Rippen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 17. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Rippen geben dem Brustkorb seine typische, halbrunde Form und spielen eine entscheidende Rolle im Schutz der inneren Organe. Beim Menschen sind sie im Normalfall paarweise angeordnet, wobei jedes Paar auf beiden Seiten des Körpers symmetrisch liegt. Die Anzahl der Rippenpaare beträgt in der Regel 12, was der Anzahl der Wirbel der Brustwirbelsäule entspricht, an denen die Rippen befestigt sind. Diese Knochenstruktur bildet zusammen mit dem Brustbein und der Wirbelsäule den Thorax, der durch seine Beweglichkeit auch die Atemfunktion unterstützt, indem er sich beim Atmen hebt und senkt.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Rippen?

Funktional bilden die Rippen mit den Brustwirbeln und dem Brustbein den knöchernen Brustkorb.
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Laut Definition sind die Rippen paarweise angeordnete, gebogene Knochen, die stabförmig sind und dorsalseitig, also rückseitig an den Brustwirbeln entspringen.

Zusammen mir den Brustwirbeln und dem Sternum (dem Brustbein) bilden die Rippen den Thorax, also den knöchernen Brustkorb. Dieser sorgt für den Schutz der inneren Organe.

Rippen sind gebogene Knochen, die den Brustkorb (Thorax) bilden und eine zentrale Rolle im menschlichen Skelett spielen. Sie gehören zum Achsenskelett und haben die wichtige Funktion, die inneren Organe im Brustraum, wie Herz und Lungen, zu schützen. Der menschliche Körper besitzt in der Regel 12 Rippenpaare, also insgesamt 24 Rippen, die symmetrisch auf beiden Seiten des Körpers angeordnet sind.

Jedes Rippenpaar besteht aus einem knöchernen Teil, der hinten an den Brustwirbeln der Wirbelsäule befestigt ist, und einem knorpeligen Teil, der vorn entweder direkt oder indirekt mit dem Brustbein (Sternum) verbunden ist. Die oberen sieben Rippenpaare, die sogenannten echten Rippen, sind direkt durch Rippenknorpel mit dem Brustbein verbunden. Die 8. bis 10. Rippe, auch als falsche Rippen bezeichnet, sind nur indirekt über den Knorpel der darüberliegenden Rippen mit dem Brustbein verbunden. Die letzten beiden Rippenpaare, die 11. und 12. Rippe, werden als freie Rippen (oder fliegende Rippen) bezeichnet, da sie nicht mit dem Brustbein verbunden sind und frei in der Muskulatur enden.

Rippen haben eine leicht gebogene, halbkreisförmige Form, die es dem Brustkorb ermöglicht, sich bei der Atmung auszudehnen und wieder zusammenzuziehen. Diese Beweglichkeit ist entscheidend für die Atemfunktion, da die Rippen in Zusammenarbeit mit dem Zwerchfell und der Zwischenrippenmuskulatur den Brustkorb während des Ein- und Ausatmens heben und senken.

Die Rippenknochen selbst sind relativ dünn und lang, aber sehr stark. Sie bestehen aus kompaktem Knochengewebe an der Außenseite und schwammigem Knochengewebe im Inneren, was ihnen die nötige Stabilität bei gleichzeitigem geringem Gewicht verleiht. Diese Struktur ermöglicht es den Rippen, sowohl Schutz als auch Beweglichkeit zu bieten.

Neben ihrer Schutzfunktion und ihrer Rolle bei der Atmung tragen die Rippen zur Stabilität des gesamten Oberkörpers bei. Sie sind an zahlreichen Muskelansätzen beteiligt, die für die Bewegung und Haltung des Rumpfes, der Schultern und des Nackens wichtig sind. Die Zwischenrippenmuskulatur (Musculi intercostales), die zwischen den Rippen verläuft, spielt eine Schlüsselrolle bei der Atemmechanik, da sie den Brustkorb bei der Ein- und Ausatmung unterstützt.

Verletzungen der Rippen, wie Prellungen oder Brüche, können zu erheblichen Schmerzen führen und die Atmung beeinträchtigen, da die Beweglichkeit des Brustkorbs eingeschränkt wird. Dennoch sind Rippen durch ihre Struktur widerstandsfähig und erfüllen ihre Aufgabe als Schutzschild für die lebenswichtigen Organe effektiv.

Anatomie & Aufbau

Entsprechend der Anzahl der Brustwirbel sind gleich viele Rippenpaare vorhanden, demnach verfügt das menschliche Skelett über 12 Rippenpaare.

Aufgebaut ist jede einzelne Rippe aus dem Os costale, dem Rippenknochen, dem sich ein Knorpelabschnitt anschließt. Der Rippenknorpel befindet sich im vorderen Brustkorbbereich und wird als Cartilago costalis bezeichnet. Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rippen befindet sich jeweils ein Intercostalraum (ICR), der auch als Zwischenrippenraum bekannt ist.

Hier findet sich die Intercostalmuskulatur, welche als Atemhilfsmuskulatur fungiert. Der Knorpel der Rippen sechs bis zehn ist ist beim Menschen in den meisten Fällen zusammengewachsen und wird als Articulationes interchondrales, also gelenkige Verbindung der Rippenknorpel bezeichnet.

Jede Rippe verfügt über ein Rippenköpfchen, das Caput costae, mit dem es eine gelenkige Verbindung zum jeweiligen Brustwirbel eingeht. Anschließend folgen Rippenhals, Collum costae, und Rippenkörper, Corpus Costae.

Die ersten sieben Rippenpaare sind beim Menschen über den Rippenknorpel direkt mit dem Sternum, dem Brustbein verbunden und werden daher als echte Rippen, Costae verae, bezeichnet. Da sich die Rippenpaare 8, 9 und 10 über den knorpeligen Rippenbogen miteinander und mit dem Brustbein verbinden, werden diese als falsche Rippen, Costae spuriae bezeichnet. Die rudimentären Rippen, Costae fluctuantes, enden im freien Bauchraum und werden häufig auch „Fleischrippen“ genannt.

Funktionen & Aufgaben

Funktional bilden die Rippen mit den Brustwirbeln und dem Brustbein den knöchernen Brustkorb. Hierbei schützen sie die innen liegenden Organe Herz und Lunge. Über die gelenkigen Verbindungen zu den Brustwirbeln und die in den Zwischenrippenräumen befindliche Intercostalmuskulatur heben und senken sich die Rippen und ermöglichen somit die Atmung. Das Spiel, welches zwischen Ein- und Ausatmung möglich ist, beträgt in der Regel um die 2 cm.

Krankheiten

Häufig werden Schmerzen im Brustkorbbereich mit Lungen- oder Herzproblemen gleichgesetzt. Oft lassen sich auch Befunde im Bereich der Rippen nachweisen. Eine Rippenprellung als Folge eines stumpfen Traumas kann erhebliche Atem- und Bewegungsprobleme hervorrufen.

Auch Rippenbrüche sind als Folge von Stürzen oder Unfällen häufige Diagnosen. Eine Komplikation bei Rippenfrakturen ist, dass Mitverletzungen von Lunge, Herz und Hauptschlagader auftreten können. Rippenfrakturen und Rippenprellungen machen sich häufig durch Schmerzen beim Atmen und beim Bewegen bemerkbar. Gerade Rippenverletzungen im vorderen Brustkorbbereich schränken die Atmung mehr ein, als im wirbelsäulennahen Bereich., wo die Rückenmuskulatur als unterstützenden und haltende Muskulatur einige Funktionen übernimmt.

Bei Erkältungen oder Bewegungseinschränkungen durch Immobilität kommt es häufig zu Problemen im Bereich der Intercostalmuskulatur. Diese kann durch Verspannungen oder Entzündungen und Verklebungen zu einer Bewegungseinschränkung des Brustkorbes und damit zu verminderter Atemtiefe führen.

Auch Intercostalneuralgien, Schmerzen im Bereich der Zwischenrippennerven sind als Beschwerdebild bekannt. Hierbei zieht sich ein gürtelförmiger Schmerz im Bereich der betroffenen Nerven entlang des Brustkorbes. Da sich diese bei tiefem Atmen oder Husten oft verstärken, werden die Beschwerden häufig mit einem Herzinfarkt verwechselt und können Panikattacken auslösen.

Rippenfellentzündungen, die entweder als Folge einer vorausgegangenen Erkrankung oder durch eine Infektion entstehen, verursachen oft schmerzhafte Atembeschwerden, die mit Fieber einhergehen. Teilweise können hierbei auch knarrende Geräusche bei der Atmung auftreten. Rippenfellentzündungen lassen sich durch diffentialdiagnostische Maßnahmen von Lungenentzündungen abgrenzen.

Bei Morbus Bechterew ist eins der bekanntesten Symptome das Verknöchern der Rippengelenke und damit einhergehende Versteifung des Brustkorbes. Dies führt zur Bewegungseinschränkung der Atembewegung und zu Schmerzen beim Atmen führen. Auch Blockaden der Rippengelenke führen oft zu Schmerzen, die sich beim Atmen verstärken. Treten diese Blockaden im Zusammenhang mit Blockierungen der Brustwirbelsäule auf, ist hier oft ein Teufelskreis aus Schmerzen und eingeschränkter Bewegung zu beobachten.


Typische & häufige Erkrankungen

10 Dinge, die Sie über die Rippen wissen sollten

Wie viele Rippen hat der Mensch?

Der Mensch hat in der Regel 24 Rippen, 12 auf jeder Seite des Brustkorbs. Diese Rippenpaare sind in drei Kategorien unterteilt: die echten Rippen (1-7), die falschen Rippen (8-10) und die freien Rippen (11-12). Die echten Rippen sind direkt mit dem Brustbein verbunden, während die falschen Rippen indirekt über Knorpel verbunden sind, und die freien Rippen enden frei in der Muskulatur.

Welche Funktion haben die Rippen?

Die Rippen schützen lebenswichtige Organe wie das Herz und die Lungen. Sie bieten auch Unterstützung für die Atemmuskulatur, insbesondere das Zwerchfell, und ermöglichen die Expansion und Kontraktion des Brustkorbs während des Atmens.

'Können Rippen brechen, und wenn ja, wie gefährlich ist das?

Ja, Rippen können brechen, oft durch Traumata wie Stürze oder Unfälle. Ein Rippenbruch kann schmerzhaft sein, ist aber in der Regel nicht lebensbedrohlich. Gefährlich wird es, wenn gebrochene Rippen innere Organe verletzen, insbesondere die Lungen, was zu einer lebensgefährlichen Situation wie einem Pneumothorax führen kann.

Was ist ein Rippenknorpelschaden?

Die Rippen sind durch Knorpel mit dem Brustbein verbunden. Ein Rippenknorpelschaden tritt auf, wenn dieser Knorpel verletzt wird, was oft durch Überdehnung oder plötzliche Bewegungen geschieht. Dies kann zu Schmerzen im Brustbereich führen und die Atmung erschweren.

Was sind freie Rippen, und welche Probleme können sie verursachen?

Freie Rippen sind das elfte und zwölfte Rippenpaar, die nicht mit dem Brustbein oder anderen Rippen verbunden sind. In seltenen Fällen können sie durch ihre Position Schmerzen oder Beschwerden verursachen, besonders wenn sie gegen benachbarte Nerven oder Organe drücken.

Was ist eine Rippenblockade?

Eine Rippenblockade tritt auf, wenn die Beweglichkeit der Rippen eingeschränkt ist, meist durch Verspannungen der umliegenden Muskulatur oder Fehlhaltungen. Dies führt zu Schmerzen beim Atmen oder bei bestimmten Bewegungen. Eine manuelle Therapie kann oft helfen, die Blockade zu lösen.

Kann man ohne eine Rippe leben?

Ja, man kann ohne eine oder mehrere Rippen leben. Einige Menschen haben von Geburt an weniger Rippen, und in seltenen Fällen werden Rippen operativ entfernt, z. B. bei schwerwiegenden Verletzungen oder bestimmten medizinischen Eingriffen. Der Körper kann sich an die Abwesenheit einer Rippe anpassen, obwohl der Schutz der inneren Organe reduziert ist.

Was kann man tun, um seine Rippen zu schützen?

Zum Schutz der Rippen sollte man auf eine gute Körperhaltung achten, beim Sport Schutzausrüstung tragen und kräftigende Übungen für die Rumpfmuskulatur durchführen. Dies stabilisiert den Brustkorb und verringert das Risiko von Verletzungen.

Wie wirken sich Erkrankungen wie Osteoporose auf die Rippen aus?

Osteoporose schwächt die Knochensubstanz, was das Risiko von Rippenbrüchen erhöht, selbst bei geringfügigen Belastungen. Regelmäßige Bewegung, eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung sowie medizinische Behandlungen können helfen, das Risiko zu minimieren.

Können Rippen auch durch Krankheiten betroffen sein?

Ja, Krankheiten wie Arthritis oder Tumore können die Rippen betreffen. Entzündungen im Bereich der Rippen oder des Knorpels, wie bei der Tietze-Syndrom, können Schmerzen verursachen. In seltenen Fällen können Tumore oder Metastasen im Rippenbereich auftreten, was eine ärztliche Abklärung erfordert.

10 Tipps für gesunde Rippen

Regelmäßige Kräftigungsübungen für den Oberkörper

Starke Muskeln im Bereich des Oberkörpers, insbesondere die Rumpfmuskulatur, helfen, die Rippen zu stützen und zu schützen. Übungen wie Planks, Liegestütze und Rumpfrotationen stärken die Muskulatur und verbessern die Stabilität des Brustkorbs, was das Risiko von Verletzungen verringert.

Achte auf eine gesunde Haltung

Eine gute Körperhaltung ist entscheidend, um unnötigen Druck auf den Brustkorb und die Rippen zu vermeiden. Vermeide es, dich zu krümmen oder zu lange in einer schlechten Sitzposition zu verharren. Ergonomische Stühle und ein bewusster Umgang mit der eigenen Körperhaltung helfen, den Brustkorb zu entlasten.

Schütze dich bei sportlichen Aktivitäten

Beim Sport, insbesondere bei Kontaktsportarten wie Fußball, Rugby oder Kampfsport, ist es wichtig, Schutzausrüstung zu tragen, um die Rippen vor Stößen zu schützen. Ein Brustpanzer oder Schutzwesten können das Verletzungsrisiko erheblich senken.

Vermeide starke Überdehnungen

Plötzliche Bewegungen oder starkes Überdehnen können den Rippenknorpel oder die umliegende Muskulatur überlasten. Achte darauf, dich vor sportlichen Aktivitäten ausreichend aufzuwärmen und dehne dich kontrolliert, um Verletzungen zu vermeiden.

Atemübungen für eine bessere Brustkorbmobilität

Regelmäßige Atemübungen können die Beweglichkeit des Brustkorbs fördern und die Rippenmuskulatur entspannen. Tiefes Bauchatmen oder gezielte Atemübungen zur Stärkung des Zwerchfells tragen dazu bei, die Atmung effizienter zu gestalten und Spannungen zu lösen.

Kalzium- und Vitamin-D-reiche Ernährung

Kalzium und Vitamin D sind wichtig für die Knochengesundheit und tragen zur Festigkeit der Rippen bei. Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Blattgemüse und angereicherte Produkte liefern Kalzium, während Sonnenlicht und fettreiche Fische gute Vitamin-D-Quellen sind.

Regelmäßige Dehnungsübungen für den Brustkorb

Dehnungsübungen wie der Brustkorb-Öffner oder die Kobra-Position aus dem Yoga helfen, die Flexibilität des Brustkorbs zu fördern. Diese Übungen verhindern Verspannungen und beugen einer eingeschränkten Beweglichkeit der Rippen vor.

Vermeide schweres Heben ohne richtige Technik

Das Heben schwerer Gegenstände kann, wenn es falsch ausgeführt wird, zu übermäßiger Belastung des Brustkorbs und der Rippen führen. Achte darauf, immer die richtige Hebetechnik anzuwenden, bei der die Last hauptsächlich von den Beinen getragen wird, um die Rippen zu schonen.

Regelmäßige Bewegung für eine gesunde Knochenstruktur

Aktive Bewegung, wie Spazierengehen, Laufen oder Schwimmen, trägt zur Knochendichte bei und stärkt die Rippen. Besonders Aktivitäten, die den Oberkörper involvieren, fördern die Stabilität und Gesundheit der Rippen und der umliegenden Strukturen.

Vermeide Rauchen

Rauchen beeinträchtigt die Knochengesundheit, da es die Blutzirkulation verringert und die Nährstoffaufnahme in den Knochen hemmt. Die Schwächung der Knochen durch Rauchen erhöht das Risiko für Rippenbrüche und andere Knochenerkrankungen. Der Verzicht auf das Rauchen unterstützt die allgemeine Gesundheit und stärkt die Knochenstruktur.

Diese Tipps helfen, die Rippen stark und gesund zu halten, indem sie auf eine Kombination aus Ernährung, Bewegung und Prävention setzen.

Rippenfellentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Rippenfellentzündung, auch Pleuritis genannt, ist eine entzündliche Erkrankung des Brustfells (Pleura), das die Lunge und die Innenseite des Brustkorbs auskleidet. Diese Erkrankung kann starke Brustschmerzen verursachen und sollte nicht unterschätzt werden, da sie ernsthafte Komplikationen hervorrufen kann.

Die häufigste Ursache für eine Rippenfellentzündung sind virale oder bakterielle Infektionen, insbesondere Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündungen. Auch Autoimmunerkrankungen, wie Lupus oder rheumatoide Arthritis, können Pleuritis auslösen. In seltenen Fällen entsteht eine Rippenfellentzündung durch Krebs, Lungenembolien oder Verletzungen im Brustbereich.

Eines der markantesten Symptome einer Rippenfellentzündung sind scharfe, stechende Schmerzen im Brustkorb, die sich bei tiefem Einatmen, Husten oder Niesen verstärken. Diese Schmerzen treten auf, weil sich die entzündeten Schichten des Rippenfells bei der Atmung gegeneinander reiben. Zusätzlich können Symptome wie Fieber, trockener Husten und Atemnot auftreten. In manchen Fällen sammelt sich Flüssigkeit im Pleuraraum (Pleuraerguss), was den Schmerz lindern, aber die Atmung erschweren kann.

Die Diagnose einer Rippenfellentzündung erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt auf die typischen Reibegeräusche des entzündeten Brustfells achtet. Weitere diagnostische Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder eine Computertomografie können notwendig sein, um die Ursache der Entzündung und das Vorhandensein eines Pleuraergusses festzustellen.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Rippenfellentzündung. Liegt eine bakterielle Infektion zugrunde, werden Antibiotika verordnet. Bei viralen Infektionen konzentriert sich die Behandlung meist auf die Linderung der Symptome, da die Infektion in der Regel von selbst abklingt. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können helfen, die Schmerzen zu lindern. In schweren Fällen, etwa bei einem großen Pleuraerguss, kann eine Thorakozentese (Punktion) notwendig sein, um die Flüssigkeit abzulassen und die Atmung zu erleichtern.

Zur Unterstützung der Genesung sollten Patienten Ruhe einhalten und auf anstrengende körperliche Aktivitäten verzichten. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Atemübungen können ebenfalls hilfreich sein.

Die frühzeitige Behandlung einer Rippenfellentzündung ist entscheidend, um Komplikationen wie eine chronische Pleuritis oder eine Lungenentzündung zu verhindern. Wer Anzeichen einer Pleuritis bemerkt, sollte daher rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.

Rippenprellung: Symptome, Ursachen und Heilung

Eine Rippenprellung ist eine häufige Verletzung, die durch stumpfe Gewalt auf den Brustkorb verursacht wird. Diese Verletzung betrifft das Weichteilgewebe rund um die Rippen und kann sehr schmerzhaft sein, obwohl die Rippen selbst nicht gebrochen sind. Rippenprellungen treten häufig bei Unfällen, Sportverletzungen oder Stürzen auf und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, da sie das Atmen, Bewegen und Husten erschweren.

Die Hauptursache einer Rippenprellung ist ein direkter Schlag auf den Brustkorb, etwa durch einen Aufprall bei einem Autounfall oder bei Kontaktsportarten wie Rugby oder Fußball. Auch Stürze, besonders auf harte Oberflächen, können zu einer Prellung der Rippen führen. Im Gegensatz zu einem Rippenbruch bleibt die Knochenstruktur bei einer Prellung intakt, doch das umliegende Gewebe, einschließlich Muskeln und Knorpel, wird verletzt und entzündet.

Die Symptome einer Rippenprellung sind ähnlich denen eines Rippenbruchs, weshalb oft eine ärztliche Abklärung nötig ist, um die genaue Diagnose zu stellen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören Schmerzen im Brustbereich, die sich bei Bewegung, tiefem Einatmen, Husten oder Niesen verschlimmern. Oft treten auch Blutergüsse oder Schwellungen im betroffenen Bereich auf. Anders als bei einem Rippenbruch spürt man bei einer Prellung keine knirschenden Geräusche oder abnormale Bewegungen der Rippen.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und ein Röntgenbild, um sicherzustellen, dass keine Fraktur vorliegt. Weitere bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie können in schwereren Fällen erforderlich sein, um den genauen Schaden zu bewerten.

Die Behandlung einer Rippenprellung besteht in erster Linie aus Schmerzmanagement und Ruhe. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen, die Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Kälteanwendungen, etwa durch Eispackungen, können in den ersten Tagen nach der Verletzung helfen, Schwellungen zu reduzieren. Bewegung sollte vermieden werden, insbesondere anstrengende Aktivitäten, die die Rippen weiter belasten könnten. Schonendes Atmen und Husten ist wichtig, um Komplikationen wie Lungenentzündungen durch eine eingeschränkte Atmung zu vermeiden. Atemübungen unter ärztlicher Anleitung können helfen, die Lunge frei zu halten.

Die Heilung einer Rippenprellung dauert in der Regel mehrere Wochen, je nach Schwere der Verletzung. In den meisten Fällen klingen die Schmerzen nach etwa 3 bis 6 Wochen ab, doch in schwereren Fällen kann es länger dauern, bis die volle Beweglichkeit und Schmerzfreiheit wiederhergestellt sind.

Quellen

  • Fritsch, H., Kühnel, W.: Taschenatlas der Anatomie. Bd. 2: Innere Organe. Thieme, Stuttgart 2018
  • Kirsch, J. et al.: Taschenlehrbuch Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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