Kot

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Kot werden die Ausscheidungen des Menschen aus dem Darm bezeichnet. Er hat dabei im Vergleich zum Urin eine feste Konsistenz. Seine Farbe ist braun und sein Geruch unangenehm.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Kot?

Die Funktion des Stuhlgangs ist es, nicht mehr gebrauchte oder nicht verwertbare Anteile der Nahrung aus dem Körper zu befördern. Kot besteht zudem zu einem kleinen Teil aus Muskelfasern, Schleim und abgestorbenen Darmzellen und trägt damit wesentlich zur Selbstreinigung des Körpers bei.
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Kot ist ein Produkt des Darms. Er besteht aus Wasser, Bakterien, nicht vom Körper gebrauchten oder verwerteten Nahrungsanteilen sowie abgestorbenen Zellen der Darmhaut. Durch Gär- und Fäulnisgase riecht er streng und unappetitlich.

Kot hat im Volksmund viele verschiedene Namen, zu denen auch Scheiße und Kacke gehört. Als Schimpfwort wird er in dieser Hinsicht häufig gebraucht, wodurch der für ihn spezifische Fachterminus der Fäkalsprache entstanden ist. Ein anderer neutraler Begriff ist Stuhl oder Stuhlgang. Er wurde im 16. Jahrhundert vom Leibstuhl abgewandelt, der mit einem Loch in der Sitzfläche und einem darunter angebrachten Topf eine frühe Form der Toilette darstellte.

Die Untersuchung des Stuhlgangs ist eine eigene Disziplin, denn gerade in der Zeit vor der modernen Medizin waren Urin und Kot die einzigen Körperausscheidungen, die ein Urteil über die inneren Vorgänge des Körpers und eventueller Schieflagen zuließen. Diese Disziplin gibt es bis heute und nennt sich Skatologie. Auch heute werden Stuhlproben genommen, um beispielsweise Darmkrebs durch verstecktes Blut auf die Spur zu kommen.

Zusammensetzung

Die Verdauung und Zersetzung der Nahrungsmittel beginnt bereits bei der Aufnahme im Mund. Im Magen durchdringt die Magensäure den Speisebrei innerhalb von 90 Minuten. Durch regelmäßige Bewegungen der Muskeln wird er durchmischt, was die Zersetzung beschleunigt. Anschließend wird der Brei über den Pförtner in den Zwölffingerdarm gepresst, was die erste Station im Dünndarm darstellt.

Durch die Gallenflüssigkeit und das Bauchspeicheldrüsensekret wird der Brei weiter und auf finale Weise zersetzt. Über die Darmschleimhaut werden die benötigten Nährstoffe in den Blutkreislauf aufgenommen und an die Stellen gebracht, an denen sie benötigt werden. Im Dünndarm wird zudem ein großer Teil des Wassers aus dem Brei entzogen. Anschließend werden im Dickdarm die restlichen Wasseranteile herausgezogen. Über den Mastdarm gerät der Kot in den Anus und von dort wird er aus dem Körper ausgeschieden.

Er besteht aus Ballaststoffen, unverdauten Lipiden, Stärke sowie Bindegewebe- und Muskelfasern. Farbstoffe aus der Galle, die Bilirubin und Biliverdin genannt werden, werden zersetzt und geben so dem Kot seine bräunliche Farbe. Indol und Skatol, zwei chemische Substanzen, die beim Abbau von Proteinen entstehen, sorgen für den unangenehmen Geruch. Schwefelwasserstoff, der bei der Verdauung von schwefelhaltigen Proteinen entsteht, trägt seinen Teil zur Duftnote bei.

Funktion & Aufgaben

Die Funktion des Stuhlgangs ist es, nicht mehr gebrauchte oder nicht verwertbare Anteile der Nahrung aus dem Körper zu befördern. Kot besteht zudem zu einem kleinen Teil aus Muskelfasern, Schleim und abgestorbenen Darmzellen und trägt damit wesentlich zur Selbstreinigung des Körpers bei.

Seine Konsistenz, Farbe und Geruch sind zudem wichtige Hinweisgeber auf eventuell vorhandene Krankheiten. Normale Farben sind hierbei alle Braunstufen sowie grün bei Spinatverzehr und rot bei roter Beete. Bei schwarz spricht man von Teerstuhl, sofern er nicht auf Lakritzgenuss zurück zu führen ist. Er weist auf Blut hin und zeigt damit einen möglichen Tumor an.

Auch die abweichende Konsistenz von einer geformten homogenen Masse kann auch Krankheiten wie Cholera, Typhus oder Amöbenruhr deuten. In diesen Fällen spricht man von reiswasserähnlichem, erbsenbreiähnlichem oder himbeergeleeartigem Stuhl. Riecht der Kot säuerlich, faulig oder nach Blut, ist der Verdauungsvorgang beeinträchtigt und benötigt eine genauere Untersuchung.

Ein gesunder Mensch hat ein oder zwei Mal am Tag bis zu alle zwei bis drei Tage Stuhlgang, bei dem er Kot ausscheidet. Die Spannbreite ist recht groß, weil sie sich von Mensch zu Mensch unterscheidet.


Krankheiten & Beschwerden

Von Diarrhö oder auch Durchfall spricht man, wenn der Stuhlgang von flüssiger Konsistenz ist. Die Darmentleerung findet damit mehrfach über den Tag verteilt statt und tritt plötzlich mit großem Drang auf. Dabei ist das Vorkommen von Durchfall ein Symptom, ist also keine eigene Krankheit.

Die häufigsten Auslöser sind Infektionen und Nahrungsmittelvergiftungen. In diesem Fall stellt der Durchfall eine Selbstreinigung des Körpers da, der in den meisten Fällen effektiv ist und von allein wieder weggeht. Wichtig ist, viel zu trinken und Elektrolyte zu sich zu nehmen, um einem Mangel vorzubeugen.

Obstipation oder Verstopfung bedeutet, dass über mehrere Tage hinweg kein Kot ausgeschieden wird. Auslöser können psychische Stressfaktoren sein, aber auch Fehlernährung und eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr können der Grund sein. Im Normalfall hilft es, die psychische Belastung zu reduzieren und die Ernährung umzustellen. Funktioniert das nicht und kommen körperliche Beschwerden wie Bauchschmerzen, ein Anschwellen des Bauches oder andere Beeinträchtigungen hinzu, ist es ratsam, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart. Das Risiko, daran zu erkranken, liegt zwischen vier und sechs Prozent. Er kommt vor allem bei Senioren vor, wenn sich im Dickdarm aus gutartigen Darmpolypen bösartige Krebsgeschwüre entwickeln. Anzeichen dafür sind Blut und Schleim im Kot, denn sie bringen die Funktion des Darmes durcheinander. Dadurch verliert der Patient häufig schnell viel Gewicht. Die Untersuchung erfolgt rektal und über eine Darmspiegelung. Wird Krebs festgestellt, wird in den meisten Fällen der betroffene Darmabschnitt operativ entfernt. Zusätzlich wird eine Chemotherapie durchgeführt.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Lüttjen-Drecoll, Rohen, J.W.: Innenansichten des menschlichen Körpers. Schattauer, Stuttgart 2010
  • Silbernagl, S. et al.: Taschenatlas Physiologie. Thieme, Stuttgart 2007

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