Dickdarm
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Dickdarm ist ein Organ, welches sich am Ende des Verdauungstraktes befindet und den Dünndarm an Dicke überwiegt. Darüber hinaus weist der Dickdarm einige spezielle anatomische Merkmale auf, die ihn von anderen Darmabschnitten unterscheiden und ihn für bestimmte Erkrankungen anfällig machen.
Was ist der Dickdarm?
Der Dickdarm ist ein Abschnitt eines ganzen Systems von Därmen, welche die für Verdauung von Nahrungsmitteln und die Übernahmen einer ganzen Reihe anderer Funktionen verantwortlich sind.
In den Anatomie bekannte Bezeichnungen für den Dickdarm sind je nach Darmabschnitt Colon ascendens oder aufsteigender, Colon transversum oder quer verlaufender sowie Colon descendens oder absteigender Dickdarmbereich. Darüber hinaus gehört zur Dickdarm Definition auch der Sigmadarm oder Colon sigmoideum.
Der Dünndarm geht in den Dickdarm über, welcher eine durchschnittliche Länge von ungefähr 1,50 m einnimmt. Aufgrund seines eigenwilligen Aufbaus ist der Dickdarm in der Lage, denn Dünndarm fast vollständig zu umschließen und einzubetten. Der Dickdarm ist äußerst komplex aufgebaut und enthält verschiedene bakterielle Lebewesen, welche zur sogenannten Mikroflora gehören. Diese spielt für die Funktionsfähigkeit und Gesundheit des Dickdarms eine wichtige Rolle.
Anatomie & Aufbau
Der Dickdarm wird in mehrere Segmente unterteilt. Diese werden speziell benannt. Der Dickdarm besitzt mehrere Wandschichten und sogenannte Teanien und Haustrien. Diese werden für die Kontraktion des Dickdarms benötigt.
Eine Zunahme der Oberflächenstruktur im Dickdarm wird durch Krypten realisiert, welche für die Entnahme von Nahrungsbestandteilen sorgen. Im Dickdarm sind zudem die als Becherzellen und Mikrovili bekannten Schleimhautstrukturen erkennbar. Durch die Schleimhaut ist der Nahrungstransport möglich, ohne dass Beeinträchtigungen entstehen. Im Dickdarm sind keine Darmzotten nachweisbar.
Die Wand, welche den Dickdarm eigentlich ausmacht, basiert auf mehreren übereinander liegen Zell- und Gewebsschichten mit einer abweichenden Beschaffenheit. Durch einen gewissen Anteil an Nerven kommt es zur typischen Darmperistaltik, welche im Dickdarm mit verschiedenen Muskelschichten gewährleistet wird.
Funktionen & Aufgaben
Zu den Aufgaben, welche der Dickdarm zu erfüllen hat, gehören die weitere Verdauung der Nahrung durch den Entzug von Wasser und Elektrolyten (in Wasser gelöste Mineralien).
Darüber hinaus erfüllt der Dickdarm der Nahrungseindickung, sodass Kot entsteht, in dem alle nicht verdaubaren Endprodukte enthalten sind. Der Dickdarm arbeitet mit einer so faszinierenden Bauweise, sodass gesunde Menschen eigentlich gar nichts davon merken.
Das Intestinum crassum oder der Dickdarm sorgt dafür, dass nicht nur die Verdauungstätigkeit mit dem Weitertransport des Stuhls bis zum Mastdarm abgeschlossen wird. Der Dickdarm ist zudem bedeutsam im Zusammenhang mit der Beseitigung krankheitserregender Mikroorganismen und spielt daher bei der körpereigenen Bekämpfung von Krankheiten sowie bei der Immunabwehr eine wichtige Rolle.
Die normale, gesunde Besiedlung des Dickdarms mit Bakterien ist erforderlich, um eine Zersetzung der Nahrungsbestandteile zu gewährleisten. Außerdem tragen die Mikroorganismen dazu bei, dass die Peristaltik, die wellenähnliche muskelgestützte Bewegung im Dickdarm angeregt wird.
Krankheiten
Bei den Erkrankungen, die im Dickdarm auftreten können, handelt es sich um vielschichtige Verlaufsformen und Symptome, bei denen einige mit einem letalen Ausgang enden können.
Schon geringste Beeinträchtigungen im Dickdarm machen sich mit einem körperlichen Unwohlsein, Bauchschmerzen, Koliken, Blähungen und Störungen beim Stuhlgang bemerkbar. Eine weitere Auswahl, welche sich als krankhaftes Bild im Zusammenhang mit dem Dickdarm ausprägen kann, besteht aus inneren Verletzungen und entzündlichen Reaktionen.
Nennenswert sind beim Dickdarm die Divertikelkrankheit, die Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Diese Dickdarm Krankheiten sind meist chronisch. Akut sind häufig Durchfälle. Unter bestimmten ungünstigen Umständen leiden Menschen unter einem sogenannten Reizdarmsyndrom, welches den Dickdarm betrifft. Auch die Appendizitis oder Blinddarmentzündung ist eine Erkrankung, die zum Dickdarm gehört.
Der Blinddarm ist ein Anhangsorgan vom Dickdarm. Es gibt ebenfalls eine Tuberkulose, welche den Dickdarm befallen kann. Ein besonderes gesundheitliches Risiko liegt dann vor, wenn im Dickdarm Tumoren nachgewiesen werden können. Mehr oder weniger bekannt sind im Dickdarm die Adenome oder das Kolonkarzinom sowie Polypen.
Zu den sogenannten ischämischen Erkrankungen im Dickdarm, welche mit dem Blutgefäßsystem zu tun haben, gehören die ischämischen Darmerkrankungen wie die ischämische Colitis oder ischämische Dickdarmentzündung.
Typische & häufige Erkrankungen
10 Dinge, die Sie über den Dickdarm wissen sollten
Was ist die Hauptfunktion des Dickdarms?
Der Dickdarm, auch Colon genannt, ist der letzte Abschnitt des Verdauungssystems. Seine Hauptfunktion besteht darin, Wasser und Elektrolyte aus dem Verdauungsbrei zu resorbieren, den Stuhl zu formen und ihn auf die Ausscheidung vorzubereiten. Außerdem spielt er eine wichtige Rolle im Immunsystem, da er eine große Menge an Bakterien beherbergt, die zur Verdauung und zum Schutz vor Krankheitserregern beitragen.
Welche Länge hat der Dickdarm?
Der Dickdarm ist etwa 1,5 Meter lang. Er beginnt am Ende des Dünndarms im Blinddarm (Caecum), verläuft aufsteigend, quer und absteigend durch den Bauchraum und endet im Rektum, das den Stuhl ausscheidet.
Wie wirkt sich die Ernährung auf den Dickdarm aus?
Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die gesunde Darmfunktion und beugt Verstopfung vor. Ballaststoffe helfen, den Stuhl weicher und voluminöser zu machen, was die Passage durch den Dickdarm erleichtert. Eine ballaststoffarme Ernährung kann hingegen zu Verstopfung und einem erhöhten Risiko für Dickdarmprobleme wie Divertikel oder Darmkrebs führen.
Was sind Divertikel und wie entstehen sie?
Divertikel sind kleine Ausstülpungen der Darmwand, die sich besonders im Dickdarm bilden können. Sie entstehen durch einen erhöhten Druck im Dickdarm, oft aufgrund von Verstopfung und einer ballaststoffarmen Ernährung. Diese Ausstülpungen können sich entzünden und zu einer schmerzhaften Divertikulitis führen.
Welche Rolle spielen die Darmbakterien im Dickdarm?
Der Dickdarm beherbergt eine riesige Anzahl von Bakterien, die eine wesentliche Rolle in der Verdauung und dem Immunsystem spielen. Diese Bakterien helfen, unverdauliche Nahrungsreste zu fermentieren, Vitamine wie Vitamin K zu produzieren und schädliche Krankheitserreger abzuwehren. Eine gestörte Darmflora kann zu Verdauungsproblemen und Krankheiten führen.
Was ist das Reizdarmsyndrom (RDS)?
Das Reizdarmsyndrom ist eine häufige funktionelle Störung des Dickdarms, die Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung verursacht. Die genaue Ursache ist unbekannt, aber Stress, Ernährung und eine gestörte Darmflora spielen eine Rolle bei der Entstehung.
Wie kann man Darmkrebs vorbeugen?
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen, die im Dickdarm oder Rektum beginnt. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie die Darmspiegelung (Koloskopie) ab dem 50. Lebensjahr können helfen, Polypen frühzeitig zu erkennen und zu entfernen, bevor sie zu Krebs werden. Eine ballaststoffreiche Ernährung, Bewegung und der Verzicht auf Rauchen und Alkohol senken das Risiko.
Was passiert bei einer Darmspiegelung?
Bei einer Darmspiegelung wird ein flexibles Endoskop mit einer Kamera durch den Anus in den Dickdarm eingeführt, um den Darm auf Polypen, Entzündungen oder Tumore zu untersuchen. Diese Untersuchung ist eine effektive Methode, um Darmkrebs früh zu erkennen.
Was ist eine Dickdarmentzündung (Colitis)?
Eine Colitis ist eine Entzündung des Dickdarms, die durch Infektionen, autoimmune Erkrankungen (wie Colitis ulcerosa) oder Medikamente verursacht werden kann. Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen und blutiger Stuhl. Eine genaue Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
Wie erkennt man eine gesunde Dickdarmfunktion?
Eine gesunde Dickdarmfunktion zeigt sich durch regelmäßigen Stuhlgang, der nicht zu hart oder zu weich ist, sowie das Fehlen von Bauchschmerzen, Blähungen oder Blut im Stuhl. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und Bewegung sind entscheidend für eine gesunde Verdauung.
10 Tipps für einen gesunden Dickdarm
Ballaststoffreiche Ernährung
Eine ballaststoffreiche Ernährung ist entscheidend für einen gesunden Dickdarm. Ballaststoffe finden sich in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Sie fördern die Verdauung, indem sie den Stuhl weicher und voluminöser machen, was die Passage durch den Dickdarm erleichtert und Verstopfungen vorbeugt. Zudem unterstützen Ballaststoffe das Wachstum gesunder Darmbakterien.
Ausreichend Flüssigkeit trinken
Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die Verdauung. Wasser hilft, den Stuhl weich zu halten und fördert die regelmäßige Darmtätigkeit. Trinke mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag, um die Funktion des Dickdarms zu unterstützen und Verstopfungen zu vermeiden.
Regelmäßige Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Darmbewegung und kann Verdauungsproblemen wie Verstopfung vorbeugen. Schon einfache Aktivitäten wie Spazierengehen oder leichte Gymnastik können die Darmgesundheit positiv beeinflussen und das Risiko für Dickdarmkrebs senken.
Zucker und verarbeitete Lebensmittel reduzieren
Eine Ernährung, die reich an Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln ist, kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und das Risiko für Verdauungsprobleme erhöhen. Diese Nahrungsmittel enthalten oft wenig Ballaststoffe und fördern entzündliche Prozesse im Darm. Stattdessen sollten frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugt werden.
Probiotika in die Ernährung integrieren
Probiotika sind nützliche Bakterien, die die Darmflora unterstützen und die Verdauung fördern. Sie finden sich in Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut oder anderen fermentierten Produkten. Eine gesunde Darmflora ist essenziell für einen gut funktionierenden Dickdarm und ein starkes Immunsystem.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Insbesondere für Menschen ab 50 Jahren sind regelmäßige Darmspiegelungen (Koloskopien) wichtig, um frühzeitig Polypen oder Anzeichen von Darmkrebs zu erkennen. Durch die Früherkennung können potenzielle Probleme rechtzeitig behandelt werden, was das Risiko von Darmkrebs erheblich senkt.
Auf die Signale des Körpers hören
Achte auf Veränderungen in deinem Verdauungsverhalten. Symptome wie anhaltender Durchfall, Verstopfung, Blut im Stuhl oder Bauchschmerzen sollten nicht ignoriert werden. Bei Auffälligkeiten ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um ernsthafte Erkrankungen wie eine Colitis oder Darmkrebs auszuschließen.
Stress abbauen
Chronischer Stress kann die Darmgesundheit negativ beeinflussen. Stresshormone verändern die Verdauung und können zu Reizdarm, Verstopfung oder Durchfall führen. Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren und somit auch die Gesundheit des Dickdarms zu fördern.
Rauchen aufgeben
Rauchen hat viele negative Auswirkungen auf den gesamten Körper, einschließlich des Dickdarms. Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Dickdarmkrebs. Der Verzicht auf das Rauchen verbessert die Darmgesundheit und reduziert das Risiko von Entzündungen und Tumoren.
Alkoholkonsum einschränken
Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Schleimhaut des Darms reizen und die Darmflora negativ beeinflussen. Dies kann zu Entzündungen und einem erhöhten Risiko für Dickdarmkrebs führen. Ein moderater Konsum oder der Verzicht auf Alkohol kann zur Erhaltung einer gesunden Darmfunktion beitragen.
Divertikulitis: Ursachen, Symptome und Behandlung
Divertikulitis ist eine Erkrankung des Dickdarms, bei der sich kleine Ausstülpungen der Darmwand, sogenannte Divertikel, entzünden. Diese Divertikel entstehen meist im unteren Teil des Dickdarms, dem Sigma, und sind an sich harmlos. Wenn jedoch Nahrung oder Stuhl in diesen Ausstülpungen steckenbleibt, kann dies zu einer Entzündung oder Infektion führen, die als Divertikulitis bezeichnet wird.
Ursachen der Divertikulitis
Divertikel entstehen oft durch chronischen Druck auf die Darmwand, der vor allem bei Verstopfung oder einer ballaststoffarmen Ernährung auftritt. Menschen in westlichen Ländern, die häufig verarbeitete und ballaststoffarme Lebensmittel essen, sind besonders anfällig für Divertikel. Dieser Druck schwächt die Darmwand und verursacht die Bildung von kleinen Ausstülpungen. Wenn diese Divertikel entzündet oder infiziert werden, spricht man von Divertikulitis. Risikofaktoren umfassen Alter, da Divertikel häufiger bei Menschen über 50 auftreten, und ein bewegungsarmer Lebensstil, der die Verdauung verlangsamt und Verstopfung fördert.
Symptome der Divertikulitis
Die Symptome der Divertikulitis variieren in ihrer Intensität, aber die häufigsten Anzeichen sind Schmerzen im linken Unterbauch, die plötzlich auftreten und anhalten. Diese Schmerzen können von Fieber, Übelkeit, Blähungen und Verstopfung begleitet sein. In schweren Fällen können sich die Symptome verschlimmern, und es kann zu Blutungen, Abszessen oder sogar einem Darmdurchbruch kommen, was eine medizinische Notfallsituation darstellt.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung der Divertikulitis hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Bei leichten Fällen reicht oft eine konservative Behandlung aus, die in erster Linie aus Ruhe, einer ballaststoffarmen Diät und der Einnahme von Antibiotika zur Bekämpfung der Infektion besteht. Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls wichtig, um den Darm zu entlasten und eine geregelte Verdauung zu unterstützen.
In schwereren Fällen, in denen Komplikationen wie Abszesse oder ein Darmdurchbruch auftreten, kann eine Operation notwendig sein, um den betroffenen Teil des Dickdarms zu entfernen. Nach der Genesung wird oft eine Ernährungsumstellung empfohlen, um weitere Divertikulitis-Episoden zu vermeiden. Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert eine gesunde Verdauung und verringert den Druck auf die Darmwand, wodurch das Risiko für Divertikel und deren Entzündung gesenkt wird.
Prävention ist ebenfalls entscheidend. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen und das Vermeiden von Verstopfung können helfen, Divertikelbildung und Divertikulitis zu verhindern.
Darmkrebs: Früherkennung und Präventionsstrategien
Darmkrebs, auch kolorektales Karzinom genannt, ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit und betrifft den Dickdarm oder das Rektum. Obwohl Darmkrebs eine ernste Erkrankung ist, kann er durch Früherkennung und präventive Maßnahmen häufig verhindert oder erfolgreich behandelt werden. Das Verständnis der Risikofaktoren und der verfügbaren Präventionsstrategien ist entscheidend für die Gesundheit des Dickdarms.
Ursachen und Risikofaktoren
Darmkrebs entwickelt sich oft aus gutartigen Wucherungen, den sogenannten Polypen, die sich im Laufe der Zeit in bösartige Tumore verwandeln können. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für Darmkrebs gehören das Alter – die meisten Fälle treten bei Menschen über 50 Jahren auf – sowie eine familiäre Veranlagung. Genetische Faktoren spielen eine große Rolle, insbesondere wenn Verwandte ersten Grades betroffen sind.
Weitere Risikofaktoren sind ungesunde Ernährungsgewohnheiten, wie eine ballaststoffarme, aber fleisch- und fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkoholkonsum. Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Früherkennung
Früherkennung spielt eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung von Darmkrebs. Ab dem 50. Lebensjahr wird eine regelmäßige Darmspiegelung (Koloskopie) empfohlen, da sie Polypen im Frühstadium entdecken und entfernen kann, bevor sie sich zu Krebs entwickeln. Alternativ können weniger invasive Tests wie der fäkale immunchemische Test (FIT) oder der Hämoccult-Test durchgeführt werden, die nach verstecktem Blut im Stuhl suchen, einem möglichen Anzeichen für Darmkrebs.
Eine Darmspiegelung alle 10 Jahre wird von vielen Gesundheitsexperten als Goldstandard der Früherkennung angesehen, insbesondere für Personen mit familiärem Risiko oder entzündlichen Darmerkrankungen. Je früher Krebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen, da Darmkrebs in den frühen Stadien oft symptomlos ist.
Prävention von Darmkrebs
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Risiko für Darmkrebs zu senken. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist eine ballaststoffreiche Ernährung, die Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte enthält. Diese fördern eine gesunde Verdauung und tragen dazu bei, potenziell schädliche Stoffe schneller aus dem Darm zu entfernen.
Bewegung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Regelmäßige körperliche Aktivität reduziert das Risiko von Darmkrebs und verbessert die allgemeine Gesundheit. Auch der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum kann das Krebsrisiko erheblich verringern.
Gewichtskontrolle ist ebenfalls wichtig, da Übergewicht und Fettleibigkeit das Risiko von Darmkrebs erhöhen. Eine gesunde Lebensweise, die eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und den Verzicht auf schädliche Substanzen umfasst, kann helfen, Darmkrebs vorzubeugen und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.
Quellen
- Fritsch, H., Kühnel, W.: Taschenatlas der Anatomie. Bd. 2: Innere Organe. Thieme, Stuttgart 2018
- Kirsch, J. et al.: Taschenlehrbuch Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
- Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012