Ringknorpel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Ringknorpel (lat.: Cartilago cricoidea) ist Teil des Schildknorpels, meist als Kehlkopf bezeichnet. Dieser ist der Übergang vom Rachen zur Luftröhre und Teil des Atemwegs im vorderen Halsbereich. Der Schildknorpel, ebenfalls ein Teil des Kehlkopfs, ist sichtbar als Adamsapfel in der Mitte des Halses.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Ringknorpel?

Als eines der drei wichtigsten Teile des Kehlkopfs ist auch der Ringknorpel verantwortlich für die Aufgaben, die der Kehlkopf übernimmt.
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Der Cartilago cricoidea bildet gemeinsam mit dem Schild- und den Stellknorpeln sowie dem Kehldeckel (Epiglottis) den Kehlkopf.

Der Ringknorpel selbst besteht aus einem hyalinen Knorpel: Dies ist eine Form von Knorpeln, die besonders oft in Gelenken zu finden sind. Im Lichtmikroskop haben diese Knorpel oft eine bläuliche, milchige Farbe, Strukturen sind jedoch im Gegensatz zu Faserknorpeln lichtmikroskopisch nicht erkennbar, weswegen man die Fasern der hyalinen Knorpeln als maskierte Fasern bezeichnet. Zudem sind die gläsernen Knorpel umgeben von einer Knorpelmatrix, welche ein schützendes Gewebe ist.

Der Ringknorpel ist außerdem wie ein Siegelring geformt und bildet den Teil des Kehlkopfs, der am niedrigsten und in der Nähe der Luftröhre gelegen ist. Direkt unter ihm liegt der Luftröhrenknorpel. Als unterstes Teil des Kehlkopfs trägt er den Schild- sowie die Stellknorpeln.

Anatomie & Aufbau

Als hyaliner Knorpel ist der Ringknorpel ventral gerichtet, das bedeutet, dass er zur Vorderseite des Körpers zeigt und gegebenenfalls äußerlich sichtbar ist. Der Knorpel selbst besteht aus folgenden Teilen:

  • dem vorne gelegene Ringknorpelbogen (lat.: Arcus cartilaginis cricoideae),
  • der Ringknorpelplatte (lat.: Lamina cartilaginis cricoideae),
  • einer Leiste (Crista mediana)
  • sowie zwei Gelenkflächen (Facies articularis thyroidea).

Der Ringknorpelbogen bildet durch eine Verdickung auf der Hinterseite die Ringknorpelplatte; Diese trägt die mittig gelegene Leiste, welche über zwei Gelenkflächen verfügt, die beidseitig liegen und als Verbindung zum Schildknorpel dienen.

Die vier einzelnen Teile und Gelenke des Ringknorpels werden durch Bänder miteinander verbunden, diese werden auch als Ligamentum cricothyroideum oder Ligamentum cricoarytenoideum bezeichnet. Zudem befinden sich drei folgende Kehlkopfmuskeln befestigt am Ringknorpel:

  • Der Musculus cricoarytaenoideus posterior, kurz Posticus,
  • der Musculus cricoarytaenoideus lateralis
  • sowie der Musculus cricothyreoideus.

Der Posticus ist die Außenfläche der Lamina, bekannt als Ringknorpelplatte, und ist Teil der inneren Kehlkopfmuskulatur. Der Musculus cricoarytaenoideus lateralis ist ebenso Teil der inneren kehlkopfmuskulatur und bildet den oberen Rand sowie die Außenfläche des Ringknorpelbogens (Arcus). Der Musculus cricothyreoideus bildet den gesamten Arcus und gehört somit zur äußeren Muskulatur des Kehlkopfs. Zudem ist der Ringknorpel mit dem unteren Horn (Cornu inferius) des Schildknorpels verbunden.

Funktion & Aufgaben

Als eines der drei wichtigsten Teile des Kehlkopfs ist auch der Ringknorpel verantwortlich für die Aufgaben, die der Kehlkopf übernimmt.

Der Kehlkopf ist verantwortlich für die Stimmbildung (Phonation): Diese erfolgt durch den Posticus, welcher am Ringknorpel entspringt und am Muskelvorsprung (Processus muscularis) eines Stellknorpels ansetzt. Der Muskelvorsprung wird nach innen gezogen, wodurch die Stimmlippen am Stellknorpel auseinander gezogen werden. Die Tonhöhe wird durch die Frequenz bestimmt, mit der die Luft die Schwingungen der Stimme bestimmt. Die Verstärkung der Resonanzräume bestimmt die Lautstärke; Wenn die Resonanz der Lunge stärker ist, bzw. dominiert, wird dies als Bruststimme bezeichnet.

Die Stimme kann sich im Laufe der Zeit verändern, etwa während des Stimmbruchs: Durch die verstärkte Produktion vom Sexualhormon Testosteron bei Jungen und Östrogen bei Mädchen beginnen die Stimmbänder schneller zu wachsen und zu verdicken. Dies führt dazu, dass die Stimmbänder langsamer schwingen und die Stimme tiefer wird – Besonders bei Jungen kann die Stimme sogar um eine Oktave fallen.


Krankheiten

Fehlbildungen sowohl beim Ringknorpel als auch generell beim Kehlkopf treten äußerst selten auf, sind jedoch möglich.

Eine Larynxatresie ist ein totaler Verschluss (Atresie) des Kehlkopfs, der in den meisten Fällen zum Tod führt: Ein Verschluss des Kehlkopfes führt dazu, dass kein Sauerstoff in die Luftröhre gelangen kann und verursacht starke Atembeschwerden. Besonders während der Schwangerschaft ist die Larynxatresie gefährlich und kann zudem zum sogenannten fetalen CHAOS (Congenital High Airway Obstruction Syndrome) führen.

Sehr oft können aber Kehlkopfentzündungen auftreten, bekannt als Laryngitis. Sie resultieren aus Virusinfekten in den Atemwegen oder seltener durch starke Stimmbelastung in sehr trockenen Räumen. Eine chronische Laryngitis kann sich durch Alkohol- sowie Nikotinmissbrauch, ebenso durch dauerhafte Mundatmung entwickeln.

Laryngitis kann sich durch Heiserkeit bemerkbar machen, aber auch oftmals durch Stimmlosigkeit, begleitet von starkem, trockenen Husten. Seltenere Symptome sind unter Anderem Fieber mit bis zu 40 Grad sowie starken Halsschmerzen.

10 Dinge, die Sie über den Ringknorpel wissen sollten

Was ist der Ringknorpel und wo befindet er sich?

Der Ringknorpel, auch Cartilago cricoidea genannt, ist ein wichtiger Teil des Kehlkopfes. Er befindet sich unterhalb des Schildknorpels und oberhalb der Luftröhre und bildet einen stabilen Ring um die Luftröhre, der die Atemwege offen hält.

Welche Funktion hat der Ringknorpel?

Der Ringknorpel spielt eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung der Atemwege. Er sorgt dafür, dass die Luftröhre nicht kollabiert und ermöglicht so den ungehinderten Durchfluss von Luft. Zudem dient er als Ansatzpunkt für Muskeln und Bänder, die für die Stimmbildung und das Schlucken wichtig sind.

Welche gesundheitlichen Probleme können den Ringknorpel betreffen?

Verletzungen oder Erkrankungen des Ringknorpels können schwerwiegende Folgen haben. Zu den möglichen Problemen gehören Knorpelentzündungen (Chondritis), Traumata durch äußere Einwirkung oder seltene Fehlbildungen. Auch Tumore können den Ringknorpel betreffen, was die Atmung und Stimmbildung beeinträchtigen kann.

Wie erkennt man eine Verletzung des Ringknorpels?

Eine Verletzung des Ringknorpels kann sich durch Atembeschwerden, Heiserkeit, Schmerzen im Kehlkopfbereich oder Schluckbeschwerden bemerkbar machen. In schweren Fällen kann es zu Atemnot kommen, da die Stabilität der Atemwege beeinträchtigt ist.

Wie wird eine Verletzung des Ringknorpels diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder CT und gegebenenfalls einer Endoskopie des Kehlkopfes. So können Strukturveränderungen oder Verletzungen des Knorpels erkannt werden.

Was passiert bei einer Entzündung des Ringknorpels?

Eine Entzündung des Ringknorpels, auch Chondritis genannt, führt zu Schwellungen und Schmerzen im Bereich des Kehlkopfes. Diese Entzündung kann durch Infektionen oder mechanische Reizungen ausgelöst werden und erfordert eine rasche Behandlung, um die Atemwege nicht zu gefährden.

Welche Folgen kann eine Schädigung des Ringknorpels haben?

Eine Schädigung des Ringknorpels kann die Atmung und Stimmbildung stark beeinträchtigen. Da der Ringknorpel für die Struktur des Kehlkopfs essenziell ist, können schwere Verletzungen oder Erkrankungen zu dauerhaften Atemproblemen oder sogar einem Kollaps der Atemwege führen.

Wie wird eine Schädigung des Ringknorpels behandelt?

Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Entzündungen werden in der Regel mit Antibiotika und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Bei schweren Verletzungen oder Tumoren kann eine operative Korrektur notwendig sein, um die Atemwege zu stabilisieren und die Knorpelfunktion wiederherzustellen.

Wie kann man Verletzungen des Ringknorpels vorbeugen?

Verletzungen des Ringknorpels lassen sich durch den Schutz des Halsbereichs vor Traumata oder extremen Druckbelastungen verhindern. In beruflichen Umgebungen mit hohem Verletzungsrisiko sollten geeignete Schutzausrüstungen getragen werden.

Welche Rolle spielt der Ringknorpel bei der Stimmbildung?

Der Ringknorpel ist ein wichtiger Ansatzpunkt für die Stimmbandmuskulatur, die die Spannung der Stimmbänder reguliert. Veränderungen oder Verletzungen des Ringknorpels können daher die Stimmqualität beeinträchtigen und zu Heiserkeit oder Stimmverlust führen.

10 Tipps für einen gesunden Ringknorpel

Schutz des Halses vor äußeren Einwirkungen

Der Ringknorpel ist empfindlich gegenüber äußeren Traumen, wie Schlägen oder Druck auf den Hals. Um Verletzungen zu vermeiden, sollte der Hals, besonders in Risikoumgebungen wie beim Sport oder bei körperlich anspruchsvollen Berufen, gut geschützt werden. Das Tragen eines Schutzhelms oder spezieller Schutzkleidung kann den Kehlkopfbereich vor direkten Einwirkungen bewahren.

Regelmäßige Stimmhygiene und Stimmpflege

Da der Ringknorpel eine wichtige Rolle bei der Stimmbildung spielt, ist es wichtig, die Stimme nicht zu überlasten. Zu häufiges Schreien oder Sprechen in lauter Umgebung kann den Kehlkopf und den Ringknorpel belasten. Regelmäßige Pausen, ausreichendes Trinken und eine gute Atemtechnik können helfen, den Stimmapparat zu schonen.

Vermeidung von Rauchen und Passivrauchen

Rauchen reizt die Schleimhäute des Kehlkopfs und kann langfristig zu Entzündungen und Schäden am Ringknorpel führen. Auch Passivrauchen kann diese Effekte begünstigen. Das Aufgeben des Rauchens schützt nicht nur den Kehlkopf, sondern fördert die allgemeine Gesundheit.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Eine gute Hydration hält die Schleimhäute im Bereich des Kehlkopfs feucht und geschmeidig, was wichtig für den Schutz des Ringknorpels ist. Das Trinken von ausreichend Wasser, mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag, hilft, Reizungen zu verhindern und den Kehlkopf gesund zu halten.

Korrekte Atemtechnik

Eine bewusste und korrekte Atemtechnik, insbesondere beim Singen oder Sprechen über längere Zeit, entlastet den Kehlkopf und die beteiligten Muskeln. Atemtechniken aus dem Gesangs- oder Stimmtraining helfen, den Druck auf den Ringknorpel zu verringern und die Gesundheit des gesamten Stimmapparates zu unterstützen.

Regelmäßige Pausen bei stimmlicher Belastung

Personen, die ihre Stimme beruflich stark beanspruchen, wie Lehrer, Sänger oder Callcenter-Mitarbeiter, sollten regelmäßige Pausen einlegen, um den Kehlkopf zu entlasten. Zu lange und intensive Stimmarbeit kann den Ringknorpel überfordern und zu Heiserkeit oder sogar Stimmbandschäden führen.

Schutz vor kalter und trockener Luft

Kalte oder trockene Luft kann die Schleimhäute austrocknen und den Kehlkopf irritieren. Das Tragen eines Schals bei kaltem Wetter und die Befeuchtung der Raumluft mit einem Luftbefeuchter kann helfen, den Ringknorpel und den Kehlkopf gesund zu halten.

Vermeidung von übermäßigem Alkohol- und Koffeinkonsum

Alkohol und Koffein haben eine dehydrierende Wirkung auf den Körper und können die Schleimhäute austrocknen. Dies beeinträchtigt die Gesundheit des Kehlkopfes und des Ringknorpels. Eine Reduktion dieser Getränke oder der Ersatz durch wasserreiche Alternativen kann vorbeugend wirken.

Früherkennung von Kehlkopfentzündungen

Anhaltende Heiserkeit, Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden sollten frühzeitig ärztlich abgeklärt werden. Unbehandelte Entzündungen im Bereich des Kehlkopfs können den Ringknorpel schädigen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung, etwa durch Schonung oder Medikamente, kann größere Schäden verhindern.

Gezielte Übungen zur Kehlkopfmobilisierung

Spezielle Übungen zur Mobilisierung des Kehlkopfs und der Halsmuskulatur, wie sie in der Logopädie oder im Stimmtraining verwendet werden, können die Beweglichkeit des Ringknorpels fördern. Diese Übungen stärken die umliegenden Strukturen und helfen, die Belastbarkeit und Gesundheit des Kehlkopfes langfristig zu erhalten.

Ringknorpel und seine Rolle bei der Atmung

Der Ringknorpel, auch Cartilago cricoidea genannt, spielt eine zentrale Rolle im Atmungssystem, insbesondere bei der Regulierung des Luftflusses durch den Kehlkopf in die Luftröhre. Als wesentlicher Bestandteil des Kehlkopfes sorgt der Ringknorpel dafür, dass die Atemwege offenbleiben und die Luft ungehindert in die Lunge strömen kann. Er bildet den einzigen vollständigen knorpeligen Ring um die Luftröhre und bietet damit strukturelle Unterstützung, um ein Kollabieren der Atemwege zu verhindern.

Eine der Hauptfunktionen des Ringknorpels bei der Atmung ist es, die Atemwege zu stabilisieren. Der Kehlkopf besteht aus mehreren Knorpeln, die durch Bänder und Muskeln miteinander verbunden sind. Der Ringknorpel bildet die Basis dieser Struktur und fungiert als wichtiger Stützpunkt für die Muskeln, die den Atemweg kontrollieren. Diese Muskeln ermöglichen es dem Kehlkopf, sich zu weiten oder zu verengen, um den Luftstrom zu regulieren – besonders beim Sprechen, Singen oder Schlucken, aber auch während des normalen Atmens.

Eine Verletzung oder Erkrankung des Ringknorpels kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Atmung haben. Knorpelverletzungen, etwa durch Traumata wie Stürze oder Schläge auf den Hals, können zu einer Verengung der Atemwege führen, was das Atmen erschwert. In extremen Fällen kann es sogar zu einer Atemwegsobstruktion kommen, die lebensbedrohlich sein kann. Auch entzündliche Erkrankungen wie eine Chondritis (Knorpelentzündung) des Ringknorpels können Schwellungen verursachen, die die Atemwege blockieren und Atemnot hervorrufen.

Bei schwereren Verengungen, wie sie durch Tumore oder andere Wucherungen im Bereich des Kehlkopfes entstehen können, kann eine medizinische Intervention notwendig werden. In solchen Fällen ist es möglich, dass ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist, um die Atemwege wieder freizumachen und die normale Funktion des Ringknorpels zu gewährleisten.

Auch chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD können den Ringknorpel indirekt beeinflussen, indem sie den gesamten Atemapparat belasten. Die Überanstrengung der Atemmuskulatur kann zu einer Fehlfunktion im Bereich des Kehlkopfs führen, was wiederum den Ringknorpel beeinträchtigen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen kann helfen, die Funktion des Ringknorpels und des gesamten Atemsystems zu schützen.

Insgesamt spielt der Ringknorpel eine entscheidende Rolle für die Aufrechterhaltung offener Atemwege und somit für eine ungestörte Atmung. Jegliche Störungen oder Verletzungen in diesem Bereich erfordern sofortige medizinische Aufmerksamkeit, um schwerwiegende Atemprobleme zu vermeiden und die lebenswichtige Funktion dieses Knorpels zu gewährleisten.

Ringknorpel und seine Bedeutung beim Schlucken

Der Ringknorpel, als zentraler Bestandteil des Kehlkopfes, spielt eine wichtige Rolle nicht nur bei der Atmung, sondern auch beim Schlucken, einem komplexen Prozess, der die Nahrung sicher von Mund und Rachen in die Speiseröhre transportiert. Der Kehlkopf, in dem der Ringknorpel eine tragende Struktur bildet, muss dabei präzise Bewegungen ausführen, um die Atemwege vor dem Eindringen von Nahrung oder Flüssigkeiten zu schützen und so das Risiko des Verschluckens oder der Aspiration zu minimieren.

Während des Schluckens wird der Kehlkopf, einschließlich des Ringknorpels, durch verschiedene Muskeln nach oben und nach vorne gezogen. Diese Bewegung führt dazu, dass der Kehldeckel (Epiglottis), der über dem Ringknorpel sitzt, die Luftröhre abdeckt, sodass Nahrung und Flüssigkeiten in die Speiseröhre gelangen und nicht in die Lunge. Der Ringknorpel hilft bei der Unterstützung und Koordination dieser Mechanismen, indem er den Kehlkopf in der richtigen Position hält und ihm Stabilität verleiht.

Wenn der Ringknorpel oder die umgebenden Strukturen durch eine Verletzung, Entzündung oder Operation beeinträchtigt sind, kann dies den Schluckprozess stören. Eine Schädigung des Ringknorpels kann dazu führen, dass die Beweglichkeit des Kehlkopfes eingeschränkt wird, was wiederum das Risiko erhöht, dass Nahrung oder Flüssigkeiten in die Luftröhre gelangen. Dies kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Aspiration führen, bei der Speichel, Nahrung oder Flüssigkeit in die Lunge gelangt und dort Infektionen oder Lungenentzündungen verursachen kann.

Eine häufige Ursache für Schluckprobleme (Dysphagie) im Zusammenhang mit dem Ringknorpel sind Chondritiden (Knorpelentzündungen) oder Tumore im Bereich des Kehlkopfes, die die Struktur und Beweglichkeit des Ringknorpels beeinträchtigen. Auch postoperative Veränderungen nach Eingriffen im Halsbereich, wie nach einer Schilddrüsen- oder Kehlkopfoperation, können die Schluckfunktion stören und erfordern häufig eine gezielte Nachsorge durch Logopädie oder Physiotherapie.

Therapeutisch werden bei Schluckstörungen Übungen und Techniken eingesetzt, um die Muskeln um den Kehlkopf zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Eine Schlucktherapie, die durch Logopäden durchgeführt wird, hilft den Betroffenen, die richtigen Bewegungsabläufe wiederzuerlangen und das Risiko von Aspiration zu minimieren. In schweren Fällen kann eine chirurgische Intervention notwendig sein, um den Kehlkopf und damit auch den Ringknorpel zu stabilisieren und eine normale Schluckfunktion wiederherzustellen.

Der Ringknorpel ist also nicht nur eine wesentliche Struktur für die Atmung und Stimmbildung, sondern auch entscheidend für den sicheren und effizienten Schluckvorgang, der essenziell für die Nahrungsaufnahme und den Schutz der Atemwege ist.

Quellen

  • Benninghoff/Drenckhahn: Anatomie. Urban & Fischer, München 2008
  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
  • Lanz, T., Wachsmuth, W.: Praktische Anatomie, Band 3 – Hals. Springer, Berlin 2004

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