Analgetika

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Analgetika sind Substanzen, von denen schmerzstillende oder schmerzlindernde Wirkungen ausgehen. Analgetika werden auch als Schmerzmittel bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Analgetika?

Während sogenannte peripher wirksame Analgetika sich lediglich auf die Körperperipherie auswirken, nehmen zentral wirksame Analgetika Einfluss auf Strukturen des Zentralen Nervensystems.

Unterteilen lassen sich verschiedene Analgetika beispielsweise hinsichtlich ihres Wirkorts: Während sogenannte peripher wirksame Analgetika sich lediglich auf die Körperperipherie auswirken, nehmen zentral wirksame Analgetika Einfluss auf Strukturen des Zentralen Nervensystems.

Weiterhin lassen sich Analgetika unterscheiden in Bezug auf deren Wirkstärke: Neben schwach wirksamen Analgetika, von denen einige rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind, gibt es schwach wirksame Analgetika, die zentral wirken. Zu diesen Wirkstoffen zählen beispielsweise verschiedene niedrig konzentrierte Opiate.

Stark wirksame, zentral wirkende Analgetika sind unter anderem hochkonzentrierte Opiate. Bei der Unterteilung in schwach und stark wirksame Analgetika ist zu beachten, dass die Stärke der Wirkung neben dem Präparat auch wesentlich von der jeweiligen Dosierung bestimmt wird.

Anwendung & Gebrauch

In der Medizin werden Analgetika eingesetzt zur Bekämpfung akuter und chronischer Schmerzzustände. Hinsichtlich ihrer Anwendung lassen sich sogenannte nich-topioide Analgetika von opioiden Analgetika unterscheiden. Nicht-opioide Analgetika (auch bezeichnet als nicht narkotisierende Analgetika) werden angewandt in der Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen, indem sie in der Regel die Empfindsamkeit verschiedener Schmerz-Rezeptoren im Körper herabsetzen.

Typische so behandelte Beschwerden sind unter anderem Zahnschmerzen, Kopfschmerzen (Spannungs- und Migränekopfschmerzen) oder Regelschmerzen. Auch zur Bekämpfung von Fieber, das beispielsweise mit grippalen Infekten einhergehen kann, sind einige nicht-opioide Analgetika geeignet. Werden nicht-opioide Analgetika höher dosiert, lassen sich mit ihnen außerdem rheumatisch bedingte Schmerzen behandeln. Einige Analgetika der nicht-opiodien Wirkstoffgruppe können des Weiteren zur Entzündungshemmung eingesetzt werden.

Opioide Analgetika (auch als narkotisierende Analgetika bezeichnet) dienen vor allem der Bekämpfung starker Schmerzen. Entsprechende Analgetika werden beispielsweise eingesetzt gegen Kolik-Schmerzen (krampfartige Schmerzen, die sich über den Bauchraum erstrecken), gegen Schmerzen, die von Krebsleiden ausgehen oder gegen unfallbedingte Schmerzen.

Des Weiteren finden opioide Analgetika Anwendung während chirurgischer Eingriffe oder auch zur Schmerzlinderung im Anschluss an entsprechende Eingriffe.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Analgetika

Analgetika liegen in verschiedenen Formen vor; so gesellen sich zu den chemisch-pharmazeutischen Präparaten beispielsweise schmerzlindernde Wirkstoffe auf natürlicher bzw. pflanzlicher Basis. Verschiedene pflanzliche Analgetika können je nach Wirkkomplex innerlich (beispielsweise in Form von Tees oder Extrakten) oder äußerlich (etwa durch Salben oder Umschläge) angewendet werden.

Von einigen pflanzlichen Analgetika wird berichtet, dass vor einer vollen schmerzlindernden Entfaltung eine sogenannte Anflutphase stattfindet, die einige Tage in Anspruch nehmen kann. In einer solchen Anflutphase soll der Körper für die Wirksamkeit sensibilisiert werden. In Abhängigkeit der einzelnen pflanzlichen Analgetika ist deren Wirksamkeit nicht immer wissenschaftlich belegt.

Ähnliches gilt für Analgetika, die in der Homöopathie Anwendung finden. Nach Ansicht der Homöopathie können sich je nach Individuum und Beschwerdelage verschiedene homöopathische Mittel als Analgetika auswirken. Diese Mittel können entweder über sogenannte Globuli (Kügelchen), Tropfen oder Tabletten aufgenommen werden.

Neben den genannten Analgetika hat sich gerade in der Schmerztherapie wissenschaftlich auch eine gute Wirksamkeit sogenannter Placebos (Schein-Arzneimittel, die keine Wirkstoffe enthalten) gezeigt. Über die Psyche vieler Menschen können Placebos insoweit als Analgetika dienen, als dass sie sowohl die subjektive Schmerzempfindung als auch die Schmerzverarbeitung auf Ebene des Zentralen Nervensystems positiv beeinflussen können.


Risiken & Nebenwirkungen

Risiken, die mit der Einnahme von Analgetika verbunden sind, hängen unter anderem ab von der jeweiligen Wirkstoffgruppe und auch von der Dosis und dem Zeitraum der Einnahme bzw. der Anwendung. So können pflanzliche Analgetika beispielsweise Unverträglichkeiten hervorrufen.

Werden einige dieser Analgetika falsch dosiert, können sie auch toxisch (giftig) auf den Menschen wirken. Nebenwirkungen, die sich bei längerer Einahme peripher wirksamer, chemischer Analgetika zeigen können, sind vor allem Magen-Darm-Problematiken oder Schädigungen bzw. Geschwüre der Magenschleimhaut.

Mögliche Nebenwirkungen von opioid wirksamen Analgetika liegen unter anderem in deren Suchtpotenzial und in einer potenziellen Einschränkung der Atemfrequenz. Nicht geeignet sein können Analgetika im Allgemeinen außerdem beim Vorliegen verschiedener Erkrankungen oder bei der parallelen Einnahme weiterer Medikamente. Im letzteren Fall kann es beispielsweise zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen.

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