Dickdarm

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Dickdarm ist ein Organ, welches sich am Ende des Verdauungstraktes befindet und den Dünndarm an Dicke überwiegt. Darüber hinaus weist der Dickdarm einige spezielle anatomische Merkmale auf, die ihn von anderen Darmabschnitten unterscheiden und ihn für bestimmte Erkrankungen anfällig machen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Dickdarm?

Schmatische Darstellung zur Anatomie des Dickdarms. Klicken, um zu vergrößern.

Der Dickdarm ist ein Abschnitt eines ganzen Systems von Därmen, welche die für Verdauung von Nahrungsmitteln und die Übernahmen einer ganzen Reihe anderer Funktionen verantwortlich sind.

In den Anatomie bekannte Bezeichnungen für den Dickdarm sind je nach Darmabschnitt Colon ascendens oder aufsteigender, Colon transversum oder quer verlaufender sowie Colon descendens oder absteigender Dickdarmbereich. Darüber hinaus gehört zur Dickdarm Definition auch der Sigmadarm oder Colon sigmoideum.

Der Dünndarm geht in den Dickdarm über, welcher eine durchschnittliche Länge von ungefähr 1,50 m einnimmt. Aufgrund seines eigenwilligen Aufbaus ist der Dickdarm in der Lage, denn Dünndarm fast vollständig zu umschließen und einzubetten. Der Dickdarm ist äußerst komplex aufgebaut und enthält verschiedene bakterielle Lebewesen, welche zur sogenannten Mikroflora gehören. Diese spielt für die Funktionsfähigkeit und Gesundheit des Dickdarms eine wichtige Rolle.

Anatomie & Aufbau

Der Dickdarm wird in mehrere Segmente unterteilt. Diese werden speziell benannt. Der Dickdarm besitzt mehrere Wandschichten und sogenannte Teanien und Haustrien. Diese werden für die Kontraktion des Dickdarms benötigt.

Eine Zunahme der Oberflächenstruktur im Dickdarm wird durch Krypten realisiert, welche für die Entnahme von Nahrungsbestandteilen sorgen. Im Dickdarm sind zudem die als Becherzellen und Mikrovili bekannten Schleimhautstrukturen erkennbar. Durch die Schleimhaut ist der Nahrungstransport möglich, ohne dass Beeinträchtigungen entstehen. Im Dickdarm sind keine Darmzotten nachweisbar.

Die Wand, welche den Dickdarm eigentlich ausmacht, basiert auf mehreren übereinander liegen Zell- und Gewebsschichten mit einer abweichenden Beschaffenheit. Durch einen gewissen Anteil an Nerven kommt es zur typischen Darmperistaltik, welche im Dickdarm mit verschiedenen Muskelschichten gewährleistet wird.

Funktionen & Aufgaben

Zu den Aufgaben, welche der Dickdarm zu erfüllen hat, gehören die weitere Verdauung der Nahrung durch den Entzug von Wasser und Elektrolyten (in Wasser gelöste Mineralien).

Darüber hinaus erfüllt der Dickdarm der Nahrungseindickung, sodass Kot entsteht, in dem alle nicht verdaubaren Endprodukte enthalten sind. Der Dickdarm arbeitet mit einer so faszinierenden Bauweise, sodass gesunde Menschen eigentlich gar nichts davon merken.

Das Intestinum crassum oder der Dickdarm sorgt dafür, dass nicht nur die Verdauungstätigkeit mit dem Weitertransport des Stuhls bis zum Mastdarm abgeschlossen wird. Der Dickdarm ist zudem bedeutsam im Zusammenhang mit der Beseitigung krankheitserregender Mikroorganismen und spielt daher bei der körpereigenen Bekämpfung von Krankheiten sowie bei der Immunabwehr eine wichtige Rolle.

Die normale, gesunde Besiedlung des Dickdarms mit Bakterien ist erforderlich, um eine Zersetzung der Nahrungsbestandteile zu gewährleisten. Außerdem tragen die Mikroorganismen dazu bei, dass die Peristaltik, die wellenähnliche muskelgestützte Bewegung im Dickdarm angeregt wird.

Krankheiten

Bei den Erkrankungen, die im Dickdarm auftreten können, handelt es sich um vielschichtige Verlaufsformen und Symptome, bei denen einige mit einem letalen Ausgang enden können.

Schon geringste Beeinträchtigungen im Dickdarm machen sich mit einem körperlichen Unwohlsein, Bauchschmerzen, Koliken, Blähungen und Störungen beim Stuhlgang bemerkbar. Eine weitere Auswahl, welche sich als krankhaftes Bild im Zusammenhang mit dem Dickdarm ausprägen kann, besteht aus inneren Verletzungen und entzündlichen Reaktionen.

Nennenswert sind beim Dickdarm die Divertikelkrankheit, die Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Diese Dickdarm Krankheiten sind meist chronisch. Akut sind häufig Durchfälle. Unter bestimmten ungünstigen Umständen leiden Menschen unter einem sogenannten Reizdarmsyndrom, welches den Dickdarm betrifft. Auch die Appendizitis oder Blinddarmentzündung ist eine Erkrankung, die zum Dickdarm gehört.

Der Blinddarm ist ein Anhangsorgan vom Dickdarm. Es gibt ebenfalls eine Tuberkulose, welche den Dickdarm befallen kann. Ein besonderes gesundheitliches Risiko liegt dann vor, wenn im Dickdarm Tumoren nachgewiesen werden können. Mehr oder weniger bekannt sind im Dickdarm die Adenome oder das Kolonkarzinom sowie Polypen.

Zu den sogenannten ischämischen Erkrankungen im Dickdarm, welche mit dem Blutgefäßsystem zu tun haben, gehören die ischämischen Darmerkrankungen wie die ischämische Colitis oder ischämische Dickdarmentzündung.


Typische & häufige Erkrankungen

Quellen

  • Fritsch, H., Kühnel, W.: Taschenatlas der Anatomie. Bd. 2: Innere Organe. Thieme, Stuttgart 2018
  • Kirsch, J. et al.: Taschenlehrbuch Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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