bleibenden, chronischen Schmerzen bestehen bleibt. In sehr vielen Fällen wird beobachtet, dass zum Beispiel bei heftigen Stürzen auf den unteren Rückenbereich meist nicht die Bandscheibe selbst geschädigt wird, sondern in erster Linie der Wirbel selbst.
Selten gibt es auch andere Erkrankungen der Wirbelsäule, die die Lendenwirbelsäule betreffen, dies kann zum Beispiel eine bösartige Erkrankung sein oder aber Versteifungen der gesamten Wirbelsäule, verursacht durch die Autoimmunerkrankung Morbus Bechterew.
Typische & häufige Wirbelsäulenerkrankungen
- Wirbelsäulenverkrümmung
- Wirbelsäulenverletzung (Spinaltrauma)
- Wirbelkörperfraktur (Wirbelkörperbruch)
- Wirbelgelenkarthrose
10 Dinge, die Sie über die Lendenwirbelsäule wissen sollten
1. Was ist die Lendenwirbelsäule und welche Funktion hat sie?
Die Lendenwirbelsäule besteht aus den fünf unteren Wirbeln der Wirbelsäule (L1-L5). Sie trägt einen Großteil des Körpergewichts und ermöglicht Bewegungen wie Bücken, Drehen und Strecken. Diese Region spielt eine entscheidende Rolle bei der Stabilität und Flexibilität des Rückens.
2. Warum ist die Lendenwirbelsäule anfällig für Schmerzen und Verletzungen?
Die Lendenwirbelsäule ist besonders belastet, da sie das Gewicht des Oberkörpers trägt und an vielen Bewegungen beteiligt ist. Falsche Haltung, Übergewicht, Bewegungsmangel und falsche Hebetechniken können zu Überlastungen und Verletzungen führen.
3. Welche häufigen Erkrankungen betreffen die Lendenwirbelsäule?
Häufige Erkrankungen der Lendenwirbelsäule umfassen Bandscheibenvorfälle, degenerative Bandscheibenerkrankungen, Spinalkanalstenosen, Ischias, und Muskelverspannungen. Diese Erkrankungen können zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und neurologischen Symptomen führen.
4. Wie kann man die Gesundheit der Lendenwirbelsäule fördern?
Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Übungen zur Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur, kann die Gesundheit der Lendenwirbelsäule fördern. Eine gute Körperhaltung und ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz sind ebenfalls wichtig, um Belastungen zu minimieren.
5. Welche Rolle spielt die Körperhaltung für die Lendenwirbelsäule?
Eine gute Körperhaltung reduziert den Druck auf die Lendenwirbelsäule und verhindert Überlastungen. Beim Sitzen sollte die Wirbelsäule gerade sein und die Füße flach auf dem Boden stehen. Beim Stehen hilft das Vermeiden von Hohlkreuz- oder Rundrückenhaltungen, um die Wirbelsäule zu entlasten.
6. Wie kann man Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule vorbeugen?
Vorbeugung umfasst regelmäßige Bewegung, das Vermeiden schwerer Hebearbeiten, das Anwenden korrekter Hebetechniken und das Tragen von ergonomisch unterstützendem Schuhwerk. Eine ausgewogene Ernährung zur Gewichtskontrolle und das Vermeiden von langem Sitzen können ebenfalls helfen.
7. Was sind effektive Übungen zur Stärkung der Lendenwirbelsäule?
Effektive Übungen umfassen Rumpfbeugen, seitliche Planks, Brücken und Schwimmübungen wie der „Superman“. Yoga und Pilates können ebenfalls helfen, die Flexibilität und Kraft im Rückenbereich zu verbessern.
8. Welche Symptome deuten auf ernsthafte Probleme in der Lendenwirbelsäule hin?
Ernsthafte Symptome umfassen starke, anhaltende Schmerzen, die nicht durch Ruhe gelindert werden, Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Beinen, Muskelschwäche, Verlust der Blasen- oder Darmkontrolle und unerklärlicher Gewichtsverlust. Diese Symptome erfordern eine sofortige ärztliche Untersuchung.
9. Wann sollte man bei Lendenwirbelsäulenschmerzen einen Arzt aufsuchen?
Einen Arzt sollte man aufsuchen, wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten, in die Beine ausstrahlen, von Taubheitsgefühl oder Schwäche begleitet werden oder nach einer Verletzung auftreten. Plötzliche und schwere Schmerzen sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.
10. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Problemen mit der Lendenwirbelsäule?
Behandlungsmöglichkeiten reichen von konservativen Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmedikation und Chiropraktik bis hin zu invasiveren Verfahren wie Injektionen oder chirurgischen Eingriffen. Eine multimodale Therapie, die Bewegung, Schmerzmanagement und Lifestyle-Änderungen kombiniert, ist oft am effektivsten.
Das Wissen um diese Aspekte der Lendenwirbelsäulengesundheit kann helfen, Schmerzen vorzubeugen, Probleme frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Funktionalität und Lebensqualität zu erhalten.
10 Tipps für eine gesunde Lendenwirbelsäule
Eine gesunde Lendenwirbelsäule ist essentiell für die Beweglichkeit und das allgemeine Wohlbefinden. Hier sind zehn Tipps, um die Gesundheit der Lendenwirbelsäule zu fördern:
Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität hält die Muskulatur um die Lendenwirbelsäule stark und flexibel. Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen, Radfahren und spezifische Rückengymnastik stärken die Rumpfmuskulatur und verbessern die Stabilität der Wirbelsäule.
Richtige Hebetechnik: Beim Heben schwerer Gegenstände ist es wichtig, die Knie zu beugen und die Last mit den Beinen zu heben, nicht mit dem Rücken. Halten Sie den Gegenstand nah am Körper und vermeiden Sie Drehbewegungen während des Hebens.
Ergonomischer Arbeitsplatz: Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz kann helfen, Rückenschmerzen zu vermeiden. Ein Stuhl mit guter Lendenwirbelstütze, der Bildschirm auf Augenhöhe und eine Tastatur, die eine neutrale Handposition ermöglicht, sind essenziell. Stehschreibtische oder Sitz-Steh-Kombinationen können ebenfalls hilfreich sein.
Gute Körperhaltung: Achten Sie auf eine aufrechte Haltung, sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Vermeiden Sie das Hohlkreuz und runden Sie den Rücken nicht zu stark ab. Eine gute Haltung entlastet die Lendenwirbelsäule und beugt Schmerzen vor.
Kräftigung der Rumpfmuskulatur: Übungen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur unterstützen die Lendenwirbelsäule. Pilates, Yoga und spezielle Kräftigungsübungen wie Planks, Brücken und Bauchpressen sind besonders effektiv.
Flexibilität fördern: Dehnübungen für den unteren Rücken, die Hüftbeuger und die Oberschenkelrückseite halten die Muskulatur flexibel und verhindern Verspannungen. Regelmäßiges Dehnen hilft, die Beweglichkeit zu erhalten und das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
Gewichtskontrolle: Übergewicht belastet die Lendenwirbelsäule zusätzlich. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen, ein gesundes Gewicht zu halten und die Belastung der Wirbelsäule zu minimieren.
Stressmanagement: Stress kann zu Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führen. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen, Progressive Muskelentspannung und Achtsamkeitstraining können helfen, Stress abzubauen und die Rückenmuskulatur zu entspannen.
Schlafposition und Matratze: Eine gute Matratze und eine geeignete Schlafposition sind wichtig für die Lendenwirbelsäule. Eine mittelfeste Matratze, die die natürliche Krümmung der Wirbelsäule unterstützt, ist ideal. Seitenschläfer sollten ein Kissen zwischen die Knie legen, während Rückenschläfer ein Kissen unter die Knie legen können, um den unteren Rücken zu entlasten.
Rauchen aufgeben: Rauchen beeinträchtigt die Durchblutung und den Sauerstoffgehalt im Blut, was die Gesundheit der Bandscheiben negativ beeinflussen kann. Nichtrauchen verbessert die allgemeine Gesundheit und unterstützt die Regeneration des Gewebes, einschließlich der Lendenwirbelsäule.
Indem diese Tipps befolgt werden, kann die Lendenwirbelsäule gesund gehalten und das Risiko für Schmerzen und Verletzungen minimiert werden. Regelmäßige Bewegung, eine gute Haltung und ein gesunder Lebensstil sind Schlüsselkomponenten zur Erhaltung der Wirbelsäulengesundheit.
Die Bedeutung der Bandscheiben in der Lendenwirbelsäule
Die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Funktionalität des unteren Rückens. Sie befinden sich zwischen den Wirbeln und fungieren als Stoßdämpfer, die Druck und Belastung ausgleichen, um die Wirbelsäule flexibel und belastbar zu halten.
Aufbau und Funktion der Bandscheiben
Jede Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring (Anulus fibrosus) und einem inneren gallertartigen Kern (Nucleus pulposus). Der Faserring umgibt und schützt den Kern, der hauptsächlich aus Wasser besteht und für die Stoßdämpfung verantwortlich ist. Durch diesen Aufbau können die Bandscheiben Druck und Belastungen verteilen, die bei alltäglichen Aktivitäten wie Gehen, Heben und Bücken auftreten.
Degeneration der Bandscheiben
Mit zunehmendem Alter und durch wiederholte Belastung kann es zu degenerativen Veränderungen der Bandscheiben kommen. Der Wassergehalt im Nucleus pulposus nimmt ab, wodurch die Bandscheiben an Elastizität verlieren und weniger effektiv Stöße abfangen können. Dieser Prozess kann zu Bandscheibenvorfällen führen, bei denen der innere Kern durch den äußeren Faserring bricht und auf Nerven drückt, was Schmerzen und neurologische Symptome verursachen kann.
Vorbeugung und Behandlung von Bandscheibenproblemen
Um Bandscheibenproblemen vorzubeugen, ist eine Kombination aus körperlicher Aktivität, ergonomischen Anpassungen und gesunder Lebensweise wichtig. Regelmäßige Bewegung, insbesondere Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur, kann die Wirbelsäule stabilisieren und die Belastung der Bandscheiben reduzieren. Übungen wie Schwimmen, Radfahren und Yoga sind besonders vorteilhaft.
Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz und im Alltag spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Das richtige Heben und Tragen schwerer Lasten, die Verwendung ergonomischer Möbel und das Einhalten einer guten Körperhaltung können die Belastung der Bandscheiben minimieren.
Bei akuten Bandscheibenproblemen stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmedikation und gezielte Übungen können oft Linderung verschaffen. In schwereren Fällen kann eine Injektionstherapie oder sogar eine operative Behandlung notwendig sein, um den Druck auf die Nerven zu reduzieren und die Funktionalität der Wirbelsäule wiederherzustellen.
Regenerative Therapien
In den letzten Jahren haben sich auch regenerative Therapien wie die Injektion von Stammzellen und Plasma angereichertem Plasma (PRP) als vielversprechende Ansätze zur Behandlung von Bandscheibenproblemen herauskristallisiert. Diese Therapien zielen darauf ab, die Regeneration des Bandscheibengewebes zu fördern und die natürliche Funktion wiederherzustellen.
Wichtigkeit der Prävention
Da Bandscheibenprobleme eine häufige Ursache für Rückenschmerzen sind und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können, ist die Prävention von größter Bedeutung. Durch einen bewussten Lebensstil, der regelmäßige Bewegung, ergonomische Anpassungen und eine gesunde Ernährung umfasst, kann das Risiko von Bandscheibenproblemen reduziert werden.
Die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule sind essenziell für die Beweglichkeit und Stabilität des Rückens. Ein tiefes Verständnis ihrer Funktion und die Umsetzung präventiver Maßnahmen sind entscheidend, um Rückenschmerzen vorzubeugen und die Gesundheit der Wirbelsäule zu erhalten.
Ischiasnerv und Lendenwirbelsäule: Ursachen und Behandlung
Der Ischiasnerv ist der längste und breiteste Nerv im menschlichen Körper und verläuft von der Lendenwirbelsäule durch das Gesäß bis hinunter in die Beine. Probleme mit dem Ischiasnerv, oft als Ischias oder Ischialgie bezeichnet, sind häufig und können erhebliche Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen.
Ursachen von Ischias'
Ischias tritt auf, wenn der Ischiasnerv gereizt oder komprimiert wird. Eine der häufigsten Ursachen ist ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule. Wenn der innere Kern der Bandscheibe durch den äußeren Faserring dringt, kann er auf den Ischiasnerv drücken und Schmerzen verursachen. Andere Ursachen sind Spinalkanalstenosen, bei denen sich der Spinalkanal verengt und Druck auf den Nerv ausübt, sowie degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, die zu einer Reizung des Nervs führen können.
Symptome von Ischias
Typische Symptome von Ischias umfassen stechende Schmerzen, die von der Lendenwirbelsäule über das Gesäß bis in das Bein ausstrahlen. Die Schmerzen können von Taubheitsgefühlen, Kribbeln und Muskelschwäche begleitet sein. In schweren Fällen kann es zu einem Kontrollverlust über Blase oder Darm kommen, was einen medizinischen Notfall darstellt.
Diagnose von Ischias
Die Diagnose von Ischias beginnt mit einer gründlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT-Scans können eingesetzt werden, um die genaue Ursache der Nervenirritation zu identifizieren und den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Ischias hängt von der Ursache und Schwere der Symptome ab. Konservative Maßnahmen sind oft die erste Wahl und umfassen:
Schmerzmedikation: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Muskelrelaxantien können helfen, die Schmerzen zu lindern und Muskelkrämpfe zu reduzieren.
Physiotherapie: Spezielle Übungen zur Dehnung und Stärkung der Rückenmuskulatur können die Symptome verbessern und die Heilung fördern. Physiotherapeuten können auch Techniken zur Verbesserung der Körperhaltung und zur Vermeidung zukünftiger Probleme vermitteln.
Epidurale Injektionen: In einigen Fällen können Steroidinjektionen in den Epiduralraum der Wirbelsäule Schmerzen und Entzündungen lindern.
In schwerwiegenden Fällen, die nicht auf konservative Behandlungen ansprechen, kann eine operative Intervention erforderlich sein. Häufige chirurgische Verfahren sind die Mikrodisektomie, bei der der Teil der Bandscheibe entfernt wird, der auf den Nerv drückt, und die Laminektomie, bei der ein Teil des Wirbelbogens entfernt wird, um Platz im Spinalkanal zu schaffen.
Prävention von Ischias
Präventive Maßnahmen können helfen, das Risiko von Ischias zu verringern. Regelmäßige körperliche Aktivität und Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur sind entscheidend. Eine gute Körperhaltung, insbesondere beim Sitzen und Heben schwerer Gegenstände, kann ebenfalls helfen, die Belastung der Lendenwirbelsäule zu minimieren.
Ein bewusster Lebensstil, der Bewegung, ergonomische Anpassungen und eine gesunde Ernährung einschließt, kann dazu beitragen, die Gesundheit der Lendenwirbelsäule zu erhalten und das Risiko von Ischias zu reduzieren.
Quellen
- Benninghoff/Drenckhahn: Anatomie. Urban & Fischer, München 2008
- Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
- Hochschild, J.: Strukturen und Funktionen begreifen, Funktionelle Anatomie. Band 1: Wirbelsäule und obere Extremität. Thieme, Stuttgart 2019