Postmenopause

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 29. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Postmenopause ist der Lebensabschnitt einer Frau nach vollendeter Menopause. Sie bekommt dann keine Regelblutungen mehr und hat ihre Fruchtbarkeit verloren, befindet sich jedoch noch nicht im letzten Lebensabschnitt, dem Senium.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Postmenopause?

Die Postmenopause ist der Lebensabschnitt einer Frau nach vollendeter Menopause. Sie bekommt dann keine Regelblutungen mehr und hat ihre Fruchtbarkeit verloren.

Der Lebenszyklus eines Menschen unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem der meisten anderen Säugetiere. Alternde weibliche Säugetiere sind wenn, dann nur sehr kurze Zeit ihres Lebens zu alt, um zu gebären. Beim Menschen dagegen nimmt die Zeit der Postmenopause Jahrzehnte in Anspruch.

Die Postmenopause setzt ein, wenn die Menopause vorüber ist. Die Frau hatte ihre letzte Regelblutung, es kommt auch nicht mehr zu weiteren Regel-, Zwischen- oder Schmierblutungen. Ihre Eierstöcke sind inaktiv und es wird zu keinem weiteren Eisprung mehr kommen. Dadurch verändert sich auch die Hormonproduktion in der Postmenopause erheblich, der Östrogenspiegel ist ab jetzt konstant sehr niedrig.

Dies birgt auch gesundheitliche Risiken wie das mögliche Einsetzen der Osteoporose, die sich im Laufe der Postmenopause entwickeln kann. Weitere körperliche Veränderungen durch die Postmenopause sind schütter werdendes Haupthaar, Hautalterung, zunehmende Scheidentrockenheit und teils nachlassendes sexuelles Interesse.

Frauen in der Postmenopause sind nicht mehr fruchtbar - es wird jedoch vermutet, dass sie von nun als Großmutter einen erheblichen positiven Effekt auf das Überleben der Nachkommen ihrer eigenen Kinder haben. Ein solches Großmutter-Verhalten wie beim Menschen ist im Tierreich nahezu unbekannt, weshalb vermutet wird, dass Menschen eine solch lange Postmenopause zu genau diesem Zweck durchlaufen.

Üblicherweise beginnen die Wechseljahre in den 40er Lebensjahren und die Postmenopause setzt ein, nachdem die letzte Menstruation (Menopause) erfolgte. Eine genaue Bestimmung des Beginns der Postmenopause ist somit nur rückblickend möglich, da nach einer Regelblutung nicht genau vorherbestimmt werden kann, ob sie wirklich die letzte Blutung war.

Entwicklung der Postmenopause

Die Postmenopause beginnt etwa ein Jahr nach der letzten Menstruationsblutung und markiert das Ende der reproduktiven Phase im Leben einer Frau. Diese Phase kann Jahrzehnte andauern und geht mit verschiedenen körperlichen und hormonellen Veränderungen einher.

Zu Beginn der Postmenopause sinken die Östrogen- und Progesteronspiegel drastisch, was zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann. Häufig sind Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche und Schlafstörungen. Diese Symptome können mehrere Jahre anhalten, sind jedoch bei vielen Frauen nach einigen Jahren weniger intensiv.

Ein bedeutendes Problem in der Postmenopause ist die verringerte Knochendichte. Der Rückgang des Östrogens führt zu einem beschleunigten Knochenverlust, was das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht. Regelmäßige Bewegung, eine kalziumreiche Ernährung und gegebenenfalls Medikamente können helfen, die Knochengesundheit zu erhalten.

Auch das Herz-Kreislauf-System wird beeinflusst. Nach der Menopause steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da der Schutz durch Östrogen wegfällt. Frauen sollten daher besonders auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und die Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und hoher Cholesterinspiegel achten.

Die Haut verändert sich ebenfalls in der Postmenopause. Mit dem Absinken der Kollagenproduktion verliert die Haut an Elastizität und Feuchtigkeit, was zu vermehrten Falten und trockener Haut führt. Eine gute Hautpflege und der Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung sind wichtig, um diese Effekte zu minimieren.

Ein weiteres häufiges Problem ist die vaginale Trockenheit, die durch den Östrogenmangel verursacht wird. Dies kann zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und zu häufigeren Harnwegsinfektionen führen. Lokal angewendete Östrogenpräparate oder Feuchtigkeitscremes können Linderung verschaffen.

Auch das psychische Wohlbefinden kann in der Postmenopause beeinträchtigt sein. Einige Frauen erleben Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Angstzustände. Unterstützung durch Psychotherapie oder die Teilnahme an Selbsthilfegruppen kann hilfreich sein. Darüber hinaus können soziale Aktivitäten und ein aktives Leben die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

Im hohen Alter können gesundheitliche Probleme wie Demenz oder andere neurodegenerative Erkrankungen auftreten. Die kognitiven Funktionen sollten regelmäßig überwacht werden, und geistig stimulierende Aktivitäten können helfen, die Gehirngesundheit zu fördern.

Die [[Hormonersatztherapie (HRT) kann in den frühen Jahren der Postmenopause einige Symptome lindern, ist aber nicht ohne Risiken und sollte sorgfältig mit einem Arzt besprochen werden. Langfristig ist es wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, der eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und den Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum umfasst.

Die Postmenopause ist also eine Zeit des Wandels und der Anpassung. Durch proaktive Gesundheitsmaßnahmen und regelmäßige ärztliche Kontrollen können Frauen jedoch ein gesundes und erfülltes Leben bis ins hohe Alter führen.

Funktion & Aufgabe

Der Eintritt in die Postmenopause bedeutet für die Frau ein Fortschreiten ihrer individuellen Alterung. Ab dem 40. Lebensjahr ist eine Schwangerschaft für die Frau riskanter. Evolutionsbiologisch betrachtet könnte das Nachlassen der Fruchtbarkeit auch darin begründet sein, das Frauen, ohne den durchlaufenen technischen Fortschritt der letzten Jahrhunderte, in ihren 40er Jahren unter Umständen schon gestorben wären, bevor das Kind dazu in der Lage gewesen wäre, für sich selbst zu sorgen. Heute gibt es, dank der modernen Medizin, noch viele Schwangerschaften ab dem 40. Lebensjahr.

Die Postmenopause scheint dem Menschen durchaus zu nutzen, denn Frauen sind zum Zeitpunkt ihrer Postmenopause immer noch fit genug, bei der Kindererziehung aktiv mitzuhelfen. Das Vorhandensein einer fürsorglichen und erfahrenen Großmutter könnte einer von vielen Evolutionsvorteilen des Menschen gewesen sein.


Krankheiten & Beschwerden

Die Postmenopause geht, wie die Wechseljahre selbst, mit körperlichen Veränderungen einher. Die meisten dieser Veränderungen sind allerdings schon während der Wechseljahre erstmalig aufgetreten und nun zeigt sich, ob sie bleibend sind oder nicht.

Die Frau lernt in der Postmenopause, ihre natürlichen körperlichen Veränderungen kennen. Einige sind Kleinigkeiten, beispielsweise verändert sich die Struktur des Haares und es wird besonders bei hellen Haarfarben dunkler, da eine helle Haarfarbe viel eng mit dem Östrogenspiegel in Zusammenhang steht. Die Hautalterung tritt stärker in Erscheinung, die Haut wird faltiger und trockener. Viele Frauen nehmen in der Postmenopause etwas zu.

Gewichtiger sind Veränderungen mit pathologischem Wert. Der nun konstant verringerten Hormonspiegel kann auch in der Postmenopause noch zu Herzrhythmusstörungen, erhöhter Brüchigkeit der Knochen mit Osteoporose-Risiko, Hitzewallungen und ähnlichen Erscheinungen führen.

Unter Umständen muss eine während der Wechseljahre begonnene Hormonersatztherapie noch während der Postmenopause fortgeführt werden. Bekanntermaßen steigern derartige Therapien jedoch das Risiko, an verschiedenen Krebserkrankungen wie Brustkrebs zu erkranken.

Medizinisch relevant ist auch die vorzeitig eingetretene Postmenopause. Auch systemische Erkrankungen, die die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen, können für eine verfrühte Postmenopause stehen, von der die Rede ist, wenn die Frau vor dem 40. Lebensjahr beginnt, Anzeichen der Wechseljahre zu zeigen.

Verbesserung der Lebenqualität trotz Postmenopause

Die Lebensqualität in der Postmenopause kann durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden, die sowohl das allgemeine Wohlbefinden als auch die Gesundheit positiv beeinflussen. Ein integrativer Ansatz, der körperliche, emotionale und soziale Aspekte berücksichtigt, ist dabei besonders wirkungsvoll.

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Frauen in der Postmenopause sollten auf eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung achten, um die Knochengesundheit zu unterstützen und Osteoporose vorzubeugen. Lebensmittel wie fettarme Milchprodukte, grünes Blattgemüse, und angereicherte Getreideprodukte sind besonders vorteilhaft. Eine proteinreiche Ernährung hilft zudem, Muskelmasse zu erhalten. Der Verzehr von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann das Herz-Kreislauf-System stärken und das allgemeine Wohlbefinden fördern.

Regelmäßige körperliche Aktivität ist essenziell. Übungen, die Kraft, Flexibilität und Ausdauer fördern, sind besonders vorteilhaft. Gewichtstragende Aktivitäten wie Gehen, Tanzen oder leichtes Gewichtheben helfen, die Knochen zu stärken. Yoga und Pilates können die Flexibilität verbessern und gleichzeitig Stress abbauen. Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Radfahren fördern die Herzgesundheit. Insgesamt sollte ein ausgewogener Bewegungsmix angestrebt werden, der mindestens 150 Minuten moderater Aktivität pro Woche umfasst.

Die mentale Gesundheit ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Achtsamkeit oder progressive Muskelentspannung können helfen, emotionale Ausgeglichenheit zu erreichen und Schlafprobleme zu reduzieren. Psychotherapie oder Beratungsdienste können Unterstützung bieten, wenn depressive Verstimmungen oder Angstzustände auftreten. Der Aufbau und die Pflege sozialer Netzwerke sind ebenfalls wichtig. Der Kontakt zu Freunden und Familie sowie die Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten oder Selbsthilfegruppen fördern das psychische Wohlbefinden.

Hormonersatztherapie (HRT) kann in einigen Fällen helfen, die Lebensqualität zu verbessern, indem sie Hitzewallungen, Schlafstörungen und andere postmenopausale Symptome lindert. Allerdings sollte die HRT sorgfältig mit einem Arzt besprochen und individuell abgewogen werden, da sie auch Risiken birgt.

Der Umgang mit körperlichen Veränderungen wie vaginaler Trockenheit kann durch die Verwendung von Feuchtigkeitscremes oder lokalen Östrogenpräparaten erleichtert werden. Eine gute Hautpflege mit Feuchtigkeitscremes und Sonnenschutz kann die Hautgesundheit erhalten.

Regelmäßige medizinische Vorsorgeuntersuchungen sind unerlässlich. Diese sollten die Überwachung von Knochendichte, Herzgesundheit und Brustkrebsvorsorge umfassen. Impfungen, wie die gegen Grippe und Pneumokokken, sind ebenfalls wichtig, um Infektionskrankheiten vorzubeugen.

Ein gesunder Lebensstil, der auf den Verzicht von Rauchen und moderaten Alkoholkonsum achtet, ist ebenfalls zentral für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit.

Insgesamt kann die Lebensqualität in der Postmenopause durch einen ganzheitlichen Ansatz, der Ernährung, Bewegung, mentale Gesundheit und medizinische Versorgung berücksichtigt, deutlich verbessert werden.

10 Dinge, die Sie über die Postmenopause wissen sollten

1. Was ist die Postmenopause und wann beginnt sie?

Die Postmenopause ist die Lebensphase, die etwa ein Jahr nach der letzten Menstruationsblutung beginnt und bis zum Lebensende andauert. Sie markiert das Ende der reproduktiven Phase einer Frau und ist durch dauerhaft niedrige Spiegel von Östrogen und Progesteron gekennzeichnet.

2. Welche hormonellen Veränderungen treten in der Postmenopause auf?

In der Postmenopause sinken die Spiegel von Östrogen und Progesteron drastisch. Diese hormonellen Veränderungen können zu Symptomen wie Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, und vaginaler Trockenheit führen.

3. Wie wirkt sich die Postmenopause auf die Knochengesundheit aus?

Der Rückgang des Östrogens führt zu einem beschleunigten Verlust an Knochendichte, was das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht. Maßnahmen wie eine kalziumreiche Ernährung, Vitamin-D-Supplementierung und regelmäßige körperliche Aktivität können helfen, die Knochengesundheit zu erhalten.

4. Welche Auswirkungen hat die Postmenopause auf das Herz-Kreislauf-System?

Nach der Menopause steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da der Schutz durch Östrogen wegfällt. Frauen sollten auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und hohen Cholesterinwerten achten.

5. Wie können Symptome wie Hitzewallungen und Schlafstörungen behandelt werden?

Hitzewallungen und Schlafstörungen können durch Lebensstiländerungen wie das Tragen leichter Kleidung, die Vermeidung von heißen Getränken und Alkohol sowie das Schlafen in einem kühlen Raum gemildert werden. Auch Entspannungstechniken und eventuell eine Hormonersatztherapie können helfen.

6. Welche Veränderungen treten in der Haut und im Haar auf?

Durch den Rückgang des Östrogens verliert die Haut an Elastizität und Feuchtigkeit, was zu vermehrten Falten und trockener Haut führt. Die Haare können dünner werden und schneller ausfallen. Eine gute Hautpflege und der Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung sind wichtig.

7. Wie kann man vaginale Trockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr lindern?

Vaginale Feuchtigkeitscremes, Gleitmittel auf Wasserbasis und lokale Östrogenpräparate können Linderung bringen. Regelmäßige sexuelle Aktivität kann ebenfalls helfen, die Durchblutung und Elastizität des vaginalen Gewebes zu erhalten.

8. Welche Rolle spielt die Ernährung in der Postmenopause?

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D ist entscheidend für die Knochengesundheit. Zudem sollten Frauen auf eine herzgesunde Ernährung achten, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten ist.

9. Ist eine Hormonersatztherapie (HRT) empfehlenswert?

Eine HRT kann helfen, Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und vaginale Trockenheit zu lindern. Sie ist jedoch nicht ohne Risiken, einschließlich eines erhöhten Risikos für Brustkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Eine sorgfältige Abwägung und ärztliche Beratung sind daher wichtig.

10. Welche regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen sind in der Postmenopause wichtig?

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, einschließlich Mammographie, Knochendichtemessung, Blutdruckkontrolle und Blutzuckerüberwachung, sind entscheidend für die Früherkennung und Prävention von gesundheitlichen Problemen. Regelmäßige Arztbesuche helfen, individuelle Gesundheitsrisiken zu überwachen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Quellen

  • Beckermann, M.J.: Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Schwabe, Basel 2004
  • Goerke, K., Steller, J., Valet, A.: Klinikleitfaden Gynäkologie. Urban & Fischer, München 2003
  • Kleine, B., Rossmanith, W.G.: Hormone und Hormonsystem. Springer Verlag, Berlin 2010

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