Breitwegerich
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Breitwegerich ist eine sehr alte Heilpflanze, die schon den Assyrern bekannt war. In der griechischen Antike und im Mittelalter nutzte die Volksmedizin das unscheinbare, am Wegesrand und zwischen Pflastersteinen wachsende Gewächs zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen. Wie der römische Autor Plinius der Ältere (1. Jh. n. Chr.) berichtet, half der Breitwegerich sogar bei Skorpion-Stichen und Tierbissen.
Vorkommen & Anbau des Breitwegerich
Der Breitwegerich (Plantago major) gehört zur Familie der Wegerich-Gewächse (Plantaginaceae). Der Volksmund bezeichnet ihn auch als Großen Wegerich, Breit-Blättrigen Wegerich und Ackerkraut. Das vielseitig einsetzbare Gewächs ist mit dem Spitzwegerich verwandt und hat ein ähnliches Wirkungsspektrum wie dieser. Die krautige Heilpflanze wird etwa 25 cm groß. Ihre eiförmigen bis ovalen, etwa 15 cm langen ganzrandigen Laubblätter wachsen aus einer bodenständigen Rosette.Auf dem langen blattlosen Schaft befindet sich ein grüner Ähren-ähnlicher Blütenstand, der von Juni bis Oktober blüht. Die zarten Blätter werden am besten vor der Blüte im Mai gesammelt und getrocknet. Die anspruchslose und tritt-resistente Arzneipflanze ist in Europa heimisch und wächst heute fast überall: direkt auf Wegen, an Wegesrändern, auf Rasenflächen, Äckern und sogar am Straßenrand. Der Breitwegerich kommt heute weltweit überall dort vor, wo er auf nährstoffreichen, feuchten und harten Boden trifft.
Wirkung & Anwendung
Dann verschließt er das Glas und lässt den Inhalt 2 bis 6 Wochen ziehen. Anschließend seiht er die Tinktur mit einem Kaffeefilter ab und füllt sie in dunkle Flaschen. Wird nur wenig Saft benötigt, kann der Anwender auch das frische Blatt mit den Fingern zusammendrücken, bis Saft heraus läuft und damit dann die betroffene Körperstelle behandeln. Mithilfe des Saftes werden außerdem Brei-Umschläge hergestellt, die Schmerzen lindern und abschwellend wirken. Der Breitwegerich-Saft wird auch innerlich gegen Husten und Bronchialkatarrh angewendet.
Der Tee wird getrunken oder für medizinische Bäder und Waschungen eingesetzt. Breitwegerich Blätter werden noch zusätzlich zu Salben und Lotionen verarbeitet, die auf die beeinträchtigte Körperregion aufgetragen werden. Die Wurzel des unscheinbaren Gewächses wird im Mund gekaut, sodass ihre antibakteriell und antiviral wirkenden Inhaltsstoffe Entzündungen im Mund und Rachenraum wirkungsvoll bekämpfen.
Für den Tee gießt der Kranke 1 bis 2 TL frische Blätter oder 0,5 bis 1 TL getrocknetes Kraut mit 1 Liter kochendem Wasser auf. 5 bis 10 Minuten später seiht er den Tee ab und trinkt über den Tag verteilt 2 bis 3 Tassen in kleinen Schlucken. Sogar die zerdrückten Blätter der Pflanze werden als Heilmittel eingesetzt: Der Anwender pflückt einige Blätter, zerquetscht sie mit einem Stein und legt sie auf Schnittwunden, Haut-Kratzer und Akne-Pickel.
In die Schuhe gelegt, helfen sie Wanderern bei Blasen an den Füßen und Fußschmerzen. Der hervorquellende Saft heilt die Wunden und kühlt sie zugleich. Breitwegerich ist in allen Anwendungen gut verträglich. Vereinzelt kann es jedoch zu allergischem Schnupfen kommen. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Außerdem beugen die Substanzen Entzündungen vor, wirken Fieber senkend und stärken das Immunsystem des Patienten. Der Große Wegerich wird deshalb als natürliches Breitband-Antibiotikum gegen diverse Erkrankungen eingesetzt (Halsentzündungen, Gastritis, Magen- und Darmgeschwüre, Erkältung, Bronchitis, Keuchhusten, Asthma).
Bei einer Blasenentzündung und Lungen-Infektion reichen 10 ml Breitwegerich-Saft aus, um schnell eine Besserung des Allgemeinzustands herbeizuführen. Die in der Heilpflanze enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend und sorgen für eine schnelle Wundheilung, wenn das Mittel auf eine offene Wunde aufgebracht wird. Die Pflanzen-Schleimstoffe lindern bei grippalen Infekten den Hustenreiz.
Außerdem wird die vielseitige Arznei-Pflanze noch bei Verdauungsstörungen und zum Entwässern eingesetzt: Sie wirkt sich positiv auf einen gereizten Darm und auf Verstopfung aus. Durchfall wird mithilfe der pflanzen-eigenen Gerbstoffe (Tannine) effizient behandelt. Bei bestimmten Beschwerden (Kolik, Asthma und Bauchschmerz) löst das Natur-Heilmittel Krämpfe und entspannt die Muskulatur. Wegen ihrer anti-mikrobiellen Eigenschaften tötet es Darmparasiten ab.
Zahnschmerzen, Gesichtsneuralgien, Koliken und andere Schmerz-Zustände werden beseitigt. Außerdem hilft das Gewächs dabei, gefährliche Giftstoffe aus dem Körper zu leiten und reinigt so von innen. Sogar Brandwunden, Sonnenbrand, eitrige Geschwüre, Fisteln, Hämorrhoiden und Warzen auf der Haut werden mit Breitwegerich-Salben schnell und effizient behandelt.
Das homöopathische Plantago major hilft sogar bei der Raucherentwöhnung. Es ruft beim Patienten eine Abneigung gegen Nikotin hervor, sodass der Raucher zwangsläufig mit dem Rauchen aufhören muss. Homöopathen setzen das Mittel noch zusätzlich gegen eine gereizte Blase, Schlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen ein.