Stechen im Kopf
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Stechen im Kopf bezeichnet eine von etwa 250 unterschiedlichen uns bekannten Arten von Kopfschmerzen. Die Beschwerden treten in Form von Symptomen auf, können aber auch als selbständige Erkrankung in Erscheinung treten. Zuweilen sind die Schmerzen so schlimm, dass sie kaum erträglich sind.
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Was ist Stechen im Kopf?
Das Stechen im Kopf zeigt sich jedoch auf verschiedene Weise. Die Beschwerden stellen einen konzentriert auftretenden Schmerz im Bereich des Kopfes dar. Dieser Schmerz kann unmittelbar eintreten und schon nach kurzer Zeit wieder vergehen. Auch ein permanenter Schmerz ist möglich.
Manchmal ist es kompliziert, das Stechen von anderen Schmerzen zu unterscheiden. Oft tritt das Stechen im Kopf zusammen mit anderen Beschwerden auf. Es treten jedoch auch Krankheiten auf, die sich ausschließlich durch Kopfschmerzen bemerkbar machen. Dieses Stechen kann durchaus so heftig in Erscheinung treten, dass der Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigt wird.
Ursachen
Es gibt viele Ursachen für das Stechen im Kopf. Bis heute ist der exakte Mechanismus für das Auftreten dieser Beschwerden unbekannt. Es gibt ebenso unterschiedliche Formen dieser Schmerzen, die demnach in primäre und sekundäre Arten unterteilt sind.
Erstere treten als selbständige Krankheiten auf, letztere stellen Symptome für die verschiedensten Grunderkrankungen dar. Die Schmerzen betreffen hauptsächlich die Nerven, Hirnhaut und die Blutgefäße. Zu den Primärschmerzen zählen stechende Schmerzen, Migräne, Clusterkopfschmerzen, die paroxysmale Hemikranie und die Trigeminusneuralgie. Das Stechen im Kopf tritt auffälligerweise recht häufig bei den Betroffenen mit Clusterkopfschmerz auf.
Auch die Migräne kann im schlimmsten Fall mehrere Tage andauern. Diese äußert sich durch einen halbseitigen stechenden und/oder pulsierenden Schmerz, der mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen kann. Beim sogenannten Clusterkopfschmerz treten die Schmerzen ausschließlich in Intervallen auf. Zwischen diesen Intervallen ist der Patient beschwerdefrei. Die sogenannte Trigeminusneuralgie zeichnet sich durch sehr starke und stechende Schmerzen aus, die allerdings nur für kurze Zeit auftreten.
Die paroxysmale Hemikranie ist durch anfallsähnliche und stechende Kopfschmerzen charakterisiert. Am nur einem Tag können bis zu 40 Schmerzattacken auftreten. Die sekundären Kopfschmerzen stellen Symptome anderer Erkrankungen dar wie beispielsweise Augen- oder Zahnerkrankungen oder Beschwerden der Wirbelsäule. Auch in diesen Fällen kann ein Stechen im Kopf auftreten.
Krankheiten mit diesem Symptom
Diagnose & Verlauf
Kommt es häufig zu einem Stechen im Kopf, so sollten die Betroffenen unbedingt einen Arzt aufsuchen. In den meisten Fällen sind die Ursachen recht harmlos, dennoch ist eine Abklärung der Beschwerden sehr sinnvoll. Nicht zuletzt leidet die Lebensqualität der Patienten erheblich unter den Beschwerden.
Damit der stechende Kopfschmerz gezielt behandelt werden kann, ist es unbedingt erforderlich, die Ursache dessen herauszufinden. Meist ist es dem Arzt schon möglich, anhand der speziellen Symptomatik einen Verdacht zu äußern. Dafür läßt er sich während des Patientengespräches die genauen Symptome und den Verlauf der Beschwerden erklären. Weiterhin gilt sein Interesse eventuellen Vorerkrankungen, insbesondere denen chronischer Natur.
Die Symptome von Migräne, Clusterkopfschmerz und weiteren primären Schmerzerkrankungen weisen gleiche Charakteristika auf. So ist es dem Arzt meist schon während des Patientengespräches möglich, eine treffende Diagnose zu stellen. Das bildgebende Diagnostikverfahren ist meist überflüssig und werden nur dann eingesetzt, wenn als Ursache für das Stechen im Kopf andere Erkrankungen befürchtet werden.
Komplikationen
Bei einem Stechen im Kopf können sehr viele unterschiedliche Komplikationen auftreten, in der Regel ist keine universelle Voraussage dieser Komplikationen möglich. Ein Stechen im Kopf führt oft zu Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafmangel und einem schlechten Lebensgefühl. Die Lebensqualität nimmt relativ stark ab, wenn das Stechen im Kopf stark ist und den Patienten über einen langen Zeitraum begleitet.
Sollte das Symptom daher über einen längeren Zeitraum auftreten und nicht von alleine verschwinden, so muss ein Arzt aufgesucht werden. Die Schmerzen entstehen bei Menschen auch oft nach Unfällen oder nach Verletzungen, die in der Kopfregion entstanden sind. Auch hier muss eine Behandlung durch einen Arzt durchgeführt werden.
Nicht selten wird der Schmerz aus dem Kopf auch in andere Regionen des Geistes übertragen. So können auch die Ohren oder die Zähen schmerzen, wenn ein Stechen im Kopf auftritt. Allerdings können auch Schmerzen in den Ohren und Zähnen das Stechen im Kopf verursachen und sich damit negativ auf den Alltag auswirken. Eine Behandlung erfolgt in der Regel mit Medikamenten und mit einer Stressreduktion. In den meisten Fällen führt die Behandlung zum Erfolg, sodass das Stechen im Kopf verschwindet.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Ein Stechen im Kopf kann aus unterschiedlichsten Ursachen entstehen, sodass eventuell ein entsprechender Arzt aufgesucht werden sollte. In den meisten Fällen verbirgt sich hinter einem Stechen im Kopf eine Infektion bzw. eine Erkältung. Hinzu können unterschiedliche Begleiterscheinungen kommen, die mit geeigneten Medikamenten effektiv bekämpft und gelindert werden können.
Wer jedoch an dieser Stelle auf eine ärztliche und medikamentöse Behandlung verzichtet, der muss damit rechnen, dass sich die einzelnen Krankheitsbilder erheblich verschlimmern. Bei ersten Symptomen kann natürlich die eigene Hausapotheke in Anspruch genommen werden. Erkältungssalben, Kopfschmerztabletten oder auch ein Erkältungstee sind Maßnahmen, die eine geringe Besserung erzielen können. Wenn allerdings nach ein bis zwei Tagen keine deutliche Besserung eintritt, dann sollte zwingend ein Hausarzt aufgesucht werden. Ein Arzt kann in so einem Fall entsprechende Medikamente verschreiben, die innerhalb kurzer Zeit eine deutliche Besserung erzielen.
Somit gilt: Wer unter einem Stechen im Kopf leidet, der muss nach spätestens zwei Tagen einen Arzt aufsuchen. Nur mit entsprechenden Medikamenten kann eine baldige Besserung und Linderung der einzelnen Symptome erzielt werden. Außerdem kann sich hinter einem Stechen im Kopf auch eine wirklich ernsthafte Grunderkrankung verbergen. Wer sich frühzeitig zu einem Arzt begibt, der erhöht seine Chance auf eine vollständige Genesung. Ganz gleich um was für eine Erkrankung es sich genau handelt.
Behandlung & Therapie
Therapie und Behandlungen für das Stechen im Kopf richten sich nach der Ursache der Beschwerden. Die primären Schmerzerkrankungen treten als Folge von gereizten Nervenbahnen im Gehirn auf. Diese können allerdings nicht in ihrer Ursache therapiert werden. In regelmäßigem Abstand kommt es nebst allgemeiner Schmerzen auch zum stechenden Kopfschmerz. Das trifft auf den Migräneschmerz ebenso wie auf die Clusterkopfschmerzen zu. Hierzu zählen natürlich auch alle weiteren primären Kopfschmerzen.
Behandelt werden können diese nur nach ihren Symptomen. Das Behandlungsziel ist die Schmerzbefreiung der Betroffenen. Bei einem Migräneanfall kommt es also zum Einsatz von schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten. Diese zählen dann zur Gruppe der nichtopioiden Analgetika. Zur gleichen Zeit werden spezielle Migränemedikamente gegeben. Diese kommen auch bei anderen Kopfschmerzerkrankungen zum Einsatz.
Manchmal wird auch eine akute Behandlung mit medizinischem Sauerstoff durchgeführt. Dabei werden die Schmerzen meist sehr schnell gelindert. Neben der reinen Schmerztherapie mit Analgetika stehen den Betroffenen abhängig von der Ursache noch operative Möglichkeiten zur Verfügung. Ist das Stechen im Kopf allerdings auf eine andere Erkrankung zurückzuführen, so wird diese zunächst therapiert.
Aussicht & Prognose
Ein Stechen im Kopf muss nicht unbedingt von einem Arzt behandelt werden. Es tritt oft nur temporär auf und verschwindet wieder von alleine. Der Patient kann die Behandlung mit Hilfe von Schmerzmitteln, viel Wasser und Bettruhe durchführen. In den meisten Fällen ist kein Besuch beim Arzt notwendig, falls das Stechen im Kopf nur kurzzeitig und nach stressigen Situationen oder bei einer Krankheit auftritt.
Sollte das Stechen im Kopf nach einem Unfall auftreten, muss möglicherweise ein operativer Eingriff durchgeführt werden. Nach der Behandlung kommt es nur selten zu Komplikationen und weiteren Beschwerden, meistens kann der Patient seinem gewöhnlichen Alltag wieder nachgehen.
Sollte das Stechen im Kopf durch eine chronische Krankheit ausgelöst werden, können ohne eine Behandlung schwere Komplikationen eintreten. Daher sollte ein Arzt vor allem dann aufgesucht werden, wenn das Stechen zusammen mit einer Übelkeit, Erbrechen oder einem allgemeinen Unwohlsein auftritt. In diesem Fall ist keine Selbsthilfe möglich.
Vorbeugung
Um dem Stechen im Kopf vorzubeugen, kann kein allgemein gültiger Ratschlag erteilt werden. Im Falle einer Migräne leisten Kalziumantagonisten, Betablocker oder Antiepileptika gute Dienste. Beim sekundären Kopfschmerz, der als Stechen im Kopf auftritt, sind die Ursachen so vielfältig, dass keine speziellen Empfehlungen ausgesprochen werden können.
↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Kopfschmerzen
Das können Sie selbst tun
Starke stechende Kopfschmerzen sowie chronische Beschwerden sollten ärztlich behandelt werden. Die Ursachen können vielfältig sein. Von einer alleinigen Selbstbehandlung ist in diesen Fällen abzuraten. Es empfiehlt sich das Führen eines Schmerztagebuches, um aus den rund 200 Arten von Kopfschmerzen die richtige zu ermitteln.
Liegt eine bekannte Migräne-Erkrankung zugrunde, helfen Ruhe und abgedunkelte Räume. Vorbeugend ist auf eine stressarme Umgebung ohne Reizüberflutung zu achten. Für eine natürliche Behandlung der stechenden Schmerzen im Kopf bieten sich ätherische Öle aus Basilikum, Eukalyptus, Zitrone, Melisse, Thymian, Minze oder Rose an. Diese können in einer Duftschale ausgebracht oder – auf ein Baumwolltuch getropft - direkt auf die Stirn gelegt werden. Die Öle sind als Fertigpräparate in Apotheken, Reform- oder Naturkostläden erhältlich. Kräuter und Heilpflanzen können auch verzehrt werden. Die einfachste Darreichungsform ist ein frisch aufgebrühter Tee. Ebenso soll der Genuss von Petersilie bei den ersten Schmerzzeichen rasche Linderung bewirken.
Bei bestehenden Kopfschmerzen müssen die Betroffenen oft erst probieren, auf welche Reize der Körper mit Schmerzreduktion reagiert. Helfen können ebenso sanfte Spaziergänge an frischer Luft oder eine leichte Massage der Schläfen. Bei sogenannten Spannungskopfschmerzen helfen zunächst Massagen zur Lösung von Blockaden im Nacken- und Rückenbereich. Auch die Konsultation eines Osteopathen ist empfehlenswert. Bei längerer Computernutzung im Arbeitsalltag ist es wichtig den Blick in die Weite zu richten und sich zwischendurch zu bewegen.
Quellen
- Grehl, H., Reinhardt, F.: Checkliste Neurologie. Thieme, Stuttgart 2012
- Masuhr K., Masuhr, F., Neumann, M.: Duale Reihe Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
- Ziegenfuß, T.: Notfallmedizin. Springer, Heidelberg 2011