Natriummonohydrogenphosphat

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Natriummonohydrogenphosphat zählt zu den Abführmitteln. Es kommt in der Regel gemeinsam mit Natriumdihydrogenphosphat zur Anwendung.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Natriummonohydrogenphosphat?

Natriummonohydrogenphosphat zählt zu den Abführmitteln.

Natriummonohydrogenphosphat trägt auch die Bezeichnung Natriummonohydrogenphosphatum. Zur Behandlung von Verstopfungen wird der Wirkstoff gemeinsam mit Natriumdihydrogenphosphat, auch Natriumdihydrogenphosphatum genannt, verabreicht. Bei dem Mittel handelt es sich um ein Salz aus Ionen, das geruch- und farblos ist. Gemeinsam bilden Natriummonohydrogenphosphat und Natriumdihydrogenphosphat einen effizienten Bestandteil von Abführmitteln (Laxanzien). Laxativa werden verabreicht, wenn sich eine vorliegende Verstopfung durch das Umstellen des Lebensstils nicht wirksam behandeln lässt.

Natriummonohydrogenphosphat verfügt über die Eigenschaft, den Stuhl weicher zu machen und auf diese Weise das komplette Entleeren des Darms zu erleichtern. Dabei wird das Kombinationspräparat zumeist unter der Bezeichnung Natriumdihydrogenphosphat + Natriummonohydrogenphosphat angeboten. Erhältlich ist das Mittel in der Apotheke als Klistier (Einlaufflüssigkeit).

Pharmakologische Wirkung

Natriummonohydrogenphosphat zählt ebenso wie Natriumdihydrogenphosphat zu den salinen Abführmitteln. Das bedeutet, dass durch diese Stoffe der Wassergehalt des Stuhls erhöht wird. Das Verabreichen des Abführmittels erfolgt in der Regel als Lösung, die der Patient über seinen After in den Enddarm einbringt. Ebenso ist aber auch eine orale Einnahme in flüssiger Form möglich.

Gelangen das Natriummonohydrogenphosphat sowie das Natriumdihydrogenphosphat zum verhärteten Stuhl, dringen sie in diesen ein und binden dort das enthaltene Wasser. Auf diese Weise ist das Erweichen des Kots möglich, was wiederum eine Erleichterung des Stuhlgangs bewirkt.

Hervorgerufen wird der Defäkationsdrang durch die Zunahme des Kotvolumens. In den meisten Fällen ist der Wirkstoff in der Lage, das vollständige Entleeren des Darms zu gewährleisten. Dies kann auch für medizinische Untersuchungen des Darms oder chirurgische Eingriffe an dem Organ überaus wichtig sein. Die Wirkung des Natriummonohydrogenphosphats setzt nach ca. 5 bis 10 Minuten ein. Daher wird ein Aufenthalt in der Nähe der Toilette empfohlen.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Zur Anwendung gelangt Natriummonohydrogenphosphat in Kombination mit Natriumdihydrogenphosphat zur Behandlung von Verstopfungen, deren Ursachen unterschiedlich sein können. Ein weiteres Einsatzgebiet bilden medizinische Untersuchungen oder Operationen des Darms, vor deren Durchführung eine komplette Entleerung des Verdauungsorgans erforderlich ist. Auch im Rahmen der Geburt lässt sich das Abführmittel anwenden.


Risiken & Nebenwirkungen

Ähnlich wie bei anderen Abführmitteln sind auch durch die Einnahme von Natriummonohydrogenphosphat in Kombination mit Natriumdihydrogenphosphat unerwünschte Nebenwirkungen denkbar. Ein Auftreten dieser Nebeneffekte muss nicht automatisch bei jedem Patienten erfolgen. So sind die Reaktionen auf Arzneistoffe von Mensch zu Mensch individuell sehr unterschiedlich.

Bei Kleinkindern besteht durch die Einnahme von Natriummonohydrogenphosphat das Risiko von Elektrolytstörungen. Dabei erhöht sich entweder die Phosphat-Konzentration im Blut oder die Konzentration von Natrium im Blut des betroffenen Kindes. Die Elektrolytstörungen haben mitunter weitere schädigende Effekte zur Folge. Dazu gehören eine verstärkte Erregung von Nerven und Muskeln sowie Herzrhythmusstörungen.

Besteht bei einem Patienten bereits eine Vorschädigung der Niere, ist ein akutes Nierenversagen möglich. Aus diesem Grund darf das Natriummonohydrogenphosphat nur dann verabreicht werden, wenn es kein anderes phosphatfreies Abführmittel gibt.

Gar nicht eingenommen werden darf Natriummonohydrogenphosphat, wenn der Patient unter Funktionsstörungen der Nieren, einer Entzündung des Bauchfells (Peritonitis), Blutungen in der Magen-Darm-Region oder einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) leidet. Weitere Kontraindikaitionen sind die chronisch entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa, Veränderungen des Dickdarms, unbekannte Magen-Darm-Beschwerden sowie Übelkeit und Erbrechen.

In Schwangerschaft und Stillzeit darf die Wirkstoffkombination Natriummonohydrogenphosphat + Natriumdihydrogenphosphat eingeschränkt zur Anwendung kommen. Das Abwägen zwischen Nutzen und Risiko muss dabei jedoch im Vorfeld vom Arzt sorgfältig eingeschätzt werden. In der Frühschwangerschaft lässt sich eine Fehlgeburt aufgrund der Anwendung des Mittels nicht gänzlich ausschließen. Gleiches gilt für eine Frühgeburt.

Grundsätzlich ist auch eine Therapie von Kindern mit Natriummonohydrogenphosphat durchführbar. Die Dosis hängt dabei von Alter und Gewicht des betroffenen Kindes ab. Da Verstopfungen bei Kindern prinzipiell medizinisch abzuklären sind, sollte außerdem ein Arzt zu Rate gezogen werden. Auch Wechselwirkungen durch die Einnahme der Wirkstoffkombination Natriumdihydrogenphosphat + Natriummonohydrogenphosphat sind im Bereich des Möglichen. Werden die beiden Arzneistoffe zusammen mit anderen Abführmitteln eingenommen, kann dies eine Verstärkung der Wirkung zur Folge haben.

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