Hepatose
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Hepatose ist eine Schädigung der Leber, die durch einen Rückstau von Gallensaft entsteht. Dabei verquellen die Gallenwege und führen zu weiteren Symptomen wie Gelbsucht. Die Ursachen können vielfältig sein. Oftmals schlägt eine medikamentöse Behandlung gut an.
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Was ist eine Hepatose?
Unter einer Hepatose verstehen Mediziner eine allergisch-toxische Reaktion der Galle, die zu einer anschließenden Schädigung der Leber führt.
Hierbei werden die Gallengänge verstopft, und der Gallensaft staut sich. Es kommt in der Folge zu degenerativen Veränderungen des Lebergewebes. Diese werden von Symptomen wie Fettsucht, Gelbsucht, Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl begleitet. In vielen Fällen wird die Hepatose durch die Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst.
Alternativ kann aber auch Alkoholmissbrauch oder eine dauerhafte Fehlernährung verantwortlich sein. Wird die Hepatose rechtzeitig erkannt, lässt sie sich in den meisten Fällen gut behandeln. Unbehandelt kann sie allerdings die Leber schwer schädigen und so etwa zu einer Leberzirrhose und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen.
Ursachen
Eine Hepatose wird in den meisten Fällen durch die Einnahme bestimmter Medikamente verursacht. Besonders Medikamente, die den Gemütszustand des Patienten beeinflussen, fallen diesbezüglich ins Gewicht.
Dazu zählen unter anderem Psychopharmaka, Neuroleptika und Antidepressiva. Aber auch einige Antibiotika können der Grund für die Entstehung einer Hepatose sein, ebenso wie Antidiabetika oder Diuretika. Früher waren es auch oftmals Arsenverbindungen, die eine Hepatose auslösten; dies kommt in der heutigen Zeit aber deutlich seltener vor.
Östrogene, die erblich vorbelasteten Frauen verabreicht werden, können eine Hepatose verursachen. Nicht zuletzt kann auch Alkoholmissbrauch oder eine dauerhafte Fehlernährung für die Schädigung der Leber verantwortlich sein. Stoffwechselstörungen, besonders sogenannte Speichererkrankungen, können ebenfalls die Entstehung einer Hepatose begünstigen.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
Eine Hepatose kann sich durch unterschiedliche Symptome äußern. Typisch für die Erkrankung ist ein Gallenstau, der sich durch die Symptome einer Gelbsucht bemerkbar macht. Begleitend dazu kann es zu einem ungewöhnlichen Juckreiz auf der Haut kommen. Betroffene leiden oft unter Fettsucht und verspüren außerdem ein allgemeines Krankheitsgefühl.
Verstärkt wird das Unwohlsein durch Fieber. Die typischen Fieber-Symptome treten bereits in den ersten Stadien der Erkrankung auf und nehmen im Verlauf an Intensität zu. Weiterhin kann eine Hepatose Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Magenkrämpfe hervorrufen. Die Verdauungsprobleme bedingen meist weitere Beschwerden und führen relativ schnell zu Müdigkeit, Schwindel und einer generellen Abnahme des Wohlbefindens.
Bei chronischen Erkrankungen kommt es zu einer extremen Gewichtszunahme. Beim Verdacht auf eine Hepatose ist in jedem Fall eine ärztliche Untersuchung und Behandlung angezeigt. Andernfalls kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Eine unbehandelte Lebererkrankung hat zunächst negative Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten. Die Juckreize breiten sich auf den gesamten Körper aus und rufen zudem Rötungen hervor. Die Belastbarkeit des Patienten nimmt durch eine Hepatose stark ab. Meist sind Betroffene nicht mehr in der Lage, körperliche Aktivitäten durchzuführen.
Diagnose & Verlauf
Besteht der Verdacht auf eine Hepatose, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Dieser kann anhand der Symptome und eines ausführlichen Gesprächs unter Berücksichtigung der Krankengeschichte und der Lebensumstände bereits eine erste Diagnose erstellen. Diese wird mithilfe einer Blutuntersuchung untermauert.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass die regulären Leberwerte bei einer Hepatose oftmals im normalen Bereich bleiben. Stattdessen sind die Werte der alkalischen Phosphatase, eines Enzyms, und auch des Gallenfarbstoffs Bilirubin deutlich erhöht, was eindeutig das Vorliegen einer Hepatose beweist.
Bleibt die Leberschädigung unbehandelt, kann sie weiter fortschreiten und im späteren Verlauf zu einer Leberzirrhose führen. Dieses Endstadium einer Lebererkrankung schränkt die Funktion der Leber bis hin zum völligen Versagen nach und nach ein. Eine Leberzirrhose ist potenziell tödlich.
Komplikationen
Durch die Hepatose kommt es zu einer starken Schädigung der Leber. Die Komplikationen und Beschwerden können allerdings nicht allgemein vorausgesagt werden. In den meisten Fällen leidet der Patient an einer Gelbsucht. Diese wirkt sich extrem negativ auf die Lebensqualität und auf den Alltag des Patienten aus.
Weiterhin kommt es auch zu einem sogenannten Gallenstau und zur Ausbildung von Juckreizen am gesamten Körper. Die Haut ist dadurch gerötet und der Patient selbst leidet ebenfalls an einer Reizbarkeit. Nicht selten kommt es auch zur Fettsucht und damit zu einer relativ starken Gewichtszunahme. Die Betroffenen zeigen auch hohes Fieber und leiden an einem allgemeinen Krankheitsgefühl und an einer Abgeschlagenheit.
Auch die Belastbarkeit des Patienten sinkt durch die Hepatose enorm ab und es ist für den Patienten nicht mehr möglich, körperliche Tätigkeiten oder sportliche Betätigungen durchzuführen. Bei der Behandlung der Hepatose kommt es in der Regel nicht zu Komplikationen. Diese findet mit Hilfe von Medikamenten statt und führt relativ schnell zu einem positiven Krankheitsverlauf. Sollte die Hepatose durch eine Alkoholsucht entstanden sein, so muss in der Regel ein Entzug durchgeführt werden.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Schon bei ersten Anzeichen einer Hepatose sollte ein Arzt konsultiert werden. Wenn plötzlich Symptome wie Juckreiz, Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl bemerkt werden, muss damit in den nächsten Tagen zu einem Arzt gegangen werden. Sollten Anzeichen einer Gelbsucht hinzukommen, muss sofort ein Fachmann aufgesucht werden.
Hohes Fieber oder ein zunehmendes Krankheitsgefühl sind ebenfalls deutliche Warnzeichen, die umgehend abzuklären sind. Nehmen die genannten Beschwerden rasch an Intensität zu, ist eine sofortige Abklärung durch den Arzt angezeigt. Die Patienten sollten das nächste Krankenhaus aufsuchen bzw. muss der Betroffene in die Klinik gebracht werden. Personen, die aufgrund einer anderen Erkrankung medikamentös versorgt werden, sind besonders anfällig für eine Hepatose.
Ebenso Menschen, die an einer genetischen Erkrankung leiden, und Frauen, die regelmäßig Hormone einnehmen. Alkoholkranke Personen und Menschen, die generell ungesunde Lebensgewohnheiten haben, gehören ebenfalls zu den Risikogruppen und sollten bei genannten Beschwerden rasch einen Arzt aufsuchen. Spätestens, wenn Komplikationen wie Schmerzen im Bereich der Leber, hohes Fieber und Herz-Kreislauf-Beschwerden bemerkt werden, ist eine sofortige Diagnose und Behandlung durch einen Facharzt angezeigt. Neben dem Hausarzt kann bei einer Hepatose ein Facharzt für innere Medizin hinzugezogen werden.
Behandlung & Therapie
Wurde nach umfassenden Untersuchungen eindeutig eine Hepatose diagnostiziert, kann der behandelnde Arzt eine angemessene Therapie einleiten. Grundsätzlich ist die Hepatose eine gut zu behandelnde Erkrankung, die bei entsprechender Behandlung binnen weniger Wochen abklingt. Wurde sie durch die Einnahme von Medikamenten ausgelöst, sind die jeweiligen Medikamente so schnell wie möglich abzusetzen. Auf eine erneute Einnahme sollte wenn möglich in der Zukunft verzichtet werden, damit es nicht ein weiteres Mal zu einer Hepatose kommt.
Vorübergehend können auch kortisonhaltige Medikamente verabreicht werden, um das Abheilen des Lebergewebes zu erleichtern. Ist die Hepatose durch Alkoholmissbrauch entstanden, ist eine Alkoholtherapie dringend anzuraten, denn eine Regeneration der Leber kann nur durch eine dauerhafte Abstinenz erreicht werden.
Eine Fehlernährung, die zu einer Hepatose führt, sollte unbedingt – wenn nötig unter ärztlicher Aufsicht – eine Änderung der Essgewohnheiten und Lebensweise erfolgen. Auf diese Weise kann sich das Lebergewebe regenerieren und ein Fortschreiten der Schädigung verhindert werden.
Aussicht & Prognose
Die Hepatose nimmt statistisch gesehen in den meisten Fällen einen guten Verlauf. Dass die Leber Fette einlagert, führt nicht unmittelbar zu schweren Schädigungen. Spezialisierte Ärzte können gerade im Frühstadium eine Erkrankung sehr gut behandeln. Problematisch sind aber nicht selten Fälle, die mit dem Konsum von Alkohol zusammenhängen.
Oft können Personen trotz Behandlung nicht von ihrer Sucht lassen und setzen die angeschlagene Leber ständig neuen Schädigungen aus. Es kommt zu einer Zerstörung von Leberzellen. Schreitet sie weiter voran, ist ein Organversagen möglich. Dann droht der Tod.
Alle Personen können selbst einiges unternehmen, um einer Erkrankung vorzubeugen. Es gilt, schädliche Faktoren auszuschalten, was eine günstige Prognose selbst nach zurückliegender Erkrankung bedingt. Erwiesenermaßen trägt ein maßvoller Alkoholkonsum zur Gesunderhaltung der Leber bei. Auch eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung kann den Körper vor den typischen Symptomen einer Hepatose wappnen.
Eine regelmäßige körperliche Aktivität kurbelt die Wiederherstellung von mutierten Zellen an. Entsprechende Aktivitäten sind gerade nach einer ersten erfolgreichen Behandlung regelmäßig durchzuführen. Dadurch wird präventiv gewährleistet, dass die Degeneration der Leberzellen in das Fettgewebe nicht erneut auftritt.
Vorbeugung
Einer Hepatose kann in einigen Fällen durch eine entsprechende Anpassung der Lebensgewohnheiten vorgebeugt werden. Der maßvolle Genuss von Alkohol und eine gesunde Lebensführung mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung kann dabei hilfreich sein, die Lebergesundheit zu erhalten und die optimale Funktion des Organs zu gewährleisten.
Zeigen sich die ersten Anzeichen einer Hepatose, ist es ratsam, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann nach erfolgter Diagnose eine Therapie einleiten und so dafür sorgen, dass die Erkrankung schnell und ohne Folgeschäden für den Betroffenen abklingt.
Nachsorge
Die Nachsorge spielt nach einer erfolgreich behandelten Hepatose eine untergeordnete bis gar keine Rolle. Das geht vor allem darauf zurück, dass sich die Erkrankung meist vollständig heilen lässt. In diesem Fall sind angesichts der Beschwerdefreiheit keine Pflichttermine wahrzunehmen. Bilden sich die Veränderungen der Leberzellen hingegen chronisch aus, entstehen weitreichende andere Erkrankungen wie Hepatitis und die Leberzirrhose.
Diese übersteigen die Beschwerden der Hepatose und führen zu weiteren Symptomen, die sogar tödlich ausgehen können. Wenn eine Nachsorge stattfindet, dann wird sie vom Patienten durchgeführt. Dieser wurde zuvor von seinem behandelnden Arzt über eine Anpassung seiner Lebensgewohnheiten informiert. Ein Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch sowie eine Fehlernährung sind abzustellen.
In schweren Fällen fällt dem Patienten der Verzicht auf die gewohnten Suchmittel nicht leicht. Eine Therapie, die auch mehrmalig angeordnet werden kann, hilft die eigentlichen Ursachen der Hepatose zu bekämpfen. Der Fortgang der Erkrankung lässt sich per Blutabnahme und Sonografie überwachen.
Diese diagnostischen Verfahren kommen allerdings nur zum Einsatz, wenn Beschwerden weiterhin bestehen. Eine abgeheilte Hepatose führt zu keiner Immunität. Falsche Lebensgewohnheiten können jederzeit eine erneute Erkrankung der Leber bedingen. Die Nachsorge zielt dann darauf, den Alltag des Patienten grundlegend umzugestalten.
Das können Sie selbst tun
Eine Hepatose kann von den Betroffenen oftmals selbst behandelt werden. Liegt den Beschwerden eine falsche Ernährung zugrunde, sollte unter ärztlicher Kontrolle eine Umstellung der Essgewohnheiten angestrebt werden. Dadurch und durch einen generell gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung und der Vermeidung von Stress kann sich das Lebergewebe gut regenerieren und ein Fortschreiten der Hepatose verhindert werden.
Ist die Leberschädigung Folge einer Alkoholkrankheit, muss der Alkoholkonsum eingestellt werden. Darüber hinaus ist eine Therapie anzuraten. Nur durch eine dauerhafte Abstinenz kann langfristig eine Regeneration der Leber erreicht werden. Ergänzend dazu wird der Arzt verschiedene Arzneimittel wie etwa Prednison verschreiben, welche zu einem raschen Abschwellen der Leber führen sollten.
Je nachdem, wie schwer die Hepatose ausfällt, bieten sich zur unterstützenden Behandlung auch verschiedene Mittel aus der Homöopathie an. Welche Präparate in Frage kommen, sollte mit dem zuständigen Arzt besprochen werden. Sollte ein Medikament ursächlich sein, muss dieses schnellstmöglich abgesetzt werden. Anschließend kann dem Fortschreiten der Hepatose durch konservative Behandlungsmethoden und eine gesunde Lebensweise entgegengewirkt werden.
In schweren Fällen kann eine unerkannte Hepatose zum Kreislaufzusammenbruch und schließlich zum Tod führen. Ersthelfer sollten umgehend den Notarzt informieren und den Betroffenen währenddessen ruhigstellen und gegebenenfalls reanimieren.
Quellen
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Lehnert, H., Werdan, K.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2006