Reisemedizin
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Reisemedizin umfasst verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel Vorsorge und Behandlung. Sie kommt bei Menschen zum Einsatz, die einen Urlaub in einem anderen Land planen oder bei Personen, welche das Ausland gerade verlassen haben. Vor allem bei Reisen in die Tropen sind im Vorhinein Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
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Was ist die Reisemedizin?
Der Begriff Reisemedizin umfasst alle medizinischen Maßnahmen, die zur Prophylaxe, Diagnose und Therapie bei Erkrankungen verwendet werden, welche im Ausland entstehen. Reiseerkrankungen haben in den letzten Jahren zugenommen. Dabei lässt sich eine Parallele zu den immer häufiger stattfindenden Auslandsaufhalten ziehen. Darüber hinaus wird der Urlaub heutzutage in weiter entfernten Regionen verbracht als es früher der Fall war. Insbesondere in tropischen und subtropischen Breitengeraden erkranken viele Europäer.
In den meisten Fällen handelt es sich um eine harmlose Magen-Darm-Verstimmung. Aber auch ernsthaftere Beschwerden lassen sich nicht ausschließen. Einige können effektiv vorgebeugt werden, wie zum Beispiel durch eine Impfung oder das Tragen von angemessener Kleidung zum Schutz gegen Mückenstiche. Weiterhin kann ein spezifisches Verhalten dabei helfen, Infektionen zu vermeiden. In einigen Ländern existieren Pflichtimpfungen, ohne welche eine Einreise nicht möglich ist. Eine solche Vorschrift gibt es zum Beispiel in Brasilien. Das südamerikanische Land kann nur von Menschen bereits werden, die eine Gelbfieberimpfung im Pass aufweisen. Damit gehört die Prävention ebenfalls zu Reisemedizin wie die Behandlung im Erkrankungsfall.
Behandlungen & Therapien
So ist zum Beispiel eine Impfung gegen Gelbfieber in einigen Ländern nicht notwendig, während sie bei Reisen in andere Orte nicht fehlen sollte. Empfehlenswert sind vor allem Impfungen gegen Hepatitis A und B, Cholera, Influenza, Tollwut, Typhus, Kinderlähmung, Gelbfieber und Meningokokken. Welche Impfung letztendlich aber wirklich notwendig ist, entscheidet der Arzt. Einige Spritzen benötigen eine mehrfache Anwendung. Dementsprechend ist es wichtig, dass sich Reisende frühzeitig informieren, damit die Behandlung vor Antritt des Urlaubs abgeschlossen und der Impfschutz somit gewährleistet ist. Weiterhin gehört die Aufklärung zur Prophylaxe. Diese wird von einigen Tropenärzten angeboten, aber auch im Internet finden sich weitreichende Informationen.
Liegt der Urlaub in den Tropen, helfen langen Kleidungsstücke und ein Mückennetz über dem Bett gegen unangenehme Stiche, aus denen unter Umständen Krankheiten resultieren können. Obst und Gemüse sollte ausreichend abgewaschen oder geschält werden. Weiterhin ist das Leitungswasser nicht überall trinkbar. So können sich Bakterien oder andere Erreger in dem Wasser befinden. Im Zweifel sollte das Wasser vor dem Genuss abgekocht werden, damit es zu keiner Infektion kommt. Darüber hinaus befasst sich die Reisemedizin mit der Diagnostik und Behandlung von Personen, die gerade aus dem Ausland zurückgekehrt ist. Bei einigen tropischen Erkrankungen wie Malaria und Dengue-Fieber ist ein schnelles Handeln zum Erhalt der Gesundheit wichtig.
Damit die Beschwerden zügig eingeordnet werden, sollte ein Arzt mit entsprechendem Fachwissen aufgesucht werden. Hierfür eignen sich vor allem Tropenärzte. Weitere Erkrankungsrisiken auf Reisen sind veränderte klimatische Bedingungen, wie sie in großer Höhe oder bei einer starken Kälte vorliegen. Die Reisemedizin umfasst somit verschiedene Erkrankungen und Beschwerden. Neben Durchfallerkrankungen werden zum Beispiel Infektionen oder Parasiten behandelt.
Diagnose & Untersuchungsmethoden
Wenn sich Plasmodien in der Probe befinden, gilt der Erkrankung als diagnostiziert. Eine ähnliche Untersuchung hilft ebenfalls dabei, das Dengue-Fieber zu entdecken. Dieses wird normalerweise durch Mücken übertragen und äußert sich durch Fieber, Ausschlag und Schmerzen in den Gelenken, Muskeln, Kopf oder Gliedern. Dabei kann das Dengue-Fieber meistens nicht direkt nachgewiesen werden. Die Blutprobe gelingt erst zwischen dem dritten und siebten Tag der Erkrankung, zuvor ist eine Diagnose des Virus nur sehr schwer vollziehbar. Spätestens ab dem achten Tag können in dem Blut des Patienten jedoch Antikörper gefunden werden, welche sich gegen den Erreger richten. Typhus lässt sich ebenfalls über eine Blutprobe aufweisen. Dabei können Veränderungen des Bluts offenbart werden, wie eine Reduktion der weißen Blutkörperchen.
Anders sieht es hingegen bei Beschwerden aus, die Magen oder Darm betreffen. Reisedurchfall ist kein seltenes Symptom im Urlaub. Hält dieser länger als 48 bis 72 Stunden an, sollte ein Arzt konsultiert werden. Eine Stuhlprobe liefert dabei den genauen Erreger der Beschwerden. Bestenfalls handelt es sich um eine frische Probe. Reisedurchfall ist normalerweise unangenehm, bei einer ausreichenden Wasseraufnahme aber harmlos. Eine Stuhlprobe kann im Rahmen der Reisemedizin jedoch auch Cholera diagnostizieren. Deshalb ist es wichtig, dass der absolvierte Urlaub bei bestehenden Beschwerden dem Arzt gegenüber immer erwähnt wird.
Quellen
- Diesfeld, H.J., Krause, G., Teichmann, D.: Praktische Tropen- und Reisemedizin. Thieme, Stuttgart 2003
- Kretschmer, H., Kusch, G., Scherbaum, H. (Hrsg.): Reisemedizin. Beratung in der ärztlichen Praxis. Urban & Fischer, München 2005
- Mader, F., Weißgerber, H.: Allgemeinmedizin und Praxis. Springer, Heidelberg 2014