Hausmittel gegen Herzstolpern
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Hausmittel Hausmittel gegen Herzstolpern
Beim Herzstolpern handelt es sich um sogenannte Extrasystolen, die im Vorhof oder der Kammer des Herzens ihren Ursprung haben. Obwohl sie bei strukturell gesundem Herzen in aller Regel harmlos und – außer bei hohem Leidensdruck – nicht behandlungsbedürftig sind, lösen die als Aussetzer oder Stolpern empfundenen Herzsensationen bei vielen Menschen Unsicherheit oder Angst aus. Ist vom Arzt eine Herzerkrankung ausgeschlossen, gibt es für die Betroffenen eine ganze Reihe von Hausmitteln gegen das lästige Herzstolpern. Besteht der Verdacht, an ernsthaften Herzerkrankungen zu leiden, sollte jedoch von Hausmitteln abgesehen werden und ein Kardiologe konsultiert werden.
Inhaltsverzeichnis |
Welche Hausmittel helfen gegen Herzstolpern?
Eine effektive Selbsthilfe bei Herzstolpern setzt im günstigsten Fall bei den Ursachen der Beschwerden an – sofern diese bekannt sind. Klassische Auslöser von Extrasystolen sind beispielsweise der Konsum von Genussmitteln (Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol und Nikotin), akute oder chronische Stresssituationen sowie Nervosität und Schlafmangel.
Eine konsequente Lebensumstellung, die die Auslöser meidet oder bestmöglich reduziert, führt in vielen Fällen bereits zu einer deutlichen Verringerung der oft unangenehmen Stolperattacken. Im Hinblick auf die Ernährung sind eine vollwertige und möglichst natriumarme Kost sowie eine ausreichende Trinkmenge ratsam. Menschen mit Herzstolpern sollten darüber hinaus allzu üppige Mahlzeiten vermeiden, da sonst eine große Blutmenge für die Verdauung benötigt wird.
Ein typischer Auslöser einer Extrasystolie ist zudem das sogenannte Roemheldsyndrom, bei dem Luft- und Gasansammlungen im Verdauungstrakt das Zwerchfell nach oben drücken und so reaktive Herzrhythmusstörungen triggern können. Wenn die Ursache für das Herzstolpern ein Mangel an Magnesium oder Kalium ist, können diese Stoffe über eine bewusste Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Kalium, das im Hinblick auf den Herzrhythmus von großer Bedeutung ist, kommt beispielsweise in Nüssen oder Bananen vor. Bei der Kaliumzufuhr über Nahrungsergänzungsmittel dürfen die angegebenen Tagesdosen jedoch auf keinen Fall überschritten werden, da eine zu hohe Kaliumzufuhr gefährliche Herzrhythmusstörungen auslösen kann.
Gerade bei nervösen Patienten oder Menschen, die viel schwitzen beziehungsweise Sport treiben, ist auch eine bewusst magnesiumhaltige Ernährung sinnvoll. Magnesium, das zum Beispiel in Vollkornbrot oder Bohnen enthalten ist, entspannt den Herzmuskel und reduziert in vielen Fällen das Auftreten von Herzstolpern. Günstig auf den Herzrhythmus wirken sich darüber hinaus Omega-3-Fettsäuren sowie Coenzym Q10 aus.
Schnelle Hilfe
Bei plötzlichem Auftreten von Herzstolpern gibt es einige Hausmittel und Tricks, die schnelle Hilfe bringen können. Am bekanntesten ist das sogenannte Vasalva-Manöver, bei dem – wie beim Druckausgleich im Flugzeug, bei geschlossenem Mund gegen die zusammengepressten Nasenflügel geatmet wird.
Dieser Pressversuch kann über die Änderung des Blutdrucks den Herzrhythmus oft in Sekundenschnelle wieder stabilisieren. Einen ähnlichen Effekt kann bewusstes Husten haben. Auch mit kaltem Wasser auf Gesicht oder Handgelenke sowie einem kräftigen Schluck kalten Wassers kann das Herzstolpern in vielen Fällen gestoppt werden. Für Betroffene, die das Herzstolpern durch diese Methoden nicht beenden können, gilt es vor allem, die Ruhe zu bewahren und mit den Extrasystolen umgehen zu lernen.
Die individuellen Bewältigungsstrategien sind dabei Typsache. Oft hilft es schon, sich eine kleine Auszeit vom Alltag zu können und sich vor Augen zu halten, dass der Arzt die Ungefährlichkeit der Herzaussetzer bescheinigt hat. Wer Gefahr läuft, sich in einer ruhigen Haltung zu sehr auf das aus dem Takt geratene Herz zu fixieren, sollte sich lieber mit einem Spaziergang ablenken, bevor ihn das Herzstolpern in Panik versetzt.
Alternative Heilmittel
Wer sein Herzstolpern mit alternativen Heilmitteln und –methoden bekämpfen möchte, findet fachlichen Rat beim Heilpraktiker oder einer (am besten auf Naturheilkunde) spezialisierten Apotheke. Während Heilmittel aus der klassischen Homöopathie typgerecht eingesetzt werden müssen und am besten vom Heilpraktiker ausgesucht werden, lohnt sich bei den Schüßlersalzen ein Selbstversuch.
Hilfreich bei Herzstolpern sind vor allem die Salze Nummer 5 (Kalium phosphoricum) und – besonders bei gestressten und nervösen Menschen – das Salz Nummer 7 (Magnesium phosphoricum) – beide in der Potenz D6. Neben einer Anwendung beruhigender Heilpflanzen wie Baldrian oder Johanniskraut lohnt sich für von Extrasystolen Betroffene auch ein Ausprobieren der Aromatherapie. Entspannend wirkt besonders Lavendel, aber auch andere Öle, deren Duft von den Betroffenen als angenehm empfunden wird, können helfen. Für alle, die dem Herzstolpern lieber mit körperlicher Aktivität entgegenwirken möchten, gibt es einige hilfreiche Bewegungsformen, die je nach Typ ausgewählt werden können.
Günstig für das Herz-Kreislauf-System ist ein regelmäßiges Ausdauertraining ohne Leistungsambition. Wer lieber eine ruhige und entspannende Atmosphäre bevorzugt, kann versuchen, sich durch Autogenes Training oder Yoga die nötige Gelassenheit gegenüber dem Herzstolpern anzueignen.
7 wirksame Heilpflanzen gegen Herzstolpern
Es gibt mehrere Heilpflanzen, die traditionell zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems und speziell bei Herzstolpern eingesetzt werden. Hier sind sieben wirksame Heilpflanzen, die helfen können:
Weißdorn: Weißdorn ist eine der bekanntesten Heilpflanzen für das Herz. Er stärkt die Herzfunktion, verbessert die Durchblutung und reguliert den Herzrhythmus. Die in Weißdorn enthaltenen Flavonoide und Procyanidine wirken entspannend auf die Blutgefäße und unterstützen das Herz bei Herzrhythmusstörungen wie Herzstolpern.
Melisse: Melisse wirkt beruhigend auf das Nervensystem und kann dabei helfen, stressbedingtes Herzstolpern zu reduzieren. Sie hat milde, beruhigende Eigenschaften, die das Herz entlasten können.
Baldrian: Baldrian wird traditionell als Beruhigungsmittel verwendet und kann besonders bei nervösem Herzstolpern hilfreich sein. Es wirkt entspannend auf das zentrale Nervensystem und hilft, das Herz zu beruhigen.
Passionsblume: Diese Pflanze hat beruhigende Eigenschaften, die bei Herzrhythmusstörungen durch Angst oder Nervosität hilfreich sein können.
Lavendel: Lavendel wirkt beruhigend und entspannend, was stressbedingte Herzrhythmusstörungen mildern kann.
Rosmarin: Rosmarin unterstützt die Durchblutung und stärkt das Herz. Er kann helfen, die Herzfunktion zu regulieren und Herzstolpern zu lindern.
Ginkgo: Ginkgo verbessert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Herzens, was zu einer Stabilisierung des Herzrhythmus beitragen kann.
Diese Pflanzen können in Form von Tees, Tinkturen oder Kapseln eingenommen werden, sollten aber in Absprache mit einem Arzt verwendet werden.
7 wirksame Tipps bei Herzstolpern
Es gibt verschiedene Tipps und Hausmittel, die bei Herzstolpern helfen können. Hier sind sieben wirksame Ansätze:
Stressreduktion: Da Herzstolpern oft durch Stress oder Anspannung ausgelöst wird, ist Entspannung entscheidend. Methoden wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und den Herzrhythmus zu stabilisieren.
Atemübungen: Tiefe, bewusste Atemtechniken können Herzstolpern lindern, indem sie den Parasympathikus aktivieren, der das Herz beruhigt. Langsames Ein- und Ausatmen, besonders in stressigen Momenten, kann sofortige Linderung bringen.
Magnesiumreiche Ernährung: Ein Mangel an Magnesium kann Herzrhythmusstörungen fördern. Lebensmittel wie Nüsse, Samen, Vollkornprodukte und grünes Gemüse sind reich an Magnesium und unterstützen das Herz-Kreislauf-System.
Ausreichend Schlaf: Schlafmangel kann Herzstolpern verschlimmern. Regelmäßiger und erholsamer Schlaf unterstützt die Herzgesundheit und hilft, das Nervensystem zu stabilisieren.
Bewegung: Regelmäßige, moderate körperliche Aktivität wie Spazierengehen, Schwimmen oder leichtes Joggen kann den Herzrhythmus stabilisieren und das Herz stärken.
Flüssigkeitszufuhr: Dehydration kann Herzrhythmusstörungen verschärfen. Ausreichend Wasser zu trinken, hilft, das Blutvolumen zu regulieren und das Herz zu entlasten.
Koffein und Alkohol reduzieren: Diese Stoffe können Herzstolpern auslösen oder verschlimmern. Eine Reduzierung des Konsums oder der komplette Verzicht kann die Häufigkeit von Herzrhythmusstörungen verringern.
Hausmittel gegen Herzstolpern: Ernährung und Lebensstil
Herzstolpern, auch als Extrasystolen bezeichnet, ist häufig harmlos, kann aber durch verschiedene Faktoren ausgelöst oder verstärkt werden. Neben Stress und nervlicher Anspannung spielt die Ernährung eine bedeutende Rolle in der Vorbeugung und Linderung dieser Symptome. Ein bewusster Lebensstil sowie gezielte Hausmittel können helfen, die Häufigkeit von Herzstolpern zu reduzieren.
Magnesium und Kalium zur Herzstärkung
Mineralstoffmängel, insbesondere ein Defizit an Magnesium und Kalium, können das Auftreten von Herzrhythmusstörungen begünstigen. Beide Mineralien sind entscheidend für die elektrische Stabilität des Herzens. Eine magnesiumreiche Ernährung, beispielsweise durch den Verzehr von Nüssen, Samen, Vollkornprodukten, Spinat und Bananen, kann das Risiko von Herzstolpern verringern. Kalium, das in Obst wie Bananen, Orangen, Avocados und Kartoffeln enthalten ist, hilft ebenfalls, den Herzrhythmus zu regulieren. In Kombination mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr kann diese mineralstoffreiche Ernährung das Herz unterstützen und einer Dehydrierung vorbeugen, die Herzrhythmusstörungen verschlimmern könnte.
Vermeidung von Koffein und Alkohol
Koffein und Alkohol sind bekannte Auslöser von Herzstolpern, da sie das Herz-Kreislauf-System stimulieren und den Blutdruck erhöhen können. Der Konsum dieser Stoffe kann zu vermehrtem Auftreten von Extrasystolen führen. Ein Verzicht oder die deutliche Reduzierung von Kaffee, Cola, Energy-Drinks und alkoholischen Getränken kann oft zu einer spürbaren Verbesserung führen. Besonders Kaffee hat eine anregende Wirkung auf das Nervensystem, was zu einer erhöhten Empfindlichkeit des Herzens gegenüber unregelmäßigen Schlägen führen kann. Auch Nikotin, das in Zigaretten enthalten ist, sollte gemieden werden, da es ähnliche Effekte hat.
Entspannungstechniken und Atemübungen
Stress ist einer der Hauptfaktoren, die Herzstolpern auslösen. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und die Herzfrequenz zu regulieren. Insbesondere Atemübungen haben eine direkte Wirkung auf das Herz. Langsames, tiefes Ein- und Ausatmen stimuliert den Parasympathikus, der das Herz beruhigt und den Herzrhythmus stabilisiert. Regelmäßige Entspannungspraktiken können langfristig dabei helfen, die Häufigkeit von Herzstolpern zu verringern.
Gesunde Bewegung im Alltag
Regelmäßige Bewegung stärkt das Herz und kann Herzrhythmusstörungen vorbeugen. Moderate körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren sind besonders geeignet, da sie das Herz-Kreislauf-System sanft unterstützen. Übermäßige Anstrengungen sollten jedoch vermieden werden, da sie das Herz überlasten und Herzstolpern verstärken können. Eine ausgewogene, regelmäßige Bewegung hilft zudem, Stress abzubauen und die allgemeine Herzgesundheit zu fördern.
Durch eine Kombination aus einer ausgewogenen Ernährung, Stressreduktion und gesunder Bewegung kann Herzstolpern oft wirksam gelindert werden.
Quellen
- "Gesundheit aus der Apotheke Gottes: Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" von Maria Treben
- "Die besten Hausmittel: Was wirklich hilft. - Schneller gesund werden und die eigene Abwehr stärken." von Franziska Rubin und Gudrun Strigin
- "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen" von smarticular Verlag