Geschwollene Brüste bei Frauen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Jede Frau hat wohl schon einmal darüber geklagt, dass ihre Brüste geschwollen sind. In vielen Fällen klagen die Betroffenen über einen spannenden, leicht oder auch stark vergrößerten Busen, der mitunter auch sehr berührungsempfindlich ist. Hinter den geschwollenen Brüsten muss sich jedoch nicht immer eine Krankheit befinden; es ist aber auch nicht gesagt, dass jede geschwollene Brust einen ungefährlichen Hintergrund hat.

Inhaltsverzeichnis

Was kennzeichnet geschwollene Brüste bei Frauen?

In vielen Fällen klagen die Betroffenen bei geschwollenen Brüsten über einen spannenden, leicht oder auch stark vergrößerten Busen, der mitunter auch sehr berührungsempfindlich ist.

Die Frau bemerkt, dass ihre Brüste spürbar größer geworden sind. Dabei kann die Haut unter einem relativ unangenehm Spannungsgefühl stehen; die Brust ist in vielen Fällen deutlich härter. Dabei klagen Betroffene auch über eine Berührungsempfindlichkeit. Schon sehr sanfte Berührungen führen zu Schmerzen. Dabei kann der Schmerz auch relativ stark ausfallen.

In vielen Fällen sind Frauen auch der Meinung, dass ihre Brüste deutlich wärmer als der Rest des Körpers sind. Mitunter können geschwollene Brüste zyklusbedingt sein. In diesem Fall spricht der Mediziner von der sogenannten Mastodynie, wobei auch der Begriff Mastalgie verwendet werden kann. Sehr wohl können auch andere Ursachen dementsprechende Beschwerden verursachen. Viele Patientinnen klagen auch über bewegungsabhängige Schmerzen. So schmerzen die Brüste im Rahmen sportlicher Aktivitäten.

Ursachen

Der weibliche Zyklus sorgt für geschwollene Brüste. Aus diesem Grund ist es kein Wunder, dass viele Frauen das Gefühl der geschwollenen Brüste kennen. Im Rahmen dessen spricht der Mediziner von PMS - dem prämenstruellen Syndrom. Jenes Syndrom tritt vor einer Regelblutung auf und ist mitunter auch der Grund, warum Frauen - während dieser Zeit - unter Stimmungsschwankungen leiden. Vor allem schwellen Brüste - in jener Phase - deshalb an, da die im Körper befindliche Hormonkonzentration schwankt.

Östrogenspiegel steigt nach der Periode an; im Gewebe des Busens finden Wassereinlagerungen statt. Jene Wassereinlagerungen sind es, die kurz vor der eintretenden Menstruation dafür sorgen, dass die Brüste anschwellen und sanfte Schmerzen verursachen. Geschwollene Brüste können auch dann auftreten, wenn Frauen einen gestörten Hormonhaushalt haben. Wird zu viel Östrogen (oder auch zu wenig Progesteron) produziert, schwillt die Brust der Frau an. Fakt ist, dass geschwollene Brüste immer auf Grund der Hormone resultieren. Entweder liegen extreme Schwankungen oder auch Störungen des Hormonhaushalts vor.


Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Mögliche Ursachen für geschwollene Brüste sind das PMS - prämenstruelle Syndrom oder auch Hormonstörungen beziehunsgweise Hormonschwankungen. Wichtig ist, dass dem Mediziner nicht nur die Symptome mitgeteilt werden, sondern mitunter auch die Dauer sowie die Häufigkeit. Der Mediziner muss im Rahmen der Symptome die Brust abtasten und sehr wohl das Brustgewebe auf etwaige Veränderungen untersuchen.

Im Regelfall ertastet der Mediziner eine Verhärtung des Gewebes; jene Verhärtung wird von den Frauen als Spannung wahrgenommen. In vielen Fällen führt der Mediziner zu dem auch eine Ultraschalluntersuchung durch, damit das Brustgewebe noch genauer untersucht werden kann. Liegt ein Verdacht auf einer Gewebeveränderung vor, wird im Rahmen weiterer Untersuchungen eine Mammographie angeordnet.

Mehrere Untersuchungen bedeuten jedoch nicht, dass der Mediziner den Verdacht hat, dass etwaige andere Ursachen den ausschlaggebenden Grund für die geschwollenen Brüste geben können. Oftmals ist es eine reine Vorsichtsmaßnahme, die keinen Grund für eine Verunsicherung geben sollte.

Komplikationen

Geschwollene Brüste bei Frauen sind je nach Lebensphase und Lebensumständen nichts Ungewöhnliches. Liegen sie an einer Schwangerschaft, sind sie völlig normal und gesund. Eine stillende Frau sollte dagegen hellhörig werden, wenn sie geschwollene Brüste feststellt. Möglicherweise bildet sich ein Milchstau, da das Baby sich nicht anlegen lässt oder die Brust nicht leertrinkt. Milchstau entsteht, wenn sich Milch in den Brüsten staut. Sie muss in diesen Fällen rechtzeitig entleert werden - entweder trinkt das Baby sie doch noch leer oder die Milch wird abgepumpt und aufbewahrt oder entsorgt.

Geschieht das nicht, droht eine Brustentzündung, die für die Frau noch viel schmerzhafter ist und mit Antibiotika behandelt wird. Fürs Baby bedeutet das, dass die Umstellung auf die Flasche folgen muss, da es in dieser Zeit die Muttermilch nicht bekommen darf. Geschwollene Brüste außerhalb einer Schwangerschaft oder Stillperiode sollten immer ein Warnsignal sein.

Ist die Frau definitiv nicht schwanger, können andere hormonelle Ursachen vorliegen - harmlose Beispiele sind Frauen, die vor oder während ihrer Regelblutung geschwollene Brüste als Symptom bemerken. Schlimmstenfalls ist der Hormonhaushalt durcheinander geraten, was viele Ursachen haben kann. Die Wechseljahre, hormonelle Störungen oder Erkrankungen der Organe, die im Körper für die Hormonproduktion zuständig sind, könnten die Ursache geschwollener Brüste sein.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Viele Frauen kennen es: Ihre Brüste spannen und sind dabei angeschwollen. Es fühlt sich unangenehm an. Meistens werden geschwollene Brüste der Frauen aber in Kauf genommen, stehen sie doch oft im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus. Nach ein paar Tagen gehen die Schwellung und die damit verbundenen Spannungen und gelegentlichen Berührungsempfindlichkeiten wieder zurück.

Zur Sicherheit sollte hier jedoch der Frauenarzt befragt werden, ob die geschwollenen Brüste tatsächlich, wie von der Frau vermutet, zyklusbedingt sind. Ist dazu der Zustand für die Frau nur sehr schwer zu ertragen, zum Beispiel auch während ihrer Berufstätigkeit, kann der Gynäkologe lindernde Präparate verordnen.

Hinter geschwollenen Brüsten bei Frauen können jedoch auch ernste Erkrankungen stecken. So sollte abgeklärt werden, ob der Schwellung eventuell ein Tumor zugrunde liegt, insbesondere, wenn die geschwollenen Brüste dauerhaft bestehen. Sehr oft allerdings verursacht ein unausgeglichener Hormonhaushalt geschwollene Brüste bei Frauen. Zur Unterscheidung verwenden Ärzte zwei unterschiedliche Begriffe: Mastodynie meint die zyklisch bedingten Schwellungen, Spannungen und Schmerzen der Brüste, Mastalgie bezeichnet das Phänomen, wenn dieser Sachverhalt nicht besteht.

Behandlung & Therapie

Der Mediziner richtet seine Behandlung nach der Ursache, den Symptomen sowie auch der Ausprägung etwaiger Beschwerden und Schmerzen. Vorwiegend sind die Ursachen einer geschwollenen Brust harmlos, sodass es keine besonderen Behandlungen benötigt. Vor allem dann, dann der Schmerz relativ „sanft“ ist und krankhafte Ursachen nicht der Auslöser sind, verzichten viele Mediziner auf eine Therapie.

Jedoch ist es ratsam, dass Frauen, wenn sie öfters unter geschwollenen Brüsten leiden, einen Mediziner aufsuchen, damit jener Zustand abgeklärt werden kann. Klagen die Frauen jedoch über enorme Beschwerden, können Hormontherapien für eine Abhilfe und Linderung der Symptome sorgen. Der Mediziner stellt fest, ob dem Körper Hormone fehlen und kann darauf reagieren, sodass er dem Körper dabei hilft, die fehlenden Hormone zu bekommen. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass ein Hormonüberschuss gegeben ist und Hormone reduziert werden müssen.

Dabei kommen medikamentöse Therapien zum Einsatz. Auch wenn jene Behandlungen gute Ergebnisse bringen, so sind jene oftmals von Nebenwirkungen geprägt. Auf Grund der Nebenwirkungen vertreten viele Mediziner die Ansicht, nur rein pflanzliche Produkte zu verwenden, welche den Hormonhaushalt wieder ins Lot bringen sollen. Jene haben im Endeffekt dieselbe Wirkung, wobei es länger dauern kann, bis das Mittel seine gesamte Kraft im Körper entfaltet und es mitunter auch länger dauern, bis die Beschwerden zurückgehen oder deutlich besser werden.

Ein beliebtes Mittel ist Mönchspfeffer. Mitunter können aber drei Monate vergehen, bis Frauen die positive Wirkung bemerken. Sehr wohl können pflanzliche Mittel aber auch innerhalb von wenigen Tagen positive Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben, sodass eine recht schnelle Linderung der Beschwerden erzielt werden kann. Es kommt jedoch auch darauf an, wie stark die Beschwerden der Frau sind.

Aussicht & Prognose

In den meisten Fällen handelt es sich bei den geschwollenen Brüsten um ein harmloses Symptom, welches nicht zwingend durch einen Arzt behandelt werden muss. In vielen Fällen treten die geschwollenen Brüste während der Periode auf und sind dabei nicht nur geschwollen, sondern auch schmerzempfindlich. Sollte das Symptom nicht von alleine verschwinden, so kann die Ursache durch eine Mammographie oder eine Ultraschalluntersuchung relativ leicht festgestellt werden.

Bei langanhaltenden Schmerzen oder Schwellungen kann eine Hormontherapie durchgeführt werden. Diese hilft allerdings nur dann, wenn dem Körper bestimmte Hormone fehlen oder in einem Überschuss produziert werden. In der Regel führt diese Therapie schnell zu einem Erfolg.

Sollten die geschwollenen Brüste während einer Schwangerschaft auftreten, so handelt es sich um ein gewöhnliches Symptom. Sie verschwinden in der Regel, nachdem Stillperiode beendet ist. Im Falle eines Milchstaus kann die Muttermilch auch abgepumpt werden.

Auch die Wechseljahre können zu geschwollenen und schmerzenden Brüste führen, wobei es sich ebenso um ein gewöhnliches und harmloses Symptom handelt. Dem Patienten stehen verschiedene Möglichkeiten der Selbsthilfe zur Verfügung. In den meisten Fällen ist das Symptom allerdings nicht langanhaltend und verschwindet wieder von alleine.


Vorbeugung

Geschwollene Brüste können kaum vorgebeugt werden. Dies deshalb, da die Hormonproduktion dafür verantwortlich ist. Ratsam ist es, dass schon bei den ersten Anzeichen ein Arzt kontaktiert wird. So können mitunter Hormonstörungen frühzeitig erkannt und in weiterer Folge behandelt werden. Somit kann die Frau schon, bevor die Beschwerden stärker werden, reagieren und ihren Körper beziehungsweise Hormonhaushalt positiv beeinflussen.

Das können Sie selbst tun

Frauen mit geschwollenen Brüsten können kühlende Umschläge auf die Brüste legen. Empfehlenswert ist auch ein gut sitzender BH, der die Brüste stützt. Gegen geschwollene Brüste helfen oftmals auch [[Tee (Heilpflanze)|Kräutertees, beispielsweise mit Salbei oder Hibiskus. Sie wirken entwässernd und verringern das mit Schwellungen einhergehende Spannungsgefühl in der Brust. Manchen Frauen mit geschwollenen Brüsten tut auch ein Saunabesuch sehr gut.

Bei besonders starken Schwellungen sollten schwarzer Tee, Kaffee, Schokolade und Cola vermieden werden. Die Inhaltsstoffe Teein, Koffein und Kakao können die Beschwerden verstärken. Sinnvoll ist zudem, salzarme Kost zu verzehren. Kochsalz bindet zusätzlich Flüssigkeit im Gewebe und kann dadurch Schmerzen und Schwellungen verstärken.

Ist ein erhöhter Prolaktinspiegel Ursache für geschwollene Brüste bei Frauen, können Mönchspfefferpräparate helfen. Sie hemmen die Wirkung des Hormons Prolaktin im Gehirn. Zu den Präparaten gehören Mönchspfeffer, eine Mischung aus Mönchspfeffer, Alpenveilchen, Blauer Hahnenfuß, Ignatiusbohne und Tigerlilie. Auch homöopathische Mittel können bei geschwollenen Brüsten bei Frauen Abhilfe schaffen. Dazu zählen gewöhnliche Osterluzei, gefleckter Schierling, Sägepalme und Zwergpalme.

Frauen mit geschwollenen Brüsten sollten monatlich kurz nach der Menstruation ihre Brüste abtasten, um mögliche Veränderungen frühzeitig festzustellen und eine Verschlimmerung der Schwellungen vorzubeugen.

Quellen

  • Feige, A., Rempen, A., Würfel, W., Jawny, J., Rohde, A. (Hrsg.): Frauenheilkunde – Fortpflanzungsmedizin, Geburtsmedizin, Onkologie, Psychosomatik. Urban & Fischer, München 2005
  • Heywang-Köbrunner, S.H., Schreer, I.: Bildgebende Mammadiagnostik. Thieme, Stuttgart 2015
  • Stauber, M., Weyerstahl, T.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2007

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