Perimenopause

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Perimenopause bezeichnet die Jahre vor und nach der tatsächlichen letzten Regelblutung. Erst im Anschluss an die letzten Regelblutung kann die Menopause bestätigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Perimenopause?

Die Perimenopause bezeichnet die Jahre vor und nach der tatsächlichen letzten Regelblutung.

Die Perimenopause lässt sich nur schwer sicher diagnostizieren, da sie bereits vor der tatsächlich letzten Regelblutung beginnt. Sie kennzeichnet sich durch Symptome, die die Wechseljahre begleiten und der Frau Hinweise darauf liefern, was mit ihr geschieht.

Allerdings gilt die Menopause selbst erst als durchlaufen, wenn seit der letzten Regelblutung ein volles Jahr vergangen ist und es seitdem nicht mehr zu einer Blutung kam. Kommt eine spätere Blutung, ist die Menopause noch nicht vollständig vollzogen - auch, wenn dieser Fall selten ist, kann er eintreten.

Die Perimenopause umfasst deswegen einen Zeitraum von mehreren Jahren vor und nach der Menopause. Sie wird von der Postmenopause abgelöst, in der die Östrogenwerte der Frau weiter abfallen und sie auf das Senium ab etwa dem 65. Lebensjahr vorbereiten. Dies wiederum lässt sich feststellen.

Die Perimenopause ist nicht als Krankheit zu verstehen, sie ist ein natürlicher Vorgang im Körper der alternden Frau. Ihre Erscheinungsformen können allerdings Krankheitswert bekommen, wenn sie mit Leidensdruck für die Frau verbunden sind oder sie ernsthaft beeinträchtigen. Derartige Auswirkungen der Perimenopause lassen sich jedoch gut ärztlich behandeln und lindern.

Weiterhin gilt eine vermutete oder sehr wahrscheinliche Perimenopause nicht als sicheres Verhütungsmittel. Es wäre zwar unwahrscheinlich, dennoch könnte die Frau bei ungeschütztem Sex schwanger werden.

Funktion & Aufgabe

Die Regelblutung der Frau ist – sehr vereinfacht betrachtet - das Resultat von Östrogen und Gestagen. Diese beiden Hormone bauen sich im Laufe der Pubertät auf und pendeln sich im Erwachsenenalter auf ein konstantes Niveau ein, wodurch die Frau über viele Jahre hinweg schwanger werden kann.

Andersherum dauert es somit wieder einige Jahre, bis sich diese Hormonspiegel wieder reduzieren: die Phase der Perimenopause bricht dann an. In dieser Zeit springen die letzten verbleibenden Eizellen der Frau, allerdings oft nicht mehr regelmäßig. Die Regelblutungen werden seltener und laufen nicht mehr nach bisherigem Zyklus ab, sondern mit größeren Abständen dazwischen.

Theoretisch kann die Frau auch jetzt noch schwanger werden, auf natürlichem Wege ist dies aber eher unwahrscheinlich und die Schwangerschaft birgt Risiken für Frau und Kind. Ist die letzte Eizelle herangereift, folgt darauf die letzte Regelblutung. Relativ häufig sind in der Perimenopause Zwischen- und Schmierblutungen, die allerdings keine Regelblutung darstellen.

Die Perimenopause erstreckt sich weiterhin auf die Jahre nach der Menopause, also der tatsächlich letzten Regelblutung, da die Hormonspiegel nicht einfach rapide abfallen können. Vielmehr geschieht dies langsam und ist somit auch schonender. Schließlich birgt der Abfall der Östrogenwerte auch Risiken wie die Osteoporose, die der Körper damit gering hält.

Die Abläufe der Perimenopause sorgen allerdings auch dafür, dass die Frau sehr wahrscheinlich nicht mehr schwanger wird, da eine Schwangerschaft in diesem Alter meist zu gefährlich ist und mit Gesundheitsrisiken für die Frau sowie Erbkrankheiten beim Kind einhergehen kann.


Krankheiten & Beschwerden

Die Perimenopause ist keine Krankheit, jedoch sind im Zusammenhang mit ihr klimakterische Störungen bekannt. Die Symptome der Perimenopause fallen bei jeder Frau anders aus; während einige Frauen fast nichts bemerken, leiden andere stark unter den Begleiterscheinungen der Perimenopause.

Häufig sind Hitzewallungen, Aufgedunsenheit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Kreislaufbeschwerden, Schwindel und gelegentliche Übelkeit. Diese Symptome können zwar unspezifisch sein, doch da sie oft zusammen auftreten, kommen die meisten Frauen von selbst auf die Perimenopause als mögliche Erklärung. Weiterhin verändern sich die Regelblutungen, werden stärker oder schwächer als gewohnt, können wieder schmerzhaft werden und treten unregelmäßig auf.

Das frühe Eintrittsalter in die Perimenopause kann bei Frauen mit einer ungesunden Lebensweise zusammenhängen: Raucherinnen, alkohol- und drogensüchtige Frauen geraten vereinzelt früher in die Perimenopause als gesünder lebende Frauen. Eine verfrühte Menopause kann jedoch auch durch Fehlfunktionen der Eierstöcke oder durch ernste Erkrankungen wie Tumore ausgelöst werden. Eine Perimenopause vor dem 45. Lebensjahr sollte daher näher untersucht werden, da sie auch Anzeichen einer anderen Erkrankung sein kann.

Begleiterscheinungen wie Haarausfall, beginnende Osteoporose oder weitere typische Symptome der Perimenopause können mithilfe der Hormonersatztherapie behandelt werden, um einen möglichen Leidensdruck der Frauen zu senken. Die dafür verwendeten Präparate steigern jedoch das Risiko, später an Brustkrebs zu erkranken oder einen Schlaganfall im Alter zu erleiden, weshalb der behandelnde Arzt Nutzen und Risiken abwägen muss.

Weiterhin kann es während der Perimenopause zu sehr starken Blutungen kommen, vor allem dann, wenn sie unregelmäßig werden. In einigen seltenen Fällen kann dann eine operative Ausschabung der Gebärmutter erforderlich werden, um eine sehr dick gewordene Gebärmutterschleimhaut zu entfernen. Derartige Fälle treten in der Perimenopause meist im Zusammenhang mit weiteren hormonellen Störungen auf und bessern sich ebenfalls unter einer Hormonersatztherapie.

Quellen

  • Haag, P., Harnhart, N., Müller, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Urologie. Für Studium und Praxis 2014/15. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2014
  • Kaufmann, M., Costa, S.-D., Scharl, A. (Hrsg.): Die Gynäkologie. Springer, Berlin 2013
  • Kleine, B., Rossmanith, W.G.: Hormone und Hormonsystem. Springer Verlag, Berlin 2010

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