Endokrinologe

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Endokrinologe beschäftigt sich als Facharzt mit dem Hormonsystem des menschlichen Körpers, dem sogenannten Endokrinium. Maßgebliches Augenmerk liegt dabei auf den sogenannten endokrinen Drüsen, die Hormone ins Blut abgeben. Eine Vielzahl von Krankheiten ist hormonell beeinflusst oder bedingt und verlangt daher die Konsultation eines Endokrinologen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Endokrinologe?

Ein Endokrinologe beschäftigt sich als Facharzt mit dem Hormonsystem des menschlichen Körpers, dem sogenannten Endokrinium. Maßgebliches Augenmerk liegt dabei auf den sogenannten endokrinen Drüsen, die Hormone ins Blut abgeben.

Ein Endokrinologe hat nach dem regulären Medizinstudium und der Zulassung als Arzt noch zusätzlich eine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin mit der Spezialisierung Endokrinologie absolviert. Diese Weiterbildung dauert insgesamt ca. sechs Jahre. Endokrinologen sind also hochspezialisierte Fachleute für das hormonelle System des Menschen.

Dabei arbeiten sie eng mit Ärzten anderer Fachrichtungen zusammen - endokrinologisches Fachwissen kann in der Gynäkologie, Diabetologie, Urologie, Pädiatrie und vielen weiteren Bereichen vonnöten sein.

Endokrinologen arbeiten sowohl in Krankenhäusern als auch als niedergelassene Fachärzte in freien Praxen, häufig in Gemeinschaftspraxen mit Ärzten verwandter Fachrichtungen.

Behandlungen

Das Handwerk des Endokrinologen umfasst alle Krankheiten, die durch Störungen des Hormonhaushaltes bedingt sind. Hormone sind Botenstoffe, die von bestimmten Organen unseres Körpers produziert und über die Blutbahn in den Körper abgegeben werden. Sie ermöglichen in wesentlichem Maße die Kommunikation der Organe untereinander.

Zusammen mit dem Nervensystem steuern Hormone so lebenswichtige Mechanismen im menschlichen Körper - von Wachstum und körperlicher Entwicklung bis hin zu Stoffwechsel, Sexualität und Psyche. Auch in der Anpassung an Umwelteinflüsse und Belastungen leistet das Endokrinium wichtige Dienste.

Aus endokrinologischer Sicht werden die Hormone unterteilt nach den Drüsen, die sie bilden. Hier sind in erster Linie die Schilddrüse, die Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die Nebennieren, aber auch die Hoden und Eierstöcke und nicht zuletzt die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) zu nennen.

Beispielsweise bildet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin; Störungen in der Produktion und Verstoffwechselung von Insulin können zu Diabetes mellitus führen, der häufigsten endokrinologischen Erkrankung überhaupt.

Insgesamt handelt es sich beim Endokrinium um ein hochkomplexes und sehr elementares System; Störungen können sich in einer Vielzahl von Krankheiten äußern. Vom erwähnten Diabetes über Osteoporose, Wechseljahresbeschwerden, unerfülltem Kinderwunsch bis hin zu Gedeih- und Wachstumsstörungen bei Kindern, Störungen des emotionalen Erlebens oder mangelnder Belastbarkeit.

In diesen Fällen erfolgen häufig Überweisungen vom Hausarzt, Gynäkologen oder Kinderarzt zum Endokrinologen.

Diagnose- & Untersuchungsmethoden

Endokrinologische Erkrankungen treten auf, wenn zu viele oder zu wenige Hormone produziert werden, diese nicht richtig verstoffwechselt werden können oder die hormonproduzierenden Organe erkranken.

Als erste Untersuchungsmethode kommen in der endokrinologischen Praxis für gewöhnlich die Untersuchung der Laborwerte von Blut oder Urin des Patienten zum Zug. Auf dieser Grundlage können der Hormonspiegel im Körper bestimmt und Unregelmäßigkeiten festgestellt werden. Bei Verdacht auf Erkrankungen der endokrinen Drüsen werden diese weitergehend untersucht, etwa durch Ultraschall, Szintigraphie, Computertomographie oder durch Punktionen und zytologische Untersuchungen.

Oft können diese Ungleichmäßigkeiten im Hormonhaushalt durch gezielte Gabe von Hormonen oder sonstigen Medikamenten ausgeglichen werden. Hier bedarf es teilweise einer schrittweisen Einstellung auf die individuell optimale Dosierung und einer engmaschigen Kontrolle durch den behandelnden Endokrinologen.

Auch Umstellungen in der Ernährung und Lebensführung können nötig werden - etwa im Falle der Diabetes mellitus oder bei Schilddrüsenerkrankungen, bei denen die betroffenen oft empfindlich auf Umwelteinflüsse reagieren. Hier gehört es zu den Aufgaben des Endokrinologen, seine Patienten umfassend zu beraten und gegebenenfalls an qualifizierte Ernährungsexperten weiter zu vermitteln.

Sind, etwa auf Grund von Tumoren oder Zysten, Operationen an den hormonbildenden Drüsen notwendig, wird ein endokrinologischer Chirurg zu Rate gezogen, der auf Operationen an den entsprechenden Organen spezialisiert ist.


Worauf sollte der Patient achten?

Auf Grund des weiten und komplexen Spektrums, das die Endokrinologie umfasst, kann es für Patienten sinnvoll sein, sich einen Endokrinologen zu suchen, der sich auf ihr Problem spezialisiert hat.

So bieten einige Fachärzte ein Behandlungsspektrum an, das sich schwerpunktmäßig mit Diabetologie, Schilddrüsenerkrankungen oder Reproduktionsmedizin befasst und eine optimale gesundheitliche Versorgung bietet.

Generell ist jedoch zu sagen, dass der Endokrinologe eine sehr umfassende und hochspezialisierte Ausbildung genossen hat und für all diese Bereiche kompetent ist.

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